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Alte Sagen, Legenden und Überlieferungen

****ca Mann
6.140 Beiträge
Auch bei uns im Allgäu ...
.. gibt es so eine "Geschichte" ! *hexhex*

Ein Bauer wollte einmal des Nachts sein Weib wecken, fand aber zu seiner Überraschung statt ihrer ein Scheit Holz im Bette liegen. Da fasste er schlimmen Verdacht, nahm sich aber vor, am Morgen von seiner Entdeckung nichts verlauten zu lassen, um künftig besser aufpassen und ihr nachschleichen zu können. Richtig vergingen gar nicht viele Nächte, während deren er acht gegeben hatte, so stand das Weib, als sie den Mann schlafend glaubte, wieder auf und dixelte zur Gadentür hinaus und er ihr allsogleich heimlich nach. Da sah er, wie sie beim Ofenloch stand, ein Salbhäfele vom Gesimse herablangte, sich mit der Salbe die Knie einrieb und dann sprach: "Omma nus und nina na!" Und nun fuhr sie plötzlich zum Kamin hinauf und fort. Holla, dachte sich der Mann, das kannst du auch und fahrst nach, und bestrich sich mit der Salbe. Er hatte aber das Sprüchlein nicht richtig verstanden und rief: "Omma nus und üb'rall na!" Da nahm es ihn wohl auch in die Höhe; aber schon im Kamin wurde er so jämmerlich an allen Ecken und Wänden herumgeworfen, dass er ganz zerschunden und über und über mit blauen Mälern und Maßen bedeckt war. Als er endlich auf einem Platz ankam, sah er, wie die Hexen in großer Anzahl bluddnackt herumtanzten und sich immer wieder vor einem verneigten, der Bocksfüße hatte. Da rief er voll Entsetzten: "Jesus, Maria und Joseph!" Und kaum hatte er die heiligen Namen ausgesprochen, so waren alle wie auf einen Schlag auseinander gestoben und verschwunden; er aber steckte in einem großen, fürchterlichen Sumpfe.
****ca Mann
6.140 Beiträge
Der Notnagel
Eine meiner Lieblingssagen aus dem Allgäu !
Hab sie schon so oft gehört und gelesen, und immer noch find ich sie schön *hexhex*

(Ist lang, aber lohnt sich zu lesen)

Das Wilde Heer in der Sennhütte.

In einer Staufener Alpe hatten die Sennen im Herbste beim Abzuge absichtlich eine Kuh zurückgelassen, um dann den Untersennen, den sie nicht leiden mochten, schikanieren und ihn unter dem Vorwande, die Kuh wäre übersehen worden, zurückschicken zu können, daß er sie hole. Auch wußten sie wohl, daß es nach dem Viehabgange in der Hütte nie mehr ganz geheuer war, und daß dann gewöhnlich das Wilde Heer da sein Wesen treibe. Sie richteten es nun beim Zurückschicken des Untersennen so ein, daß derselbe unbedingt in die Nacht geraten mußte. Wirklich verspätete sich dieser so, daß er sich genötigt sah, auf die Nacht mit seiner Kuh die Hütte aufzusuchen, um dann frühmorgens mit ihr zu Tal zu ziehen. Er legte sich auf die Bugrate (Schlafstelle) zur Ruhe, als um zehn Uhr allerlei unheimliches Volk zur Hütte hereinkam, nachdem er lange vorher schon von weitem wildes Schellen, Toben und "schreckliches Wirtschaften" vernommen hatte. Sie brachten Brenten und Stoßen und allerlei Hüttengerätschaften herein, auch einen Kessel und taten, als wollten sie käsen. Sie machten auch ein Feuer an, holten nun die Kuh vom Stall herein und fingen an, sie zu schlachten. Sie zogen ihr die Haut aus, zerteilten das Fleisch, setzten es im Sennkessel über, und dann begann ein reichlicher Schmaus, wobei sie "auf Mord und Brand" aßen. Wie sie nun so beim Gelage beisammen saßen, sagte mit einemmal einer von ihnen: "Ich schmecke einen Notnagel." "Ich auch," erwiderte ein zweiter, und ein dritter rief: "Ja dann holt ihn her!" Da holten sie den Sennen von seiner Lagerstätte herab, und nun mußte er mitessen. Sie setzten ihm ein reichliches Stück Fleisch vor, das ihm ganz vorzüglich schmeckte. Dann begannen sie Musik zu machen, daß er nie in seinem Leben eine so schöne gehört hatte. Als sie sahen, wie sehr das dem Notnagel wohlgefalle, fragten sie ihn, ob er nicht auch mitmusizieren wolle, und als er sagte, er könne es nicht, gaben sie ihm ein Instrument und meinten, er solle es nur einmal probieren. Das tat er, und siehe, da klang es akurat so schön wie bei den andern und stimmte alles herrlich zusammen. Dann gaben sie ihm ein anderes Instrument, und auch das konnte er ohne Mühe handhaben und prächtig mitspielen.

Endlich ward er wieder auf seine Burgrate (sic!) zum Schlafen geschickt, indes das Volk alles zusammenpackte und dann abzog. Wie nun der Senn am Morgen aufstand, war alles in der Hütte im althergebrachten Stand, und auch die Kuh stand im Stalle wie sonst; aber am Hinterschenkel war ihr ein Stück Fleisch herausgeschnitten, genau von der Gestalt wie jenes, das ihm Nachts vorgesetzt worden war, und das er gegessen hatte. Über das Loch aber war die Haut gezogen. Er marschierte nun mit der Kuh ab und zu Tal; aber als er daheim ankam, machte man ihm Vorwürfe, warum er nicht noch am Abende gekommen sei. Da erzählte er nun seine nächtlichen Erlebnisse, und was er gesehen hatte, und als man ihm nicht glauben wollte, ließ er sich zwei Instrumente holen, wie er sie in der Nacht zu spielen gelernt hatte, und konnte nun prächtig vorspielen und blasen. Da hätte nun der Obersenn auch gern auf solch mühelose Weise "das Musizieren" gelernt und ging daher zu diesem Zwecke in der folgenden Nacht ebenfalls zur Hütte. Aber am anderen Tage kehrte er nicht wieder, und als man endlich in der Hütte nachsah um ihn zu suchen, fand man nur Kleiderfetzen und Knochen von ihm umherliegen. Er war eben kein "Notnagel", d. h. er ist nicht unabsichtlich und ohne seine Schuld in die Hände des nächtlichen Volkes und Wilden Heeres geraten, und daher ist ihm auch so gegangen.

Quelle: Allgäuer Sagen

******usi Frau
9.075 Beiträge
Elwetritsch...
Vielleicht passt das auch hierher... es verbindet mich mit meiner ursprünglichen Heimat *liebguck*

Elwetritschen werden als im weitesten Sinne hühnerähnlich beschrieben. Allerdings heißt es, sie könnten ihre Flügel kaum gebrauchen, weshalb sie sich überwiegend im Unterholz oder unter den Rebstöcken aufhalten müssten. Manchmal werden Elwetritschen auch mit einem Hirschgeweih abgebildet, ihr Schnabel wird oft als sehr lang dargestellt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gingen Künstler vermehrt dazu über, Elwetritschen teilweise auch als weiblich zu kennzeichnen, indem sie die Wesen mit Brüsten abbildeten.

Elwetritschen sollen aus Kreuzungen von Hühnern, Enten und Gänsen mit im Wald lebenden Kobolden und Elfen stammen. Als Geflügelabkömmlinge legen sie selbstverständlich Eier, die allerdings wegen der Waldgeisterherkunft während der Brutzeit wachsen. Eier in verschiedenen Größen und Reifestadien sind am Elwetritschenbrunnen in Neustadt an der Weinstraße künstlerisch dargestellt.

Quelle: Wikipedia

Und wer noch mehr dazu lesen möchte... http://de.wikipedia.org/wiki/Elwetritsch
Pummpälz und die Gebrüder Grimm
2013 wanderte ich auf dem Grimmsteig in der Nähe von Kassel. Dort gibt es jede Menge Skulpturen und einen manchmal magisch aussehenden Wald. Sehr zu empfehlen. Die Märchen der Gebrüder Grimm zähle ich jetzt hier nicht auf, aber sie haben oft sehr tiefe Bedeutungen, was wohl am deutlichsten am Märchen von Frau Holle klar wird.

2014 bin ich auf dem Rennsteig gewandert und habe dort den Pummpälz kennen gelernt. Einen raubeinigen Kobold, dem ein ganzer Weg gewidmet ist. Ludwig Bechstein hat die Sage vom Pummpälz aufgeschrieben. Und auch der Rennsteig bietet - obwohl völlig überlaufen - immer wieder märchenhafte Wegstrecken und Aussichten.
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