Fotograf oder Fotografin??

ob ich als fotograf beide geschlechter ablichte kann glaube ich nicht so einfach und pauschal geklärt werden.

meine persönliche meinung dazu ist, dass es immer im auge des betrachters liegt, ob er lieber einen mann oder eine frau ablichten möchte. klar spielt die "vorliebe" eine rolle. ich kenne genügend fotografinnen, die von sich selber sagen, ich KANN keine frau ablichten, da habe ich kein händchen für, oder ich möchte keine frauen ablichten.

so mag es den ein oder anderen männlichen fotografen geben, der sagt, ich kann keine männer ablichten. also stellt man hier wohl die gretchenfrage und jeder sollte für sich herausfinden, was er lieber fotografiert bzw. kann, wobei können wieder eine streitfrage aufwirft. als fotografin oder fotograf muss ich in der lage sein, beides abzulichten, klar fällt mir das eine leichter wie das andere, aber das wie bei vielem im leben so.

wenn man egal ob hobby oder profi einen anspruch an sich selber hat, denn den sollte man schon haben, dann bin ich der meinung, dass man es zumindest versuchen sollte. klar ist auch, dass man dann in seiner denkweise wie ich ein shooting mache unter umständen komplett umdenken muss, denn man kann nicht mit jedem geschlecht die gleichen posen machen, dass ist alleine von der anatomie her schon vorgegeben.

ich selber habe schon mehrere anfragen von männer bekommen, sogar schon ein shooting mit einem mann gehabt, aber das war die ausnahme, keine ahnung warum es nur das eine war, die anderen hatten starkes interesse geäussert und mir auch schon ihre vorstellungen geschrieben, die ich als sehr gut empfand und mit ihnen schon über das shooting gesprochen hatte und ihnen mitgeteilt hatte, dass dies alles möglich ist. ich hatte mir auch schon im kopf das shooting "durchgespielt", denn das mache ich immer, denn ohne einen plan gehe ich an kein shooting heran, egal ob frau oder mann vor der kamera steht. ob der ein oder andere keinen mut mehr hatte kann ich nicht sagen, aber drauf angesprochen baten sie noch um ein wenig bedenkzeit, da sie sich das ganze in ruhe überlegen wollten. so ist das auch bei frauen, viele anfragen und dann verlässt der mut einen.

ist es vielleicht nicht auch so, dass wenn man im portofolio nicht entsprechende aufnahmen hat, man überhaupt nicht angefragt wird???

wenn ich für mich dies mal versuchen möchte, um meinen horizont zu erweitern, dann mache ich das, denn aus erfahrungen kann man lernen, denn wer nicht lernt hat stillstand.

klar ist auch, dass wie in einem anderen beitrag die chemie stimmen muss, dass ist in meinen augen grundvoraussetzung für ein gutes shooting. viele sachen entwickeln sich während des shootings und man gibt als fotograf einen hinweis, dass würde jetzt noch gut aussehen und das könnte man noch machen oder lieber nicht. habe den fall gehabt, dass eine junge frau zu mir kam um ein paar aufnahmen für ihren freund zu bekommen. sie wollte nur normale studioaufnahmen haben, leicht erotisch angehaucht. sie hatte nach dem shooting so eine freude, dass sie nach drei wochen wieder anrief und weitere aufnahmen machen wollte, wo sie etwas mehr zeigt. in der zwischenzeit und vier shootings später macht sie aktaufnahmen und ist stolz auf sich und ist megamässig begeistert wie sie wirkt, hätte sie nie gedacht.

auf meine frage warum sie jetzt auch akt macht meinte sie nur " du hast die sache langsam aufgebaut, mir die möglichkeiten aufgezeigt, hast mir ein sicheres gefühl gegeben beim shooting"

kann es ein schöneres lob geben ausser den fotos und einer solchen aussage?

lg
pd

da ich mich hier eher selten aufhalte, bin ich doch erstaunt wie die diskussion gelegentlich ausartet. das muss nicht sein ... oder?

ok ... da es sich um ein hobby handelt, steht es modell/fotograf frei, ein shooting abzulehnen. in erster linie muss die "chemie" und das vertrauen zwischen beiden stimmen. ist das nicht der fall, nutzt es wenig wie gut der andere ist. das shooting wird was für den papierkorb ...

bzgl. leumund etc.: die zweckgemeinschaft modell/fotograf leidet an der einen oder anderen stelle vor allem was den persönlichen umgang angeht. fotografen hacken auf modellen, modelle auf fotografen und umgekehrt herum. sicherlich verstehen es einige, durch verstärktes süssholz raspeln zu einem shooting zu kommen. nüchtern betrachtet sollte ein blick in die jeweilige sedcard bzw. profil oder die webseite ein alarmzeichen sein, dass der verzicht für beide seiten besser wäre. in dem zusammenhang wäre ein fotoshooting für den playboy keine referenz. im vergleich zum hobbyisten ist das ein kampf mit unterschiedlichen waffen ...

ich denke, viele dinge werden auf beiden seiten im kopf entschieden. wer im zusammenhang fotografie partout eine "abneigung" entwickelt hat, der kann die innere "blockade" auch nur schwer überwinden. und um auf den anfang zurückzukommen ... es steht jedem frei, das shooting nicht erst zustandekommen zu lassen ...

in dem sinne ...

ich fidne das thema sehr spannend da ich vor dem selben problem stand
es kam eine mail von einem mann der gerne geshootet werden wollte ... ich dachte ok ... wird nicht einfach aber lass dich mal drauf ein und versuche den menschen den du durch mails / telefonate kennengelernt hast in szene zu setzen.

ich denke das ist es eben auch ... shoote ich eine frau muss ich nicht zwingend mich mit der person auseinander setzen, da ich die erotischen posen zu dem körper und der frau schon öfters vor der linse hatte.

shoote ich aber einen mann ... versuche ich in den bildern das wesen, den typ mann herrauszuarbeiten.

ich denke ich kann mit dem ergebnis zufrieden sein da der mann der geshootet wurde es auch ist. mehr dazu ... hier: ...männerbilder...portaits und leichter fetisch...

Sicherlich muss man sich mit einem Thema immer mehr auseinandersetzen wenn man es noch nicht gemacht hat, als wenn man es regelmäßig macht. Das dabei auch gute Bilder herauskommen können denke ich steht garnicht zur Diskussion.
Ich kann mir selber sogar denken, dass es manchmal gut ist etwas zu machen, was man sonst so noch nicht oder nur selten macht (vorausgesetzt man ist dazu bereit).
Hauptfrage ist aber doch, sagt der Person die sich ablichten lassen möchte die bisherige Arbeit des Fotografen zu. Wenn dies der Fall ist und der Fotograf/die Fotografin ebenfalls das Shooting möchte steht doch dem Ganzen nichts im Weg.
Um einen Thread einer anderen Gruppe aufzugreifen: Hier ist Schubladendenken fehl am Platz. Ein Mann der einen Mann im Bereich Akt fotografiert, muss nicht schwul sein!
Die Wahl des Fotografen oder der Fotografin sollte sich eben nach seinen Bildern richten und nach dem Eindruck den man von Ihm/Ihr hat. Aus diesem Grund chatte oder noch besser telefoniere ich immer gerne mit meinen Modellen.
Ich persönlich fühle mich dann auch nicht gekränkt, wenn mir ein Model dann sagt, dass sie/er irgendwelche Bereiche nicht von mir fotografiert haben möchte.
Grundpfeiler für ein entspanntes Shooting sind nunmal, dass man vertrauen findet und sich wohlfühlt. Naja und bei mir an erster Stelle, dass man Spaß hat.

hätte ich es auch nicht schreiben können gary

das stimmt egal wen man vor der cam hat ... wenn keine vertrauensbasis da ist wirds auch nix mit den bildern

Mir als Mann ist es egal wer hinter der Kamera steht, wichtig ist das ich mich mit der Fotogräfin / dem Fotografen verstehe, das die berühmte Chemie stimmt und das ein Vertrauen vorhanden ist.
Wenn ich als Model das Gefühl habe das die Person hinter der Kamera meine Bedürfnisse, meinen Wunsch nicht ernst nimmt oder mich gar auslacht wäre das Shooting beendet....sofort.


lg

deWinni

Dankeschön !!!!

Dem kann ich mich nur anschließen. Ich habe mit beidem (Fotograf und Fotografin) bisher gute Erfahrungen gemacht. Es hat für mich keinen Unterschied gemacht, welchen Geschlechts der Mensch hinter der Kamera war. Es mag sein, daß jeder Mensch andere Vorstellungen hat und deshalb diese Frage im Raum steht. Für mich als Person/Model stellt sich diese Frage nicht (mehr).

ich fotografiere gerne beide geschlechter und lasse mich auch von beiden gerne fotografieren.

mir ist nicht wichtig ob mann oder frau, wichtig ist das können und die idee und die ausstrahlung und sympathie.

sicherlich kann es sein das eine frau bei einem mann auf ganz andere dinge achtet wenn sie fotografiert als es ein mann machen würde und umgekehrt. wichtig ist doch der spass und das es beiden gefällt.

lg bianca