Anlagen-Update
Stillstand ist Rückschritt? Neugierde muss befriedigt werden? Der Reiz auf ein anderes Gerät? Günstige Gelegenheit nutzen?
Alles führte zum Umbau meiner Anlage - nach einigen Jahren der Zufriedenheit.
Begonnen hatte es schon im Herbst 2019 mit dem Interesse an einem DAC mit Einmessfunktion. Dann kam ein Gewitter dazu, welches Platinen meines Denon X-4400 und Oppo UDB-205 beschädigten. Beide Geräte wurden repariert, die Versicherung sprang ein. Hierbei hatte ich auch ein Telefonat mit dem Dealer meines Oppos, welcher mir nicht genau sagen konnte, wie lange es noch Ersatzteile für meinen geliebten Oppo gibt, da ja bekanntlich die Produktion eingestellt wurde. Es reifte also die Idee, das Gerät zu verkaufen (wird im Internet weit über Neupreis gehandelt) und die Eierlegende Wollmilchsau durch mehrere Einzelgeräte zu ersetzen. Viel informieren, das Budget checken, alles auf den Prüfstand stellen - und nach vielen Wochen des probierens stand sowohl optisch wie auch technisch viel Neues im Wohnzimmer.
Unverändert blieb der ASR Emitter 1 HD für Stereo und der AVR-Denon X-4400, alle Lautsprecher, die Oehlbach Stromschaltzentrale Powerstation 909, Der Technisat SAT-Receiver Digit ISIO S2 und der Plattenspieler Teac TN-300.
Nach vielem Studieren entschied ich mich für die künftige Streaming-Wiedergabe für eine PC-Lösung. Sämtliche Medieninhalte kann ich somit an beide Verstärker schicken und die Fotobetrachtung am TV ist doch am einfachsten. Eine kleine schicke Funktastatur mit integriertem Mauspad machen die Bedienung vom Sofa aus einfach. Bestellt wurde schließlich ein gut ausgestatteter ASUS PC mit passiver Kühlung, absolut lautlos.
Als D/A-Wandler liebäugelte ich schon seit längerem mit einem DSPeaker Antimode 2.0, der auch den nötigen USB-Eingang mitbringt. Der X4 oder was von Trinnov lagen leider weit außerhalb meines Budgets.
Für die Bildwiedergabe entschied ich mich für einen Sony UBP-X800M2. SACD/DVD-Audio fähig, sehr schnell beim streaming - z.B. Amazon Prime und akzeptables Preis/Leistungsverhältnis. Einziges Manko: kein optischer Digitalausgang und somit keine direkter Anschluss an den Antimode möglich. Im Internet bestellte ich mir zwar einen Oehlbach Coax-Digital auf Optisch-Digital Converter um meinen Wandler anzusteuer und meinen Stereoverstärker zu bedienen, sonderte es aber schnell wieder aus Klangqualitätsgründen aus.
Die Wiedergabe meiner wenigen Alben im DSD (*.dff,*.dsf) Format per USB-Stick ist außerdem auch möglich.
Für die hochwertige CD-Wiedergabe entschied ich mich für ein Dinosaurier auf dem Markt. Ein Denon DVD-3930. Schon mit 192/24 Wiedergabe und auch SACD/DVD-Audio fähig. Gutem Wandler als Vergleich zum DSPeaker und wesentlich breiterem Anschlussfeld als der Sony.
Vier neue Geräte, Anschlussmöglichkeiten untereinander ohne Ende...Was ist sinnvoll?
Was hört man raus? Was verwendet man in der Praxis wirklich?
Als klanglich sehr vorteilhafte Maßnahme war auch die Verbannung meines Racks, welches neben meinem rechten Hauptlautsprechers stand. Da der Hörraum/Wohnzimmer in der Breite begrenzt ist, konnte ich somit die Lautsprecher rund 60 cm weiter auseinander stellen was dem Klangbild nochmal enorm Zugute kam. Viele Experimente mit leichter Anwinkelung der Lautsprecher folgten, bevor ich doch wieder bei gerader Ausrichtung ankam...
Die PC-Wiedergabe erfolgt per HDMI an den AV Denon für Mehrkanal und per USB - Antimode - ASR für den Stereobetrieb. Als Quelle dient weiterhin ein Thecus NAS.
Im Konfigurationsmenü alles leicht einzurichten, der Antimode wurde schnell gefunden.
Über mehrere Wochen experimentierte ich mit den Einmess- und Korrekturmöglichkeiten des neuen Wandlers. Raummoden wurden eliminiert und reduzierten den Bass im kritischen Frequenzbereich, er wurde "sauberer" und dickte nicht mehr auf. Eine manuelle Glättung des Frequenzgangs führte nicht nur zu deutlich leiserer Wiedergabe sondern auch zu einem wesentlich "engerem" Klangbild, was ich auch an Einstellungen testete. Somit aktivierte ich lediglich noch das Subsonic-Filter. Als kleines Manko des Antimode 2.0 ist die Begrenzung bis 48 kHz als D/A-Wandler, D/D sind bis 192 kHz möglich.
Hier kommt aber jetzt der neue Denon DVD-3930 ins Spiel (preiswert als Gebrauchtgerät zu erwerben). Ich kann meine hochwertigen SACD`s und DVD-Audio-Scheiben von diesem mit bis zu 192 kHz/24 Bit wandeln lassen - gehe mit dem Signal analog in den Antimode rein und der Frequenzgang wird korrigiert und an den ASR weiter geleitet.
Signal zwei mal wandeln? Verschlechtert das den Klang? Ich habe sehr viel probe gehört und blieb bei der Lösung. Ich gehe jetzt sogar öfters zum Regal, greife nach einer CD, um das Bookled zu studieren, während ich sie lausche...
Es war ein sehr aufwändiger Umbau mit vielen Stunden des Testens, aber es hat sich gelohnt und der Erfahrungsschatz hat auch gewonnen - und ich weiß jetzt schon, irgendwann sticht mich der Hafer und es wird wieder Zeit für Veränderung...