eigener Text von mir über mich und mein Leben
Was ist das, was mir im Moment immer dann begegnet, wenn ich ausatme und zur Ruhe komme. Wenn ich von den Alltäglichkeiten pausiere und selbst die allerobersten Prioritäten mal eben da sein lasse, wo sie geradestehen und mein Innerstes dem Äußeren hinterherräume, damit ich irgendwann noch folgen kann?Was oder vielmehr wer ist das, das oder eher der beziehungsweise die mir da (etwas) einflüstert, wenn ich immer wieder Spuren der Gespürigkeit nach dem Wie und Warum suche? Schon mein ganzes Leben lang?
Jetzt zum Beispiel klingeln mir leise die Ohren, weil ich vermute, dass du dich gerade ins Nirwana der rosafarbenen Nasenhüte entführen lässt und ich mich frage, ob du auch wirklich nie darüber nachsinnierst, was du heute bist, wenn du gestern nie gewesen warst, was du morgen immer hättest sein wollen?
Was ist, wenn ich überübermorgen aufstehe und du bist ich und ich bin du?
Hältst du mich dann vielleicht aus? Oder pflasterst du dich mit gewohnter Tu-Ruhe und Un-Stille zu, damit du mir nicht zuhören brauchst?
Damit du nicht das fühlst, was ich fühle, wenn ich nicht weiß, wo und ob du noch bist? Und ich dann mechanisch nach dem Grashalm greife, obwohl die Logik mir eigentlich sagen müsste, dass er nie dein Gewicht halten würde und ich dann glaube, etwas Entscheidendes verloren zu haben?
Sag mir, was du bist, wenn nicht ich! Sag mir, wo du bist, wenn nicht hier! Sag mir, wann du bist, wenn nicht jetzt. Jetzt, wo ich nichts vom Universum und dem Rest verstanden habe, dafür aber dir eine lange Nase mache, wenn ich dir deine Wallnüsse unterm Hinter wegziehe.
Komm, lass uns ‘ne Runde ins Kerzenlicht schauen und uns den Spieß von damals umdrehen.
© CRSK, Le, 06/2022