Die Religion der Druiden Teil 2
Tatsache ist, das in dem immensen Gebiet, das einst von den Kelten in Europa besiedelt wurde, noch 374 Namen von keltischen Göttern und Göttinnen bekannt sind. Von diesen Namen werden 305 nur einmal erwähnt; sie gelten als Bezeichnungen regionaler Gottheiten (teutates), die lediglich von einem Volksstamm verehrt wurden. Doch zwanzig der Namen kommen in dem von Kelten besiedelten Regionen mit großer Häufigkeit vor. Zwar wurde noch längst nicht genügend Arbeit geleistet, um eine umfassende demographische Studie dieser Namen zu erstellen; dennoch möchte ich behaupten, dass das Pantheon der Kelten 33 Hauptgötter umfasste. Auch die Hindus und Perser kannten 33 Götter. Die Veden bezeichneten 33 Götter als “alle Götter” (visve-devab) Offenbar ist 33 eine Zahl, der in anderen indoeuropäischen Kulturen selbst der römischen große Bedeutung zukommt.Aber ist die Zahl 33 auch im keltischen Kulturkreis signifikant? In der Tat. So stellen wir fest, das die irischen Götter und Göttinnen, die Kinder der Danu, in den Schlachten von Magh Tuireadh 33 Führer haben, obwohl nur fünf von ihnen (eine weitere bedeutende Zahl) sich vor dem Kampf beratschlagen. Nemed verlor bei seiner Reise nach Irland 33 Schiffe. Cuchulainn tötet in der Anderswelt 33 Widersacher. Im Tain Bo Cuailnge werden die Männer Irlands in Einheiten zu jeweils 33 Kriegern zusammengestellt. In der Geschichte von “Bricrius Festmahl” folgen 32 Helden Conchobhar mac Nessa in Bricrius Saal (womit es wieder 33 Männer sind), und im “Traum von Maxen Wledig” begleiten 32 Könige Maxen auf die Jagd, bei der er seine Vision hat. Die Desi müssen nach ihrer Vertreibung aus Meath 33 Jahre lang auf Wanderschaft gehen. Der Druide/Sonnengott Mug Ruith studierte, wie es heißt, 33 Jahre bei Simon Magus. Die Pikten hatten 33 heidnische und 33 christliche Könige. Calatin, Fergus, Morna und Cathair Mor hatten jeweils 33 Kinder. In einigen Versionen des Waliser Historikers Nennius werden die großen Städte des keltischen Britannien mit 33 beziffert und nicht mit 28, wie in einigen anderen Fassungen. Das heißt, dass die Zahl 33 offenbar große Bedeutung besitzt.
Pomponius Mela bemerkt, dass die Druiden “erklären, den Willen der Götter zu kennen”. Schenken wir dieser Aussage Glauben, so besagt sie eindeutig, dass die Druiden und Druidinnen als “Vermittler” bzw. “Vermittlerinnen” zwischen der sterblichen und der unsterblichen Welt dienten. Doch wie schon gesagt, war dies nur eine ihrer Funktionen.
Eines ist allerdings offensichtlich, und dies wird sowohl von Caesar als auch von der inselkeltischen Literatur bestätigt: Die Kelten betrachteten ihre Gottheiten nicht als ihre Schöpfer, sondern als ihre Vorfahren, das heißt als eine Art übernatürlicher Helden und Heldinnen, und in dieser Gestalt treten sie auch in der hinduistischen Mythologie und Sagenwelt hervor. Demnach müssen wir die Frage stellen, ob die Kelten ein Konzept der “Schöpfung” kannten. Im Altirschen gibt es den Gedanken “isin chetne tuiste” (bei der Urschöpfung). O´Curry zufolge wird in den alten Schriften eine Versammlung erwähnt, die Conlai von Connacht einberief und bei der die Druiden erklärten, sie seinen die Schöpfer der Welt. Conlai hinterfragte diese Behauptung und forderte die Druiden dazu auf, den Lauf von Sonne und Mond zu ändern, so dass die beiden Gestirne an entgegengesetzten Stellen des Himmels erschienen. Angeblich zogen sich die Druiden daraufhin in völliger Verwirrung zurück. Doch vermutlich handelt es sich bei dieser Schilderung lediglich um die Geschichte eines feindlichen gesinnten christlichen Berichterstatters.
Quelle P.B.Ellis “die Druiden”