Jobsuche vs. Partnersuche
Kennt ihr das?Ich war 20 Jahre weg vom Dating-Markt.
Als ich fühlte, es wäre wieder Zeit, mir eine Partnerin zu suchen (schon diese Absicht ist ein Irrsinn), nahm ich die ganzen Parship&Co-Werbesprüche ernst und tat, als wäre ich auf Jobsuche. Denn so wird dir der unvermeidliche Erfolg ja verkauft.
Ich beauftragte eine Fotografin (kein Witz) für Fotos von mir. Ich brütete eine kleine Ewigkeit über die richtigen Profiltexte und, was ich auf welcher Plattform von mir preisgeben sollte oder nicht.
Mein Gedanken waren folgende:
Ich kontaktiere 10 Frauen, treffe mich zu 3 Vorstellungsgesprächen. Dann konzentriert man sich auf einen Arbeitgeber, Pardon, eine Frau. Und dann schließt man einen Vertrag für eine gemeinsame exklusive Probezeit. Dann würde schon alles seiner Wege gehen.
Jetzt, vier Jahre später, ergibt sich folgendes Bild. Ich bin erstaunlich erfolglos. Ich habe täglich mehrere Matches auf Tinder&Co, dann schreibt man sich und kommt doch nicht aus dem Quark, da uns der Alltag auffrisst und irgendwie immer noch eine bessere Stelle/Match lockt. Und wenn man mal zufällig im realen Leben jemanden kennenlernt, so kann man damit rechnen, dass derjenige auch Swipe-süchtig ist und sein/ihr Commitment die Dauer eine Zigarettenlänge hat. (Gefangenen-Dilemma halt)
100+ Matches, zig Dates, zwei gebrochene Herzen später weiß ich, dass das alles nichts mehr bringt.
Darum suche ich lieber nur noch nach Sex. Das ist besser als ein unbezahltes Praktikum.
In diesem Sinne
PS. (Ich lese nie die Kommentare, da ich keine Lust auf die unvermeidbaren Trolle habe. Schreibt mir gerne persönlich.)