Daß derzeit die Clubs wieder zugemacht werden, halte ich durchaus für sinnvoll. Ebenso denke ich, daß man derzeit keine größeren Feiern planen oder besuchen sollte.
Ob ein Beherberungsverbot sinnvoll ist oder nicht, ist nicht leicht zu beantworten. Zumal die Antwort VOR einer Woche womöglich grundsätzlich ganz anders ausfallen kann, als IN einer Woche. Wenn ich mich recht entsinne, dann hatten wir vor ca. 10 Tagen etwa 3500 Neuinfektionen am Tag, jetzt sind es 6600. Wie viele werden es in einer Woche sein?
Grundsätzlich ist derzeit ein Trend aber für alle klar erkennbar: Es wird derzeit nicht besser, sondern schnell schlimmer.
Insoweit habe ich kein Problem damit, Einschränkungen schon JETZT hinzunehmen, die vielleicht erst in zwei, drei Wochen geboten wären. Ich denke, das ist vernünftig.
Allerdings löst dies natürlich in keiner Form das Dilemma, daß sich Politiker, Länder, usw. derzeit unfähig sind, sich auf allgemeingültige Regeln zu einigen. Ist ja toll, wenn man heute auf einem "Ja zu Feiern bis 200 Personen" beharrt, wenn derselbe Standpunkt in zwei Wochen ziemlich peinlich und lächerlich wirken könnte - wohlgemerkt bei bereits heute absehbarer Tendenz der Corona-Entwicklung.
Es löst sich auch nicht das Dilemma, daß in manchen Bereichen Restriktionen bestehen, in anderen aber nicht. Ein Beispiel:
Ich DARF NICHT auf eine Feier mit 100 Personen gehen (was ich als sinnvoll erachte oder zumindest hinnehme).
Aber ich MUSS mein schulpflichtiges Kind in die Schule schicken, wo es mit 100 anderen Kindern (die hoffentlich alle brav ihre Masken tragen...) im Schulbus zusammengepfercht wird, um dann in der Schulklasse am Platz ohne Maske (so derzeit der Stand in Grundschulen in NRW) zu sitzen. Vielleicht hat man auch mehr als ein schulpflichtiges Kind.
Nun kann man einmal hochrechnen, welches Risiko einzugehen mir einerseits verboten und andererseits gleichzeitig vorgeschrieben wird.
Auch hier kann man natürlich nicht unberechtigt argumentieren, daß die Feier ein unnötiger Spaß ist, während es sich beim Schulbesuch um eine wichtige Notwendigkeit handelt.
Wenn ich mich in diesem Kontext nun aber mit jemandem zu einem Sexdate One-on-One oder einem Dreier treffe, kann man aber schon die Frage stellen, ob die DIFFERENZ der Risiken sich signifikant unterscheidet.
Unter dem Strich kommt für mich dabei heraus, daß man meiner Ansicht nach vernünftigerweise duldsam gegenüber Einschränkungen sein sollte, auch wenn sie womöglich noch nicht geboten sind, die Tendenz aber klar in diese Richtung geht. Dies muß aber in meinen Augen nicht zwingend bedeuten, daß man auf Kontakte bzw. Dates vollständig verzichtet.
Ancalimon