Schon seit Hunderten von Jahren wird Belladonna verwendet, vermutlich wurde es sogar schon in uralten Zeiten von Jägern der Steinzeit benützt, um nachts besser sehen zu können.
Atropin kommt vor in Nachtschattengewächsen wie den Alraunen (
Mandragora), der Engelstrompete (
Brugmansia) und dem Stechapfel (
Datura stramonium). Seinen Namen verdankt das Alkaloid Atropin allerdings der Tollkirsche (
Atropa belladonna).
Und die Tollkirsche heißt ja nicht umsonst auch "Bella Donna", also schöne Frau - denn viele Frauen nutzen es seit langem, um ihre Pupillen ein wenig größer erscheinen zu lassen und somit schönere und vor allem verführerische Augen zu haben. Denn wenn eine Frau sehr verliebt (oder sogar geil) ist, dann weiten sich für den aufmerksamen Beobachter ihre Pupillen ein wenig - und das wirkt auf andere verführerisch und schön, und sei es nur unbewusst.
Ich wundere mich immer wieder, wie wenige von uns all unsere kostbaren einheimischen Pflanzen und ihre Wirkungen kennen. Genau das ist es doch, was eine Hexe seit Jahrtausenden auszeichnet: dass sie die Wirkungen von Kräutern und Pflanzen kennt und wie man damit heilt. Ich hab hier bei uns ja sogar schon gelesen, dass manche nicht mal Brennesseln und Löwenzahn, zwei der kraftvollsten Pflanzen, die es gibt, zu schätzen wissen und keine Ahnung haben, was man damit alles Gutes tun kann.
Aber noch mal: Ist es nicht genau das, was letzten Endes eine Hexe ausmacht? Hexen sind doch seit jeher Heilerinnen, Kräutersammlerinnen, Pflanzenkundige usw.! Und es täte nach meiner bescheidenen Meinung uns allen gut, uns wieder auf dieses uralte Wissen zu besinnen.
Übrigens, um noch ein Beispiel zu bringen, ist Digitalis (im Fingerhut enthalten) ein tödliches Gift, aber zugleich ein wertvolles lebensrettendes Medikament - es bedarf nur der richtigen Dosis und Zubereitung.
Vielleicht sollten wir das hier ja doch noch mal zum Thema machen - für all diejenigen, die davon noch nie gehört haben?
(Der Antaghar)