Warum haben viele Männer Angst vor Gefühlen?
Ich will mal den Versuch wagen, das einigermaßen zu erklären:
1.) Männer sind es nicht gewohnt, mit Gefühlen umzugehen. Es wurde ihnen nicht beigebracht, und viele mussten in ihrer Kindheit und Jugend sogar eher lernen, ihre Gefühle zu unterdrücken. (Das kommt zwar auch bei Mädchen vor, aber doch eher selten.)
Was aber ungewohnt ist und womit man noch nicht umgehen kann, vor dem fürchtet man sich - egal um was es sich dabei handelt. Und so natürlich auch vor Gefühlen.
Und Männer sind nicht gerne Versager, sondern fühlen sich lieber als Gewinner (auch wenn sie es gar nicht sind). Und im Umgang mit Gefühlen kommen sich viele Männer blöd vor, sie blicken einfach nicht mehr durch - und fühlen sich wie Versager.
2.) Gefühle sind nun mal unberechenbar, können plötzlich auftauchen oder wieder verschwinden. Männer berechnen aber lieber, etwas Unberechnbares ist ihnen unheimlich.
Nun neigen die meisten Männer eher dazu, gradlinig und logisch zu denken. Sie leben mehr im Kopf als im Herzen. Sie denken in Begriffen, in Zahlen, in logischen und jederzeit berechenbaren Bahnen.
Frauen neigen eher dazu, in Gefühlen, in Bildern und in Befindlichkeiten zu denken. Sie sind eher im Herzen als im Kopf.
Und so sind Männer eher wie ein Fluss, der in eine bestimmte Richtung fließt - und das tun Gefühle nun mal nicht. Und Frauen, die ihre Gefühle leben, würde ich eher wie das Meer beschreiben: Mal wild und kraftvoll, mal friedlich und ruhig, mal in die eine, mal in die andere Richtung - und oft in alle Richtungen gleichzeitig. Das ist für viele Männer erstmal verwirrend, unlogisch, nicht verständlich. Und so macht es ihnen Angst.
3.) Männer lieben, weil sie mehr aus dem Kopf heraus leben, klare und eindeutige Aussagen und Anweisungen, am liebsten haben sie Bedienungsanleitungen. Und viele bedauern sicher, dass es so etwas nicht auch für Frauen gibt: "Drücken Sie Knopf A und sie wird logisch, drücken sie aber Knopf B, dann wird sie geil, und bei Knopf C wird sie fröhlich, kommen Sie aber versehentlich auf Knopf C, dann wird sie scheinbar grundlos traurig und nervt. Also bitte meiden Sie, Knopf D zu berühren." Oder so ähnlich.
So sind Frauen aber nicht, meistens reden sie nicht mal klar, verständlich und einleuchtend, sondern indirekt - und das verunsichert viele Männer. Wer das alles weiß, der wird als Mann prima mit Frauen klarkommen, wer sich damit nicht auskennt und noch unter Punkt 1 und 2 leidet, der wird es mit der Angst zu tun kriegen, wenn Frauen ihnen das größte Geschenk machen, das sie zu geben haben: ihre Gefühle zu zeigen.
4.) Deshalb sind viele Männer so verrückt nach Sex: Es istder einzige Bereich, in welchem sie wohl oder übel Gefühle spüren müssen - da wird nämlich der Kopf, also der übermächtige Verstand einfach mal abgeschaltet - und sei es im Orgasmus.
Und da spüren Männer, dass es noch mehr gibt als nur Logik, Kopf und all das, sondern auch das Herz. Doch kaum haben sie es mal so richtig gefühlt, springen sie auf und rennen gleich wieder weg - weil sie es einerseits lieben, dieses Fühlen, aber andererseits immer noch Angst davor haben.
Ich hoffe, ich konnte hier etwas verdeutlichen und erklären. Und damit vielleicht ein bißchen weiter helfen?
(Der Antaghar)