Jahresrückblick, so many years ...
Hallo !
1. An welchen Traum erinnere ich mich ? - Die Träume anderer Leute sind immer so symbolisch, so surreal ... meine Träume verbleiben seit so vielen Jahren im Wirklichen - Schule, verlorene Möglichkeiten, Floriane, verloren, Susanne, unverstanden ... ein Chef, der mich nicht kennt und mir etwas verspricht um es gleich wieder zurückzuziehen. Eltern ... andere, die nicht verstehen, Sterne, Musik, Bücher, die raunen, jenseits der Wirklichkeit. Die Mondin in meinem Herzen, die ungezählten Seelen der gelesenen Helden in meiner Seele, der Schrei, der ungehörte, dringt preschend hervor, der schrille Falkenruf in der Stille, zwei Falken, sagen "Faun". Ich möchte den Traum, stattdessen entfalten sich Blüten des Bösen ...
2. Überrascht ? Mein Vater, der jegliche Emotion als alkoholene Entgleisung versteht. Überrascht, eher enttäuscht, im Verstehen versagt. Die Emotionen geleugnet, in Platitüden versenkt ...
3. Einen Freund, den ich mit allzu anspruchsvoller Selbstentblößung in Peinlichkeit und Worthülsen getrieben habe.
4. Kein Streit ist gut ausgegangen. Geschicktes Unter-den-Teppich-Kehren.
5. Ich habe meine borderline-Verhaltensweise verstanden. Ich versuche, aus dem sich-selbst-verdickenden Morast mich an den eigenen Haaren emporzuziehen. Höre den Schrei der Falkinnen, den geinsamen, so schrill, so Heimat über den grünen Hügeln im Westen ...
6. Habe mir den Wunsch erfüllt, verborgen und unerkannt in der Welt zu sein ... indem ich der glänzenden Wirklichkeit Anteile abkaufte. Und mich als Held der westlichen Welt, als Investor, im Abendglanz zwischen den glänzenden Hochhäusern in Bangkok, New York, London, New Delhi sah. Und wußte, daß ich einem Raunen zwischen den Welten gehorchte, das reichlich wenig mit heidnisch-zuhausenen Ritualen gemein hatte.
7. TREU ? Wem ? Nehme mir soviel vor ... Erfülle nichts. Werde älter, muß meinen Körper pflegen ob ich will oder nich ..
8. Keine neuen Freunde. Messe die Menschen immer mehr an meinen geheimen Werten, je älter ich werde, und finde immer weniger Menschen, die bereit sind, den Falkenschrei zu teilen ...
9. Während uns der Wind über dem Wasser kurz in seinen befreienden Vortex gehüllt hat und ich mit meinem alten Herren die Möglichkeit der geinsamen wasserdrängenden Bugschiffswindheulendin, der gemeinsamen Banshee gespührt habe.
Und wenn ... ich das Tanzen der Rothaarigen Königin in den dunklen Gewölben gesehen habe. Und ihre strukturierten Strümpfe über ihre vollen Beine emporzüngeln sah ich im dunklen Drängen des Gewölbes, das das unbekannte Zentrum der Welt längst geordnet ist, während dunkel-glänzende Leiber tanzen.
10. Erinnerung an Entscheidungen, die mich so viel gekostet haben. Seit dreißig Jahren.
11. Mehr ein Gefühl denn etwas Wirkliches. Das Gefühl, so lange mich selbst belogen zu haben. Das Gefühl jetzt durch die Wasserfläche schäumend nach oben zu brechen. Und zum ersten Mal Atem zu schöpfen ...
12. Als ich mich entblößte und alles gab und mein Vater sagte, es sei nur Alkohol gewesen...
13. Mich an die Dinge zu erinern, die solange verborgen waren. Jetzt endlich zu mir zu finden ...
14. Zu begreifen, was ich vor mir verberge ... das Unterbewußte besser zu verstehen ... ud gleichzeitig fragender vor der Vielheit zu stehen.
15. Mein Körper wird älter. Mein Geist ist so viel jünger aber ich beginne, die Unzulänglichkeiten zu sehen. Und einst dachte ich, alles wahrnehmen zu können, und nun surrt die Perspektive zusammen.
16. Zum Guten gewendet - ich spüre wieder, was ich als Kind gesehen habe, Nuancen, kleine Veränderungen in Atmosphären. Ich erinnere die Kindheit, die alten Träume, die Begeisterung, ... es ist alles was zählt.
Beste Grüße
p.