Interessante Diskussion
Danke für eure Beiträge!
Der Reihe nach:
@****op
Einen Schamanen haben wir als sehr alten Freund und eine Bekannte, die gerade als Psychiater & Neurologe mit Behandlungsschwerpunkt TCM über die Ärztekammer diese Ausbildung macht.
Über die Bekannte als angehende Schamanin kann ich nur sagen, das diese, die mit Homöopathie, Hypnose und eben TCM arbeitet, aus dem Staunen in ihrem Neuland Schamanismus nicht herauskommt,
Äh - momente mal, habe ich dich jetzt richtig verstanden, dass die Ärztekammer eine Ausbildung zum Schamanen anbietet? Wirklich? DIE Ärztekammer der allopathischen Mediziner, die die Naturheilkunde weitgehend als Firlefanz abtut, die sich nach wie vor schwertut mit Akupunktur und Homöopatie, TCM und energetischem Arbeiten, weswegen ja die meisten Krankenkassen regulär diese Dinge auch nicht bezahlen, da ja die Wirkungsweise nicht »wissenschaftlich« eindeutig nachweisbar.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie dort eine schamanische Ausbildung ablaufen sollte ... da viele der Inhalte den Auffassungen der Ärzteschaft zutiefst widerspricht.
*
Ich habe im Eingangsposting nirgendwo erwähnt, das Geld an sich eine negative Wertung hätte. Ich habe es lediglich in Kontext zu Schamanismus und Spiritualität gestellt. Sehr interessant daraufhin eure Meinungen zu lesen, die doch eher beinhalten, dass es mitunter eine negative Ausstrahlung hätte.
*
Vielleicht sollten wir erst einmal klären, was Schamanismus eigentlich ist, wo seine Wurzeln liegen, wer damit ursprünglich arbeitete und welchen Zwecken er diente? Das würde hier wohl zu weit führen, da brauchen wir einen Extra-Thread, oder?
Für mich, und das ist lediglich meine Meinung und die muss nicht unbedingt richtig sein, ist Schamanismus eine uralte Art, mit der Anderswelt in Kontakt zu treten und Wissen, Können, Inspiration mit ins Diesseits zu nehmen um zu helfen und zu heilen.
Ja, vornehmlich bei indigenen Völkern gab und gibt es Schamanen und Schamaninnen. Aber oft wird vergessen, dass unser europäischer Kulturkreis und die hier ansässigen Völker wie die Kelten und die Germanen sehr wohl auch ihre Schamanen und Hagsitzerinnen hatten.
Schamanen hatten aus gutem Grunde nur sehr wenige Schüler in ihrem Leben. Gleichzeitig allerhöchstens zwei oder drei. Es bedurfte nämlich einer sehr intensiven Beziehung zwischen Lehrer und Schüler, die durch absolutes Vertrauen und Hingabe des Schülers geprägt war. Es bedurfte außerdem einer gewissen Abgeschiedenheit von der Welt, um sich Aufgaben zu stellen, die mitunter ziemlich extrem waren, die aber genau dadurch das Ego des Schülers überwanden und ihn teilhaben ließen an anderen Dimensionen und Energien. Nicht selten ging es nahe an die Todesgrenze - davon möchte in den heutigen Seminarausbildungen keiner mehr etwas wissen.
Die Einweihung am Ende der Ausbildung war nochmal ein besonderer Prüfstein, wer die nicht bestand, war draußen.
Das kann heute keine noch so teure Seminarausbildung leisten. Jeder erhält am Ende seine Urkunde, oder? Oder stellt euch vor, jemand schafft die Ausbildung nicht und fordert sein Geld zurück ...
Der Schamane, der Lehrer, kam zum Schüler - nicht der Schüler suchte sich seinen Lehrer. Das ist ein Grundsatz, der durch die bezahlte Seminarkultur ausgehebelt wird. Dabei ist der entscheidend, denn nur der Lehrer selbst hat die Weitsicht, das Potenzial seines Schülers zu erkennen, nie der Schüler selbst, mag er sich auch noch so berufen fühlen.
Das nur als kleine Anregung. Am besten wäre es, wenn ein echter Schamane, der nach ursprünglicher Art und Weise ausgebildet und eingeweiht wurde, dazu etwas sagen könnte, wobei sich das wieder schwierig gestaltet, da darüber eben nicht in der Öffentlichkeit geredet wird. Die Gründe dafür sind einleuchtend, zum Beispiel um nicht unberufenen Nachahmern zu ermöglichen, Schaden anzurichten.
Leider wird von den sich berufen Fühlenden wenig nach ursprünglichen Wurzeln im eigenen Land und der eigenen Kultur geschaut. Oftmals findet sich in den Inhalten der angebotenen schamanischen Kurse Wissen von anderen Kontinenten, anderen Völkern, die ganz andere Wurzeln haben, mit ganz anderen Energien in der Flora und Fauna zu tun haben als wir sie hier bei uns in nördlichen Europa vorfinden.
@**e
Danke für deine engagierten Beispiele. In so manchem stimme ich dir zu. Anderes sehe ich wieder anders. Aber es ist immer gut, die unterschiedlichsten Aspekte und Meinungen zu hören.
Was die Alternativen zum Geld angeht Folgendes:
Zum einen würde mein Lehrer nie Geld von mir annehmen, es würde die energetische Ebene zwischen uns stören (dieses Ganze: Wie viel gibst du mir, wieviel hast du verdient, was krieg ich für mein Geld - ist absolut schädlich bei energetischem Arbeiten) und außerdem braucht er meines nicht, denn er verdient seinen Lebensunterhalt auf andere Art und Weise als mit der Weitergabe seines schamanischen Wissens.
Das halte ich übrigens für sehr wichtig, nicht nur bei der schamanischen Ausbildung sondern auch bei anderen energieübertragenden Heilarten wie zum Beispiel Reiki, Massagen, Tai Chi usw. Ich weiß, dass ich damit wahrscheinlich für Aufruhr sorge, aber es ist nun einmal so, dass, wer vom Geld für seine Behandlungen leben MUSS, der ist nich frei in Annahme und Ablehnung der Patienten, nicht frei in seinen Gedanken und Handlungen.
Das selbe gilt auch für Schamanen, müssten sie von der Weitergabe ihres Wissens an Schüler leben, wären sie nicht mehr frei genug in ihren Entscheidungen. Klare Sache, oder?
Vielleicht hilft euch zu verstehen wie ich es meine, wenn ich sage: Bei der Liebe hat Geld auch nichts zu suchen. Da versteht eigentich jeder, welch störenden Einfluss Geld auf das Liebesleben und die Liebe der Menschen untereinander hat: Abhängigkeit, schlechtes Gewissen, Neid, Missgunst, Mitleid ...
Der Energieausgleich, wenn man es denn so nennen will, für meinen Lehrer besteht in der entstehenden Freude bei ihm an meiner Hingabe und das von mir in ihn gesetzte Vertrauen, Freude darüber, dass altes Wissen nicht verloren geht, es in würdigen Schülern weiterlebt.
Außerdem gibt es soetwas wie Wünsche von den Augen ablesen, Mithilfe beim Alltäglichen, wenn es denn angeraten scheint, gemeinsamer Austausch, Diskussionen - auch das »gibt« dem Leher etwas.
Ansonsten natürlich Naturalien, Fahrdienste, was auch immer - aber nie Geld im Sinne von Cash - eine
geschenkte Eintrittskarte für was auch immer hingegen ist gern gesehen.
Hier ging es eben um die Weitergabe von schamanischem und spirituellem Wissen. Dort hat für mich Geld im Sinne von »Geldverdienen an ...« nichts zu suchen. Ein Unkostenbeitrag für Anfahrt oder Bewirtung, naja, noch akzeptabel.
Anders sehe ich es bei Fachausbildungen zu ganzheitlichen Heilverfahren wie Homöopatie, TCM, Pflanzenheilkunde usw. Hier geht es nicht um die Seele des Auszubildenden und nicht um Reisen in die Anderswelt.
Hier bleibt man vorrangig im Hier und Jetzt, lernt einen Beruf, eine Befähigung, die oft auch noch von staatlichen Stellen einer Prüfung unterzogen werden, was ich richtig finde, bevor die Absolventen ihre Heilbefähigung an Menschen unter Beweis stellen dürfen.
Heilpraktiker müssen zum Beispiel eine langjährige Ausbildung absolvieren und vor einem staatlichen Gesundheitsamt ihre Prüfung ablegen. Heilpraktikerschulen, auch die privaten, sind Teil des Gesundheitssystems, dem wir alle angehören und das hat seine gesetzlichen Regeln, an die es sich zu halten gilt. Öffentlich anerkannte Heilpraktikerschulen, die auch Fachausbildungen in den oben genannten Heilmethoden anbieten, leben nicht von öffentlichen Geldern, sondern von dem, was die Schüler bzw. Studenten bezahlen. Hier geht es eindeutig nicht ohne Geld.
So, ich hoffe, ihr wurdet nicht müde beim Lesen meines Romans hier, aber ich könnte noch viel dazu eben auch aus eigener Erfahrung sagen.