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Ein unerwartetes Erlebnis
Kapitel 1 Ich bin auf dem Heimweg. Völlig in meine Gedanken versunken…
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Was war euer berührendstes Erlebnis im Leben?

**********liste Mann
5.118 Beiträge
Themenersteller 
Was war euer berührendstes Erlebnis im Leben?
Was war euer berührendstes Erlebnis im Leben, das ihr niemals vergessen werdet?

Meines war im November 2001
(Vorweg - Wir bekamen als ich 11 Jahre alt war, neues Nachbarn. Es war ein älteres Ehepaar, das bei mir fast sofort die Rolle von Opa und Oma einnahmen. Sie sagten, dass sie aus Ostpreußen kämen, und zwar so: „Wejist du Jingelchen, wir kommen von driiben, as Astpreussen.“ Diesen fast wie Singsang klingende Dialekt habe ich mein Leben lang nicht vergessen)
Nu zu meinem berührendsten Erlebnis.
Ich lag in einer Lungenfachklinik, nach mehrfachen Lungenembolien, hang an der Sauerstoffflasche und versuchte zu überleben. Mich hatte es so böse erwischt, dass ich keine 20 Meter gehen konnte, und mich allen Ernstes der Assistenzarzt an Tag nach der endgültigen Diagnose Wort wörtlich diese Frage stellte: „Bitte verstehen Sie diese Frage jetzt nicht falsch, aber wir alle im Team rätseln. WARUM LEBEN SIE NOCH? Für die meisten Menschen ist eine einzige richtige Lungenembolie tödlich, sie aber hatte 15!“

Ich hatte in meinem Zimmer einen alten Mann aus Ostpreußen als Mitpatient, der den ganzen Tag fast reglos im Bett lag und nur die Wand anstarrte. Er wusste, dass er Lungenkrebs im Endstadium hatte und sein Körper voller Metastasen war und er sterben würde. Er hatte aufgegeben.
Nun fand ich in der Patientenbücherei des Krankenhauses, das Buch „So zärtlich war Suleyken“ von Siegfried Lenz, in dem er auf liebevolle Art etwas die Menschen seiner Heimat Ostpreußen auf den Arm nahm.
Ich weiß nicht, wieso ich darauf kam, aber ich nahm das Buch mit in unser Zimmer, und fing an es meinem Zimmernachbarn vorzulesen. Und zwar in eben diesem „wejist du Jingelchen, wir kommen aus Astpreissen“ Singang.
Und er fing an einigen Stellen plötzlich an lauthals zu lachen, teilweise kamen ihm sogar die Tränen dabei… während ich aufpassen musste nicht anzufangen zu stocken mit meiner Stimme, weil mir ebenfalls die Tränen kamen, aber aus einem anderen Grund.
*****ssA Frau
2.341 Beiträge
Ich hatte sehr viele berührende Erlebnisse, aber Keines davon übertrifft Die Geburt meines Kindes!
*******i123 Mann
4.220 Beiträge
Die Geburt meiner zwei Kinder und die meines Enkelkindes haben mich sehr berührt.

Einige andere Erlebnisse/Ereignisse auch, aber obengenannte war die schönsten ...
Zitat von **********liste:
Was war euer berührendstes Erlebnis im Leben?
Was war euer berührendstes Erlebnis im Leben, das ihr niemals vergessen werdet?

Meines war im November 2001
(Vorweg - Wir bekamen als ich 11 Jahre alt war, neues Nachbarn. Es war ein älteres Ehepaar, das bei mir fast sofort die Rolle von Opa und Oma einnahmen. Sie sagten, dass sie aus Ostpreußen kämen, und zwar so: „Wejist du Jingelchen, wir kommen von driiben, as Astpreussen.“ Diesen fast wie Singsang klingende Dialekt habe ich mein Leben lang nicht vergessen)
Nu zu meinem berührendsten Erlebnis.
Ich lag in einer Lungenfachklinik, nach mehrfachen Lungenembolien, hang an der Sauerstoffflasche und versuchte zu überleben. Mich hatte es so böse erwischt, dass ich keine 20 Meter gehen konnte, und mich allen Ernstes der Assistenzarzt an Tag nach der endgültigen Diagnose Wort wörtlich diese Frage stellte: „Bitte verstehen Sie diese Frage jetzt nicht falsch, aber wir alle im Team rätseln. WARUM LEBEN SIE NOCH? Für die meisten Menschen ist eine einzige richtige Lungenembolie tödlich, sie aber hatte 15!“

Ich hatte in meinem Zimmer einen alten Mann aus Ostpreußen als Mitpatient, der den ganzen Tag fast reglos im Bett lag und nur die Wand anstarrte. Er wusste, dass er Lungenkrebs im Endstadium hatte und sein Körper voller Metastasen war und er sterben würde. Er hatte aufgegeben.
Nun fand ich in der Patientenbücherei des Krankenhauses, das Buch „So zärtlich war Suleyken“ von Siegfried Lenz, in dem er auf liebevolle Art etwas die Menschen seiner Heimat Ostpreußen auf den Arm nahm.
Ich weiß nicht, wieso ich darauf kam, aber ich nahm das Buch mit in unser Zimmer, und fing an es meinem Zimmernachbarn vorzulesen. Und zwar in eben diesem „wejist du Jingelchen, wir kommen aus Astpreissen“ Singang.
Und er fing an einigen Stellen plötzlich an lauthals zu lachen, teilweise kamen ihm sogar die Tränen dabei… während ich aufpassen musste nicht anzufangen zu stocken mit meiner Stimme, weil mir ebenfalls die Tränen kamen, aber aus einem anderen Grund.


Das ist aber wirklich eine rührendes Erlebnis ...ich muss echt schlucken ...wow....danke dafür....
Ganz liebe Grüße und ich hoffe dir geht's aktuell gut 🫶🍀
**********liste Mann
5.118 Beiträge
Themenersteller 
@**ni
Ich habe seit Mai 2001 einige fiese gesundheitliche Tiefschläge verpasst bekommen, aber ich lästere immer, dass, wenn der Teufel mir begegnet, er mich immer fies ansieht, seine Schaufel in die Ecke stell und grummelnd abzieht. Er redet nicht mehr mit mir. Denn ich bin ihm einfach schon zu oft von dieser berühmten "Schüppe" gesprungen.
Das Leben hat bei mir ein paar Narben geschlagen, aber damit bin ich wohl auch nicht der Einzige.
Und was mir immer hilft, ist dieser alte Spruch:
Lerne jemanden kennen, dem es schlechter geht als dir,
damit du wieder weißt, wie gut es dir doch noch geht.
Wie in diesem Fall, mein Mitpatient.
*********illon Frau
1.335 Beiträge
Es war Mitte Juli 2021. In der größten Katastrophe meines Lebens meinte es das Schicksal sehr gut mit mir.
Ich hatte da meine Kellerwohnung direkt an der Ahr. Lebte dort alleine, hatte nicht viele Kontakte. Mit sehr viel Glück habe ich die Flut sehr gut überstanden. Meine Wohnung nicht. Alles war zerstört. Bis auf etwas Geschirr und Besteck war nichts mehr zu retten. Dann hieß es, die Wohnung muss leer geräumt werden. Ich kontaktierte einige Bekannte und Familie und bat um Hilfe. Die Meisten hatten am Wochenende besseres zu tun. Ich startete auf Facebook einen Aufruf, ein paar liebe Menschen meldeten sich. Menschen mit denen ich lange keinen Kontakt mehr hatte. Hatte aber Sorge, dass wir immer noch zu wenige sind. Dann kam ich zu meiner alten Wohnung oder das was davon übrig geblieben ist. Ganz viele Helfer waren schon fleißig dabei meine schweren Möbel raus zu tragen und Schlamm zu schippen. Es waren so viele, die aus ganz Deutschland kamen. Mir stehen immer noch die Tränen in den Augen, wenn ich daran denke. Ich bin immer noch so unglaublich dankbar. Das hat mich zutiefst berührt.
**********liste Mann
5.118 Beiträge
Themenersteller 
@********Noir
Manchmal schick der Himmel seine Engel
******ier Frau
38.651 Beiträge
Gruppen-Mod 
*beep* Im Hauptbereich eröffnet ihr bitte KEINE neuen Themen *achtung*

Immer noch gilt für ALLE als Gruppenregel unser Wegweiser *pfeil* Herzmenschen: Wegweiser für eure Bilder und Worte *achtung*
Bitte dort nachlesen *achtung*

Dementsprechend habe ich den Thread neu eingeordnet. *modda*
****656 Mann
7.261 Beiträge
Die Geburt unseres Kindes vor 30 jahren.... Ein unvergessliches Ereignis... *wolke7*
*******i123 Mann
4.220 Beiträge
Das schönste in meinem Leben auch.

War bei beiden Geburten meiner Kinder dabei und ist unvergesslich ...
****ere Mann
748 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von **********liste:
Was war euer berührendstes Erlebnis im Leben?
Was war euer berührendstes Erlebnis im Leben, das ihr niemals vergessen werdet?

Es gab für mich einige berührende Erlebnisse, aber was mir bei deiner Frage zuerst hochkam, war eine Geschichte, die mich in vielerlei Hinsicht lange begleitet und mir in jungen Jahren Mut gemacht hat.

Ich musste 1997 noch Zivildienst ableisten, dies tat ich in einem Krankenhaus auf der Inneren. Meine Aufgabe war es einen 62jährigen Mann zu betreuen und zu pflegen. Er war komplett gelähmt, die Ursache weiß ich heute nicht mehr. Er konnte nicht mehr sprechen, und man konnte nur noch durch Fragen stellen und über seine Augen mit ihm kommunizieren, ein Ja bedeutete einmal, ein Nein 2 Mal blinzeln.
Die Ärzte und das Pflegepersonal hatten ihn nach vielen Wochen abgeschrieben, da wäre nichts mehr zu machen, er würde für immer gelähmt und bettlägerig bleiben. Auch da herrschte schon Zeitmangel auf der Station, ich konnte damals aber nicht anders als mir manchmal Zeit zu nehmen und mich an sein Bett zu setzen, damit er nicht alleine ist.

Eines Tages kam seine Lebensgefährtin mit einem Pfarrer und sie heirateten am Krankenbett, das Ja-Wort über die Augen. Das war sehr bewegend und ich bin überzeugt, dass dies zur weiteren Heilung mit beitrug, denn die Geschichte ging noch weiter.

Irgendwann bemerkte ich, daß unter der Decke sein Bein zitterte, fragte ihn ob er dort Schmerzen hat und er blinzelte mir ein Ja. Ich meldete das sofort beim Oberarzt, er meinte nur, das könne nicht sein, werde aber trotzdem mal danach schauen.
4 Wochen später wurde der Mann in eine Reha verlegt und war weg, ich dachte ich sehe ihn nie wieder.
Nach Monaten kam er mir, lächelnd und mit feuchten Augen, auf Krücken mit seiner Ehefrau im Gang auf der Inneren entgegen. Er konnte sogar wieder ein wenig sprechen, sagte aber erst einmal nichts, sie nahmen mich beide einfach nur in den Arm. Das hat mich zutiefst berührt und ich habe von einem anderen Menschen gezeigt bekommen, dass es sich lohnen kann zu kämpfen.
******ier Frau
38.651 Beiträge
Gruppen-Mod 
Jetzt hab ich Tränen in den Augen. *snief2*

Was für ein Wunder!
*********illon Frau
1.335 Beiträge
Oh ja, da bekomme ich auch Gänsehaut. Wie wunderschön. Auch dass sich Beide im Krankenhaus noch das Ja-Wort gegeben haben. Wie berührend *herz2*

Mich hat auch die Liebe gerettet. Scheinbar besitzt sie sehr viel mehr Kraft als man glaubt
@****ere

Das berührt mich grade auch sehr. Was für eine herzerwärmende Sache
*******ller Frau
6.123 Beiträge
ich glaube ....von so einer Erfahrung /so einem Erlebnis...da kann man ein ganzes Leben von zehren .... sich immer wieder berühren lassen
Die Geburten der Kinder. Eins kam mit den Osterglocken zum 1. April.

Die Umarmungen von geliebten Menschen, wenn sie für immer gehen. Diese Art Umarmung habe ich mehrmals erlebt und sie gleichen sich.
Man spürt an der Umarmung, dass es der Abschied ist, dabei fließt Liebe, Dankbarkeit und Frieden.
********in75 Frau
7.648 Beiträge
Berühren…. Ich habe zu viele. Ich habe den Tod meines Opas voraus gesagt. Ich habe eine Liebe Bewohnerin in den Tod begleitet und ihre Angehörigen. Ich habe viele berührende Erlebnisse gehabt. Mein bisher berührendes war meine Hündin. Sie verstarb am 15.5. diesen Jahres. 13 Jahre war sie Teil meiner Familie. In ihren letzten Stunden suchte sie unsere Nähe. Was ein wundervolles Geschenk. Sie starb zuhause, ohne Tierarzt und ohne Hilfe. Sie schlief ein in unserer Mitte. Die sie selbst wählte mit aller letzter Kraft. 🥰 das war wirklich ein intensiver Moment
*********in365 Frau
1.491 Beiträge
Ja, tatsächlich haben all meine berührendsten Erfahrungen mit Neubeginn oder Aschied zu tun.
Momente in denen ich besonders offen und achtsam war, in denen ich häufig wünschte, die Zeit könne einen Moment still stehen, dass ich Alles von diesem besonderen Augenblick aufsaugen und in meinem inneren Schatzkästchen bewahren kann. Bewusst darüber, das ich gerade etwas Einmaliges erlebe, das so nicht wieder kommt.

Allerdings kann ich keine dieser Erfahrungen , als "die Berührendste" hervor heben, so sehr ich mir auch in den letzten beiden Tagen, meine Gedanken dazu machte ... es würde den Anderen nicht gerecht.
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