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das gesprochene/geschriebene Wort und dessen Interpretation

********n666
1.891 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Nun ich bin der Initiator dieses Threads. Ich habe Zustimmungen zu diesem Thema erhalten, das mir zeigt, das ich den richtigen Ansatz habe. Jedoch bin auch ich nicht von Interpretationen gefeit, gerade aktuell im geschriebenen Wort, bin ich aus der Situation heraus am Interprtieren, habe es spät erkannt, was der andere selbstverständlich schreibt, erzeugt bei mir Fragezeichen, weil ich in diesem Moment nichts anfangen kann......ich interpretiere, stelle Fragen, vielleicht auch die falschen. Die Emotionen tun ihren Rest. Ich arbeite jeden Tag daran, stelle mich meinem Ego und meinem Denken.
Ich kann nur sagen, ich bin nicht fehlerfrei und lerne jeden Tag, um Fehler zu minimieren, um reifer zu werden.
Letztendlich wissen nur die Götter, ob ich Reife, weiser werde.
Ich kann nur an mir arbeiten und Dinge ändern, ob dem anderen das dann taugt oder ausreichend ist.......wer weiß?
Was ich an sich sagen will, ich bin mir des Themas bewusst, bin aber trotz des Wissens und auch des Lebens nicht davor gefeit, genau in diese Falle zu tappen. Das ganze Leben besteht aus Prüfungen und ich habe das Gefühl, das ich von einer Prüfung in die andere stolpere.
Der bewusste Umgang mit dem Wort
Wir leben gerade in einer Zeit, in der dem gesprochenen, wie geschriebenen Wort scheinbar nicht mehr viel Beachtung beigemessen wird.

Kommunikation bedeutet ja Interaktion, Austausch mit anderen Menschen (natürlich auch Tieren aber darum geht´s hier ja nicht).
Wie oft sprechen wir im Alltag mit unserem Gegenüber, während unsere Gedanken mit ganz anderen Dingen beschäftigt sind. Wir haben uns daran gewöhnt, Signalworte zu erfassen und darauf zu reagieren. Um wirkliches Verstehen geht es schon längst nicht mehr.
Das gilt genauso für das geschriebene Wort. Es werden Schlagzeilen, Werbesprüche und Warnschilder, usw. gelesen und als ´wahre` Information abgespeichert.

Diese Strategie, übertragen auf inhaltlich tiefe Texte oder Gespräche können nur zu Missverständnissen führen.

Hunny_Design
In meinem Profil steht seit jeher der Satz: *... Ich bin nur dafür verantwortlich was ich sage/schreibe und nicht dafür, was Du "verstehst"! Und dazu stehe ich.

Diese Aussage macht mir ein bisschen ´Bauchweh`, denn da es sich ja um Interaktion mit einem anderen Menschen handelt und nicht alle Menschen gleich sind, werde ich doch meine Worte entsprechend diesem Menschen wählen. Und das liegt sehr wohl in meiner Verantwortung, setzt allerdings auch voraus, dass ich mir über den anderen Gedanken mache, mich einfühle.

Ich habe mich jahrelang intensiv mit dem gesprochenen (und unausgesprochenen) Wort auseinandergesetzt.

Worte haben Wirkung, besitzen Schöpferkraft und zwar unabhängig davon ob bewusst ausgesprochen oder nur dahin gesagt.
Es gibt sehr interessante Forschungsergebnisse von Johanna F. Zinke, die 2001 als Buch zusammengefasst wurden und im Verlag Freies Geistesleben erschienen sind.
Luftlautformen, die sichtbar gemacht, eine Ahnung davon geben, dass sich das gesprochene Wort Raum verschafft (vielleicht der Geist, der Gedanke auf dem Weg zur Materialisation).
Auf jeden Fall lässt sich die Wirkung der Sprache auf das Gegenüber sehr leicht nachvollziehen.

Für mich bedeutet der bewusste Umgang mit der Sprache, sich vorher darüber klar zu sein, WAS man zu WEM, WIE sagen möchte und vor allem mit welcher Intension.
Das fällt beim Schreiben manchmal sogar leichter, da die Gedanken sich ohne dem Gegenüber leichter sammeln lassen.
Beim Sprechen helfen oft die 3 AAAs. Anschauen, ansprechen (mit Namen) und atmen.
Die ersten beiden helfen, den Kontakt aufzunehmen und sich auf den anderen einzustellen und das dritte dient der Überprüfung, ob das was man sagen möchte auch wirklich wichtig ist.
Lach ... ich bin neulich auch erst gefragt worden, ob ich nur die Luft bewegen wollte.

Es geht mir nicht um Perfektion oder sich zu verbiegen und aus dem Grund vielleicht zu schweigen, wo´s wichtig wäre zu reden, sondern um das Bewusstsein, das Sprache Gestaltungskraft hat, heilen, sowie auch verletzen kann.

Beim Zuhören oder lesen gilt das gleiche Prinzip. Solange die Gedanken nicht bei der Person sind, die zu einem spricht oder schreibt, ist es oft besser einen anderen Zeitpunkt zu wählen, an dem dem Text oder der Person, ungeteilte Aufmerksamkeit sicher ist.

Das Lesen eines Textes ist oft ein Ringen mit dem Inhalt, ein Wiederlesen, Verbindungen schaffen, Interpretationen hinterfragen. Mit so einem Text kann man sich jedoch Zeit lassen, was beim Gespräch durch direkte Begegnung, durch Blickkontakt, Erspüren des anderen aufgewogen wird.

Ich denke, es ist für viele ein wichtiges Thema, sind wir doch alle tagtäglich mit der Auswirkung unserer Komunikation konfrontiert.
Kampf meiner Schatten
Hallo zusammen ,

Ich kenne diesen Effekt sowohl von sich angegriffen fühlen als auch sich zu einem Angriff provoziert zu fühlen.

Ich nenne das Kampf meiner Schatten.
Oder klarer " was mich trifft betrifft mich. "

Wenn Beiträge oder Artikel, Bücher, Aussagen etc. mich in irgendeiner Art aufregen ( Wut, Trauer,Angst etc.) ist das für mich ein Warnsignal.
Nach einem langen Weg des Lernens, weiß ich inzwischen, dass das etwas mit mir zu tun hat.
Heute gebe ich mir dann erst mal die Zeit
Darüber nachzudenken.
Ich antworte dann grundsätzlich nicht sofort oder garnicht.
Und habe einen Anhaltspunkt, an was ich momentan zu arbeiten habe.

Und Nein - ich habe mich keineswegs immer im Griff.
Ich bin auch nur ein Mensch und schmolle auch mal unberechtigt über dumme Missverständnisse 😊
Ich bin ja auch nur ein Mensch ....
****ca Mann
6.140 Beiträge
Olle Hexe ....
... so wurde ich heute schon angeschrieben !!!!!! *motz*


Genau *kopfklatsch* , dachte mir - die spinnt wohl *vogel* ...

ABER dann schrieb sie weiter:

Das ist ein Kosename und bedeutet in Wirklichkeit
Schöne junge charmante freundlich zugewandte Frau

Bzw
O-hneende
L-iebevolle
L-ustigsein-versprühende
E-rotische


H-exe
E-ngelhaft
X-anten-entferntwohnende
E-lfe

*lol*
Wie nett *g
Da kann Frau sich doch die "Beschimpfung" durchaus bieten lassen, nicht wahr? *rotfl*
Aber...
es ist eben nicht immer nur einfach, mit dem (vor allem geschriebenen) Wort umzugehen.

Gerade wann man nicht "Gruppenkonform" schreibt, wird schnell Ablehnung oder bewusstes Widerworte geben interpretiert. Dass die eigenen Meinung auch mal abweichend sein kann, ohne dass bestimmte Personen dadurch"auf den Kieker" geraten, wird mitunter ausgeschlossen. Sehr schade, finde ich.

Liebe Grüße
Wings
Als Gruppenneuling hab ich die Diskussion sehr interessiert gelesen ... und es regt zum Nachdenken an.

In der Ausbildung zur Sterbebegleitung haben wir gelernt, dass wir wirklich schon nicht mehr richtig zuhören, selektieren bevor der Satz zu Ende ist. Schon zu einem Ergebnis gekommen sind. Das hat mich sehr berührt. Da dieses Sprach- und Verständnismodell in meiner Herkunftsfamilie bis zur Belastungsgrenze perfektioniert worden ist *ggg* heißt wir sollten nur noch an Stichwörtern erkennen was unser Gegenüber meint. Ihr könnt euch vorstellen wie oft ich bis zum Knöchel im Wasser gestanden bin.

Jeder bringt sein Päckchen mit. Kann es nicht auch sein, dass viele garnicht wissen wollen, was sie mit sich rumschleppen. Mein Gegenüber spiegelt mich. Positiv wie negativ. Wenn mich was sehr anrührt brems ich mit voller Absicht und betrachte mich. Warum macht es gerade das mit mir? Es gibt auch kaum noch positive Zustimmung. "Wir" sind ein Volk von Oberlehrer geworden. Immer bemüht den Gegenüber zu beurteilen und zu kritisieren. Was mein Gegenüber von mir fordert ist das Mindeste was er selbst bringen muss.

Und gerade weil mich oft Geschriebenes oder Gesprochenes aufrüttelt setze ich mich bewusst dieser Situationen aus. So lange wir miteinander schreiben und reden nehmen wir uns auch wahr. Das Gegenteil wäre schweigen, ignorieren. Was wir nicht vergessen dürfen: es gibt auch verbale Gewalt. Und der möchte niemand ausgesetzt sein ...

Um ein viel angestrengtes Wort zu verwenden: Gehen wir achtsamer mit uns selbst und unserem Gegenüber um.

Liebe Grüße aus dem Krankenlager,
schlambienchen
****ca Mann
6.140 Beiträge
Danke http://www.joyclub.de/my/3386485.schlambienchen.html *blume* !!!!


*tee* gute Besserung für dich !!!
Ganz bestimmt...
*********nchen:
Jeder bringt sein Päckchen mit. Kann es nicht auch sein, dass viele garnicht wissen wollen, was sie mit sich rumschleppen. Mein Gegenüber spiegelt mich. Positiv wie negativ. Wenn mich was sehr anrührt brems ich mit voller Absicht und betrachte mich. Warum macht es gerade das mit mir? Es gibt auch kaum noch positive Zustimmung. "Wir" sind ein Volk von Oberlehrer geworden. Immer bemüht den Gegenüber zu beurteilen und zu kritisieren. Was mein Gegenüber von mir fordert ist das Mindeste was er selbst bringen muss.
...möchte nicht jede/r in die Auseinandersetzung mit sich selbst gehen, denn das tut oftmals sehr weh und erfordert dann auch Veränderung. Veränderung wiederum erfordert Anstrengung und sich anzustrengen ist für manchen vielleicht dann doch zu mühsam. Zumal es ja scheinbar auch ohne geht.

Sich selber auszubremsen und hinzuschauen, warum gerade das jetzt so angreifend ist, ist - so finde ich - schon eine ziemlich hohe Kunst, denn das funktioniert ja nur mit einer gehörigen Form an Selbstkritik. Aber nur so ist ja überhaupt Veränderung möglich. Und wir geben uns dadurch selbst die Chance, Blockaden aufzulösen und uns zu befreien. (Ich arbeite noch daran *lach)

Ich möchte aber auch sagen, dass ich gerade hier in einigen Foren durchaus das Gefühl habe, dass gerne gelobt wird. Und die Kritik, die dann unter Umständen mal notwendig ist, auf freundliche, liebevolle und konstruktive Art gegeben wird. Ich schreibe bewusst "in einigen" Foren, ich erlebe es leider nicht überall. Dafür sind dann viele Bereiche auch zu oberflächlich.

Liebe Grüße Wings (die auch schnelles Gesundwerden wünscht *blume*)
Danke
... für die vielen Rückmeldungen und Komplimente ...

Manchmal ist es ja schwierig das Gedankengeschwurbel so in Worte zu fassen, dass es nicht für noch mehr Verwirrung sorgt.

Stimmt, das Innehalten und Reflektieren ist ein hartes Stück Arbeit. Aber es lohnt sich. Meine Erfahrung mit mir selbst. Auch wenn es mich phasenweise sehr einsam gemacht, an die Grenzen meiner Kraft gebracht, mich aber auch hat sicherer werden lassen. Deswegen versteh ich auch, dass es viele Menschen gibt, die diesen Weg scheuen. Und es muss jeder für sich selbst entscheiden. Wir können die Hand reichen, offene Ohren und große Herzen anbieten. Aber die Entscheidung, sich auf den Weg zu machen, muss jeder für sich selbst treffen.

Das ist es doch, was es erfahrenswert macht, sich mit dem Gegenüber einzulassen.

Danke auch für die vielen Genesungswünsche. Zur kurzen Aufklärung: Mich hat Montag mittag erst ein kratziger Hals, im Laufe der Nacht eine Sinusitis niedergestreckt. Aber mit drei Tage absolute Bettruhe (einem Luxusgut in unserer jetzigen Zeit) und Mutter Natur bin ich mit großen Schritten auf dem Weg der Besserung.

Jetzt sitze ich hier, hab Zeit zum Schreiben und Denken und Beobachten. Wie das Herbstlaub vom Eichenbaum auf den Balkon fliegt und die Töpfe bedeckt. Behutsam wie ein Mantel. Gerne würde ich euch zum Beobachten mit einladen.

LG aus Freiburg, maxy (der f-part vom schlambienchen)
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