Ein Versuch
Wir haben etwas gezögert, auf diesen Post zu antworten, weil wir die Sorge haben, man könnte sich auf ein allzu glattes Parkett begeben, wenn man von Unterschieden zwischen den „
Niederländern“
und den „
Deutschen“
spricht. Wie wir eigentlich alle wissen, gibt es weder den typischen Deutschen noch den typischen Niederländer. Gott sei Dank, denn dann wäre es zunächst langweilig und man würde in seinen Vorurteilen verharren. Vielleicht ist das der Grund, warum bisher so wenig Resonanz auf den Eröffnungspost kam.
Trotzdem: Das
Thema interessiert uns schon, zumal wir ein sympathisches und wahnsinnig interessantes niederländische Paar näher kennenlernen wollen. Also ich versuche es einmal. Sollten wir jemand mit einer Formulierung verärgern, dann sagt uns das, auch per Mail und reißt uns nicht gleich den Kopf ab. Wir wollen bestimmt niemand zu nahe treten.
"Habt Ihr auch Unterschiede wahrgenommen, besondere Erlebnisse gehabt?"
Bis auf das besagte Paar, das wir „nur“ bei einem Treffen auf neutralem Boden kennengelernt haben, haben wir nur einen Kontakt mit einem Paar aus Holland (ist kürzer und für uns einfach gängiger, auch wenn es falsch ist). In einem deutschen Überschussclub krochen wir in den einzigen Paareraum. Dort lag neben uns ein holländisches Paar. Während er etwas jünger als mein Weib war, also schon eindeutig jünger als ich, war sie noch einmal recht viel jünger als er. Da es offensichtlich war, dass sie eher „zu jung“ für uns beide waren, haben wir uns zurückgehalten und uns zu zweit alleine beschäftigt. Er nahm Kontakt mit meinem Weib auf und fragte ziemlich (für unsere Verhältnisse) schnell und direkt, ob wir tauschen könnten. Flugs fand sie zu mir und er zu meinem Weib. Nach dem zärtlich-angenehmen Sex kamen wir ins Gespräch und tauschten uns freundlich aus, bis wir dann irgendwann unserer getrennten Wege gingen. Obwohl wir eine Zeit lang öfter in Clubs gingen, haben wir das mit Deutschen noch nicht erlebt!
Dieses unkomplizierte Annähern hat das bestätigt, was wir als gängige Meinung (Klischee?) schon von anderen gehört hätten: Die Holländer wären
unkompliziert, offen und würden ohne lange Umwege zu einem freundlichen Gespräch oder wie in unserem Falle zum guten Sex in der Lage sein. Deutsche würden sich mit beiden schwerer tun. Die Meinung verfestigte sich, zumal andere Deutsche, die öfter in Holland sind, von der „offenen und unkomplizierten Clubatmosphäre“ in Holland schwärmten. Ein Paar hat uns dann für ein gemeinsames Clubdate das Kastel Waterloo vorgeschlagen. Hauptargument war auch hier: Da geht es
locker und
entspannt zu und beim Sex kommt man ganz schnell und unkompliziert zur Sache, was sich – wir waren damals noch nicht ganz so weit wie jetzt – für uns in zu starkem Maße bestätigte. Wir waren an einem Überschussabend da und die Solos gingen heftiger die Frauen an als wir es je in Deutschland erlebt haben, so heftig, dass wir den Club nicht ein zweites Mal aufgesucht haben.
Was uns auch aufgefallen war, dass es für einen höflichen Deutschen, der sich an der belagerten Bar beim Getränkeholen korrekt hinten anstellen wollte, sehr schwer war, ein Getränk zu bekommen. Die Holländer - locker wie sie sind - kamen nach uns an die Bar, drängten sich unter Körpereinsatz vor oder riefen aus der letzten Reihe ihre Bestellung nach vorne durch. Und die Bedienung spielte das Spiel mit! Wir brauchten fast 20 Minuten bis wir unser Getränk in der Hand hatten.
„
Anders als im Joy haben Holländische Nutzer von ähnlichen Portalen kein Problem, bei Angaben, wie: Alter, Gewicht, Größe, usw. statt mit Zahlen, mit „zeggen we liever niet“ (sagen wir lieber nicht) zu antworten.“
Das wundert uns, denn wir dachten, dass nur in Deutschland der Datenschutz einen höheren Stellenwert habe.
Für uns wären zu karge Daten ein Ausschlusskriterium. Wer im JC das Gewicht nicht angibt, hat in der Regel mit Übergewicht zu kämpfen und zwar so sehr, dass die Profilinhaber es anscheinend als nicht opportun ansehen, es bekannt zu geben. Wer noch andere Daten verheimlicht ist nicht vertrauenswürdig.
Wir haben den Eindruck, dass es
Hardcoreswingern recht egal ist, mit wem sie Sex haben. Insofern unterstellen wir, dass es sich um solche handeln muss, wenn die Daten so unwichtig sind, dass man sie auch geheim halten kann.
Wir haben ein sehr ausführliches Profil, weil wir zu unserer Entscheidung, Mitglied im JC zu sein, stehen, weil wir unter Swingern bisher nur interessante Menschen getroffen haben und in Zukunft treffen wollen. Dazu muss man aber auch ehrlich sein und ein informatives Angebot machen.
„Darüber hinaus scheint es für Swinger in Holland üblich, sich regelmäßig gegen alles mögliche zu testen und sich impfen zu lassen. Die Angst "vor Übertragbarem" scheint hier viel größer zu sein.“
Das entzieht sich unserer Kenntnis. Als Mann mit etwas bewegterer sexueller Vergangenheit habe ich mich schon in einem Zeitraum von über 20 Jahren dreimal wegen HIV testen lassen.
Sie erst einmal. Wir hat es einem ängstlichen befreundeten Paar zuliebe gemacht. Persönlich haben wir erst von einem Paar gehört, dass sie sich testen ließen. Soweit wir wissen aber auch nur ein einziges Mal.
„
Kennt Ihr Leute, die Bewusstseinserweiternde Mittel beim Swingen gebrauchen?“
Nein, niemand, vielleicht weil in Deutschland der Umgang mit solchen Mitteln, jedenfalls in unseren Kreisen, nicht ganz so locker ist wie in Holland.
Als ich mit meiner Tochter wegen der Drogengefahr stritt, habe ich eingewilligt, einmal einen „schwarzen Afghanen“ zu probieren, um mitreden zu können. Sie besorgte mir einen. Woher? – aus Holland natürlich! Leider habe ich ihn auf dem Küchenschrank dann vergessen.
Ich habe also keine Erfahrung. Heute bedauere ich das. Heute würde ich es gerne einmal probieren. Aber wie soll ein deutscher Stino an solche Mittel kommen? Naja zur Zeit läuft eine Initiative der Grünen, Cannabis auch in Deutschland frei zu geben. Wetten dass das scheitern wird!
Zarteliebe (Er als Schreiber)