Wintersonnenwende / Weihenächte
Ein wenig Info und Nachdenkliches zu den kommenden Tagen:Die Wintersonnwende ist eine der heiligsten Sonnenfeiern und findet eigentlich am 21. Dezember statt. Sie bezeichnet die tiefste Nacht des Jahres und wird deswegen auch Mutternacht genannt. In dieser Nacht bringt die Göttin tief in der finsteren Erde in der stillsten aller Stunden das wiedergeborene Sonnenkind zur Welt.
Diesen Mythos findet man in allen Kulturen der Welt. Am deutlichsten zeigt es sich bei uns durch Weihnachten und die Geburt des Christuskindes. Weihnacht heißt ja nichts anderes als: Weihe-Nacht, also eine geweihte Nacht. Oder, wie in vielen Liedern besungen, eine "Heilige Nacht".
Die "Weihenächte" verheißen die große Umkehr, den Wiederaufstieg des Lichtes und die Geburt des neuen Lebens. Den Höhepunkt der dunklen, depressiven Zeit bildet die Weihenacht. In dieser längsten Nacht des Jahres erfüllt sich das Versprechen der Wiedergeburt, ab jetzt geht es wieder aufwärts.
Schon vor dem Christentum gab es viele Kulturen, die zu dieser Zeit die Wiedergeburt der Sonne und des Lichtes feierten. So z. B. der Mithras-Kult (der sich heute noch darin zeigt, dass die Mütze des Papstes immer noch den gleichen Namen trägt: Mithra), dann auch in Ägypten Isis und die Geburt des Horuskindes. Und immer wieder auch Dionysos, der im alten Griechenland als Erlöser und Gott der Fruchtbarkeit und des Wachstums galt.
Mit der Ausbreitung des römischen Reiches wurde die winterliche Sonnwende dann zum Staatsfeiertag ausgerufen: "Sol invictus" - die Geburt der unbesiegbaren Sonne. Also auch die Idee einer Geburtstagsfeier zur Wintersonnwende war keineswegs eine Erfindung des Christentums, sondern die Geburt Christi (die eigentlich im September stattfand, nämlich im Zeichen der Jungfrau! - deshalb auch eine "Jungfrauengeburt) wurde kurzerhand auf diesen Termin gelegt, um die heidnischen Gebräuche zu überlagern.
Papst Hippolytos setzte sich bereits im Jahre 217 für den 25. Dezember als Tag von Christi Geburt ein, wohlwissend, dass es eigentlich ein anderer Tag gewesen ist. Doch erst um 330 n. Chr. erklärte Kaiser Konstantinus das Christentum zur römischen Staatsreligion und funktionierte den alten Sonnengott um - in den neuen Christengott. In Deutschland wurde dieser Feiertag erst um 813 anerkannt. Man sieht, daß dieses Fest einen uralten Ursprung hat, der weit in die Mythenwelt unserer Vorfahren zurückreicht.
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Die Wintersonnenwende wurde von unseren Vorfahren, den Kelten oder auch Germanen, übrigens nicht nur in einer Nacht gefeiert. Die Feier dauerte eigentlich 12 Nächte lang.
Diese 12 Nächte nannte man auch die Raunächte. Im Allgäu und in den Alpenländern werden diesen Raunächten auch heute noch eine ganz besondere Bedeutung zugemessen. Sie gehören zu den heiligsten Nächten des Jahres und haben einen sehr interessanten Hintergrund.
Euch allen gesegnete Weihe- und Raunächte! Möge das Licht Eure Herzen erhellen!
(Der Antaghar)