Ehrlichkeit vs andere verletzen

Kommt auf die Beziehung, die man zu dem Menschen pflegt, drauf an.
Ich denke mal, dass es hier um eine Beziehung im herkömmlichen Sinne geht, also 2 Menschen die sich lieben. In diesem Falle natürlich auch einfach Verlustängste oder Scham.

Und ich dachte schon ich schreibe verschachtelte Sätze...

Und zur Frage, ich glaube das Schweigen am Ende sogar mehr verletzen kann als ehrlich etwas auszusprechen. Auch wenn es schwer fällt.

Wenn ich bspw. spüre, das mein Gegenüber mit meiner Ehrlichkeit, auf spezielle Situationen bezogen nicht umgehen kann. Aber auch hier gehört weitaus mehr dazu.

Für den der Ehrlich sein soll. Worte sind das eine. Wie sie beim anderen ankommen etwas anderes. Je nach Stimmlage und eigener Körpersprache.

Für den bei denen die Worte ankommen. Dieser muss in der Lage sein. Kritik und Ähnliches auch annehmen zu können. Nicht absichtlich alles falsch zu verstehen oder negativ zu betrachten, weil er gerade seine Gefühlswelt nicht im Griff hat.

Aus meiner Sicht gibt es keine Legitimation. Wozu auch?

Schlussendlich kann alles ausgesprochen werden. Mit der richtigen Haltung, Wertschätzung und angemessen Worten.

Nur aus meiner Sicht nicht ungefragt.

Die Wahrheit sagt oft aus, was auch unangenehm ist und nicht
so schön ist.

Also ich erwarte bspw. von einem guten Freund, das dieser Ehrlich zu mir ist, ja auch ungefragt. Denn gerade Freunde sind dazu da, sich gegenseitig den Kopf mal wieder gerade zu rücken. Auch wenn es bedeutet, das ich aus meiner Komfortzone gerissen werde.

Ich bin quasi süchtig nach Ehrlichkeit und hasse es wenn mir wichtige Details fehlen um moäir ein eigenes Bild einer Situation zu machen. Ich freue mich über eure Antworten um zu verstehen, was dazu in den Köpfen anderer vor sich geht. Danke für die bisherigen Natworten, sie zeigen mir eine Vielschichtigkeit.

Was ich miemals akzeptieren werde sind sie Ausreden die einige hier haben. Ja, ichvgehe fremd, ich kann es meiner Frau nicht sagen, das würde sie zu sehr verletzen.

Eure Antworten haben mir gezeigt, dass es meistens nur darum geht Konsequenzen für sich selber zu vermeiden, nicht die für den bezogenen Menschen oder?

Ehrlichkeit ist etwas das mir sehr wichtig ist, aber ich weiß auch, das es etwas ist, mit dem nicht jeder umgehen kann…
Ich habe es z.B. hier schon einige Male erlebt das Männer beleidigend wurden, wenn man ihnen sagte, das man kein Interesse an ihnen hat.

Wie oft ist man schon zu sich selbst nicht richtig ehrlich, und tut Dinge die man garnicht machen möchte?
Schon wenn man da nicht ehrlich ist, ist man es unter Umständen vielleicht auch nicht im Umgang mit anderen, und das nicht mal unbedingt bewusst…

Ängste spielen da eine große Rolle, Angst vor Zurückweisung oder nicht genug und richtig zu sein wie man ist z.B….
Das hat auch viel mit Selbstwert und vertrauen zu tun…
Das Argument „Ich will niemanden verletzen“ zählt da wirklich nicht, denn eigentlich ist es die die Angst vor der Reaktion und der Konsequenz warum man manchmal nicht die Wahrheit sagt, oder etwas verschweigt…

Bin da bei @****ish

Wahrheit tut weh und manch einer mag sie nicht hören aber ich halte mich aus falscher Rücksicht nicht zurück. Der andere hat das Problem damit, denn wenn es nicht der Wahrheit entspräche, würde er nicht angepisst sein 😉

Sehe ich ähnlich, dennoch möchte ich z.B. vorher gefragt werden ob es passt.

Nicht immer und täglich bin ich für jegliche Art von Gesprächen offen. Insofern möchte ich persönlich vorher gefragt werden und mir - selbst von einem Freund- nicht aus dem off etwas um die Ohren hauen lassen, nur weil er/Sie meint es muss jetzt so sein.

Ja, ist für mich eine egoistische Handlung.

Schlussendlich spreche ich mich aber auch nicht frei, schon mal - aus Angst vor der Konsequenz- nicht komplett transparent gewesen zu sein.

Finde ich menschlich, nur dauerhaft im engeren Kontakt nicht tragbar. Wir alle haben so unsere Themen, meist an unterschiedlichen Stellen 😉

@**********telTy es geht dabei aus meiner Sicht sehr viel um Vertrauen, auch das da eventuell noch dran gearbeitet werden muss.
Das heißt, wenn man mitbekommt, dass ein Mensch was in einer Liebesbeziehung verschweigt dann ist da natürlich auch ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt damit auch dieses Vertrauen entwickeln kann. In polyamoren Beziehungen sollte das Vertrauen das aus meiner Sicht bei allen Beteiligten schon vornherein gegeben sein wenn es um Eifersuchtsthemen geht. Anders sieht es aus wenn sich ein Partner nun zum Beispiel für andere Sexpraktiken, das andere Geschlecht oder seine eigene Rolle Dom/Sub neu definiert. Hier kann die Scham und die einhergehende Verlustangst auch eine große Rolle spielen da das manche Partner nicht tolerieren können.
Ich kenne die Vorgeschichte nun nicht, aber es kann natürlich durch frühere Reaktionen dazu gekommen sein, dass das Vertrauen gesunken ist oder auch dass sich der Mensch das erste mal in dieser Situation befindet.
Ich würde mich fragen ob es mich wirklich so verletzt, ob ich am Vertrauen arbeiten muss oder ob es die Beziehung wirklich wert ist wenn es zur Aussprache kam, kommt oder noch mal aufgearbeitet wird.
So jedenfalls sagt es mein innerer Kompass ohne die Details zu kennen.

Verlustangst wäre ja die Angst für sein eigenes Handeln die Konsequenzen zu tragen.

Oder? Ich weiss nicht, ob ich jegliche Art der Wahrheit wirklich wissen möchte..



Ist der Mensch an deiner Seite mit jedem Wort ehrlich? Es genügt die einfache Frage, ob es mir gut geht - antworten wir meist nicht unwahr? Ist es grundsätzlich erwünscht, immer "alles" wissen zu wollen? Es gibt "Geheimnisse", die einen selbst "schützen" - wahrhaft kennt man sich nur selbst. Jedoch :


Das ist ideal. Hand aufs Herz, wer kann es zu 💯 Prozent umsetzen?? - Es gibt einen passendes, altes Lied 🎶... (Die Gedanken sind frei...) - manchmal ist Schweigen Gold. Tatsächlich möchte ich nicht alles wissen.
Partnerschaftlich, ja, ist es wünschenswert.
Freundschaftlich : , es sind eher Tipps, Hinweise, Ratschläge untereinander, offene Worte - diese jedoch ohne ein einziges unwahres Wort. (bei dem Nahestehensten).
Flüchtige Bekannte, braucht man mit seiner Meinung/Situation/ o.ä. nicht unbedingt "auf die Nerven zu gehen".

Die Frage ist, kann man damit umgehen?

Denn der Mensch, und zwar ausnahmslos jeder, lügt jeden Tag, die kleinen Alltagslügen sozusagen.

Frau Snoopy

Ich habe den Thread in den richtigen Bereich geschoben. (siehe hier Herzmenschen: Wegweiser für eure Bilder und Worte)

Mit dem krass verschachtelten Satz im Eingangsposting komme ich nicht klar.

@*******dDay das ganze ist bitte im Kontext zu sehen. Mir war es wichtig auszudrücken, dass an einer Vertrauensbasis u.U. auch gearbeitet werden muss.
Nicht jeder Mensch ist stark und erfahren genug um die eigenen Gefühle in die richtigen Bahnen zu lenken, auf beiden Seiten.

Wenn ich jemanden mag, bin ich ehrlich.

Ich kann denjenigen etwas einschätzen und wähle bewusst eine sanftere Art, meine Bedenken und Gedanken dazu, auszudrücken.

Bei Menschen, die aggressive reagieren, bin ich genau so vorsichtig.
Denn ich weiß, sie treten um sich.
Um, nicht verletzt zu werden, oder weil ihr Stolz keine eigenen Fehler zulässt.

Vorankommen, müssen wir aber alle, irgendwie .

Wenn mein Gegenüber verletzt ist, seelisch, warte ich auf einen anderen Moment, um ihm zu sagen, was ich denke.
Wenn er gefestigter und stärker ist , aber ich versuche es nicht, nicht zu sagen.

Denn, wenn ich schweige, wird diese Person noch länger in dieser Position verharren.

Es gab allerdings auch Momente, wo ich bewusst nichts gesagt habe, weil ich es besser fand, wenn er es allein rausfindet. 👿

Ehrlichichkrit ist eine gr.Charakterstärke.

Ich für mein Teil hab in Joy gemerkt,das ich damit gut ankomme,wenn ich so handel.

Aber auch allgemein,bin ich für die Ehrlichkeit, ich finde jeder hat das Recht,die Wahrheit zu erfahren.

Es kommt auf die Formulierung an.

Ich kann es sanft wie eine Feder beibringen,oder wie ein Scheuerlappen.

Den Kern der Ehrlichkeit, sollte es immer beinhalten.

Ich muss gestehen, dass ich den Schachtelsatz nicht so ganz verstehe. Daher beziehe ich mich auf die Überschrift.

Ich denke es kommt sehr auf den Kontext an. Wenn ich einen 2 m Preisboxer oder eine psychisch labile Frau vor mir stehen habe bin ich evtl. nicht ehrlich um mich oder mein Gegenüber zu schützen. Wenn es um einen Chat mit jemandem geht den ich nicht oder kaum kenne sieht es vielleicht schon wieder anders aus. Bei einem Menschen der mir nahe steht oder den ich liebe sieht es noch Mal anders aus. Vor allem auch abhängig von der Verfassung in der er Grade ist.

Also ... Alles hängt vom Kontext ab. Es gibt meiner Meinung nach diesbezüglich kein richtig oder falsch.l, schwarz oder weiß. 🤔

Die Wahrheit kann oft schmerzlich sein und viel Mut erfordern von dem, der sie ausspricht.
Häufig wird sie besser sein als eine nette Lüge.
Und es gibt Situationen, wo sie einfach sein muß, weil es anders nur noch schlimmer würde.
Jedoch läßt sich das so pauschal nicht sagen.

Wie auch schon vor mir geschrieben wurde, es kommt auf die jeweiligen Umstände an.
Wenn z.B. jmd. -bildlich gesprochen-,schon am Boden liegt und sich vor Schmerzen krümmt, ist es da ratsam, ihm/ihr noch eine "mitzugeben"?
Dann nicht besser auf einen Moment warten, in dem die Person wieder besser damit umgehen kann?

Es gibt auch Menschen, die "unbedingt" die Wahrheit hören wollen.Allerdings nur so lange, wie diese "Wahrheit" nach Wunsch für sie ausfällt!

Ich kann den Satz auch nochmal abkürzen:


Mir war wichtig zu untermauern, dass das Argument " ich will keinen verletzen" dabei keine Rolle spielen darf, wenn dass Gegenüber alle Möglichkeiten zur Reaktion auf die Situation behalten soll.

Das stimmt leider häufig 😬

Das schließe ich bei mir aus, wenn schon vorher immer die Wahrheit gesagt wurde.(Sag mir lieber vorher wie du mich findest, bevor du mit mir in die Kiste steigst und sagst es hätte nie gepasst. Als Beispiel....)

Eine unaufrichtige Situation, die erst am Ende nach ekner Verletzung oder einer Reihe von Verletzungen aufgeklärt wird empfinde ich als untragbar.
In dem Moment ist die Wahrheit zwar immer noch gut, aber sie von Anfang an ausgesprochen zu haben, hätte das Leid/ die Frustration verhindert.

Zitat TE:

Das schließe ich bei mir aus, wenn schon vorher immer die Wahrheit gesagt wurde.(Sag mir lieber vorher wie du mich findest, bevor du mit mir in die Kiste steigst und sagst es hätte nie gepasst. Als Beispiel....)



Wie oft wird es hier anders sein!
Wenn der andere in etwa vorher so ehrlich wäre:
"Für mich paßt es eigentlich überhaupt nicht, nicht mal für´s Bett!
Aber besser du (als Lückenbüßer), als ganz auf dem trocknen sitzen!"

Würde die andere Person da sagen:
"Gut, weil du mir gleich die Wahrheit gesagt hast, werde ich trotzdem
noch mit dir intim".

Nun könnt ihr natürlich entgegnen, wenn es auf keiner Ebene paßt
und das vorher schon klar ist, gibts auch keinen Sex...
Möglicherweise! trifft dies bei Mitgliedern dieser Gruppe zu.

Jedoch, speziell bei diesem genannten Beispiel der Thread Eröffnerin,
werden es zumeist Männer nicht so genau nehmen, weil es ein Eigentor wäre.

Wer möchte schon gerne als ein flüchtiger "Notnagel" ausgenützt werden?