@Pixeldiver
Du hast sehr beeindruckende Bilder veröffentlicht, die ich teilweise großartig finde. Nur eben dieses eine Bild finde ich gar nicht gut. Vielleicht ist es auch ein bißchen polemisch, mir "Posen" erklären zu wollen, quasi als sei ich ein Depp, der gar nichts sieht und noch weniger weiß. Im Grundsatz ist auch nicht gegen "Fussel", Äste oder Zweige im Bild einzuwenden, durch die das Objekt aufgrund der Unschärfe durscheint. Nur sehe ich in diesem Bild keinen Sinn dahinter, verstehe oder besser "fühle" den ästhetischen Wert des unscharfen "Zeugs" im Vordergrund eben nicht. Ich setze durchaus auch Unschärfen ein, halte diese aber jedenfalls meist am Rande des Objekts oder bei Menschen natürlich Subjekts, auf den der Blick des Betrachters gerichtet sein soll. Dann stört das nicht und wirkt nicht wie ein "Fehler". Über "Regeln" der Ästhetik brauchen wir auch nicht wirklich diskutieren, eigentlich gibt`s die ja auch nicht wirklich, haben jedenfalls nur manschmal einen gewissen Einfluß auf die Poesie eines Bildes. Also, ob ich ein Bild "wow" finde, ist nicht an der Einhaltung von Regeln festzumachen. Aber weder ästhetische Regeln noch ohne Fusseln machen für mich das Bild besser. Spielt ja aber auch keine wirkliche Rolle. Aber, die Behauptung, meiner Kritik, "nichts konstruktives entnehmen" zu können, tötet in ihrer auch nur subjektiven Absolutheit ohnehin jeden "Kritik". Da können wir das Ganze ja ohnehin lassen, wenn Kritik einfach mal so als nicht "konstruktiv" behauptet werden dürfte. Einerseits lese ich, dass in dieser Gruppe quasi nichts läuft und auf der anderen Seite soll dann aber auch die Kritik nicht "konstruktiv" sein. Ja was denn? Wenn mir ein Bild nicht gefällt, sage ich das und versuche es auch zu begründen, was ja schon alleine vor dem Hintergrund, dass "Kunst" keinen wirklichen verallgemeinerungsfähigen Regeln unterliegt, schwierig genug ist. Natürlich hat in der Kunstkritik alleine die "Meinung", das "Dafür-oder Dagegenhalten" das Sagen. Wenn man die Feuilletons liest, wird man´s verstehen. Dem einen gefällt´s dem anderen nicht. Manchmal aber findet sich im Gefallen oder Nichtgefallen eine "Mehrheit" für das eine oder andere und das prägt dann vielleicht den Geschmack der Vielen oder Wenigen.
Und sowieso, und darüber braucht man weder diskutieren, noch es überhaupt erwähnen, weil es so viel klarer als klar ist, spricht aus jeder Kritik an einer "Kunst" immer nur die Meinung des Kritikers. Anders kann das Ganze schon strukturell gar nicht funktionieren. Dabei finde ich es auch nur richtig, wenn klare und manchmal auch scharfe pointierte Worte der Begründung gewählt werden. Das darf nicht nur in der Kunstkritik sein, das muß es schlichtweg. Von Bauchpinseleien hat keiner was, am Wenigsten der für Schlechtes Gelobte.