Kennenlernen - old scholl aber effektiv!
Zunächst mal herzlichen Dank an
@**********rois2 für diesen Aufschlag hier.
Und Danke auch für die grundsätzliche Attitüde, Hotelkosten zwischen Paar und Lover zu teilen, was m.E. nicht zuletzt deshalb sehr löblich ist, weil nicht nur die Joy-Club-Beitragspolitik sondern auch die Eintrittskosten bei vielen Veranstaltungen den Eindruck erwecken, dass Männer auch (!) als Zahlvieh herhalten dürfen, was mich zum Beispiel von vielen Veranstaltungen fern hält.
Alleine das Argument der sonst zu geringen Frauenquote könnte hierzu debattiert werden, denn wer als Mann Geld hat, ist nicht sofort auch salonfähig - aber das nur am Rande.
Was wie ein obsoleter Diskurs erscheinen könnte, deutet bereits in die Richtung vieler der hier vorgebrachten Alternativen: die Kultur einer Vertragsverhandlung und die Formalisierung des Kontakts.
Damit meine ich, dass ich mich persönlich wie in einem Geschäft oder einer offiziellen Veranstaltung fühlen würde, wenn es offenbar „nur um Zahlen, Kosten, Rechnungen“ ginge. Das würde meiner Wertschätzung zuwiderlaufen und den Vibe doch empfindlich stören.
Im Einzelnen:
Veranstaltung/Vorkasse:
Ein Date zu einer Veranstaltung zu machen und sodann für den Herren die Vorkasse zu verlangen, wäre die extremste Ausprägung dieses Gefühls. Das könnte ich dann auch nicht mehr abschütteln. Daneben darf m.W. nicht vergessen werden, dass Joy sich Veranstaltungen gleichsam bezahlen lässt, also ein Betrag an Joy abgeht, weil die mit Veranstaltungen als Plattform für deren Werbung mitverdienen wollen. Daher gab es ja in der Pandemie einen Einbruch der Einnahmen, was dann zu den Streams als alternativen Inhalt führte.
Wie dem auch sei… Daneben hat das Paar den Verwaltungsaufwand. Klar, das müsste das Paar für sich entscheiden. Ich weiß jedoch nicht, inwiefern das das Ganze für mich (als Paar) wie eine formelle Firmenveranstaltung wirken lassen würde. Das muss natürlich jede(r) für sich entscheiden.
Kaution:
Ähnlich wäre es bei der Kaution per PayPal, die es dann zurückgäbe. Das wäre natürlich eine niederschwelligere Art, sich bzgl. der Kosten abzusichern. Zu Recht wird hier angemerkt, dass der Lover auch keine Sicherheit dafür hat, dass das Paar erscheint. Hier würde es nur klappen, wenn das Treffen zu Hause stattfindet. Aber es geht ja explizit um Hoteltreffen.
Lover zahlt Hotel:
Umgekehrt liegt die Gefahr wiederum beim Paar, wenn der Lover das Hotel zahlen soll, obwohl das als Schutzvariante aufgeführt wird.
Viele Hotels können sehr kurzfristig storniert werden. Der Lover könnte also den „Beleg“ der Reservierung verschicken, sodann stornieren und niemandem wäre damit geholfen. Es gibt hierbei also auch keine Sicherheit für das Paar.
Was bleibt?
Einschub: Vielleicht bin ich da zu sehr Romantiker, aber geht es bei dem Date im Kern nicht um das sich langsam aufbauende Prickeln? Um das Spiel mit dem Unbekannten? Um das Austesten der gegenseitigen Harmonie und Sympathie?
Ebendies würde m.E. durch die Formalisierung des Kontaktes bzgl.- Zahlungen weitgehend zerstört.
Zugleich bietet die Dimension der beteiligten Persönlichkeiten m.E. die Chance für ganz andere Arten der Verifikation zur Teilnahme.
Es wurde bereits im Diskurs genannt:
Kennenlernen
Menschenkenntnis hat ja noch nie geschadet und sicher ist es schwer, diese auch noch virtuell anzuwenden. Aber mal ehrlich: Wenn das Gegenüber integer, authentisch und seriös ist, dann wird es (er!) sich diesem Kennenlernen nicht verstellen.
Um es anders zu sagen: Wer eine intime Beziehung - sei es auch nur für kurze Zeit - mit anderen Menschen eingehen will, der sollte auch in der Lage und bereit dazu sein, einen gewissen Teil von sich preiszugeben, was über den formalen Kontakt einer Geschäftsbeziehung hinausgeht (bei Lichte betrachtet sind Geschäftsbeziehungen gar nicht so anonym. Da werden oftmals Bankdaten ausgetauscht, die viele für ein Sexdate nie nennen würden. Was im Übrigen bei PayPal und erst Recht bei der Veranstaltungs"lösung" sodann nötig wäre!)
So sollte selbstverständlich sein, dass Telefonnummern ausgetauscht werden.
Es gibt m.E. KEINE Entschuldigung für das unterlassen dieser Grundvoraussetzung. Und wenn Du eine geheime Nummer haben musst, dann hast Du mit Sicherheit auch ein zweites Handy, denn sonst könntest Du keinen Kontakt zu Deinen Freunden haben. Du hast keine Freunde? Wieso sollte sich dann überhaupt jemand mit Dir treffen wollen?
Sodann gibt es ja weitere Indizien für „unseriösen“ Eindruck:
- Du kannst nie angerufen werden oder nur zu ganz bestimmten Zeiten?
- Du hast immer am WE etwas vor?
- Etc. pp.
Und DAS sind ja nur die formalen Hinweise. Deshalb trifft und/oder redet man ja im Vorhinein mit jemandem, um diesem jemand - charmant! - auf den Zahn zu fühlen. Sicher mag es hilfreich sein, wenn man Friseur oder im Verkauf tätig ist und also sehr viel Kontakt mit Menschen hat und diese daher besser einschätzen kann.
Aber jede/r ist in der Lage, das Gegenüber persönliche Fragen zu stellen und sich einzufühlen, was da am anderen Ende der Leitung vonstatten geht. Klar, dazu braucht es etwas Courage, aber ihr wollt euch mit einem bis dato Fremdem im Hotel treffen! Da sollte so ein Gespräch doch kein Hindernis sein!?
Mit anderen Worten: Damit niemand das Gefühl einer Geschäftsbeziehung bekommt, ist doch der gute alte Weg des persönlichen Kennenlernens ein sehr aussagekräftiger.
Außerdem kann sich dabei ja das Funkensprühen auch noch erhöhen und die Vorfreude steigen. Das wäre m.E. beim hin- und herüberweisen von Geld nicht gegeben.
Was aber, wenn der Lover „neu“/unbekannt sein soll?
Nun, dann soll ER einen Vorschlag zur Vertrauensbildung machen!
Dabei kann sogleich seine Kreativität getestet werden! Aber Achtung: Sein Vorschlag sollte dann Vice Versa gelten. Also auch das Paar sollte dann gleichziehen. Gleiches Recht und gleiche Pflichten für alle!