20.12.08 Shlomi Aber @ Romy S., Stuttgart
Samstag, 20. Dezember 2008Shlomi Aber (Be As One Imprint / Tel Aviv)
Freundkarajan (Benztown Artists / Feinklang eV.)
Romy S., Stuttgart, Beginn: 23:00 Uhr
Die Strapazen im Vorfeld haben sich gelohnt. Shlomi Aber, der wohlgemerkt so gut wie nie auf deutschen Boden spielt, kam Ende Mai in die Romy und was er sah, gefiel ihm. Es gefiel ihm derartig gut, dass er eines der besten DJ-Sets aller Zeiten im Kessel hinlegte. Und nicht nur das: Shlomi Aber war nicht zu stoppen und verausgabte sich in knapp sechs Stunden an seinem üppigen DJ-Equipment.
Man wurde von Stunde zu Stunde das Gefühl nicht los, dass da oben kein DJ steht, sondern ein achtarmiges Fabelwesen von einem anderen Planeten. Und das Allerbeste: Als Shlomi Aber völlig ausgepowert an Freundkarajan übergab und die unendliche Euphorie in den Gesichtern unseres Publikums sah, sicherte er zu: Er kommt wieder. Und zwar bald. Das sind die Momente, in denen weiß man, warum man das alles macht. Nicht ohne Stolz möchten wir nun an dieser Stelle hinweisen, dass sein zweites Gastspiel im Romy das aktuell einzige in Deutschland ist.
Shlomi Aber ist der israelische Botschafter für Techno. Sein Sound geht seit zwei Jahren um die Welt und Tel Aviv ist dank ihm und Guy Gerber das neue Epizentrum für moderne elektronische Musik. Genauso emotional und vielschichtig wie die Geschichte und das alltägliche Leben des Landes ist ihre künstlerische Arbeit. Der mitreißende, melodiöse Sound den Aber auf Labels wie Cocoon, Ovum, Toolroom oder seinem eigenen Imprint Be As One veröffentlicht überzeugt die großen DJs und Tanzflächen.
Dabei spielen Kategorien und Schubladen wie hart oder soft, minimal oder trancy, keine Rolle. Shlomi Aber vermengt in Clubburnern wie „Freakside“ oder „Crop Duster“ (seine bislang größten Hits) 20 Jahre Techno & House-Geschichte, egal in welcher Stadt sie geschrieben worden sind, mit seiner persönlichen Sozialisation und Auffassung von modernem Digital-Sound.
Dass Shlomi Aber eine genaue Vorstellung seines Schaffens hat und er auch die Barrieren des Dancefloors mit einer Leichtigkeit einreißen kann, bewies er auf seinem ambienten Debütalbum „State Of No One“, dass im Oktober 2007 auf der englischen Dance-Macht Renaissance erschien.
Vom Chillout-Floor in den Club: Hinter dem DJ-Pult wird Shlomi Aber weltweit zum zaubernden Derwisch. Bereits mit 14 hat er schon Partys in der Garage seiner Familie geschmissen und seitdem an seinen DJ-Skills gefeilt. Heute ackert er wie ein komplexes Uhrwerk fehlerfrei an zwei Technics, drei CD-Playern, Effekt-Gerät, Mixer und seiner mysteriösen „Cyclops“-Maschine. Das ist nicht nur unglaublich, sondern auch Romys Weihnachtsgeschenk an euch. We salute Shlomi and you!