Wichtigkeit und Sinn "alter" Rituale

Liebe Spreading Wings,

mit einigen Vorurteilen zu unserem Beltane-Aufruf müssen wir von Blutmond aufräumen.

In dem Video von Faun wird NICHT der Teufel dargestellt, sondern der gehörnte Gott, der nichts aber auch gar nichts mit der christlichen Vorstellung des Teufels zu tun hat. Der gehörnte Gott ist der Geliebte der Mondgöttin, der Beschütze, der Herrscher des Freien und des Wilden, eben der Natur in ihrer Ursprünglichkeit.

Wie kommt es aber, dass Du und viele andere in der Darstellung des gehörnten Gottes den Teufel erblicken? Nun, als des aufkommende Christentum nach Darstellungsformen für den Teufel suchte wählte man altbekannte Bilder aus den heidnischen Religionen. Ein in der Antike beliebtes Bild war das des Pan, der in antiken Darstellungen mit Hörnern und Pferdefuß dargestellt wurde, ähnlich dem gehörnten Gott. Das Christentum wählte bei der Darstellung des Teufels dieses Bild des Pan aus, es bot sich die Möglichkeit die heidnischen Religionen durch die Gleichsetzung Pan - Teufel generell als dämonisch zu brandmarken.

Die alten Religionen (Heidentum, keltische Religionen) kannten den Teufel nicht, der gehörnte Gott war Ausdruck des Göttlichen in der Natur und deren Fruchtbarkeit und besaß keine negativen Attribute.

Was uns an dem Video von Faun gefällt, ist die absolute Freiheit, zu der auch der ursprüngliche Mensch in seiner Nacktheit gehört als Ausdruck, dass wir vor den göttlichen Kräften uns ohne Verkleidung, also nackt zeigen können.

Ein Totenschädel bei Ritualen ist uns unbekannt, wir feiern unsere Rituale mit Lust und Liebe und ein Totenschädel törnt uns wirklich nicht an. Auf deine eingeklammerte Frage können wir Dir deshalb keine Antwort geben - wir sind schließlich keine Satanisten

Unsere Rituale sind für uns Ausdruck des Eins werdens mit dem Göttlichen und der Natur als deren sichtbarer Ausdruck. Keine Hexe kann heute ein Ritual wie in der Antike, keltischer Zeit oder im Mittelalter feiern - die historischen Quellen dazu sind zu bruchstückhaft. Unsere Rituale sind eine Interpretation des göttlichen wie wir es für uns verstehen und sind sehr stark von der Wicca-Tradition geprägt, die sich auf keltische Wurzeln beruft.

Für uns beinhaltet unsere Spiritualität, die wir in unseren Ritualen ausleben, einen sichtbaren Ausdruck vom Werden und Vergehen im Ablauf des Jahreskreises. Innerhalb der Jahreskreisfeste ist Beltane ein Freudenfest, ein Fest des Wiedererwachens, der Lebendigkeit der Natur und damit Ausdruck der Lebensfreude und der Lebenslust und ja...auch Sex gehört für uns zur Lebenslust und ist deshalb bei unseren Ritualen absolut kein Tabu weil unsere Spiritualität den ganzen Menschen umfasst.

Licht und Liebe für Dich
Bettina und Wolfgang von Blutmond

Ich bin offensichtlich doch sehr christlich geprägt, denn jetzt, da ich es lese, weiss ich auch wieder um den gehörnten Gott *lach




Danke. Das kann ich sehr gut nachvollziehen *lächel

Liebe Grüße
Wings

kann grad nur kurz antworten und schließe mich blut_mond an, der gehörnte gott war der gefährte und nix böses. meine rituale sind eine verbindung aus alten und teils eigener intuition. ein schädel benutze ich dafür nicht und würd auch nie auf die idee kommen, mir sowas anzuschaffen. ist nicht meins.

Der "gehörnte Gott" = Cernnunos, der Grüne Mann, auf der Insel als "The green man" bezeichnet, der Gott der sich in der Nacht um Beltane mit der Göttin vereint...

Ein seeeehr geniales und gutes Buch von Wolf Dieter Storl, "Pflanzen der Kelten", in dem es im Grunde um die Mythologie und auch Rituale unserer Heimat geht kann ich Euch dazu sehr empfehlen.

In seinem Buch "Naturrituale" gibt es auch wunderbar und wie bei Storl üblich, sehr tiefgründig erforschte Rituale.

Wenn ich Beltane zuhause bin mach ich im Garten ein Feuer ( hab da so einen kleinen Faßgrill der von der Größe her bestens passt) trinke MET und grille mir ein Stück Wildschwein und räuchere mit diversen Kräutern wie Beifuß und Eisenkraut.

@******ond, danke, bestens beschrieben und erklärt.

Grüßle, WandererBW

Hallo in die Runde,
ich feiere Beltane auch. Für mich ist es ein Fest der Fruchtbarkeit, der Liebe und Leidenschaft. Es ist ein Fest, besonders, um dem Weiblichen, den Frauen und ihren Kräften zu huldigen.
Den Frühling und das Wachsen in der Natur begrüße ich üblicherweise mit Feuer und dem Verräuchern einiger Kräuter und Harze.
Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass der mit dem dem man sich in dieser Nacht vereinigt, für ewig bei einem bleibt. Bisher hatte ich in dieser Nacht nur einen und der ist noch da. In den Jahren davor kam es irgendwie aus unterschiedlichen Gründen nie zu einer Zusammenkunft dieser Art, jetzt meine ich zu wissen, weshalb: Es war sonst nie der Richtige.
Wie andere feiern, finde ich spannend und lausche gern euren Berichten.
Grüße,
Tilia

danke für eure Beiträge.

Wer genau hinsieht wird in vielen christlichen Darstellungen Bilder alter Götter wiedererkennen. Schaut euch mal ein Bild der geflügelten heidnischen Siegesgöttin Nike/Victoria an und habt die Vorlage für die Darstellung christlicher Engel. Das Engel mit Flügeln dargestellt werden hängt auch mit dem griechischen Gott Hermes zusammen, dem Götterboten, (auch die Aufgabe von Engeln ist es ja, göttliche Botschaften zu überbringen).

Maria mit dem Jesuskind findet ihre direkte Vorlage in der Darstellung der ägyptischen Göttin Isis und dem Horusknaben.

Das nun ausgerechnet die positiven Gottheiten Pan und der gehörnte Gott Cerunnos als Vorbild für den Teufel herhalten mussten hängt sicher auch mit ihrer Verkörperung von Lust zusammen. ..damit hatte die Kirche ja schon immer ein Problem. ..grins

Liebe Grüße an alle Hexen
Bettina und Wolfgang

wie ich Beltane begehen soll.

Ich bin am 30. April auf einen 75sten Familiengeburtstag eingeladen und hab gar keine Zeit mich dem entsprechend zu entziehen.

Bin wirklich schwer am Nachdenken, wie ich das lösen kann. .vielleicht habt ihr ja eine Idee für mich für die "kleine Beltanevariante"..


Grüßen

Shadowqueen

Ich habe gestern den zitierten Aufruf gesucht und nicht gefunden. Kann mir jemand helfen?

Silberfish, die Anregung zu meinen Überlegungen ging aus diesem Beitrag hervor
Weiße Hexen: Feste und dazugehörige Rituale

Liebe Grüße
Wings

und ihre "Verteufelung" scheinen mir auf ein gestörtes Verhältniss zum Tod infolge der Verbreitung des Christentumes hinzuweisen. Tragen wir diesen nicht unser ganzes Leben schon in uns und ist er nicht ein Zeichen des immerwärenden Kreislauf und somit nichts "BÖSES"?
Ich oute mich hier jetzt mal:
Auf meinem Altar steht der Schädel einer meiner Katzen. Sie war schon lange vergraben, als ich Jahre später bei der Gartenarbeit ihren Schädel, seltamer Weise nur den, fand.
Weil er so den Weg zu mir fand, war es für mich selbstverständlich ihn zu ehren und zu bewahren.
Ist das jetzt gruselig ?
Liebste Grüße, Mona

zu dem Video: toll- so würde ich zu gern einmal mit gleichgesinnten Beltane feiern!

Ich finde es dennoch irgendwie Bauchschmerzen bereitend, denn die ganze Energie des Wesens hängt da noch mit dran und geht auch nicht weg.
Natürlilch kann das jeder halten, wie er will. Für mich käme das jedoch niemals in Frage.

Erst dachte ich wäääääähhh ... ein Schädel, dann ist mir eingefallen dass wir auch "Schädel" haben.

Wenn ich im Wald sowas finde, nehm ichs mit.
Hab schon ein paar gefunden, die dürfen aber nur im Garten sein.

Die Schädel unserer ehemaligen Haustiere würden wir aber nicht ausgraben.

So ein ähnliches Fest hab ich mit meinen Kräuterfrauen gefeiert.
Walpurgis im Wald, mit Feuer und wilden Tänzen.
Aus einem Haselnussstecken und Birkenreisig haben wir einen Besen gebaut und ihn dann tanzend mit bunten Tüchern umwickelt.

Was sonst noch in dieser magischen Nacht passiert ist, wird nicht verraten.

ist es ein Unterschied, ob ich einen Tierschädel finde, oder einen Menschenschädel auf meinen Altar stelle. Dabei geht es mir auch nicht um die Missachtung des Todes. Ich setze mich auf liebevoll wissende Art mit dem Tod auseinander und anerkenne ihn als Ende des Lebens. Er macht mir auch keine Angst...

Mir geht es ums Verstehen, denn ausgelernt habe ich lange noch nicht .
Vielleicht magst du @ Leviathan666 deine Beweggründe erklären? Du hast auf deinem Profilbild einen menschlichen Schädel in der Hand.

Mir ist bewusst, dass ich durch meine katholische Erziehung - auch wenn ich diese zum grossen Teil abgelegt habe - noch "Altlasten" mit mir herum trage, die mich manches unter einem... ich sag mal... verschobenen Blickwinkel sehen lassen. Deshalb freue mich mich auch über den kleinen geschichtlichen Exkurs, den ihr liebe Blut_Mond, uns gegeben habt. Für mich st es gut, immer mal wieder andere Blickwinkel präsentiert zu bekommen, um - wie oben angemerkt - meinem eigenen wieder andere Richtungsmöglichkeiten zu zeigen *lach.

Liebe Grüße
Wings

vielleicht noch ein Gedanke zu dem Thema "Schädel auf dem Altar"...

Ich finde es nicht bedenklich wenn Fata_Morgana auf ihrem Altar einen Schädel ihrer verstorbenen Katze aufbewahrt. Es stimmt, Zwillingsfrau, dass daran noch die Energie des verstorbenen Wesens hängt, aber das muss ja nicht unbedingt etwas negatives sein.

Der rituelle Schädelkult war unseren Vorfahren durchaus vertraut und durchaus nicht negativ besetzt. Man denke nur an den Schädelkult bei den Kelten oder an die Aufbewahrung der Schädel von verstorbenen Ahnen. Auch wir Hexen feiern ja z.B. Samhain, ein Fest, an dem die Tore zur Anderswelt offen sind und die verstorbenen Ahnen eingeladen werden an dem Ritual teilzunehmen.

Das soll nun natürlich nicht heißen, dass Hexen den Schädel der verstorbenen Oma auf dem Altar aufbewahren sollen, aber unser gestörtes Verhältnis zu dem Tod, das wir heute oft besitzen beinhaltet Tabus, die man auch mal hinterfragen darf...

Der Schädel eines geliebten, verstorbenen Haustieres kann auch bedeuten, diesem Wesen ein Stück seiner vertrauten Umgebung und die damit verbundene Liebe über den Tod hinaus zu erhalten.

Wir Hexen sind frei in dem wie wir unsere Rituale feiern, es gibt nur ein Gebot: Tue was du willst, aber schade niemandem!

Liebe Grüße
Blutmond

Zum Thema "Schädel" sag ich nur "wer es mag".

Ganz ehrlich, ich finde es schon skuril ein Tuch loder Kleidung oder gar einen Ring mit Totenkopfmotiv zu tragen.

Nicht meins aber wie gesagt "wer es mag"!

Was jedoch den Kopf eines Tieres betrifft, hm, ok, Jäger hängen die Köpfe/Schädel, der von ihnen getöteten Tiere teilweise als Trophäe an die Wand

Grüßle, WandererBW

lieber Wanderer, ist etwas dass ich persönlich radikal ablehne
Diese Köpfe werden dann ja gern noch mit Glasaugen ausgestattet... ich fühl mich dann immer ziemlich angeguckt *schauder. Oder gar die, die ein (zB) Kitz, das sie aus dem Leib der toten Mutter geschnitten haben, ausgestopft in den Raum stellen... da kann mir richtig schlecht werden.
Mag ja sein, dass auch das als eine Art Ritual angesehen wird, aber der Tod dieser Wesen nützt niemandem, lediglich der - sorry, ist jetzt etwas drastisch ausgedruckt - Mordlust mancher Menschen, ohne Sinn und Zweck, nicht mal zur Nahrungsaufnahme...

Aber solche Rituale waren jetzt ja auch nicht gemeint, gelle?

Das meinte ich zB auch mit "alte Rituale" @ Blut_Mond. Unsere Vorfahren, wie ihr schreibt, hatten den Schädelkult, haben die Schädel, wenn ich das richtig verstanden habe, auch genutzt, um ihren Ahnen näher zu sein, ihnen die Pforten zu öffnen.

Heute hat sich bei vielen von uns das Verhältnis zu den Vorfahren geändert (es sei dahin gestellt, ob es gut oder schadhaft ist). Ich zB müsste wohl einige Generationen zurück gehen, um mich richtig mit meinen Vorfahren auszusöhnen... Die Dinge verändern sich im Laufe der Zeit eben...
Deshalb wollte ich ja auch wissen, wie wichtig euch gerade alte Rituale sind, was sie euch "bringen" und wie weit ihr sie überhaupt in die jetzige Zeit hinein holt

Liebe Grüße und einen schönen Abend
Wings

Ich finde egal - wie und wer - den Kult mit dem Totenkopf ok - für diejenigen - solange es wirklich als Ehrung gemeint ist, davon gehe ich hier aus -

was mich persönlich gruselt ist, dass es überall sonst und egal ob es dahin paßt oder nicht - Designs mit Totenkopf gibt - das finde ich im eigentlichen Sinne geschmacklos - sorry - meine Meinung.

Naja, die Kelten haben "angeblich ´" die Köpfe ihrer Feinde als "Trophäen" ebenso gesammelt und "zur Schau gestellt"

Ja, sind ganz andere Themen.

Grüßle, WandererBW

nun habe ich alle Beiträge gelesen und auch das Video von Faun angesehen.
So würde ich auch schon gern mal feiern.
Bisher waren wir immer auf dem hexentanzplatz.
Ist zwar sehr kommerziell aber dennoch gut aufgezogen und es finden dort beeindruckende Dinge statt.
Da ich in diesem Jahr zu Beltane arbeiten muß,wird es nur für uns ein kleines Fest im Garten geben.
Es ist mir schon wichtig ,dies Fest zu Feiern.

Die Frau Gräfin

Was sind denn für euch alte Rituale?

zwar nun nicht unbedingt zu Beltane.........
aber ein altes Ritual ist für mich,wenn ich einen Sterbenden begleitet habe,das ich dann die Spiegel abdecke und das Fenster öffne..........
Dies ein uraltes Ritual und mir schon von meiner Großmutter erzählt worden.
Die Gräfin

kenne es, ergänzend zum Vorpost, dass auch alle Uhren zum Stillstand gebracht werden.

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