Danke dass Ihr Euch meiner Frage annehmt.
Wir halten unsere Pferde gemeinsam. Aus verschiedenen Gründen sind wir an manchen Stellen aufeinander angewiesen. Unsere Pferde sind uns sehr wichtig, sie spielen eine große Rolle in unserem Leben - entsprechend angreifbar sind wir an diesem Punkt. Letzendlich sind wir uns sehr ähnlich, haben uns in vielen Punken gespiegelt, und ich löse mich da jetzt Stück für Stück von und entwickle mich weiter. Mir geht es jetzt besser, ich bin gelassener und fröhlicher, während sie zunehmend brummeliger wird, sich jeden Schuh anzieht und hinter jedem Wort und jeder kleinen Handlung einen Angriff und Kritik vermutet. Ich lebe ihr teilweise das vor, was sie gern hätte - auch und gerade mit dem Pferden. Ich sattle einfach auf und reite los wenn mir danach ist - sie kann das aus verschiedenen Gründen nicht. Ich kann mein Pferd unabhängig von ihren Pferden versorgen, weil mein Pferd gelernt hat, auch mal alleine zu bleiben. Ich habe mich "abgenabelt", im Inneren und im Äußeren.
Wir haben diese Problematik schon seit wir uns kennen, und das sind jetzt 3 oder 4 Jahre. Es kommt immer wieder vor, dass ich irgendetwas tue, durch das sie sich angegriffen fühlt. Letzendlich sind es immer wieder Kleinigkeiten. Ein Beispiel: Bekomme ich morgens mit dass ihr Pferd in seinen Wassereimer ge...hat und weiß ich, dass sie erst abends kommt, gebe ich dem Pferd zu trinken. Für mich ist das selbstverständlich, denn es geht um die Versorgung eines Lebewesens mit existenziellen Dingen, und da gucke ich nicht weg. Für sie ist es eine Einmischung, vielleicht sogar ein versteckter Vorwurf, sie würde ihre Tiere nicht gut genug versorgen. In diesem Zusammenhang ist es schon auffällig, dass sie gern gibt und hilft, aber selbst Hilfe nicht annehmen möchte. Sie gibt jeden Morgen meinem Pferd Heu, weil sie früher am Stall ist als ich - ein kleiner Handgriff für den ich dankbar bin und für den ich mich gern revanchieren möchte - dennoch hat sie ein entsprechendes Angebot von mir noch nie angenommen.
Irgend so eine Kleinigkeit werde ich wohl auch gestern oder vorgestern wieder verbrochen haben. Wir haben über solche Dinge schon -zig Mal ein klärendes Gespräch geführt, und sind immer an dem Punkt hängen geblieben, dass ich einfach etwas getan oder gesagt habe, was alltäglich und normal ist, worin sie einen Angriff gesehen hat. Ich habe ihr dann versichert, dass ich das so und so gemeint habe und nicht gegen sie, und sie hat mir nicht geglaubt. Wir sind dann ein paar Tage umeinander herum gemuffelt, und irgendwann wuchs Gras drüber, bis zum nächsten Mal - so wie eben gestern wieder.
Ich habe keine Lust mehr, ihren Launen Angriffsfläche zu bieten. Äußerlich tue ich das nicht mehr, aber innerlich lasse ich mich treffen, denn der Pferdestall ist mein Kraftort, hier tanke ich auf und erhole mich. Wenn dort eine schlechte Stimmung in der Luft ist, bin ich besonders empfänglich dafür. Ihren Satz "denk mal drüber nach" schätze ich nicht als Gesprächsansatz ein, sondern ein ganz bewusstes Spiel mit dem Wissen, dass ich das tun werde. Sie weiß dass sie mich trifft. Das muss sich ändern.