Verzeihen?
In einer Joyclub-Gruppe hatte ich den nachfolgenden Text gepostet und damit interessante, zustimmende, aber auch heftig ablehnende Reaktionen geerntet. Nun stelle ich die gleiche Frage hier in dieser Gruppe, die von weisen Frauen, Heilerinnen etc. handelt:Neulich saß ich in einem Frauenhaus mit mehreren Psychologinnen, Sozialpädagoginnen und mibrauchten, mißhandelten und vergewaltigten Frauen zusammen.
Das Gespräch kam auf das Thema VERZEIHEN.
Weil das Verzeihen zu meiner Freude und Verblüffung vor allem ausgerechnet von Frauen angesprochen worden war, die übel vergewaltigt und mißhandelt und meist auch in ihrer Kindheit sexuelle mißbraucht worden sind, macht das mir Mut, es hier auch einmal anzusprechen. Denn es waren keineswegs esoterisch abgedrehte Frauen, die leicht reden haben, sondern ausschließlich Betroffene ...
Alle betroffenen Frauen hatten mit dem Verzeihen erstaunlich gute Erfahrungen gemacht und fühlen sich nun offenbar wesentlich wohler, freier, geheilter. Wobei ich betonen muss, dass Verzeihen auf keinen Fall bedeutet: Die Tat vergessen, entschuldigen, rechtfertigen.
Der nachfolgende Text zeigt in etwas das auf, was ich dort erfahren und gelernt habe und von dem ich denke, dass es hier eine Diskussion wert sein könnte, auch wenn dabei vielleicht die Wellen hochschlagen:
Danke an alle, die mich jemals verletzt haben.
Die Wunden sind gut verheilt und haben mich umso kraftvoller gemacht.
Danke an alle, die mein Vertrauen missbraucht haben.
So bin ich wachsamer, sensibler und weiser geworden.
Danke an all alle, die mir Unrecht getan haben.
Durch sie durfte ich lernen, was Vergebung und Befreiung heißt.
Danke an alle, die mir Angst machen wollten.
So habe ich gelernt, mutig und stark zu sein.
Danke an alle, die mich in Versuchung gebracht haben.
Nun weiß ich, was es bedeutet, sich selber zu verzeihen.
Danke an alle, die mich belogen und verraten haben.
Durch sie durfte ich Wahrheit erkennen.
Danke an alle, die mir falsche Dinge unterstellt haben.
Sie haben mir geholfen zu lernen, innere Ruhe zu bewahren und den Drang zu überwinden, mich immer gleich rechtfertigen zu müssen.
Danke an all alle, die sich zu Werkzeugen gemacht haben und mir Prüfungen auferlegt haben. So habe ich die Möglichkeit, in der Schule des Lebens zu lernen und zu wachsen.
Danke an alle, die mich im Stich gelassen haben.
Durch sie konnte ich erfahren, dass ich niemals alleine bin und gerade in schweren Momenten getragen werde - und so bin ich Engeln und anderen wundervollen Wesenheiten begegnet.
Danke an all alle, die mir ihre dunkle Seite gezeigt haben.
Durch sie konnte ich meinen Weg als Lichtarbeiter gehen und lernen, gerade diesen Menschen Licht und Liebe geben.
Ich finde, das ist eine sehr interessante Haltung zum Leben und zur geistigen, spirituellen Entwicklung. Was meint Ihr dazu?
(Der Antaghar)