Dann ist...
...er schon ausgewachsen....
Also, alles was ich jetzt schreibe ist nicht der Weg der Wege, sondern nur meine Variante, welche nicht unumstößlich ist, aber bei den von mir übernommenen älteren Hunden mit Erfolg gewirkt hat.
Ausser einer breiten, nicht einschneidenden Leine und einer breiten Halsung, welche nicht komplett zuschnürt, z.B. einen sogenannten "begrenzten Würger (blödes Wort), braucht Ihr etwa eine Stunde Zeit und einen Weg oder ein Grundstück, wo Ihr in Ruhe ein wenig üben könnt....
Sollte der Hund das Kommando "Fuß" schon kennen, kann das die Sache erleichtern.....und Ihr bekommt schon mal ne Ohrwatschen von mir, weil Ihr das nie eingefordert habt...
Der Hund kommt an den Strick und Ihr lauft ganz gemütlich los.
I.d.R. nässt Wauzeli erstmal und will dann eines - nach vorne.
In die Richtung wollt Ihr ja eigentlich auch, aber nicht so schnell....ergo, Ihr bleibt stehen, senkt ein wenig den Oberkörper (ungefähr so, das die jetzt stramme Leine auf der Rückenlinie liegt) und ruckt kurz aber heftig mehrmal an der Leine zu Euch zurück.
Dabei kommt der Hund Stück für Stück zurück, solange, bis er in Höhe Eures Beines ist.
Hier wird "Sitz" eingefordert!
Begleitet wird bereits der erste Ruck mit dem scharf gesprochenem Kommando "bei Fuß".
Nun geht Ihr weiter. Hilfreich ist nicht nur die verbale Kommunikation mit "bei Fuß" (jetzt weicher gesprochen), sondern auch Eure Gestik, wie dem leichten Beugen des Oberkörpers und einem, für den Hund auffallenden, deutlichen ersten Schritt.
Ach so, ganz vergessen, wichtig ist natürlich, dass Ihr immer die selbe Körperseite wählt, an die der Hund soll! Jäger nehmen immer links, da rechts die Knarre runterbaumelt...
Nach einigen Schritten wird er, dass gerade erlebte als "blöden Ausrutscher des Dosenöffners" abgehakt haben und wieder anziehen.
Dann beginnt das Spiel von neuem.
Ab und an unterbrochen von lockeren Gehorsamsübungen wie z.B. "Ablegen".
Bei all den Hunden, die ich so in die Kur genommen habe, dauerte es nicht länger als 60 Minuten und die Sache hat gesessen.
Allerdings - immer und konsequent einwirken, wenn er in das alte Verhaltensmuster zurückverfällt!
Bei meinen Wauzis ist es mittlerweile so, dass die, wenn ich sie einzel führe, auch mal an der Leine ziehen dürfen. Wenn es mir zu bunt wird, langt meist ein Räusper und es trifft mich der schele Blick von unten mit gleichzeitiger Entspannung der Führleine...
Allerdings versagt alle Kunst, wenn die zu dritt an der Koppel sind und ne Katze huscht vorbei....dann braucht der alte Dosenöffner nen festen Stand...
Viel Glück und Spaß - wird schon!
HiN