Mit Kompromissfähigkeit zum Wir
Wenn zwei (oder mehr) Menschen zusammen leben oder eine intensive Beziehung miteinander haben, ist ihnen i.d.R. klar, dass Singles anders leben - meist mit mehr Zeit/Freiraum für sich alleine, mehr Komfortabilität bezüglich eigener Entscheidungen, aber eben auch mit viel weniger Nähe, Liebe, Körperlichkeit, Sex. Ich muss jetzt mal etwas verallgemeinern, um meinen Hauptaspekt herauszuarbeiten. Wenn aber Singles wieder eine Beziehung, eine Liebe suchen, dann lese ich in den Profiltexten, aber eben auch in Beiträgen oft von ihrer "bewussten Haltung", da sie nun wissen, was sie mögen, wünschen, suchen, aber auch, was sie gar nicht mögen, suchen, wünschen.
Mir kam deshalb in den letzten Tagen durch zwei unterschiedliche Themen und auch durch private Diskussionen das Stichwort Kompromissfähigkeit in den Sinn.
Ich halte sie für elementar, um aus zwei Ichs ein Wir zu kreieren, das beiden noch ihre eigene Persönlichkeit lässt, ihr ganz eigenes Leben und gleichzeitig aber eben das Wir, dieses Neue, Schöne, Große zu ermöglichen.
Dafür aber sind Abstriche nötig, die viele nicht mehr bereit sind zu leisten, weil sie in der Vergangenheit genau bei solchen Zugeständnissen unterschiedlichster Art eben keine gute, konstruktive Beziehung führten, sondern Kummer/Leid/Unglück und mitunter auch Trennungen erlebten.
Für mein Gefühl ist die "Stellschraube", um eine glückliche Beziehung zu finden und zu führen, aber nicht nur diese bewusste Haltung zu allem, was ich möchte oder eben nicht möchte (obwohl diese Haltung auch wichtig ist), sondern eine fortgesetzte Bereitschaft zu Kompromissen , auch zur Annahme und Wertschätzung des/der anderen, OBWOHL wir mitunter früher damit scheiterten.
Wir müssen uns also deutlich aus der sicheren Komfortzone bewegen, um ein bisschen schutzlos auf einen anderen Menschen zu treffen, der im besten Fall ähnlich denkt, auf dass wir dann zusammen etwas Neues erschaffen.
Ich weiß nicht, ob mein Grundgedanke ersichtlich ist?
Es geht mir um bewusste Kompromissfähigkeit, nicht ums Anbiedern, nicht ums sich Aufgeben, nicht um "Beziehungen um jeden Preis".
Wie seht ihr das ?