pubertät
es ist meiner Ansicht nach wichtig, dass die Kommandos erstmal in ruhiger Umgebung richtig sitzen und erst dann die Ablenkung gesteigert wird.
was bringt es, wenn der Hund beispielsweise "sitz" noch nicht richtig verinnerlicht hat und ich direkt in einem Wald mit ihm trainieren möchte.
Erfolge und Konsequenz sind für den Lernerfolg enorm wichtig und im Wald unter der hohen Ablenkung sind Misserfolge vorprogrammiert und das Lernen wird deutlich erschwert.
Was mache ich wenn er sich nicht setzt? Wie setze ich das durch (denn runterdrücken sodass er sitzt ist auch nicht das richtige) ? wenn er nicht einmal reagiert .. nicht einmal aufmerksam ist?
oder ich sage einfach ,, na dann eben nicht "
und je öfter das kommt umso schneller lernt Hund: ,,ach, es passiert eh nichts .. ich muss es nicht machen wenn ich nicht will.. die widerholt das kommando sowieso 10 mal"
kommando wird einmal gesagt und muss ausgeführt werden... ggf. noch mit einem schärferen Ton nachhelfen...
ich kenn das von Filou..ich sage ,,sitz" und er ist gut darin in der gegend umher zu schauen und so zu tun als hätte er nichts gehört.. wenn ich dann seinen namen nochmal ermahnenderweise sage ... sitzt er auf einmal. er hat also genau mitbekommen was ich von ihm will... und wenn ich da nun stehe und 10 mal hintereinander sitz sage und es am ende doch nicht durchsetze... man erreicht das Gegenteil von dem was man will.
Gerade in der "pubertät" (fängt langsam ab dem 6. Monat an aber geht erst mit 1,5 Jahren richtig los) ist Konsequenz sehr wichtig, weil die Hunde gerade erkennen das sie männlein oder weiblein sind und ihre Grenzen austesten wollen. Es scheint wirklich alles vergessen .. nichts klappt ... man verzweifelt.. denkt: ,,das kann doch nicht sein" .. und da kann man sonstwas in die HS investiert haben.
Ich kann beruhigen: Es hört genauso wie von selbst wieder auf wie es gekommen ist. SOLANGE man die nötige Konsequenz an den Tag legt.
Einfache Devise: Niemals ein Kommando verwenden wenn ich weiß das ich es nicht durchsetzen kann (gerade beim Thema Abrufen... wenn ich weiß der Hund kommt eh nicht - nicht das Kommando nennen - ich amüsiere mich immer über die Leute, die dann da am Feld stehen und eine halbe Stunde ihren Hund rufen.. der sich denkt.. ,,ah lustig, die wartet ja eh auf mich" .. einfach weiter gehen... wenn der Hund ein paar mal allein da stand und auf einmal Herrchen oder Frauchen weg sind lernt er sehr sehr schnell sich zu orientieren. Das "Rudel" wartet nicht auf ihn.. ER muss sich anpassen und Folgen ... und nicht er sagt wo es lang geht und alle warten brav auf ihn)
Aber ich halte nun auch nichts davon einen jungen Hund mit sitz, platz, Fuß, etc. zu verwirren... die Ablenkungen sind einfach zu stark vorhanden und die gefahr, dass sich Misserfolge destruktiv auf den lernprozess auswirken.
Viel wichtiger ist eine starke Bindung, Vertrauen und die Aufmerksamkeit des Hundes nahezu zu jeder Zeit erhalten zu können
das erreicht man schon durch zerrspielchen, etc. im Junghundehalter.
Viele Halter machen einen Wettbewerb daraus was ihr Hund schon alles kann und besser und schneller und überhaupt... nicht viel anders als bei Kindern.. aber der Hund kann irgendwann nicht differenzieren...
sitzt.. legt sich automatisch direkt hin... weil er weiß .. ok wenn ich das Verhalten zeige bekomm ich Futter.. er verbindet liegen und sitzen mit Futter und probiert dann aus was nun am meisten bringt...
aber Kommando und Verhalten werden nicht sauber differenziert und verknüpft wenn man alles durcheinander und paralell übt.
lieber erst ein Kommando richtig bis es sitzt und dann darauf aufbauen.