Ab einem gewissen Punkt ...
... hört man auf, solche und ähnliche Debatten hier - weil: es sind Debatten, in denen es um Sieg oder Niederlage, Rechthaben oder Die-Schnauze-halten-müssen geht - nicht mehr ernst zu nehmen in dem Sinne, daß hinsichtlich des vorgeblichen Themas (ich glaube, es ging um irgendwas mit Hunden) irgendetwas auch nur halbwegs Sinnvolles herauskäme.Eine Diskussion findet statt, wenn es ein gemeinsames Ziel gibt, das man gemeinsam erreichen will - nicht als rhetorische Figur ("Wir alle wollen doch schließlich ..."), sondern konkret. An dem Punkt, an dem das gemeinsame Ziel zurücktritt hinter dem Ziel des Obsiegens wird aus der Diskussion die Debatte: in einer Diskussion gibt es kein Obsiegen oder Unterliegen - in einer Debatte hingegen geht es nur noch darum. Das Thema ist letztendlich gleichgültig. Menschen sind nicht anders als Tiere: Sprache ist ein Mittel der Machtausübung - nicht des Informationsaustausches oder der Erkenntnis. In den - relativ seltenen - Fällen der Diskussion blitzt, wenn man so will, ein Schimmer des Göttlichen durch die viehische Natur des Menschen, auch dann, wenn es thematisch nur darum geht, wie man am sinnvollsten bei einem Passat die Kupplung wechselt. Doch nur allzuleicht fällt man in das viehische Verhalten, in die Barabarei zurück - interessanterweise gerade dann, wenn es um here Themata, um "Werte" geht. Diese Erkenntnis ist keineswegs neu - der Begriff der "Tyrannei der Werte" ist vor einem halben Jahrhundert geprägt worden ...
Das heißt aber keineswegs, daß solche Debatten nicht sozialpsychologisch uninteressant wären.
Man bekommt sehr schön demonstriert, wie "Politik" funktioniert, und wessen Geistes Kind diejenigen sind, die "Politik machen". Wiewohl der Begriff "Geist" hier nur im Sinne der Methapher zu verstehen sein wird.