Liebe Mitleser, liebe
Secret_Dreams35,
das Folgende muss sicher nicht geteilt werden, da jeder so seine Erfahrungen auch selbst machen muss. Einige von meinen Vorpostern genannte Argumente und Meinungen müssen/dürfen aber revidiert, eingeordnet und nachbesprochen werden:
• Halsband, Geschirr
Die Annahme, man könne einen Hund nur am Halsband das "bei Fuß gehen" beibringen (oder anderes) ist völlig falsch. Ich halte Halsbänder bei großen, noch nicht komplett erzogenen Hunde sogar für weniger geeeiget, da man seinen Hund "schlechter" führen kann, der Hund selbst beim Ziehen unnötige Beeinträchtigungen (Würgen) am Hals erfährt. In bestimmten Situationen kann ich das Tier auch besser am Geschirr ergreifen, als es am Halsband zu stoppen.
Das Geschirr fungiert auch als Ritual. Zuhause hängt es an der Garderobe. Einmal in der Hand weiß Hundi sofort, was er soll. Stillhalten zum Anziehen, da es gleich raus geht.
Liebe
sweetcappu: Laufgeschirre als "superschlimm" abzuqualifizieren, ist so nicht in Ordnung. Man muss damit umzugehen wissen, das ist er Punkt. Verletzungen beispielsweise an den Achseln gibt es nicht, weil das Produkt falsch ist, sondern weil der Mensch den Hund nicht korrekt angezogen, das Geschirr falsch eingetellt hat. Auch der Hinweis nicht auf den Hund zu schauen ist mir schleierhaft. Woher hast Du das bloß?
Ganz im Gegenteil: zur Kommunikation mit dem Hund gehört auch unbedingt der Augenkontakt!
• Erziehung zum Leinengang
Das Ziehen soll ihm ja abgewöhnt werden. Dazu bedarf es, wie andere richtigerweise schon sagten, klare Kommandos und tägliches Üben - üben, üben, üben ... Klare Kommandos sind z.B. "Sitz, Platz, Stopp, Komm, Warte, Lauf oder Halt". Meiner Tenshi bringe ich u.a. noch "Rechts" und Links rum" bei. Immer hilfreich ist das Belohnungprinzip in Form von entsprechende Leckerlies. Aber gebt dem Hund nun nicht bei jedem erfolgreichen Sitz gleich etwas zu naschen. Da reicht das verbale Loben und ggf über den Kopf streicheln allemal. Ich setze die Leckerlies dann ein, wenn ich meine Akita-Süßschnauze beispielsweise erfolgreich (auch von anderen Hunden) abrufen konnte, sie nach Rufen oder Pfiff mit der Pfeife sofort kommt.
• Lehrbarkeit
sicher ist jeder Hund anders, oft auch auch grundverschieden, wie seine zweibeinigen Besitzer. Aber:
jeder Hund kann auf die gleiche Arat und Weise erzogen werden. Bei dem einen dauert es halt länger, beim anderen klappt das nach relativ kurzer Zeit, unabhängig davon, ob ich einen Chihuahua, Dackel, Mischling, Alano oder Akita lehren möchte.
Das A&O ist eine klare Sprache mit kurzen Befehlen, die sich der Hund einprägen/lernen kann, viel Zeit (die müsst ihr eurem Hund einfach geben) und Geduld.
Die Erfahrungen und den Hundeverstand von
Godetevi_lamore und
SaltandPepper70 kann ich nur unterstreichen, wenn auch bei letzterem wieder der zu vermeidene Augenkontakt erwähnt wird.
Danke
Yolabruja für die Hinweise zu Richtungswechsel und allem, was beim Lernen mit angewendet werden soll(te). Hier begehen einige einen elementaren Grundfehler. Sicher könne/sollten sich hundeunerfahrene Halter Hilfe und Unterstützung in Hundeschulen oder von erfahrenen Trainern holen. Da sind solche Wege und Richtungswechsel mal machbar, aber generell sollte die Intelligenz eines Hundes (wie bei Zweibeinern dann leider auch oft feststellbar) nicht unterschätzt werden.
Verpackt die Lehrstunden in den normalen Alltag beim Gassigehen. Befehle müssen auch für den Hund einen Sinn ergeben und nicht einer willkürlichen Dressurnummer gleichkommen. Sinnloses Gehorchen und Parieren macht noch keinen einfachen Hund.
Meine Akitahündin bekam ich ich Alter von schon 12 Wochen! Auch wenn der Verkäufer es nicht zugeben wollte, war sie sicher ein Rückläufer ... wohl von Menschen, die mit einem Welpen dieser Rasse komplett überfordert waren. Tenshi hatte ihren dicken Kopp, reagierte auf erste Befehle nicht selten mit dem Blick "frag mich doch Donnerstag nochmal". Und: sie hatte fast schon panische Angst vor herumstehenden Mülltonnen und geparkten Autos, kläffte alle Artgenossen "wie blöde" an und und und.
Behendes Wiederholen des Vorbeigehens an diesen "bösen, schlimmen" Gegenständen, beharrliches Gehen
bei Fuß mit ständigem Wiederholen des Befehls und Loben, wenn es dann klappte waren wichtige Kleinstschritte bei ihrer Erziehung. Ganz am Anfang gab ich vor ihren Auagen dem Auto sogar nen Kus auf den Kotflügel ... (was man nicht so alles bescheuert wirkendes macht).
Und heute im Alter von knapp zwei Jahren? Mit viiiel Geduld, Eifrigkeit und auch zeitlichem Aufwand hat sie sich zu einem wunderbaren Hund entwickelt, macht *mit Freude*, was man von ihr verlangt, hört auf normal ruhig ausgesprochene Befehle, ist ziemlich tiefenentspannt und ausgeglichen. Auch das Sozialisieren zu anderen Hunden oder dem 10 Jahre altem Kater beim Hundesitting klappt tadellos. Mülltonnen sind ihr schon lange völlig schnuppe und wenn die Autoheckklappe aufgeht, springt sie auch so schon mal rein ...
Man kann sagen, dass sie ein neues Hobby hat: gehorchen
Allen viel Glück, Geschick und Gute mit und für Ihre Vierbeiner!