Ich habe seit 40 Jahren Chi´s und momentan 4 in verschiedenen Altersgruppen und Gewichtsklassen. Zudem habe ich oft Pflegis oder Notfellchen.
Es ist wie bei jeder Rasse reine Erziehungssache. Meine bellen gerne und laut aber sobald ich ihnen das Kommando gebe aufzuhören sind sie still.
Das Problem ist immer am anderen Ende der Leine. Die meisten machen den Fehler in den Kleinen Schoßhunde zu sehen und sie auch so zu behandeln. Mit Pullover, Jacke, Handtasche, Straß usw. Da bekomme ich immer einen dicken Hals.
Chihuahua´s sind Hunde wie alle anderen auch, haben 4 Pfoten und können genau so laufen wie die Großen.
Ich habe zwar Taschen aber eher Zweckmäßig und ohne jeglichen Tand und einen Hundebuggy. Diese Utensilien kommt aber nur zum Einsatz wenn ich einen kranken oder sehr alten Hund transportiere. Das kommt mehr den anderen zugute weil wir nicht so oft beim Gassigehen stehen bleiben müssen. Wenn einer operiert wurde nehmen ich ihn mit dem Buggy zu den Gassirunden mit. Schön warm eingepackt kann er die Narkose ausschlafen und die anderen können Toben.
Oder auch mal in der Stadt oder auf dem Flohmarkt, denn die Kleinen werden auf solchen Örtlichkeiten zertreten.
Oder wenn ich im Herbst/Winter also bei sehr kühlen Temperaturen mit dem Rad unterwegs bin und die Mädels im Hundeanhänger sitzen bekommen sie einen grauen Strickrolli auch ohne Strass an da sie sich ja nicht bewegen können. So bald wir dann im Ziel angekommen sind wird der Pullover ausgezogen und sie können toben.
Wir laufen auch täglich 4 Stunden, egal bei welchem Wetter (ausser Hagel natürlich). Morgens und Abends 1 Stunde und am Nachmittag 2 Stunden. Die Zeit dazwischen pinkeln sie im Garten.
Im Sommer machen wir lange Radtouren und die Meute rennt hinter mir her, nichts mit im Körbchen sitzen. Selbstverständlich passe ich mich ihrer Größe an und rase nicht durch die Gegend wie mit einem Windhund. Aber sie laufen brav hinter mir her und ich muss keine Angst haben dass ich sie überfahre.
Sie sind sehr schlaue und robuste Hunde, lernen gerne und viel. Sie haben Ausdauer und fühlen sich als wären sie Rottweiler. Daher muss ich als Rudelführer natürlich aufpassen und gegebenenfalls eingreifen und sie aus der gefährlichen Situatio nehmen.
Es ist völlig egal ob ich mit 2 oder mit 10 Chi´s spazieren gehe, alle orientieren sich nach mir und meinen Vorgaben.
Lange Rede, kurzer Sinn: Liebevoll aber konsequent erziehen wie jede andere Rasse auch, nur wegen der Größe doppelt so viel aufpassen. Ich habe seit Jahrzehnten einen Rundumblick, nach oben natürlich auch wegen der Greifvögel.
Keinen Schoßhund daraus machen und nicht verhätscheln. Meine schlafen alle im Bett inkl. Pflegis weil ich das so möchte (würde ich auch mit einem Irischen Jagdhund so handhaben) Sie sind Rudeltiere und brauchen den Körperkontakt zu ihrem Frauchen.
Allerdings herrscht im Bett Ruhe, nichts nervt mich mehr als tobende Hunde während ich schlafe. Das lernt ein Welpe oder Pflegi bei mir als Erstes.
Über Chis könnte ich noch viel mehr schreiben aber das reicht hier wohl.