Sowas nennt sich Hundeerziehung ???
HalliHallo ihr Lieben Seit heute Mittag beschäftigt mich ein Erlebnis zu dem ich gerne eure Meinung erfahren würde.
Heute traf ich ein Pärchen aus meiner Hunde-WhatsApp-Gruppe zum Gassi gehen.
Für sie ist es der 3. oder 4. Hund, für ihn der Erste.
Sie haben eine knapp 8 Monate alte Rodesian Ridgeback-Hündin (Luna) mit der sie auch regelmäßig in einer Hundeschule sind - soweit sogut.
Dort werden ihnen, in meinen Augen, seltsame Erziehungsmethoden beigebracht.
Luna ist stürmisch und zieht und zerrt an der Leine, wirft sich ins Halsband, weil sie zu den anderen Hunden will - Herrchen und Frauchen sind völlig ausgeblendet.
Anstatt den Hund mit Ansprache auf sich aufmerksam zu machen, wird sie am Halsband zurück gezerrt und gleichzeitig mit ordentlich Druck auf die Hüftknochen nach unten gepresst (teilweise quiekt sie dabei) - sie soll "Sitz" machen - um sie "zur Ruhe" zu bringen wie mir erzählt wurde .....
Luna wirft sich noch mehr in Halsband & Leine, will vor dem Schmerz flüchten - klappt ja nur nicht, weil die Leine ziemlich kurz ist.
Wenn es den Besitzern zuviel wird (was bei Frauchen sehr schnell passiert) bekommt sie die Leine auch schon mal "übergezogen" - den Effekt könnt ihr euch sicherlich denken .....
Irgendwann fängt Luna an zu würgen, ist kurzzeitig ruhig, macht sitz oder platz und nach ca. 5-30 Sekunden geht der "Tanz" von vorne los.
Das alles läuft nonverbal - kein Kommando "sitz" oder "platz" - nur ziehen am Halsband und runterdrücken der Hinterhand.
Auf meine Frage: "Wie soll Luna das lernen, wenn ihr sie nicht verbal darauf aufmerksam macht das ihr was von ihr wollt??" bekam ich die Antwort: "So wird uns das in der Hundeschule beigebracht!"
(An der Leine mag das ja (vielleicht) funktionieren, aber was ist, wenn der Hund 10m entfernt ist???)
Luna reagiert auf Stimme nur selten - ein Rückruf ist doch bei nonverbaler Erziehung auch gar nicht möglich!
Auf die Trillerpfeife reagiert sie etwas besser, wenn auch nicht regelmäßig.
Interessanterweise reagiert sie auf meine Stimme eher als auf die der Besitzer
Wenn Luna dann ohne Leine laufen darf, rennt sie alles über den Haufen was in ihrer Laufbahn steht: andere Hunde, Menschen (egal ob klein oder groß), sie brettert durch Beine (Herrchen macht sie extra auseinander), springt an Menschen hoch und anderen Hunden regelmäßig ins Kreuz!
Hinzu kommt noch, das Herrchen und Frauchen unterschiedliche Erziehungsstile haben:
Sie laut und polterig - fährt schnell aus der Haut und wird ruppig & hart im Umgang.
Er eher ruhig, leise Stimme, unsicher (auch im Umgang mit Menschen), wird aber dann auch ruppig und hart im Umgang, wenn der Hund nicht gleich pariert.
Laut Aussage der Besitzer lernen sie DAS in der Hundeschule von einer studierten Hundepsychologin & Trainerin für viel Geld .....
Auf meine gestellten Fragen bezüglich der Trainerin wurde eher abweisend geantwortet, Frauchen hatte dann auch schnell "keine Lust mehr dazu" - jeder hätte schließlich so seine Erziehungsmethoden.
Als ich noch anmerkte das es nicht gut für Luna sei, nur an der Leine zu laufen und für den Kopf "Futter" zu kriegen, sondern sie auch körperlich ein wenig "ausgepowert" werden müsste, kam der Hinweis, das die Trainerin gesagt hätte, das Luna nicht toben, sondern erst Gehorsam lernen soll.
Außerdem dürfe ein knapp 8 Monate alter Hund nicht stundenlang am Fahrrad laufen (davon habe ich allerdings auch nie gesprochen - ich dachte eher an Agility etc.).
Luna spielt auch nicht mit dem Ball oder einer Frisbee (sagen die Besitzer).
Zudem darf sie nicht alleine von der Ladefläche des T5 steigen - sie wird (teilweise unter lautem ächtzen) rausgehoben!
Die Begründung: Ein Welpe soll nicht runterspringen .....
Luna ist allerdings jetzt schon gut 65cm hoch und 30kg schwer und tobt und springt ja auch im Spiel - wenn sie denn mal darf ^^
Liege ich verkehrt damit, wenn ich ihnen rate, das man seinen Hund auch "gewaltfrei" erziehen kann??
Liege ich falsch damit, das ein Hund körperliche und geistige Beschäftigung braucht - auch im Welpenalter??
Liege ich verkehrt damit, das Luna kein bischen auf ihre Besitzer geprägt ist - sie sie nur am Rande wahr nimmt??
Liege ich falsch damit, das Luna bei dem "Erziehungsstil" ein potenzieller "Problemhund" werden KANN, wenn sich nicht grundlegend die Einstellung der Besitzer zu ihrem Hund und der Erziehung ändert??
Wie seht ihr das??