Ich rate dringend davon ab, beim ersten Mal gleich ein mehrtägiges Schwitzhütten-Ritual zu vollziehen. Das ist nicht ungefährlich, und vor allem ist Vorsicht bei den Anbietern angebracht.
Es gibt überall zahllose entsprechende Angebote, aber nur sehr wenige, die das auch beherrschen. Schon ein einmaliges Ritual mit einer Schwitzhütte ist was völlig anderes als der Besuch z. B. einer Sauna. Es können veränderte Bewußtseinszustände auftreten, bei denen ein erfahrener Führer vonnöten ist, und es kann zu psychotherapeutischen Ausbrüchen kommen (weil manchmal uralte Geschehnisse und Gefühle hochgespült werden), bei denen jemand anwesend sein muss, der damit umgehen kann - alles in etwa vergleichbar mit dem, was beim Holotropen Atmen passieren kann.
Und 99% der Anbieter haben weder eine psychotherapeutische Ausbildung noch das Ritual bei jemandem gelernt, der davon wirklich etwas versteht. Viel zu viele haben selbst mal so etwas irgendwo mitgemacht und glauben nun: "Das ist ja einfach, das kann ich auch - und damit läßt sich ja auch noch prima Geld verdienen!" - und schon bieten sie es an und haben keine Ahnung. Oft wird nicht mal beachtet, dass man für ein echtes und gutes Ritual die Schwitzhütte erst mal selbst gemeinsam bauen muss, sondern man verwendet immer die gleiche - und das ist leider Unsinn.
Und wer macht heutzutage noch das mit den Teilnehmern vorher, was vorher unbedingt nötig ist: nämlich ein ausführliches, tiefgehendes Gespräch mit einer Art Anamnese? Wenn aber jemand, der latent eine psychische Störung oder gar Psychose in sich trägt und womöglich noch gar nichts davon weiß, trotzdem ein Schwitzhüttenritual mitmacht - vor allem eines über mehrere Tage! -, kann das voll ausbrechen, was in ihm schlummert, ähnlich wie bei ahnungslosem Mißbrauch bestimmter Drogen, weshalb solchen Menschen ja nicht ohne Grund von wirklichen Fachleuten davon abgeraten wird.
Mehr will ich jetzt gar nicht dazu schreiben - ich kann nur zur Vorsicht raten und würde dringend empfehlen, wenigestens erst mit einer einzigen kurzen Zeremonie zu beginnen und dann weiter zu sehen, und sich dafür jemanden zu suchen, der seriös und gut ausgebildet ist.
(Der Antaghar)