Zu den heutigen aktiven Druiden
Da sich das Thema Druiden und Shamanen überschneidet und mich einige Statements im Thread "Schamanismus - eine Kraftquelle" persönlich betreffen, möchte ich hier in dem von mir eingerichteten Thread in dem es ja eigentlich um Austausch gehen sollte, etwas dazu sagen.
@********k750 Du schreibst
Unser europäisches Wissen um unsere Schamanischen Wurzeln gingen nicht dadurch verloren, dass wir kein "Nein" akzeptieren können, sondern wurde systematisch über ca. 2100 Jahre zuerst durch die Römer und später durch die Institution Kirche und deren Eiferer unterdrückt und vernichtet!
Denn mit dem Aussterben der Kelten, deren Druiden, deren schamanisch-religiösen Lebensweise und der ihnen nachfolgenden Germanen, deren schamanischen Kultur und beider Völker innewohnenden Stammesgesellschaften (wie in Amerika) ging ein immenses Wissen verloren, welches sich die Natives in Amerika lange lange haben noch bewahren können.
Das stimmt m.E. nur teilweise. Der religiöse Teil, die Zeremonien sind bis auf einige wenige, die in das christliche Weltbild passten und einer noch viel geringeren Zahl die im Geheimen mündlich von einem Familienmitglied zum nächsten gegeben wurden, verloren gegangen.
Aber ich weis von meiner Familie, die belegbar bis ins 16. Jhdt. zurück zu verfolgen ist, das bei uns schon immer Wissen und Riten von Frau zu Frau weitergegeben wurden. Ohne Rücksicht auf Obrigkeit und Kirche. Einige meiner Ahnfrauen haben nachdem was ich bei der Ahnenforschung in Aufzeichnungen von Kirchen und Klöstern herausfand auch etliches über sich ergehen lassen, aber offensichtlich hat KEINE wirklich dauerhaft zu Praktizieren aufgehört.
Damit sind wir aber ganz sicher nicht die einzige Familie, bei der es so gelaufen ist und immer noch läuft. Ich bin überzeugt, das es eine Vielzahl Menschen gibt, die dieses Wissen noch haben, bewahren und weitergeben. Allerdings nur an absolut vertrauenswürdige Personen. Der Kommerz den man, sei es über Seminare, sei es über Bücher, mit diesem Wissen heut zu Tage machen kann ist so groß, dass es immer schwieriger wird, selbst in der eigenen Familie vertrauenswürdige Nachfolger zu finden.
So bin ich z.B. in den Genuß gekommen, als Schülerin meines tibetischen Lamas bei einem Amtchi aus Tibet und einem aus dem Altai lernen zu dürfen. Das aber nur, weil ich selbst den Status eines angehenden Lamas habe, das Wissen aus meiner Familie bewahre und daher um einen Vergleich zwischen unseren unterschiedlichen Ansätzen zu haben, ich von meinem sehr angesehenen Lehrer zu den beiden GESCHICKT wurde. Dennoch käme keiner der beiden auf die Idee mir sein gesamtes Wissen zu vermitteln, wie es üblich wäre, wenn ich eine Nachfolgerin ausbilde. Das Gleiche gilt übrigens auch für den recht oberflächlichen Teil des Tantra der in Europa bekannt ist und noch nicht mal an der Spitze des Eisbergs kratzt, was das wirkliche tantrische Wissen angeht. Andro und Osho haben Bruchstücke für sehr viel Geld unters Volk gebracht, aber nur sehr wenig echtes Wissen vermittelt. Falls jetzt jemand fragt warum ich an dieser Stelle Tantra bringe, weil es ebenso wie das Druidentum und der Shamanismus eine "Religion" darstellt, zur buddhistischen und hinduistischen Philosophie/Religion gehört, genauso kommerzialisiert wurde und es nur eine Hand voll Europäer gibt, die sich mit den Grundlagen vollständig auseinandersetzen.
Was mich angeht hoffe ich lange genug gesund zu bleiben, das was ich von meinen Großmüttern gelernt habe weitergeben zu können. Sollte das nicht der Fall sein, werde ich es wohl mit ins Grab nehmen.
Insofern stimme ich Hartgesotten zu, das es nicht nur bei den Natives in Amerika sondern auch in Europa und Asien, soweit ich es kennen lernen durfte, heute noch üblich ist Wissen nur an Auserwählte, nie der Allgemeinheit weiter zugeben. Das ist zwar lange noch keine Garantie, dass nicht doch ein schwarzes Schaf dabei ist das mit dem geerbten Wissen Geld macht, aber es schränkt den Mißbrauch deutlich ein.
Liebe Grüße
Bine