Ich lebte im letzten Jahrtausend in einem wunderschönen
Haus mit grossem Garten.
Mann, Sohn - damals um die 5 Jahre alt, 10 Katzen - Freigänger,
5 Hunde von Yorky bis Neufi.
In Zusammenarbeit mit dem Tierheim Botnang gründete ich
eine Initiative:
Nimmst Du mein Tier
Nehm ich Dein Tier
So meine Grundidee...
Mir war durchaus klar, dass niemand alle meine Tiere
würde aufnehmen können.
Doch ich dachte auch an/für andere.
Ich nahm Tiere kostenlos auf.
Auch Notfälle.
Nicht nur Hunde und Katzen.
Es waren Papageien, Hasen und Meerschweinchen dabei.
Ich konnte seinerzeit so schlecht Nein sagen.
Futter brachten die jeweiligen Besitzer selber mit.
Und gelegentlich gabs Geschenke für meinen Sohn
oder auch Futterspenden.
Mein damaliger Mann und ich waren selbständig,
beruflich erfolgreich und entsprechend gut situiert.
Viele Nachbarskinder gingen bei uns ein und aus und
halfen begeistert und tatkräftig mit.
Sogar das Fernsehen war da.
Und berichtete natürlich nur von den Sonnenseiten.
Doch es ist nicht immer alles eitel Sonnenschein:
1 Hundebesitzerin - Krebspatientin, so sagte sie mir,
mein vollstes Mitgefühl - meldete sich nie wieder.
Auch nach 8 Wochen nicht.
Und sie hatte einen falschen Namen und eine falsche
Adresse angegeben.
Auch dem Tierheim gegenüber.
Nein, ich behielt die kleine Rehpinscherin nicht, obwohl
sie ein liebes, goldiges Tier war.
Das Tierheim vermittelte sie in der von mir vorgegebenen
Frist von 14 Tagen.
Mein Sohn sagte zu mir: Warum kann Coco nicht bleiben?
Er hat sehr geweint.
Die Besitzerin einer Dalmatinerin wollte ihre Hündin auch bei uns lassen.
Nein.
Ein riesiger, bildschöner, 80 kg Neufi zerstörte unseren Teich.
Er war von einer steinreichen Familie durch ihren Chauffeur
'angeliefert' worden.
Sie zickten unheimich rum wegen der Versicherungssache.
Nach einiger Zeit wollten sie Balou wieder bringen.
Sie erzählten, dass es ihm in der vornehmen Hundepension
trotz Fussbodenheizung und 100 Mark pro Tag gar nicht gut
erging.
Ich kam mir verarscht vor.
Balou, ein wirklich toller Hund, hatte fast 2 Wochen bei uns
gewohnt wie ein Famiienmitglied.
Sie hatten zum Dank ein Paar abgelegte Legoteile für meinen
Sohn gegeben.