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Mit Kompromissfähigkeit zum Wir

****ke Frau
1.927 Beiträge
Wer eine Beziehung haben möchte, sollte immer und grundsätzlich bereit sein Kompromisse einzugehen oder Konsens zu finden…

Was natürlich nicht bedeutet dass man sich selbst deshalb „verstellt“ oder „verbiegt“.

Wenn ich anerkenne dass mein Partner eine eigenständige und autarke Persönlichkeit ist, und das auch gegenseitig respektiert wird… dann führt man eine Beziehung auf Augenhöhe.

Konsens findet man nicht immer…
und wenn man nicht bereit ist auch mal einen Kompromiss einzugehen…. Warum möchte man dann eigentlich eine Beziehung?

Erwartet man dann dass der Andere immer nachgeben muss?

Und

Was daran ist dann eine Beziehung auf Augenhöhe?

Ist es dann nicht eher meine persönliche Kosten/Nutzen Rechnung?
*****k76 Mann
777 Beiträge
Interessant, dass es sehr unterschiedliche Meldungen gibt!
******s74 Mann
174 Beiträge
Ich denke es ist lohnenswert sich einen Seelenpartner zu wünschen. Ein Partner auf Augenhöhe, respektvoller Umgang, wertschätzend. Eine Partnerschaft dessen Ziel ist sich gegenseitig glücklich zu machen, jedoch nicht aus einem Mangel, sondern einer bedingungslosen Liebe heraus. Kompromiss hört sich ein wenig negativ an, jedoch kommt es doch auf die Kommunikation an, was wünschen wir uns gegenseitig, wer braucht wo einen Freiraum. Somit können Lösungen gefunden werden, mit denen beide fine sind.
**********berer Mann
7.279 Beiträge
Zitat von ****ara:
Bei einem Kompromiss wird auf die beiden Seiten geschaut: was ist jeder bereit von seinem Wunsch abzugeben und dem anderen entgegen zu kommen. Jeder hat einen gefühlten Verlust und die Lösungsmöglichkeiten sind begrenzt durch die anfänglichen Wünsche.

Aber ein Kompromiss muss doch nicht immer bedeuten, abgeben zu müssen. Vielleicht kommt daher ja bei Vielen das Gefühl auf, Kompromisse seien eigentlich etwas, was es zu vermeiden gilt.

Du zeigst es mit deinem Beispiel doch sehr gut auf, dass ein Kompromiss bedeuten kann, dass beide durchaus ihre Bedürfnisse befriedigt bekommen, nur eben vielleicht nicht in der Masse, wie sie es als Single ausleben würden. Das ist also nicht unbedingt ein Verzicht, sondern eine kleine Einschränkung, ein kleines Zurückfahren des Durchsetzens eigener Wünsche.

Es bleibt natürlich auch die Möglichkeit, die eigenen Bedürfnisse ohne den Partner zu erfüllen. Also auch mal Dinge alleine oder mit Freunden zu tun, wenn der Partner daran absolut keinen Spaß hat. Ich für meinen Teil (das ist natürlich sehr individuell) empfinde das sogar als gesund für meine Partnerschaft. Und dadurch ergeben sich ebenfalls Möglichkeiten, eigene Bedürfnisse zu erfüllen, ohne dass der Partner zu (auch faulen) Kompromissen genötigt wird.
*****ssA Frau
2.341 Beiträge
Zitat von **********berer:

Du zeigst es mit deinem Beispiel doch sehr gut auf, dass ein Kompromiss bedeuten kann, dass beide durchaus ihre Bedürfnisse befriedigt bekommen, nur eben vielleicht nicht in der Masse, wie sie es als Single ausleben würden. Das ist also nicht unbedingt ein Verzicht, sondern eine kleine Einschränkung, ein kleines Zurückfahren des Durchsetzens eigener Wünsche.
...und herunter gebrochen ist es doch wieder Verzicht.

Aber ein Kompromiss muss doch nicht immer bedeuten, abgeben zu müssen.
Doch...bedeutet es.
Für MICH stellt sich aber nicht die Frage, OB, sondern in welchem Ausmaß bzw Rahmen.
Ich kann wunderbar damit leben, wenn ich meinen Fisch nur noch auswärts und ohne ihn essen "muss" (dennoch ist es ein Verzicht... nämlich meinen Fischkonsum uneingeschränkt genießen zu dürfen), weil er sonst das würgen bekommt.
Das tut mir nicht weh.
Heißt der "Kompromiss" aber, ich solle meinen Fisch überhaupt nicht mehr essen,weil er das auf 20 km gegen den Wind zu riechen vermag und mich dann nicht mehr knutschen möchte...er im Gegenzug keine Lakritz mehr essen würde, haben wir ein Problem.
...Und dann bin ich wieder absolut D'accord
Es bleibt natürlich auch die Möglichkeit, die eigenen Bedürfnisse ohne den Partner zu erfüllen
Auch DAS ist ein feiner Kompromiss...wenn Beide so auf keinen Nenner kommen.
Dies wiederum funktioniert für mich aber auch nur dann ,wenn es um nicht- existentielle Dinge geht.
****656 Mann
7.204 Beiträge
Ich möchte "das Pferd mal von einer anderen Richtung aus aufzäumen".
Und zwar aus der Richtung "Augen auf bei der Partnerwahl".
Gehe ich nur eine Partnerschaft/Beziehung mit einem Menschen ein, dessen Ansicht sich mit meinen Grundwerten deckt, in vielen Dingen in etwa gleicher Meinung ist, der Wünsch nach Zweisamkeit ähnlich sieht, dann sehe ich nicht den "großen Bedarf" an Kompromissen, weil von vorne herein Beide in die gleiche Richtung wollen.

Das bedarf vorab ein "sich nackig machen", mit klarer, offener Kommunikation und "radikaler" Ehrlichkeit.

Das mag sich jetzt hart und emotionslos anhören, doch last es mal auf euch wirken und antwortet erst dann.

Würden dann nicht weniger Beziehungen eingegangen, die dann "tragfähiger" wären, mit weniger Schmerz und Trennungen?

*my2cents*
****ga Frau
1.101 Beiträge
Themenersteller 
Ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen @****656 , empfinde ich diese Vorstellung (die sich ja mit der Konzeption von Dating-Apps deckt) als "Irrglauben" (nett gemeint *blumenschenk* ).
Ich muss nur genau wissen, was ich möchte und was nicht, muss dann die:den passenden Partner:in finden, die:der auch weiß, was sie:er will und was nicht, und dann - wenn unsere Vorstellungen eine möglichst große Schnittmenge aufweisen - Bämmmm- Match und die Möglichkeit, bei gegenseitiger Sympathie und mehr.... einer Beziehung.
Auf dass alles gut wird, es möglichst wenige Konflikte gibt, die Kompromisse erfordern. Quasi Happy End.

Und doch, ja, weiß ich, dass es ziemlich gut sein kann, in den grundsätzlichen Werten des Lebens übereinzustimmen, ähnliche Vorstellungen zu haben, wie das eigene und das gemeinsame Leben von da ab weiterlaufen sollten usw...
Eine Weiterentwicklung beider in unterschiedliche Richtungen ist in dieser Beschreibung allerdings nicht vorgesehen. Es kann nur der Ist-Zustand abgecheckt werden.

Wenn mich jemand nach Kriterien abchecken würde, käme ich mir "bewertet" vor. Und genau das tue ich ja auch, wenn ich andere anschaue, deren Profile hier lese - weshalb ich unheimlich gerne die absichtslose reale Begegnung mag, die Sympathie und Zuneigung eher diffus, aber eben auf ganz vielen Ebenen gleichzeitig vermittelt, trotzdem aber natürlich auch ein Abchecken ist. DANN zu entscheiden, dass man mehr und näher miteinander zu tun haben möchte UND sich bemühen wird, Kompromisse zu finden, wäre so meine Variante der Partnerfindung.

Mein erster Partner fand Motorradfahrer:innen so was von blöd und affig und lernte dann mich kennen, die ich damals Motorrad fuhr. Von da ab war er Sozius. *gg*
Ich habe vor Jahrzehnten öffentlich getönt, wie doof ich Männer mit Bärten fände (die damals gerade aus der Mode waren) und lernte meinen Mann kennen, der einen Vollbart trug. *gg*
Irgendwie mag ich das Leben so am liebsten. *sonne*
Aber es ist dann voll mit Gesprächen und Kompromissverhandlungen, langweilig wird´s dann auch nicht. *zwinker*
****656 Mann
7.204 Beiträge
@****ga

dann möchte ich etwas weiter ausholen...

Ich sprach nicht von Dating-App's sondern von realen Treffen, wo man sich zumindestens sympatisch ist und einfach mal schaut, wie "der Andere" drauf ist... *lach*
Es könnte im Verlaufe von einem oder mehreren Dates dazu kommen, sich über seine Wünsche und den Verlauf einer "Verbindung" empatisch auszutauschen. Stellen beide dann eine große Passung fest und äußern den Wunsch "das Gegenüber" näher kennen zu lernen.... Bingo

Das heißt (für mich) jedoch nicht, das es keine Weiterentwicklung gibt. Für mich ist es ein "Startpunkt" mit offenem Ende, bei dem jeder seinen Beitrag (Beziehungsarbeit) leisten muss, damit es auf Dauer funktionert. Das beinhaltet dann die Kompromissfähigkeit, usw....

*my2cents*

PS: Sieh' mir bitte die "empathielose" Schreibweise nach, ich möchte ledigleich eine andere, mögliche Sichtweise darlegen. Das kann ich am besten, indem ich mich auf den Kern dessen konzentriere... *floet*
****ke Frau
1.927 Beiträge
Zitat von ******s74:
Ich denke es ist lohnenswert sich einen Seelenpartner zu wünschen. Ein Partner auf Augenhöhe, respektvoller Umgang, wertschätzend. Eine Partnerschaft dessen Ziel ist sich gegenseitig glücklich zu machen, jedoch nicht aus einem Mangel, sondern einer bedingungslosen Liebe heraus. Kompromiss hört sich ein wenig negativ an, jedoch kommt es doch auf die Kommunikation an, was wünschen wir uns gegenseitig, wer braucht wo einen Freiraum. Somit können Lösungen gefunden werden, mit denen beide fine sind.

Bedingungslose Liebe!

Ein schöner Begriff und
Einer der wichtigsten Aspekte innerhalb von ALLEN Beziehungen….

Leider verstehen nur die Wenigsten die wahre Bedeutung *nixweiss*
*****k76 Mann
777 Beiträge
@****656 Die Idee klingt nicht schlecht, aber wer ist denn bereit sich zu entblößen, sich ausfragen zu lassen - und das auch noch am Anfang oder VOR einer Beziehung? Ich nicht! Ich würde generell niemals absolut alles über mich erzählen.

Außerdem denke ich, dass das nur funktioniert, wenn man Kontrolle über seine Gefühle hat oder sie ignoriert. Es könnte nämlich auch passieren, dass eine Person nicht zu einem passt, man sich aber trotzem zu dieser Person hingezogen fühlt. So ist das zumindest bei mir.
*******er66 Mann
3.044 Beiträge
@*****k76 "aber wer ist denn bereit sich zu entblößen, sich ausfragen zu lassen - und das auch noch am Anfang oder VOR einer Beziehung?"

Das kann ich nicht wirklich verstehen. Warum soll ich nicht alles über mich erzählen? Alles was mich ausmacht gehört zu mir und warum soll ich etwas davon verschweigen. Aus dem Alter bin ich raus. Nicht alle meine Eigenschaften finde ich selber gut aber sie gehören nunmal zu mir. Zudem: Etwas von mir verschweigen um eine Beziehung einzugehen (um eine Frau "rum" zu bekommen)? Dann müsste ich um diese Beziehung aufrecht zu erhalten ja diesen Teil von mir dauerhaft verschweigen/unterdrücken. Nee... auf Theater spielen hab ich keinen Bock mehr. Das wäre mir viel zu anstrengend. Alternativ: Nach dem die Beziehung einige Zeit läuft zu sagen "ätsch, so bin ich auch noch .. Überraschung!" führt entweder zu einer unglücklichen Beziehung oder im besten Falle zur Beendigung.

just my 2 cent
*****k76 Mann
777 Beiträge
@*******er66 Ich bezog mich auf die Idee am Anfang oder vor einer Beziehung gründlich zu prüfen, ob die andere Person zu einem passt, indem man im Kopf eine Art Fragebogen abarbeitet. ...um dann rational zu entscheiden, ob die andere Person zu einem "passt" und man dann vermeintlich weniger Kompromisse machen muss. Das setzt voraus, dass man sich viel sehr früh von sich erzählt.

Wenn man nicht absolut ALLES über sich erzählt, dann verstellt man sich?? Wie kommst Du denn darauf?? Natürlich sollte man authentisch und ehrlich sein. Ich sehe aber keine Notwendigkeit wirklich ALLES über sich zu erzählen. Wenn Du das anders siehst, kannst Du gerne machen. Ich bitte aber auch andere Meinungen zu respektieren!!
****ga Frau
1.101 Beiträge
Themenersteller 
@*****k76 und @*******er66
Ich denke, Tommek76 meinte es eher in die Richtung, bei den ersten Dates nicht das Gespräch fließen zu lassen, das Beisammensein zu genießen, sondern seine Punkte abzuarbeiten und abzufragen - denn es soll ja passen, gell? *zwinker*
Genau das möchte er aber nicht ( ich übrigens auch nicht).

Dass man ehrlich ist, nichts verschweigt, sich also zeigt wie man ist, wie @*******er66 darstellte, setze ich voraus. Alles andere führte vielleicht kurzfristig zu Punktsiegen, aber nicht zu etwas Tragfähigem. *gg*
****ga Frau
1.101 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****656:
@****ga

dann möchte ich etwas weiter ausholen...

Ich sprach nicht von Dating-App's sondern von realen Treffen, wo man sich zumindestens sympatisch ist und einfach mal schaut, wie "der Andere" drauf ist... *lach*
Es könnte im Verlaufe von einem oder mehreren Dates dazu kommen, sich über seine Wünsche und den Verlauf einer "Verbindung" empatisch auszutauschen. Stellen beide dann eine große Passung fest und äußern den Wunsch "das Gegenüber" näher kennen zu lernen.... Bingo

Das heißt (für mich) jedoch nicht, das es keine Weiterentwicklung gibt. Für mich ist es ein "Startpunkt" mit offenem Ende, bei dem jeder seinen Beitrag (Beziehungsarbeit) leisten muss, damit es auf Dauer funktionert. Das beinhaltet dann die Kompromissfähigkeit, usw....

*my2cents*

PS: Sieh' mir bitte die "empathielose" Schreibweise nach, ich möchte ledigleich eine andere, mögliche Sichtweise darlegen. Das kann ich am besten, indem ich mich auf den Kern dessen konzentriere... *floet*

Ja, so habe ich das auch verstanden.
Aber ich bin wohl etwas sperrig, was das Ermitteln der Passung anbelangt. *rotfl*
Denn es gäbe so viele Möglichkeiten, sich zu verstehen. Das Date sollte nicht ein Ziel haben.
Wichtig wäre für mich vor allem, miteinander zu reden und zu lachen, und wenn es den ganzen Abend um Atomphysik ginge. *witz*
****656 Mann
7.204 Beiträge
@****ga

ich hatte auch schon ein erstes Date, dass über 6 Stunden ging, weil man sich gut verstand... Da wurde nüx abgearbeitet, das Gespräch floß von selber, wir kamen "vom Hölzchen auf's Stöckchen" und vieles wurde beiläufig angesprochen... Nüxx mit abarbeiten eines Fragenkatalogs.... *lach*

*my2cents*
****ga Frau
1.101 Beiträge
Themenersteller 
Ich denke auch @****656 , dass die Herangehensweise zum jeweiligen Menschen passen muss.
Wer eine größere Übereinstimmung in vielen Dingen, also vielleicht auch eher eine harmoniebetonte Beziehung bevorzugt, geht anders an Menschen heran als jemand, die/der eher reibungsbetonte Beziehungen mag.

Wobei ich jetzt bei der zweiten Begrifflichkeit nicht sicher bin. Heißen die wirklich so ? *nachdenk*
Ich meine das Gegenteil von harmoniebetonten Beziehungen.
****656 Mann
7.204 Beiträge
Ich hab' dich schon verstanden... *g*

Beide Beziehungsarten/-formen haben was... Wie von dir beschrieben typabhängig....
Ist nur sinnvoll, wenn man (vorher) selber weiß, was man leben möchte. Hat evt. Auswirkung auf dem Umfang auf der benötigten Kompromisse... *gruebel*

*my2cents*
*****sin Mann
8.876 Beiträge
Meine Erfahrung war halt bisher, ich hatte Kompromisse eingehen wollen, hatte auch Vorschläge gemacht, die immer abgelehnt wurden.
So machen Kompromisse auch keinen Sinn, wenn der andere nicht bereit ist dazu.
****ara Frau
3.650 Beiträge
Ich habe anscheinend zu lange Pause gemacht, ihr seid schon so viel weiter in der Diskussion... *nachdenk*

Ich versuche es noch einmal allgemein. Es geht mir nicht darum, dem Kompromiss seinen Sinn abzusprechen.

Ich habe früher oft Kompromisse gesucht um verschiedene Meinungen einander näher zu bringen - und auch gefunden. Als ich dann kennengelernt habe, wieviel angenehmer (für mich) es ist, einen Konsens zu finden, weil er meinen Blick weitet und viel mehr verschiedene Lösungen im Repertoire hat, habe ich mich mehr darauf verlegt und den Kompromiss weiter nach hinten verschoben.

Ich habe auch für mich gelernt, dass ich es manchmal besser finde keinen Kompromiss zu finden, auch wenn der Konsens nur darin besteht, dass man keinen Konsens findet. Dass weder ich noch mein Partner etwas verändern müssen, weil der jeweils andere nun mal eine ganz andere Meinung hat, sondern wir uns dann anschauen, wo unsere Ansichten herkommen, wofür sie uns so wichtig sind, und ob wir nicht Verständnis für die so abwegige Ansicht des anderen entwickeln können. Bisher ist es uns gelungen und ich für meinen Teil habe viel daraus gelernt.

@****ke Heute heißt für mich in Beziehung gehen nicht mehr, dass ich jemandem oder er mir entgegen kommen muss. Das habe ich tatsächlich mein Lebtag gelernt und gemacht, so wie meine Partner auch. Die Fähigkeit und Bereitschaft grundsätzlich zu haben, finde ich gut, aber mir ist es inzwischen oft wichtiger festzustellen, dass ich mich endlich so zeigen kann, wie ich bin und dass ich die Liebe meines Partners nicht mehr an seinem Entgegenkommen messe, sondern wir immer mehr vom Tun ins Sein kommen - und auf der Ebene scheint es nicht mehr so wichtig zu sein, was wir im einzelnen wollen.

Ich möchte das nicht verallgemeinern. Vielleicht ist das nur bei der Konstellation unserer Charaktere so - vielleicht gilt das auch sonst?! Ich weiß es nicht, kann aber sagen, dass es sich bei uns so entwickelt und immer besser funktioniert.
*****Zwo Mann
388 Beiträge
Ich lese hier in vielen Beiträgen, dass Kompromisse eher negativ konotiert zu sein scheinen. Das sehe ich nicht so. Kompromissfähigkeit heißt für mich in erster Linie Kommunikationsfähigkeit. Dazu gehört die klare Kommunikation der eigenen Position, als auch Verständniss für die Position des Partners. Nur wenn beiden die Ausganssituation klar ist, kann man sich auch aufeinander zu bewegen.
Meines Erachtens nach passiert das in einer Partnerschaft ständig, oft unausgesprochen. So eine Art ständiger Abgleich. Denn jede Art von Gemeinsamkeit erfordert eine gewisse Anpassung. Ohne das Eingehen auf die Wünsche, Bedürfnisse und Stimmungen des Anderen, mal mehr, mal weniger, aber auf jeden Fall gegenseitig, wird sich dauerhaft keine stabile Beziehung aufrecht erhalten lassen.

Die Idee, einen Partner zu finden "mit dem ich keine Kompromisse machen muss", ist illusorisch. Zum Einen ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass man auf wirklich allen für eine Beziehung relevanten Ebenen miteinander übereinstimmt. Außerdem ändern sich Menschen mit der Zeit. Ändern Ansichten, Bedürfnisse, Erwartungen ...

Gerade bei wirklich großen Konflikthemen, wo es z.B. um unterschiedliche Bedürfnisse geht, werden sich Kompromisse nicht vermeiden lassen. Denn dann sind ja Lösungen gefragt, oder es kommt wirklich zum Bruch.
Insofern verstehe ich auch @****ara's Verwendung der Begriffe 'Kompromiss' und 'Konsens' nicht so recht. Für mich sind das zwei Seiten einer Medaille. Um einen Kompromiss zu finden braucht es zunächst mal einen Konsens. Nämlich darüber, dass unterschiedliche Positionen bestehen. Die Kompromissfindung wäre dann der Prozess, mögliche, für alle Seiten tragbare Lösungen zu finden. Das man dabei von den ursprünglichen Positionen zumindest teilweise abrücken muss, liegt auf der Hand. Bestenfalls besteht dann am Ende wieder Konsens darüber, dass eine für alle Beteiligten akzeptable Auflösung des Konflikts gefunden wurde.
******s74 Mann
174 Beiträge
Kompromisse dürfen gemacht werden, wenn es in einem gewissen Gleichgewicht ist. Wenn man sich gegenseitig respektiert und zu einem konsenz kommt. Ein Konsenz wird durch vertrauen, respektieren, authentisch sein, miteinander reden erreicht, indem sich beide über etwas einig werden. Ein Kompromiss kann dann ganz verschieden ausfallen. Eigentlich würde ich das nicht wollen, aber ich vertraue Dir oder ich mache das aus Liebe. Oder heute machen wir das wie Du es magst, morgen so wie ich es lieber mag. Aber auch den anderen das machen lassen und selber etwas anderes tun.
Also Konsenz - sich über etwas einigen...
Kompromiss dann entsprechend etwas tun oder lassen...
****ke Frau
1.927 Beiträge
Ich verstehe die Diskussion über das Kompromisse eingehen auch nicht… da dies irgendwie sehr negativ behaftet zu sein scheint… 🤷‍♀️

Das ganze Leben besteht aus Kompromissen…. Ich bin ja nicht allein auf der Welt 🤷‍♀️

Es drängt sich beim Lesen fast das Gefühl auf, dass Kompromisse eingehen mit persönlichem Verlust/en einhergehen…

Aber wie soll denn sonst ein WIR funktionieren?

Alles Andere ist doch Egozentrik bishin zum Narzissmus 🤷‍♀️
Keine Beschreibung angegeben.
*****LYS
22 Beiträge
Aus meiner Sicht spielt hier auch der Selbstwert eine große Rolle und wie sehr ich mein Glück von meinem Gegenüber abhänig mache.

Bin ich mir überhaupt wirklich bewusst, was ich möchte und wo ich ggf. zu Kompromissen wirklich im inneren bereit bin?

Gehe ich Kompromisse nicht ein, weil ich mich vor einer alten Erfahrung schützen möchte oder stehe ich wirklich dazu, dass an dieser Stelle kein Kompromis für mich passt.

Sind alle Beteiligten kompromissbereit?

Wie empfinde ich einen Kompromiss? Als nachgeben, verlieren, aufgeben oder mehr als etwas neues Erfahren, auf einander zu gehen...?
*****Zwo Mann
388 Beiträge
Zitat von ****ke:
Es drängt sich beim Lesen fast das Gefühl auf, dass Kompromisse eingehen mit persönlichem Verlust/en einhergehen…

Stimmt. So als wären Kompromisse so eine Art Kuhhandel. "Ich gebe dir etwas, du gibst mir etwas. Wir sind zwar beide nicht recht glücklich damit, aber muss ja irgendwie ..."

Das wäre für mich kein Kompromiss (in der Politik und im Geschäft vielleicht, nicht aber mit dem Partner). Da geht es doch vielmehr darum zu verstehen, warum bestimmte Positionen (eigene oder die vom Partner), als nicht verhandelbar betrachtet werden, ob das tatsächlich so sein muss, oder welche anderen Möglichkeiten sich ergeben, damit umzugehen.

Zitat von *****LYS:
Wie empfinde ich einen Kompromiss? Als nachgeben, verlieren, aufgeben oder mehr als etwas neues Erfahren, auf einander zu gehen...?

Genau so. Nicht was verliere ich durch den Kompromiss ist entscheidend, sondern was gewinne ich dadurch.
****ara Frau
3.650 Beiträge
Zitat von ****ke:
Ich verstehe die Diskussion über das Kompromisse eingehen auch nicht… da dies irgendwie sehr negativ behaftet zu sein scheint… 🤷‍♀️

Das ganze Leben besteht aus Kompromissen…. Ich bin ja nicht allein auf der Welt 🤷‍♀️

Es drängt sich beim Lesen fast das Gefühl auf, dass Kompromisse eingehen mit persönlichem Verlust/en einhergehen…

Aber wie soll denn sonst ein WIR funktionieren?

Alles Andere ist doch Egozentrik bishin zum Narzissmus 🤷‍♀️

Uns wird oft beigebracht, dass das Leben aus Kompromissen besteht - jedoch ist ein Kompromiss nur eine von VIELEN Möglichkeiten zu einer Einigung zu kommen.

Und ja, in der Definition des Kompromisses ist enthalten, dass beide Seiten auf etwas verzichten, also einen Verlust hinnehmen.

Ein Wir kann auch ganz anders entstehen. Und aus meiner Sicht ist es besonders schön, wenn beide das Gefühl haben etwas zu gewinnen (und zwar mehr, als dass die Beziehung bestehen bleibt).

Jedoch soll es hier im Thread, so glaube ich, nicht wirklich um 'Kompromiss gegen was auch immer' gehen, sondern darum, dass Fähigkeiten notwendig sind, um eine Beziehung zu führen, wenn man, wie es im Leben nun mal oft vorkommt, uneins ist.

Ich warf dafür die Konsensbildung in den Ring, aber das muss ja hier nicht Konsens werden *zwinker*
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