Wie immer in der Diskussion um Versicherungen gibt es keine ultimative Wahrheit, aber einige definitive Unwahrheiten, und die wurden hier alle schon aufgezählt, und zwar immer von den Versicherungsgegnern/-skeptikern.
Ich habe für meinen jetzt 16 Wochen alten Welpen eine KV und bin mir über die Versicherungsbedingungen völlig im Klaren. In den ersten beiden Jahren sind die Leistungen begrenzt, ab dem 7. Lebensjahr sinkt die Kostenübernahme auf 90%, ab dem 10. Lebensjahr auf 80%. Leistungen für Erkrankungen wie HD, ED und diverse Krankheiten/Fehlbildungen die besonders häufig auftreten, sind generell ausgeschlossen. Und wenn ich ehrlich sein soll, eine Versicherung die das anders handhaben würde, wäre mir suspekt. Jeder der das kritisiert und für Abzocke hält, hat keine Ahnung von Betriebs- bzw. Volkswirtschaft und schon gar nicht von Versicherungswesen. Wenn eine Tierversicherung ein Tier nur bis zu einem gewissen Alter überhaupt versichert (meist nur bis zum 6. Lebensjahr) oder danach unter erhöhten Beiträgen, ist das klar nachvollziehbar und dient dem Schutz der Versicherung und aller anderen Versicherten.
Geld auf die Seite legen um im "Versicherungs"fall etwas zu haben kann funktionieren, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Eine chronische Krankheit beim Tier, und schon bricht das System zusammen. Die Denkweise Versicherungen generell als "Quatsch" und als "zu teuer" abzuurteilen, ist meiner Meinung nach viel zu kurz gesprungen. Ich persönlich freue mich über jeden Euro, den ich in eine Versicherung stecke und den ich nie wieder sehe. Sollen doch andere davon "profitieren", dafür haben die dann auch Schmerzen, Krankheiten und/oder Schäden.
Also meiner Meinung nach muss jeder für sich entscheiden ob er das Risiko selbst tragen möchte (mit oder ohne regelmäßig zurückgelegten Beträgen), oder das Risiko mindern möchte und ob die damit verbundenen Kosten für ihn in gesunder Relation zum zu erwartenden Nutzen stehen. Aber das ist ja schon fast eine Binsenweisheit, die für alle Versicherungen gilt.
Was ich bisher in dieser Diskussion nicht gefunden habe, was aber als einziges Argument den Kritikern recht geben würde, wären Berichte über tatsächliche Versicherungsfälle in denen eine Versicherung entgegen der schriftlichen Zusage der Kostenübernahme die Kosten nicht übernommen haben. Da würde ich dann aber auch konkrete Fälle mit Angabe der Versicherungsgesellschaft, des Tarifs, der Diagnose und der Begründung der Ablehnung erwarten.
L.G.,
Jürgen