Reißerischer Titel und sonst nichts…
Hallo,
ursprünglich wurde das Buch unter dem Titel:
„The complete Witch“ 1971 veröffentlicht.
Das Datum ist aus mehreren Gründen bedeutsam.
Zu diesem Zeitpunkt steckt das Neurolinguistische Programmieren noch in seinen Kinderschuhen und so kann eher ausgeschlossen werden, LaVey habe sich da bedient.
Nicht vergessen werden darf vor allem die sexuelle Revolution der 60er und auch die Emanzipation der Frauen.
Der Schwerpunkt des Buches liegt im Bereich der
Manipulation (Handhabung) und
Verführung. Das wurde bereits aufgeführt, wobei LaVey sich schon mehr als nur oberflächlich mit der Sache auseinandergesetzt hat.
Der LaVeysche Church of Satan Satanismus folgt einer materialistischen IDEOLOGIE.
Nicht mit Philosophie verwechseln, denn damit hat es nichts zu tun!
Teil der Doktrin ist, die Unmöglichkeit zur endgültigen Befriedigung des Sicherheitsgefühls und des sexuellen Triebes.
Ein mehr oder minder ausgeprägtes sozialdarwinistisches Verständnis kommt noch hinzu.
Zuletzt wird es noch mit einer guten Portion Okkultismus gewürzt.
Das Buch zeichnet somit eine Frau, die dem Verständnis des CoS entspricht.
Die satanische Hexe ist ein Frau, die einfach Alles und noch vielmehr will. Natürlich ist sie vaginal-selbstbestimmt und sucht sich selbst ihre Sexualpartner aus.
Zu dem Zweck nutzt sie alles was die Natur ihr ohnehin auf den Weg mitgegeben hat und peppt es noch mit dem auf, was die Zivilisation liefert und sich zudem bewährt hat.
Das Verständnis über den einen Körper als Instrument und auch wie sinnliche Erfahrungen beschaffen sind, bildet ein weiteres Kapitel.
Neben allerlei Nonsens, wie auch die ‚LaVey Synthesizer Clock’, hat das Buch im Grunde wenig anzubieten.
Eigentlich ist es nur eine Anleitung wie ein selbsternanntes α-Weibchen mit einer Horde β-Männchen in Erfüllung egoistischer Bedürfnisse/Launen etc. umgehen kann.
Man könnte glatt meinen derlei ist doch als Frau ganz gut, wäre da nicht ein Hacken an der Sache.
Es ist zwar immer schön der einzige Hai in einem Goldfisch Glas zu sein, doch Personen denen das Etikett ‚Arschloch’ anhaftet, sind selten lange in Gemeinschaft derer, die sie ausgebeutet haben. Die Folgeerscheinung stellt dabei die Ausdünnung der Herde dar und Zunahme anderer Haie. An der Stelle fährt die satanische Hexe an die Wand, einerseits erfährt sie nun ein Hierarchiegefälle und andererseits auch das Problem unangenehmer Konkurrenz.
Ferner ist das Spiel mit dem Sex nicht ungefährlich.
Eric Berne(1) verweist nicht ohne Grund auf die Gefährlichkeit sogenannter sexual games unter Erwachsenen: je nach Ordnung, in der es gespielt wird, endet es entsprechend. Das kann von lediglich unangenehm bis zum Sexualdelikt reichen.
Knapp ausgedrückt manche Männer sind nett, andere hingegen nicht und wenn Frau damit experimentieren will…
Fazit – Geld sparen.
Das Buch war 1971 bereits schlecht, heute ist es nicht mehr als Makulatur.
(1) BERNE Eric (1964):
„Games People Play: the Psychology of Human Relationships“, New York: Grove Press Inc – siehe Kapitel: Sexual games.