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(Stille) Hilferufe

(Stille) Hilferufe
Berührt durch die Worte der Antagharin, möchte ich hier einen Bereich öffnen, in dem es darum geht, wie wir anderen Menschen "unter die Arme greifen" können.

Es ging um diesen Beitrag:

Weiße Hexen: Bilder & Fotos Teil 4

"Ich kenne so viele Menschen, deren verletzte Herzen sie leider daran hindern, weiterhin mit offenem Herzen anderen Menschen zu begegnen und aus vollem Herzen zu leben. Und die sich aus lauter Angst vor neuen Verletzungen total verbarrikadieren, riesige Blockaden errichten und sich völlig verschließen, manchmal sogar Angst vor der Liebe haben - und ich finde das jedes einzelne Mal nur traurig.

Die Antagharin"

Ich denke, ein jeder von uns kennt Menschen, denen es so oder ähnlich geht.

Ich würde so gern etwas tun, aber es macht mich auch oft hilflos, wenn ich sehe, wie viel Leid manche Menschen haben und wie wehrlos sie sich der Situation ausgesetzt fühlen.

Brianna, du hattest geschrieben:
"Und der Versuch ihr zu helfen, prallt einfach ab"

Wie kann mensch da helfen, was könnte ein Mensch tun, um dieser Angst zu begegnen?

Die Liebe, ja liebe Antagharin, sie ist das, was uns trägt.

Nachdenkliche Grüße
Wings
*******ueen Frau
18.175 Beiträge
Die Idee an sich ist gut
aber....

**********wings:
Wie kann mensch da helfen, was könnte ein Mensch tun, um dieser Angst zu begegnen?


hier sage ich : Gar nicht, denn ich gehe mal davon aus, dass bereits Hilfe angeboten wurde, die aber nicht angenommen wird,....


Meine kleine Meinung dazu, auch wenn ich den Gedanken als solchen sehr ehrenwert finde.

*blumenschenk*
Ehrenwert...
(Ich glaub, ich hab heut meinen Philosophischen...) nein, nicht für die Ehre, liebe Shadow, für die Liebe *lächel

Ist es damit getan? Weil ein Mensch die Hilfe ablehnt, die ich ihm anbiete lasse ich es sein?

Na klar, es gibt Menschen, die ganz unmissverständlich klarmachen, dass sie keine Hilfe wollen, dass sie es allein mit sich klären wollen. Das ist ja auch ok und es bleibt ihnen unbenommen.
Wenn sie aber nicht anders können als - eben aus der inneren Angst heraus - als Hilfe abzulehnen, man aber den das sichere Gefühl hat, dass dem nicht wirklich so ist...
*******ueen Frau
18.175 Beiträge
Hm
ich komme da ein wenig in einen Interessenkonfikt, denn jeder Mensch kann sich ja entscheiden, ob er leiden will, oder ob er einen Weg aus seinem Leiden finden möchte.

Daher sehe ich es nicht als meine Aufgabe, jemandem immer wieder meine Hilfe anzubieten, wenn er noch weterhin in seinem Jammertal bleiben möchte.


Bitte nicht falsch verstehen, natürlich helfe ich gerne, und ich versuche sicher auch Menschen, die in schwierigen Situationen stecken zur Seite zu stehen. Wenn jedoch die Hilfe nicht gewünscht ist, bzw. wenn ich mir das selbe Gejammer wieder und wieder anhöre, ohne dass sich auch nur ein Funken Bereitschaft zeigt, an der Situation etwas zu ändern, dann ziehe ich mich zurück.

Denn ich bin der Meinung, dass diese Menschen dann einfach noch nicht reif sind dafür. Und mich kostet es viel Energie, die verpufft. Das sind sogenannte Energievampire, die sich bei mir aufladen, mir Energie entziehen und dann wieder kommen, wenn nix mehr geht und dann gehts von Vorne los.

Solche Menschen habe ich aus meinem Dunstkreis eleminiert... und da bin ich auch nicht mehr bereit zu helfen.
Shadowqueen
Da gehe ich absolut konform mit deiner Einstellung, dass man Energievampiere aus seinem Umfeld entfernen muss. Sie ziehen uns mit ihrer Negativ Energie nur zu sich herunter. Das hilft keinem und macht uns unnütz schwach.
Leider ist manchmal jedes Angebot zu helfen völlig vergebens und in den Wind gesprochen....
So ziehe ich mich dann mit vielen guten Wünschen für diesen Menschen von ihm zurück.
Das
*******ueen:
Denn ich bin der Meinung, dass diese Menschen dann einfach noch nicht reif sind dafür. Und mich kostet es viel Energie, die verpufft. Das sind sogenannte Energievampire, die sich bei mir aufladen, mir Energie entziehen und dann wieder kommen, wenn nix mehr geht und dann gehts von Vorne los.
kenne ich natürlich auch.
Von diesen Menschen habe ich mich auch verabschiedet. Aber es sind nicht die, die ich meine. Ich meine die, die dringend Hilfe brauchen, sie aber nicht annehmen können...
*******ueen Frau
18.175 Beiträge
Da kann man
meist auch nichts machen außer anbieten und wenn sie nicht wollen, dann ist das halt so.

Man kan niemanden zwingen dazu... und auch das ist ein Lernprozess, Hilfe anzunehmen, wenn man sie braucht...

Ging mir auch so.
Ein Coach
... oder (Lern)prozessbegleiter kann in solchen Situationen sehr hilfreich sein.
Ich bin mit einem gut befreundet und noch heute, wo es mir wahrhaftig gut geht, hilft er mir aus mancher Situation heraus durch seine andere Sicht auf die Dinge. Schon eine andere Perspektive kann einen, gedachten, Gordischen Knoten lösen. Und es tut auch nicht weh sich so helfen zu lassen...
Shadowqueen schrieb: "...außer anbieten"
das sehe ich auch so.
Man kann anbieten, dass man da ist wann immer die Person denkt, dass man für sie eine Hilfe sein kann oder wenn sie einfach nur jemanden braucht.
Gleichzeitig kann man versuchen, die Verbindung, den Kontakt aufrecht zu erhalten, wenn die Person einem wichtig ist.
Meine Idee dazu.
Liebe Grüße
*******ueen Frau
18.175 Beiträge
*******_50:
Ich bin mit einem gut befreundet und noch heute, wo es mir wahrhaftig gut geht, hilft er mir aus mancher Situation heraus durch seine andere Sicht auf die Dinge.

Aber auch dazu musstest du innerlich bereit sein, sonst hätte der beste Coach nicht geholfen. Mit der Sichtweise stimme ich dir allerdings zu, dass es hilfreich ist. Ich sage immer, jemand, der nicht in der Situation steckt hat eine VOGELPERSPEKTIVE auf die Sache, da er nicht selber involviert ist und somit einen ganz anderen Blickwinkel darauf hat.



@http://www.joyclub.de/my/2898241.satyr_71.html so sehe ich das auch. Kontakt aufrecht halten, Türen offen lassen, aber kommen muss die Person selber. Denn ungebetene Hilfe ist selten gewünscht.
*****_nw Frau
599 Beiträge
Barrieren
Ich schreib mal von der anderen Seite. Mich würde mal konkret interessieren, was man helfend gegen die Mauern ums Herz tun kann. Wenn ein Mensch einiges an Mist erlebt hat, dann sind diese Schutzmechanismen da, ob er will oder nicht. Und vielleicht hat sich was geändert und er sucht sogar aktiv nach Hilfe.

Dann hilft ein: Ach, sei einfach offen und l(i)ebe

eben nicht. Was hilft?
*******ueen Frau
18.175 Beiträge
Es liegt ja an dir
ob du diese Mauern aufrecht erhältst, weil dich irgendwer, irgendwann mal verletzt hat oder ob du dein Herz öffnest, für jemanden, der es ehrlich mit dir meint.

Meistens hat das viel mit einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung zu tun. Du denkst permanent: Ich werd ja eh wieder nur enttäuscht und so kommts dann auch. Ist aber klar, denn du ziehst es ja an.

Also würde ich in diesem Fall erst mal bei dir selber anfangen es umzupolen mit z. B. : ich bin ein Segen für Alle, denen ich begegne, mein Leben ist erfüllt von Liebe und gegenseitigem Respekt....


Viele Grüße

Shadowqueen *huebschmach*
Generell kann ich mich den Vorrednern nur anschließen mit Türen offen halten und vielleicht zeitweise auch immer wieder die Hand zu reichen. Irgendwann wird der Betroffene danach greifen.

Es ist doch so, dass man gerade in der ersten Zeit der Verletztheit die Mauern aufrecht hält. Zum Selbstschutz. Ich kenne das sehr gut von einer Begebenheit, die mir passiert ist. Aber irgendwann ist man da "durch" und die Liebe siegt.

Manchmal muss man erst ganz unten sein um das Licht am Ende des Tunnel sehen zu wollen.

von *herz*
die Chili-*hexe*
********sign Frau
6.854 Beiträge
... oder (Lern)prozessbegleiter kann in solchen Situationen sehr hilfreich sein.
Ich bin mit einem gut befreundet und noch heute, wo es mir wahrhaftig gut geht, hilft er mir aus mancher Situation heraus durch seine andere Sicht auf die Dinge. Schon eine andere Perspektive kann einen, gedachten, Gordischen Knoten lösen. Und es tut auch nicht weh sich so helfen zu lassen...

Es gibt hier bei mir Situationen, die ich am besten durch Gespräche klären könnte. Alleine die Tatsache, dass ein verständnisvoller Mensch da ist, der mir seine Sicht der Dinge aufzeigt, wäre enorm hilfreich! Leider ist das Leben kein Wunschkonzert.

Ich glaube, solch einen Menschen zu finden, ist das Problem an der Sache. Denn es geht mir ja nicht immer schlecht! Ich habe auch viel zu geben.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Vielleicht darf ich an dieser Stelle eine kleine Geschichte erzählen, die vermutlich viele bereits kennen, mancher aber vielleicht auch noch nicht:


Eines Tages stand ein junger Mann mitten auf der Straße und behauptete, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe.

Eine große Menschenmenge versammelte sich, und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war wirklich perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm, keinen Riss, keine Narbe, nicht mal eine kleine Unebenheit. Ja, sie alle gaben ihm recht, es war wirklich das schönste Herz, was sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz.

Da tauchte ein alter Mann auf und sagte: “Dein Herz, junger Mann, ist trotzdem nicht so schön, wie meines.”

Die Menschenmenge und der junge Mann betrachteten das Herz des alten Mannes. Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig. Und es gab einige ausgefranste Ecken und an einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten.

Die Leute starrten ihn an. Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner, dachten sie? Der junge Mann blickte auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: “Du musst scherzen”, sagte er, “dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein einziges Chaos aus Narben und Tränen.”

“Ja”, sagte der alte Mann, “das stimmt. Deines sieht perfekt aus, aber ich würde trotzdem niemals mit Dir tauschen wollen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen, und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau gleich sind, habe ich einige rauhe Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben, das heißt eben manchmal auch, ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, so erinnern sie mich dennoch an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde, und ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?”

Der junge Mann stand still da - und Tränen rannen über seine Wangen.

Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er reichte es dem alten Mann mit zitternden Händen.

Der alte Mann nahm das Angebot an und setzte das Stück in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte. Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen - und so umarmte er ihn fest und wurde sein bester Freund ...

Die Antagharin
****ca Mann
6.140 Beiträge
Ich kenn diese Geschichte, und liebe sie sehr *herz2* !!!

Vielen Dank Antagharin, dass du sie hier eingestellt hast.


*love*
******ier Frau
38.745 Beiträge
Die Geschichte hat mich zu Tränen gerührt, so schön ist sie.
Vielen Dank.
*herz2*
Da
möchte ich mich wolfsgier nur anschließen...
********n666
1.891 Beiträge
Gruppen-Mod 
Danke Antagharin, ich kannte die Geschichte noch nicht und sie hat mich berührt, sehr schön *g*
Natürlich
ist mir bewusst, dass niemandem zu helfen ist, der sich nicht helfen lassen will. Ich glaube, wir alle kennen es, verletzt zu sein und das Gefühl, sich erst einmal zurück ziehen zu wollen.

Wie aber kann man helfen, wenn ein Mensch in dieser Situation steckt und quasi kein Land mehr sieht?
Klar, ich kann mich als Helferin anbieten, als Zuhörerin, als "Mediatorin"... aber dieser Punkt, das zu wollen, muss ja erst einmal erreicht werden... Und da würde ich eben gerne einen Punkt finden, an dem ich ansetzen kann. Ich mag mich einfach nicht damit abfinden, nur abzuwarten... Nicht bei Menschen, die mir wirklich wichtig sind, bei denen ich sehe, es geht ihnen nicht gut...

Als ich die von dir eingestellte Geschichte las, liebe Antagharin, fiel mir ein Gedicht ein (du weisst *zwinker*). Dieses möchte ich denen widmen, die sich der allmächtigen Liebe nicht sicher sind, die nicht glauben, dass sie geliebt werden, die vielleicht sogar das Gefühl haben, die Liebe nicht zu verdienen!

Wo du geliebt wirst…

Wo du geliebt wirst,
kannst du getrost alle Masken ablegen,
darfst du dich frei und ganz offen bewegen.
Wo du geliebt wirst,
zählst du nicht nur als Artist,
wo du geliebt wirst,
darfst du so sein, wie du bist.
Wo du geliebt wirst,
mußt du nicht immer nur lachen,
darfst du es wagen, auch traurig zu sein.
Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Fehler machen
und du bist trotzdem nicht häßlich und klein.
Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Schwächen zeigen
oder den fehlenden Mut,
brauchst du die Ängste nicht zu verschweigen,
wie das der Furchtsame tut.
Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Sehnsüchte haben,
manchmal ein Träumender sein,
und für Versäumnisse, fehlende Gaben
räumt man dir mildernde Umstände ein.
Wo du geliebt wirst,
brauchst du nicht ständig zu fragen
nach dem vermeintlichen Preis.
Du wirst von der Liebe getragen,
wenn auch unmerklich und leis.

(Elli Michler)


Ich wünsch euch einen guten Tag voller Licht und Liebe

Liebe Grüße
Wings
Stille Hilferufe...
Erstmal lieben Dank für die schöne Geschichte. Ich kannte sie schon, aber es ist immer wieder schön, sie zu lesen.
Ansonsten...hmm..also.. ich bin mir nicht so ganz sicher, ob jeder Mensch sich BEWUSST dafür entscheidet, zu leiden. Im allgemeinen geht mensch ja Leiden lieber aus dem Weg, es sei denn er ist buddhistischer Mönch oder hat einen Drant zum Märtyrertum. Und jemand der depressiv ist, ist das auch nicht aus freien Stücken. Und um diese Menschen geht es hier doch letzten Endes...
Natürlich kann mir die Überzeugung, dass ich mich vor meiner Wiedergeburt für genau DIESE Existenz entschieden habe, dabei helfen, mich gelegentlich selber am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen - aber nicht jeder Mensch hat diese Überzeugung - also was tun?
Noch ne Geschichte...
Diese Geschichte hab ich vor einigen Jahren mal geschrieben und einem lieben Freund zum Geburtstag geschenkt. Ich glaube, sie passt ganz gut zu unserer Diskussion um die Frage, in wieweit wir uns dafür ENTSCHEIDEN, an unserem Leben zu leiden, oder nicht. Es ist die Geschichte von der Kleinen Seele mit der großen Klappe - und so fängt sie an:

"Es war einmal eine kleine Seele. Die hatte schon einige Leben hinter sich -
und meistens hatte sie sich blaue Flecken geholt, weil sie so entsetzlich
schwer von Begriff war.
Irgendwann war sie es leid, immer wieder nachsitzen zu müssen und sie
beschwerte sich bei der höchsten Instanz.
"Ich habe das Gefühl, ich komme gar nicht voran..." maulte sie. "jedes Mal
wenn ich runter gehe, denke ich, ich fange wieder von vorne an... es wird
langweilig... kann ich nicht mal was anderes machen?"
Die Antwort war zunächst einmal:Schweigen. Doch dann hatte die kleine
Seele den Eindruck, dass Gott amüsiert lächelte.
"Glaubst du denn, dass du verstanden hast?" fragte er dann die kleine
Seele.
"Aber klar hab ich verstanden...! Wir sind auf der Welt um zu lieben und um
zu lernen!" sagte die kleine Seele und war mächtig stolz auf ihr Wissen.
"und meinst du denn, dass du weißt, wie das geht.... - lieben?" fragte
Gott die kleine Seele mit der großen Klappe .
"Äh....hmmm... also... dass man nie die Geduld verliert. Und dass man es
nicht zurückgibt, wenn einem jemand was Böses tut... und dass man dafür
sorgt, dass es dem anderen gut geht..."
-zählte die kleine Seele auf. Aber man merkte sehr deutlich dass der
Ausspruch "Gelernt" ist noch nicht "Verstanden" sehr gut auf diese kleine
Seele passte. Sie hatte sich nämlich bei jedem Aufenthalt auf der Erde
sehr gründlich von ihrem Ego einfangen lassen und darüber das Wesentliche
aus dem Blick verloren.
"Und jetzt überleg mal..." sagte Gott zu der Kleinen Seele mit der großen Klappe"ob und wie du das in deinem letzten Leben umgesetzt hast... und bei wem vor allen Dingen...."
Da wurde die Kleine Seele mit der großen Klappe ziemlich kleinlaut. Sie musste nämlich feststellen, dass sie zwar immer wieder der Liebe begegnet war - aber sie meistens nicht erkannt hatte. Ja, was noch schlimmer ist:sie hatte andere Seelen ziemlich schäbig behandelt und nur ihren eigenen Vorteil im Sinn gehabt.
Nun stand sie also wie ein Häufchen Elend da und schämte sich schrecklich.
Gott schmunzelte ein wenig als er sie so da stehen sah. Er kannte die Kleine Seele schon recht gut, und daher wusste er, dass dieser Zustand der Beschämung im allgemeinen nicht lange vorhielt. Denn die Kleine Seele hatte ein unglaubliches Talent, die Dinge die für sie selber unangenehm waren, schleunigst zu vergessen. Und dann wunderte sie sich, wenn sie auf einmal wieder bei ihr auftauchten -zwar in gewandelter Gestalt aber immer noch dieselben. Da war zum Beispiel dieser "Keiner-mag-mich" - Giftzwerg, der sich immer dann meldete, wenn die Kleine Seele nicht der absolute Mittelpunkt war. Oder diese lange hämische "Mach-das-bloß-nicht-du-wirst-doch-nur-ausgenutzt" - Hexe, die sich kichernd an ihrer Seite niederließ, wenn die Kleine Seele mal alle Bedenken über Bord warf und einfach nur verschenken wollte -aus einem augenblicklichen Gefühl des Reichtums heraus.
Dann meldete sich die Hexe und riet ihr, doch lieber vorsichtig zu sein und nur kleine Münze zu verschenken, damit sie nicht irgendwann mit leeren Händen da stünde.
Dass "Armut" und "Reichtum" immer eine Frage der Perspektive sind, war der Kleinen Seele mit der Großen Klappe noch gar nicht aufgegangen.
Und auch dass das nicht nur für materielle sondern noch mehr für die Dinge der Seele gilt, war ihr neu -obwohl sie schon so viel erlebt hatte.
"Ich glaube, es gibt eine ganze Menge Sachen die Du noch üben musst..." meinte Gott nachdenklich. "Immer bis zur nächsten Reinkarnation zu warten, ist zu lange - da hast du das Wesentliche schon wieder vergessen.. Ich glaube, Du solltest beim nächsten Mal ein Leben bekommen, in dem die Lektionen Schlag auf Schlag fallen. Sobald Du was verkehrt machst, bekommst Du die Quittung. Aber hab keine Angst: ich werde Dir zwei gute Seelen an die Seite stellen, die Dich beschützen. Die eine ist eine alte Seele die Dir schon oft begegnet ist. Und die hat Dich von Herzen lieb. Und DIESMAL wirst Du die Gelegenheit haben, ihr schon zu Lebzeiten diese Liebe zurück zu geben - denn sie wird eine schlimme Krankheit bekommen und Dich dringend brauchen, damit Du für sie sorgst.
Und die ANDERE Seele... die soll Dich führen und immer wieder anstupsen wenn Du dabei bist, Dich zu verrennen.
Ich will sie Dir schicken wenn Du schon einiges an bitterer Medizin schlucken musstest. Sie soll Dich davor bewahren, bitter und traurig zu werden. Du wirst sie lieb haben - aber sie wird Deine Liebe nicht erwidern. Aber sie wird Dein guter Freund und Seelenführer sein. Was meinst Du? Es wird nicht einfach - aber Du hast die Chance, in diesem Leben eine Menge zu lernen. Willst Du es versuchen?" Da wurde der Kleinen Seele mit der großen Klappe doch etwas mulmig zumute...aber dann besann sie sich, dass sie ja endlich weiterkommen wollte in ihrer Entwicklung und sie sagte:"Gut - ich will es versuchen..."

Da stand nun also die Kleine Seele im Niemandsland nach der Audienz bei der Höchsten Instanz und war ziemlich ratlos - und ein wenig verängstigt. Und sie wusste jetzt eigentlich gar nicht so recht, was sie eigentlich wollte. Einerseits sehnte sie sich danach, sich weiterzuentwickeln - vielleicht sogar, selber eine Seelenführerin zu werden. Andererseits hatte sie aber auch Angst vor den Schmerzen und Verletzungen, die eine neue Existenz unweigerlich mit sich bringen würde. Denn ganz unter uns: die Kleine Seele war auch ein bisschen feige. Jetzt stand sie also dort im Nirgendwo und machte ein ziemlich dummes Gesicht.
Auf einmal hörte sie ein herzhaftes Lachen - und als sie sich umschaute, stand da eine andere Seele die sehr hell und warm zu leuchten schien . So warm und so hell, dass die ängstliche Kleine Seele gleich ein bisschen gelassener und zuversichtlicher wurde und bei sich dachte, dass doch im Grunde alles längst nicht so heiß gegessen werden muss, wie es vom Herd kommt.
"Nanana...." lachte da die andere Seele - sie hatte die Gedanken der Kleinen Seele natürlich lesen können , denn sie war uralt und hatte schon viele Reinkarnationen hinter sich. Und eigentlich hätte sie es gar nicht mehr nötig gehabt, auf die Erde zu gehen - aber sie lebte gerne und sie half gerne. Und DIESE Kleine Seele das wusste sie genau - würde ihre Hilfe dringend nötig haben.
"Wieso lachst Du?" fragte die Kleine Seele . "Weil ich das ausgesprochen lustig finde, was du dir da zurecht legst. Schau mal... du willst doch weiterkommen in Deiner Existenz. Aber Mogeln gilt nicht... und du bist schon wieder auf dem besten Weg, zu mogeln. "
"Wie meinst du das?" fragte die Kleine Seele. "Du denkst jetzt schon darüber nach, was alles schief gehen könnte in deinem nächsten Leben. Aber damit bestellst du doch die dummen Zwischenfälle! Du bist gaaanz schön kleingläubig. Hast du denn gar nichts gelernt?"
"Ich weiß nicht... " seufzte die Kleine Seele. "Manchmal komme ich mir ziemlich blöd vor... "
"Mach dir nichts draus. DAS geht uns allen so... ab und zu..." "DIR auch?" fragte die Kleine Seele und riss erstaunt die Augen auf. "Ja -mir auch..." lachte die andere Seele. "Ich hab schon eine Menge Mist gebaut, als ich dort unten war... " "Und trotzdem gehst du immer wieder runter?" "Ja... weisst Du , ich lebe einfach gerne. Das Leben ist ein Spiel... " "Aber ich verstehe die Regeln nicht!" maulte die Kleine Seele.
"Die wirst du lernen... und hab keine Angst... wenn Dein Leben am Dunkelsten ist, werde ich kommen und dir helfen..." "Versprochen?" "Versprochen...." lachte die andere Seele -klopfte der Kleinen Seele noch einmal aufmunternd auf die Schulter und sprang mit einem fröhlichen Lachen hinunter auf die Erde...
Kopfschüttelnd schaute die Kleine Seele dieser fröhlichen Seele hinterher... "ich versteh das nicht... wie KANN jemand SO scharf darauf sein, wieder DA herunter zu gehen...?" murrte sie.
"Vielleicht ist diese Seele einfach gerne auf der Erde" hörte sie da eine freundliche Stimme hinter sich. Als sie sich umsah, stand da wieder eine Seele. Sie sah sehr freundlich aus - aber auch so wie jemand, der schon viel erlebt hat.
"Wie meinst du das?" "Schau mal... wir Menschen sind doch eigentlich eine sehr merkwürdige Spezies... Einerseits gibt es keine Gemeinheit, zu der wir nicht in der Lage sind - und da können wir schlimmer sein als jedes Tier, weil wir nämlich genau wissen, was wir tun. Aber andererseits gibt es auch viele wunderbare Dinge auf der Welt, die von Menschen gemacht wurden. Musik... Kunst... Literatur..."
"Musik? Kunst? Literatur? wozu soll DAS gut sein?" murrte die Kleine Seele. "Gut?" die andere Seele lachte herzhaft. "Wenn du das nach seinem praktischen Nährwert berechnest, ist es natürlich zu GAR NICHTS gut. Aber wenn du ein bisschen weiterschaust, dann ist es sehr wichtig. Denn immer wenn ein Mensch etwas schafft das zwar unnütz, aber schön ist, woran sich andere Menschen freuen können - dann erinnert er sich an sein Wahres Selbst. Und er erinnert sich und andere daran, dass wir einen göttlichen Ursprung haben. Verstehst du, was ich sagen will?"
"Ein bisschen" - "Ein Kind, das auf die Welt kommt, erinnert sich noch - aber diese Erinnerung geht im Laufe des Lebens verloren - WENN sie nicht ab und zu geweckt wird. Und DAS kann zum Beispiel die Kunst. Und wenn du magst, dann bringe ich dir das bei, was ich weiß. " "Wie soll das gehen?" - "Ich könnte zum Beispiel dein Vater werden. Und dir schon in deiner Kinderzeit vieles zeigen..."
Die Kleine Seele dachte nach. "Gut..." sagte sie nach einer Weile. "Abgemacht! - Du wirst mein Vater - und dann bin ich mal gespannt, was du mir beibringst."
"Dann muss ich mich jetzt aber schleunigst auf den Weg machen - sonst verpassen wir uns! " Sagte die andere Seele und sprang hinunter auf die Welt.
Unschlüssig schaute die Kleine Seele in den Abgrund, in dem die freundliche Seele soeben verschwunden war. Sollte sie... sollte sie nicht... "Aber er will ja mein Vater werden -da kann ich mir noch ein bisschen Zeit lassen" dachte sie. "Ja - überleg es dir gut, ob du wieder dort hinunter willst..." hörte sie da eine energische Stimme hinter sich. Sie schaute sich um - und die Seele die ihr da gegenüberstand machte den Eindruck als ob nicht gut mit ihr Kirschen essen sei. Sie wirkte äußerst kämpferisch, entschlossen , sich von niemandem die Butter vom Brot nehmen zu lassen. "Ich muss ihm hinterher und auf ihn aufpassen." sagte sie entschlossen. "Er lässt sich sonst wieder über den Tisch ziehen..." "Was hast du denn vor?" fragte die Kleine Seele neugierig. "Ganz einfach - ich werde seine Frau! und ich werde darauf achten, dass er sich nicht verzettelt." Uije - dachte die Kleine Seele ... das kann ja heiter werden... "Dann würdest du also meine Mutter?" "Ja - aber ehrlich gesagt, ich habe keine große Lust dazu. Also überleg es dir...und jetzt habe ich keine Zeit mehr..." sagte die andere Seele und sprang wild entschlossen auf die Erde. Kopfschüttelnd schaute die Kleine Seele ihr hinterher.

"jaja...mit DIESER Seele als Mutter wird es nicht einfach..." nickte ein freundlicher Herr mit Nadelstreifenanzug der auf einmal neben der Kleinen Seele stand. "Aber du hast doch selber gesagt, dass du es nicht einfach haben willst... also worauf wartest du noch?" "Ach , ich weiß nicht... " murmelte die Kleine Seele unschlüssig.
"Glaub mir, du brauchst keine Angst zu haben..." sagte der Herr im Nadelstreifenanzug. "Du wirst einen lieben Vater bekommen -und später irgendwann einen sehr klugen und weisen Freund. Willst du die beiden denn SO enttäuschen, dass du gar nicht zu ihnen kommst? Deine Mutter wird sich schon überzeugen lassen, wenn du erst einmal auf der Welt bist..."
"Du hast gut reden..." maulte die Kleine Seele. "Du bleibst doch sowieso hier oben und guckst dir alles aus sicherer Entfernung an."
Der freundliche Herr seufzte "Jetzt hast du diesen Zirkus schon SOO oft mitgemacht und müsstest es doch eigentlich besser wissen. Glaubst du etwa, es macht mir Spaß, dich immer wieder zurecht zu stutzen? Ich würde viel lieber ein Seelenführer Erster Klasse sein und mich mit den wirklich bedeutenden Seelen abgeben. Aber solange du immer nur herumkrebst, trete ich AUCH auf der Stelle. Also streng dich gefälligst ein bisschen an..."
"Versuchs doch mal mit Liebe, mein Guter... " lachte da jemand. Leicht indigniert drehte der freundliche Herr sich um..."Uriel! misch dich doch bitte nicht in unsere Interna ein..." Der Erzengel Uriel, strahlend, lächelnd, die Verkörperung der Lebensfreude, lachte herzlich: "lieber Pan Hagel -du nimmst das mal wieder alles viel zu ernst. Sieh es doch mal ein bisschen mehr von der sportlichen Seite. Unsere Kleine Seele hier will endlich weiterkommen in ihrer Entwicklung. Und du machst ihr Angst. Kein Wunder, dass du nicht vorwärts kommst..." Und dann gab er der Kleinen Seele einen freundlichen Klaps: "Nur Mut. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und schließlich bin ICH ja auch noch da..."Da stand die Kleine Seele nun und war genau so schlau wie vorher. Sie würde also eine schwierige Mutter und einen sehr lieben Vater bekommen. Und dann war da noch diese fröhliche Seele, die ihr Mut gemacht hatte und die jetzt schon dort unten auf sie wartete.
"Ach was..." dachte die Kleine Seele..."diese Seele ist so voller Freude und Energie. Sie wird sich dort unten ihr Leben zimmern und mich total vergessen. Im Grunde braucht mich doch niemand...
In diesem Augenblick lief ein ganzer Schwarm von Seelen an ihr vorbei - fröhliche und ängstliche, ernste und alberne - und sprangen mit einem lauten Lachen in die Tiefe. Und eine rief. "He - worauf wartest du? Komm doch einfach mit! Das wird bestimmt lustig da unten!"
Kopfschüttelnd schaute die Kleine Seele hinterher. "Können sie dich nicht locken?" fragte Pan Hagel der neben sie getreten war. "Wer war denn DAS?" fragte die Kleine Seele - und war ein bisschen pickiert.
"Das sind alles Menschen die bei dir sein werden, wenn es etwas zu feiern gibt und du selber unbeschwert bist..." sagte Pan Hagel.
"Aber ich habe keine einzige von ihnen wieder erkannt..." sagte die Kleine Seele enttäuscht.
"Das kannst du auch nicht..." sagte Pan Hagel. "Denn sie sind auch nur ganz kurz bei dir - so lange es dir gut geht und du in ihren Augen etwas besonderes bist. Wenn du Schwierigkeiten bekommst, werden sie dich nicht mehr kennen..." "DANN will ich sie auch gar nicht kennen lernen! " maulte die Kleine Seele. "Was sind denn DAS für Freunde, die sich abseilen, wenn es mir schlecht geht..."
"Jede Seele die dir dort unten begegnet, hat eine Botschaft für dich. " sagte da eine ruhige dunkle Stimme. Sie klang tief wie ein Bronzegong der angeschlagen wird . Und die Kleine Seele bekam einen ordentlichen Schrecken als sie diese Stimme hörte. Denn im ganzen Shambala - oder im Land jenseits des Regenbogens - wo die Seelen auf ihre Wiedergeburt warten - gibt es nur EINEN mit DIESER Stimme...
Pan Hagel fuhr herum wie von der Tarantel gestochen: "Metatron! Jetzt mischen SIE sich doch bitte nicht AUCH noch ein! SOO wichtig ist das doch nun wieder AUCH nicht, dass hier noch ein Vertreter der höchsteen Instanz mitmischen muss..." Die Stimme schwieg. Aber irgendwie konnte man spüren dass der Gewaltige (manche sagen er ist der mächtigste aller Erzengel ) ein bisschen schmunzelte. "Irrtum mein Lieber....JEDE Seele ist wichtig - und sei sie noch so unbedeutend. Und bei dir und deinem Schützling müssen wir wohl noch ein bisschen nachhelfen damit ihr den richtigen Dreh bekommt. Schließlich streut ihr beiden ja auch gehörig Sand ins Getriebe..." "Wieso denn DAS?" fragte die Kleine Seele und war einigermaßen fassungslos. Sie hätte nicht gedacht, dass es in der obersten Hierachie tatsächlich Wesen gab die sich um SIE den Kopf zerbrachen..
"Weisst du- das ist so..." sagte Metatron und ging neben der Kleinen Seele in die Knie um ihr ein bisschen näher zu sein. Dabei dämpfte er ein bisschen sein Licht, damit die Kleine Seele nicht allzu sehr geblendet wurde. (Es ist nämlich gar nicht so leicht, Metatron anzuschauen weil er so strahlend ist... manche Seelen trauen sich gar nicht weil sie sich dann so richtig klein und unbedeutend fühlen - und wer mag das schon...)
"Jede Seele die ihren Weg verfehlt, die sich immer wieder irrt und von vorn anfängt und auf der Stelle tritt, macht uns traurig. Aber wenn wir traurig sind dann können wir die Dinge nicht so lenken wie wir sie lenken wollen und auch sollen: daß die Welt strahlend wird und die Seelen zum Licht finden. Und jede Seele die sich verirrt, verdunkelt ein kleines bisschen dieses Licht. Und je mehr Seelen sich verirren umso finsterer wird es auf der Welt, weil wir unser ganzes Mitgefühl diesen irrenden Seelen zukommen lassen - aber sie können das Licht nicht zurückgeben weil sie in ihrem Irrgarten gefangen sind. Das heißt: sie hemmen den guten Lauf der Dinge . Und darum müssen wir jede Seele die sich verlaufen hat wieder einfangen und auf den richtigen Weg bugsieren. "
"Ist das denn SOO schlimm bei mir?" fragte die Kleine Seele und war ganz erschrocken. DAS hatte sie wirklich nicht gewollt: mitschuldig sein am Chaos... Metatron lächelte: "Keine Bange, du hast zwar eine Menge auf dem Kerbholz aber du bist kein hoffnungsloser Fall. Denn immerhin hast du ja schon gelernt, dass etwas falsch läuft bei dir und du bist bereit, es in Ordnung zu bringen. Dir fehlt nur ein klein wenig Mut... mehr nicht. " "Heißt das, wenn ich dieses Leben, für das ich mich entschieden habe, WIRKLICH lebe, dann kann ich alte Fehler wieder gut machen..." "Genau das heißt es..." sagte Metatron.
"Na gut..." seufzte die Kleine Seele und schickte sich an, auf die Erde hinabzuspringen- aber Metatron hielt sie am Schlaffittchen fest: "MOOMENT mal... du fängst das schon wieder falsch an... " sagte er. "Wieso denn? " maulte die Kleine Seele. "Ach du Dummes..." seufzte der Gewaltige - und man merkte, dass er schon ein bisschen am Ende war mit seiner Geduld. "Du kannst doch das Leben nicht anfangen wie einen Packen unerledigter Hausaufgaben. Als Strafarbeit und reine Pflichterfüllung. Du musst es GERNE tun - mit Freude und einem warmen Herzen. Also lieber Pan Hagel, ich muss dich wirklich rügen: da hast du aber eine Menge versäumt in der Erziehung... wir wollen hier doch keinen Sauertopf auf die Welt schicken, sondern ein Wesen, das gerne lebt - auch wenn sie es nicht leicht haben wird..."
Pan Hagel drehte mit einem betretenen Gesicht seinen steifen Hut, den er respektvoll abgenommen hatte, als Metatron kam, in den Händen... "Wie soll ich das denn anfangen, Eure Heiligkeit?" fragte er beklommen. Ich war doch selber nie ein Held..immer ein bisschen ängstlich und bedenklich..."
"Nun wirf doch nicht gleich die Flinte ins Korn, mein Guter..." lachte da jemand. Uriel hatte sich zu den dreien gesellt und jetzt wandte er sich der Kleinen Seele zu.: "Komm doch mal zu mir , du ängstliches kleines Huhn " lachte er und breitete die Arme aus. Und das war so unwiderstehlich und so voller Wärme und strahlender Freude dass der Kleinen Seele gar nichts anderes übrig blieb.Sie MUSSTE einfach in diese ausgebreiteten Arme laufen, ob sie wollte oder nicht.
Uriel zog sie an sich und sagte zärtlich: "Fürchte dich nicht, Kleine Seele. Auch wenn du es vielleicht ab und zu vergessen wirst in den Irrnissen und Wirrnissen deiner irdischen Existenz: du bist ein Teil aller Herrlichkeit Gottes. Gottes Atem ist in Dir und weht durch Dich. Und wenn Du etwas Schlimmes erlebst, wenn du das Gefühl hast, dass alles über dir zusammenbricht: dann wirst du wieder aufgerichtet werden vo Anblick eines Regenbogens oder einiger rosafarbenen Wolken am Himmel wenn du früh morgens zur Arbeit fährst. Du wirst dich freuen an der Frische des Morgens und am Flimmern der Hitze des Mittags. Du wirst dich freuen am Duft der Rosen und des Flieders, an den bunten Flügeln eines Schmetterlings oder am Leuchten der Sonne, die sich in den Pfützen auf der Straße spiegelt. .Du wirst weinen vor Glück, wenn du Musik hörst die dich anrührt, oder wenn du ein Gedicht liest, das dich zum Schwingen bringt. Du wirst tanzen vor Freude über die leichten Samen der Pusteblumen und über die roten Ahornblätter im Herbst. Du wirst still und andächtig sein, wenn du einen Baum siehst, der im Winter vom Rauhreif versilbert wurde - und der zum Leben erwacht, wenn es Frühling wird. Du wirst gerührt sein über das junge Grün - und du wirst immer wieder ein Grund finden um die guten Dinge des Lebens zu genießen. Ich schenke dir einen wachen Blick für alles Schöne -wo immer du auch sein magst. Ich schenke dir die Freude am Genuss - auch von den guten Dingen der Erde... und ich schenke dir die Fähigkeit, diese Freude auch anderen mitzuteilen. Ich schenke dir eine schöne Stimme, die Fähigkeit, eine gute Köchen zu sein und ich schenke dir die Fähigkeit, mit deiner Stimme andere zu bezaubern und zu erfreuen. Mach was draus, kleines Seelchen. Du bist reich...tanze und sei fröhlich ...kleiner Seelenschmetterling...flieg!" Und damit gab Uriel die Kleine Seele frei und stieg mit einem fröhlichen hellen Lachen hinauf ins Licht... "Wie schön..." rief die Kleine Seele, sah ihm nach und ihr war unendlich froh und leicht zumute.

"Da bist du ja... wie schön, dass ich dich wiederfinde! ich habe dich SO SEHR gesucht!" hörte sie da eine Stimme hinter sich. Und als sie sich umschaute dachte sie einen Augeblick sie müsste explodieren vor lauter Glück. Denn da stand... eine Seele die sie schon so gut kannte . Sie hatten viele Leben mit einander geteilt und die andere hatte immer wieder gemahnt und gedämpft, hatte versucht die Kleine Seele vor Dummheiten zu bewahren aber sie hatte wenig Erfolg gehabt. Jetzt stand sie da und strahlte über das ganze Gesicht. "Was meinst du.. wollen wir es noch einmal versuchen... wir beide zusammen?" fragte sie die Kleine Seele. "Es wird nicht leicht, das weiß ich schon- aber ich möchte so gerne... komm doch mit..."
"Ja! " rief die Kleine Seele da - lief auf die andere zu und umarmte sie - fröhlich und strahlend und voller Vorfreude auf die Schönheiten der Welt dort unten. Und Hand in Hand sprangen die beiden hinunter auf die Erde...
*********ight Frau
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möchte das thema gern wieder aufnehmen.

ich denke, wenn jemand absolut keine hilfe will, der mensch für einen selbst aber sehr wichtig ist, kann man nur warten und hoffen, das sich derjenige wieder findet und wieder hilfe annehmen kann.

aufzwingen kann man niemanden was, jeder muss seine eigenen erfahrungen machen.

*wink*
Ja
Mrs_Starlight, da hast du absolut recht.

Wenn ich mir nahe Menschen erlebe, die sich so sehr zurück gezogen haben, weil es ihnen so schlecht geht, möchte ich eben gern etwas tun. Ich weiss, dass das nur geht, wenn dieser Mensch auch bereit ist, Hilfe anzunehmen. Aber Geduld ist eben nicht meine Stärke, erst recht nicht dann, wenn ich sehe, dass mein Gegenüber leidet.
Und dieses Helfen wollen und nicht "dürfen" ist eben nicht immer leicht zu ertragen.

Natürlich kenne ich auch das genaue Gegenteil. Menschen, die "laut" leiden, sich immer wieder bei mir "auskotzen", sich beraten lassen... um dann doch wieder ins gleiche Dilemma zu laufen. Immer und immer wieder.
Da ziehe ich mich dann meist zurück, denn dann fühle ich mich mitunter als "Mülleimer" missbraucht. Der ganze Mist, den sie mit sich herum tragen wird abgeworfen, durch Gespräche wird neue Energie getankt, nur zu dem Zweck (ich unterstelle nicht zwngend bewusstes Handeln dabei), mit neuer Energie die gleiche Sch..... weiter zu ertragen.
Noch just als wirklich bittere Erfahrung erlebt, weil ich dafür dann auch noch böse beschimpft wurde.

Liebe Grüße
Wings
*********ight Frau
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Natürlich kenne ich auch das genaue Gegenteil. Menschen, die "laut" leiden, sich immer wieder bei mir "auskotzen", sich beraten lassen... um dann doch wieder ins gleiche Dilemma zu laufen. Immer und immer wieder.
Da ziehe ich mich dann meist zurück, denn dann fühle ich mich mitunter als "Mülleimer" missbraucht. Der ganze Mist, den sie mit sich herum tragen wird abgeworfen, durch Gespräche wird neue Energie getankt, nur zu dem Zweck (ich unterstelle nicht zwngend bewusstes Handeln dabei), mit neuer Energie die gleiche Sch..... weiter zu ertragen.
Noch just als wirklich bittere Erfahrung erlebt, weil ich dafür dann auch noch böse beschimpft wurde.

ich denk, das kennen alle von uns. in dem fall ist auch die einzige richtige entscheidung, solche menschen aus seinem leben zu verbannen.

geduld ist schwer zu lernen, auch da kenn ich gut. halte mir jedoch immer vor augen, wenn es mir nicht gut tut und mich zu sehr aussaugt, hilft nur ein cut.

*wink*
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