Quasselecke

Nackt im Netz: Die neue Freiheit der Freien Wähler

Schwerin (OZ) - Und dann kommt Susi. Genauer: „Susi 61“. Lasziv räkelt sich die fast vollständig entkleidete junge Dame umweht von einem Hauch rosafarbenen Nylons vor den Augen des Betrachters.

Gemeinsam mit anderen „Amateuren aus dem Raum Wolgast“ mit so fantasievollen Namen wie „GeileBitch88“, „Popp Tussi“, „Heiße Fee“ oder „Porno Stute“ bietet sie ihre mehr oder minder verheißungsvollen Dienste im Internet an — auf der Seite der Partei der Freien Wähler Mecklenburg-Vorpommern (Adresse: ..........). Wer aus Neugier in diesen Tagen die Homepage der erst vor wenigen Wochen für die Landtagswahl 2011 ins Leben gerufenen Neugründung anklickt, traut seinen Augen nicht. Direkt mit der Startseite verknüpft, lockt die semi-pornografische Website „......“ den ahnungslosen Politik-Interessierten in die schlüpfrige Welt des horizontalen Gewerbes. Ein Klick auf die angegebene Besucherzahl der Seite genügt, und schon öffnet sich die „Wollust aus Wolgast“.

Bislang maß man dem Wort „frei“ im Parteinamen der Freien Wähler eine ganz andere Bedeutung zu: unabhängig von den etablierten Parteien und gegen den politischen Strom schwimmend.

Muss die Geschichte der mit dem Establishment brechenden Neueinsteiger, deren wertkonservative Wurzeln in Bayern liegen, vielleicht völlig umgeschrieben werden? Steht „frei“ womöglich für „freizügig“, „ungehemmt“ oder „barbusig“? Frei nach dem Motto: Ich bin dann mal so frei? Oder braucht die Partei so dringend Geld, dass ihr jedes Mittel recht ist, sogar Werbung für Gleitcreme, Dessous und Porno-Videos? Auf Seiten mit solchen Inhalten landet der Besucher, wenn er die spärlich oder gar nicht bekleideten Damen anklickt.

Zu gern hätte die OSTSEE-ZEITUNG den geschäftsführenden Parteivorsitzenden Klaus-Dieter Gabbert oder ein anderes führendes Mitglied dazu befragt. Doch weder Gabbert noch einer seiner freien Weggefährten war gestern telefonisch oder per E-Mail für eine Stellungsnahme zu erreichen. Schade eigentlich. Denn auch „Susi 61“ oder „GeileBitch88“ dürften kaum in der Lage sein, diese Fragen zu beantworten. Oder vielleicht doch?

Verletzungen des Rechts am eigenen Bild können auf Antrag des Verletzten mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe belegt werden

> > Hallo, was suchst du den so für Models?
> > Würde auch ein Mann der etwas mollig ist in frage?
> >
> > Lieben Gruß

> ich suche keine Models - das ist auch nirgends erwähnt in meinem Profil
>
> LG
> Lady d.