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Interesse

****ish Mann
791 Beiträge
Themenersteller 
Interesse
(Thema ursprünglich eröffnet 04.09.21 - wieder geöffnet 30.08.2024 akkiba)

Warum fällt es vielen so schwer sich auf jemanden anderes wahrhaftig einzulassen. Nicht nur an der Oberfläche zu spielen, sondern tatsächlich einzutauchen. Dieses Thema begegnet mir in vielen Themen des Lebens, überall wo sich Menschen beobachten und fühlen lassen. Es fühlt sich danach an, als sei das Interesse an der Geschichte eines anderen Menschen kaum vorhanden und verblasst und nur noch die eigene Aufmerksamkeit wichtig, gar die Ablenkung der eigenen inneren Welt. Aber ich war schon immer so. Was der Mensch so tut, hat mich kaum interessiert. Nur das Warum er es tut.
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*******nna Frau
1.044 Beiträge
die erklärung ist für mich sehr einfach - das angebot ist einfach zu gross - und das fast überall.

weniger ist MEHR - aber das haben die wenigsten begriffen.

wer im supermarkt einen joghurt kaufen möchte steht vor einem regal mit schier unzählbaren sorten und geschmäcker.

… die überreizung findet überall statt. wer nicht fokkusieren und entscheiden kann, wird immer an der oberfläche verweilen. dies ist eine bewusste wahl und einstellung. sich abgrenzen können gehört auch dazu.

es gibt in dieser konsum- und leistungsorientierter gesellschaft aber immer wieder menschen, die sich von dem grossen angebot nicht blenden lassen und über diese tiefe verfügen sich auf einen anderen menschen einlassen zu können

bonsoir
*hutab*
bella
*******er_a Frau
2.043 Beiträge
Mir ist es wichtig sich einzulassen und mir begegnen Menschen, die sich bei mir auch einlassen. Ich gehe zwar viel in Vorleistung, aber es lohnt sich.
Hm…
Ich kann natürlich nur für mich sprechen. Für die einen ist es ein Überangebot - für die anderen ist die Auswahl nicht groß genug. Und bei diesem Vergleich tue ich mir allgemein schwer… denn wie sieht denn dazu die Lösung aus? Wenn wir bei der Joghurtmetapher von @*******nna bleiben… muss ich dann in Supermärkte gehen die weniger Joghurt haben? Oder ist die Aussage daß es gut wäre eine Überauswahl an Joghurt zu verbieten? Gar Joghurtproduzenten zu boykottieren oder abzubrennen?
No offense - aber das klingt für mich zudem sehr geschlechterspezifisch geprägt. Ich fühle mich zB nicht als gäbe es zu viel „Joghurt“. Eher als wäre es schwer in dem vielen billigen (oberflächlichen) Joghurt den guten zu finden. Ohne Gentechnik und mit echten Früchten.

Meiner Ansicht nach gibt es unzählige und vermutlich auch persönliche bzw. biographische Gründe weshalb sich Menschen nicht einlassen. Einer der wichtigsten den ich für mich identifizieren würde ist die Angst vor der Tiefe. Einlassen - gerade in Beziehungen - bedeutet sich selber zu zeigen. Mit all seinen schönen aber eben auch den hässlichen Seiten. Sich zumuten erfordert Courage. Zu dich und auch seinen dunklen Seiten zu stehen, sich zu konfrontieren, auszuhalten… das sind Dinge die nicht hoch im kurs stehen.
Lieber Netflix an und Hirn aus. Oder flüchten…

Insofern bekommt „Netflix & chill“
auch gleich nochmal nen anderen Kontext.

Wenn ich lese wie oft hier nach Männern verlangt wird die „keine Probleme“ haben oder wissen sollen „was sie wollen“… „nicht jammern sollen“, dann erweckt das bei mir den Eindruck von einem ganz schön verklärten Wunschkonzert. Das gilt natürlich für alle Geschlechter/Seiten.
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*******nna Frau
1.044 Beiträge
@*****cky

ich bin gerne ‚bildlich‘ in meiner ausdrucksform und die joghurtmetapher war für mich nur die brücke für meine erklärung.

du hast den vergleich mit netflix gemacht - es ist im endeffekt doch ähnlich. ein sich ablenken vom hinsehen.
ein sich ablenken vom trauen, entscheiden und so viel mehr.

ich bleibe bei meiner aussage - fokussieren und sich trauen zu entscheiden. somit einen weg einschlagen - was ja auch bedeutet sich auf etwas neues einzulassen. und natürlich gehört auch mut dazu. während ich diese worte schreibe fällt mir dazu folgendes ein …



die intensität des lebens findet sich weder an der oberfläche noch in der komfortzone. und der preis dafür ist auch ein anderer - dies ist jedoch ein anderes thema und würde hier den rahmen sprengen *zwinker*

beautiful day ✨🦋✨
****ba Frau
3.838 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich finde, wie tief ich mit jemandem in Kontakt sein möchte, hängt von dem Stand der Beziehung ab. Von 0 auf 100 ist dabei nicht das, was ich anstrebe. Wirklich die Lebensgeschichte von jemandem kennen möchte ich im Laufe einer gewissen Zeit, als Prozess einer intensiver werdenden Beziehung - gleich ob freundschaftlich oder wie auch immer.
Und es ist ein Prozess der für mich gegenseitig läuft.

Warum jemand so tickt wie er tickt, ist für mich nicht von konkreten Ereignissen in der Lebensgeschichte abhängig. Ich kann das so ticken auch ohne spezifisches Hintergrundwissen akzeptieren und damit umgehen.
Für mich hat das eher etwas mit entwicklungsbezogenem und/oder verletzungsbezogenem Wissen oder sogar Verständnis zu tun. Z. B. wenn ich Verständnis dafür entwickelt habe welche Mechanismen Verletzungen hervorrufen, brauche ich nicht konkret zu wissen, welche Verletzung geschehen ist.

Spannend finde ich wie Menschen selbst den aktuellen Moment gestalten.
****ba Frau
3.838 Beiträge
Gruppen-Mod 
Thema wieder geöffnet.
********er68 Frau
2.760 Beiträge
Ich halte auch den Zeitfaktor für erwähnenswert. Sich einzulassen, sich mit dem anderen zu beschäftigen, sich aktiv im Zwiegespräch zu halten, gemeinsame Themen zu ergründen, das vom Gegenüber Geäußerte zu reflektieren.....das kostet Zeit, Energie, Engagement. Und es kann nur tiefgehend in der persönlichen Begegnung stattfinden. Flankiert allenfalls durch Schreiben, Telefonieren.

Wie viel Vorlauf erfordern manche Begegnungen. Kommen sie dann zustande, ist womöglich das Zeitkontingent nur begrenzt. Sowas enttäuscht mich immer - man trifft sich, und der andere begrüßt einen "Aber viel Zeit habe ich heute nicht". Das finde ich immer schade, wenn die Begegnu g unter dieser Prämisse steht.....
*****r77 Mann
3.838 Beiträge
@********er68
der Zeitfaktor spielt damit auch eine Rolle in Hinblick auf das Oberflächliche.... Man nimmt sich nicht mehr die Zeit für den Gegenüber. Man weiß ja im Vorfeld über´s Schreiben, was angestrebt wird etc.
und dann kommt noch diese Aussage daher:
man trifft sich, und der andere begrüßt einen "Aber viel Zeit habe ich heute nicht".
Da frage ich mich nach dem WARUM? Warum sagt man das und klärt das nicht vorher, bevor man sich trifft? Verstehe ich nicht ganz. Lieber verschieb ich das Treffen, wenn die Zeit zu knapp ist. In meinen Augen liegt da auch ein mangelndes und wirkliches Interesse vor. Nur das eigene Ego füttern, dass man ein Date hatte? *gruebel*.
Aber das mit dem "Joghurtprinzip" könnte echt zutreffen.

In meinen Augen hängt das auch viel mit dem WWW zusammen. Da hast freie Wahl und bist im Paradies somit. Aber das ist eher *offtopic*
****ba Frau
3.838 Beiträge
Gruppen-Mod 
Um jemanden anderen, die Eindrücke von von jemanden, in mich auf zu nehmen, braucht es Platz in mir. Meiner Meinung nach lernen wir in unserer Gesellschaft nicht, wie dieser Platz geschaffen werden kann, wie er gepflegt werden kann. Es ist kein Wert, auf den wir uns gesellschaftlich geeinigt haben. Und wenn mich jemand am Montag fragt, was ich am Wochenende gemacht habe, fehlen mir die Worte um diesen Prozess zu beschreiben, er bleibt meist unsichtbar, ungreifbar.
****ba Frau
3.838 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ein anderer Gedanke zu dem Thema ist: vielleicht ist Beziehungsverständnis einfach ein Hobby von mir. Wie bei jedem Hobby ist es am schönsten mit jemandem in Kontakt zu sein, der das selbe Hobby hat. Hat jemand dieses Hobby nicht, ist es einfach nur das und nicht mehr: ein nicht geteiltes Hobby.
*****r77 Mann
3.838 Beiträge
liebe Akkiba *huhu*
vielleicht ist heute nicht mein Tag, weil typisch Montag *huch*
Aber verzeih mir bitte die Frage, inwiefern Du Beziehungsverständnis mit Hobby vergleichst?
Kannst Du es bitte etwas beispielhafter erklären?
Besten Dank und liebe Grüße *roseschenk* und einen schönen Wochenstart und das natürlich Euch auch allen *sonne*
****ba Frau
3.838 Beiträge
Gruppen-Mod 
Mit Beziehungsverständnis meine ich die Dynamiken zwischen Menschen zu verstehen. Nicht rein Psychologisch sondern viel weiter gefasst. Kulturell, biologisch, spirituell und sowohl individuell als auch gesellschaftlich.
Für mich ist das ein spannendes Themenfeld über das ich gerne neues lerne. Mich damit zu beschäftigen ist eines meiner Hobbys.
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