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Nur Sex

Nur Sex
Ein Freund hat seit drei Jahren eine Affäre. Ganz altmodisch. Also keine Internetbekanntschaft. Und macht sich Gedanken, weil er für sich ganz klar weiß, dass es nicht "nur" um Sex geht. Es geht aber auch nicht um die Frage, ob er seine Familie verlassen möchte. Weder für ihn noch für sie. Also nicht um Moral.
Eigentlich geht es um zwei Menschen, die sich in in einer Phase der Veränderung begegnet sind.
Beide sind erwachsen genug und verstehen die eigenen Bedürfnisse gut genug, um zu erfassen, dass es eher Freundschaft ist.
"Aber wozu dann der Sex?" fragte er mich.

Und ich fand, dass er die Antwort auf diese Frage eigentlich direkt vor der Nase hatte.
Aber man nimmt sie nicht wahr, weil man heute, rigider denn je, versucht "nur Sex" und "Beziehung" zu trennen.

Diese Trennung ist eine zutiefst moralische und in unserem Rechtssystem fest verankert.
"Nur Sex" bedeutet, dass man aneinander keinerlei moralischen und rechtlichen Ansprüche geltend machen kann. Diese Privilegien sind, juristisch und moralisch fest verankert, denen vorbehalten, die offiziell in einer Beziehung sind.
Früher ging das so weit, dass Kinder, die aus solchen Beziehungen entstanden als illegitime Kinder bezeichnet wurden. Ca. um 1974 wurde das geändert.

Es geht letztlich immer nur um die Frage inwieweit jemand für das, was er tut verantwortlich gemacht werden kann.
Wer den Pfad der Tugend verlässt, der verlässt den Bereich, in dem ihn öffentliche Moral und Justiz schützen.
Wir erleben eine Hochzeit der Doppelmoral.

Die Sache mit dem "nur Sex" ist ähnlich wie die Geschichte mit dem Läufer und der Schildkröte.
Jeder weiß, dass das eigentlich nicht funktioniert.
Selbst wenn man nur Sex miteinander hat.

Also sagte ich meinem Freund, dass er vielleicht erst einmal klären sollte was Sex eigentlich ist?
Ratloses Gesicht, Grinsen, wieder Ratlosigkeit.

Wir kommen auf die Welt und unsere ersten Jahre sind durch sinnliche Erfahrungen geprägt: Wir haben emotionale Bedürfnisse nach Nähe, Vertrauen, wie lernen uns selbst an dieser Welt kennen und kuscheln, schmusen, Beziehung und Entwicklung sind etwas, das wir von Beginn an üben und das so unmittelbar mit unserer eigenen Entwicklung verbunden ist, dass wir es nicht als getrenntes Bedürfnis ansehen.

Dann kommt die Pubertät. Und plötzlich kommt das Thema Sex ins Spiel.
Eigentlich ist die Fähigkeit und das Bedürfnis erwachsene Sexualität zu entwickeln lediglich eine Weiterentwicklung, die einige Jahre benötigt und ganz sicher nicht isoliert vom Rest der Entwicklung stattfindet.
Aber genau so wird das Thema heute behandelt.

In den 20igern habe ich mich "ausgetobt", mir war bewusst, dass meine Versuche und Experimente mit meiner Weiterentwicklung zu tun hatten, es war schmerzlich zu erleben, dass man eine Beziehung hat und die dann verliert, weil man selbst nicht in der Beziehung bleiben kann, weil der andere die Entwicklung als Bedrohung empfindet, das nicht dulden mag. Und dabei ging es nicht um Sex mit anderen. Obwohl auch das dann immer wieder mal Thema wurde. Das ist eine Konsequenz. Aber nicht die Ursache.

Manche Männer gehen fremd, wenn sie das Gefühl haben ihre Frau geht auf und davon.
Manche Männer dulden, dass ihre Frau fremd geht, um sie nicht zu verlieren.
Männer und Frauen sind sich in ihren Empfindungen also ähnlicher, als das Verhalten oft Glauben machen mag.

Manchmal ist es die berufliche Weiterentwicklung, manchmal sind es Kinder: Dann hat man "nur Sex", weil man woanders Anerkennung und Nähe sucht. Genau das, was über Sex eben auch vermittelt wird.
Die rein sinnliche Erfahrung, die eben Teil unserer Sexualität ist und schon lange bevor wir erwachsene Sexualität erleben und kennen lernen können Teil unseres Selbst ist.

In Phasen, in denen wir uns weiter entwickeln (müssen), liegt nahe, dass wir es so tun, wie wir es von Beginn an getan haben: Mit allen Sinnen.
Danke für deinen Beitrag. Eine Nachfrage:
Es geht aber auch nicht um die Frage, ob er seine Familie verlassen möchte. Weder für ihn noch für sie. Also nicht um Moral.

Seine Frau weiß davon und findet es gut? Oder hast du sie, die Betrogene, außen vor gelassen? Warum geht es nur um Moral, wenn einer mehr möchte? Geht es nicht um moralische Verfehlung, wenn einer die in der Beziehung einvernehmlich gesteckten Grenzen übertritt?

Ich sehe darüber hinaus ähnlich, dass es "nur Sex" nicht gibt. Das ist für mich meist eine Ausrede von rückratlosen Arschlöchern (sorry ich war öfter an der Seite der Betrogenen), die sich einreden wollen, dass es ja irgendwie noch rechtzufertigen wäre, was sie da tun.

Am Anfang einer heimlichen Affäre steht doch immer mindestens ein Mensch, der den Mund in der Beziehung nicht aufkriegt und jemand, der sich einen feuchten Kericht um die Gefühl des Partners des Geliebten schert, oder nicht? Damit sind ja schon ganz andere Dinge damit verwoben: mangelnde Fähigkeit oder Bereitschaft zu kommunizieren, die fehlende Bereitschaft an Menschen zu denken, die einem nicht direkt etwas bringen oder bedeuten.

Was ich in dem Zusammenhang sehr interessant finde:
Augenscheinlich haben die meisten Menschen mehr Problem damit Unbekannte um Geld zu erleichtern als ihre Gefühle zu verletzen. Das merkst du, wenn du in Foren mal zwei Szenarien aufmachst und frägst:

Findest du es richtig, dass du als Geliebte mit gutem Sex davon profitierst, dass jemand seine Frau betrügt?
Findest du es richtig, dass du als Freundin von nem Hunderter profitierst und schön essen gehst, dass dein Freund gerade jemandem gestohlen hat?

Meine Erfahrung ist, dass das letztere Tat mehr Ablehnung findet, während es für das Erstere gerade zu abstruse Rechtfertigungen gibt, warum das kein Problem ist... und das obwohl das eine jemanden um 100 Euro schädigt und das Andere eine ganze Familie zerstören kann.

"Nur Sex" ist dabei eine der häufigsten Formeln... obwohl es, wie du richtig sagst gar nicht möglich ist nur Sex zu haben. Dafür sind wir viel zu sehr in sozialen Bindungen verstrickt.

gruß
Brynjar
Ich denke, "nur Sex" hat man bei einem ONS - bei dem nichts bleibt als die Erinnerung (und in manchen Fällen selbst die nicht).

In dem Moment wo sich der Sex wiederholt, kommt es auch zu Gefühlen, zu Emotionen - denn ohne diese kann ich mir auch einen Vibrator (die Männer resp. eine Gummipuppe) nehmen.

Beim Sex werden Hormone ausgeschüttet, die zum einen durch den Orgasmus das Glücksgefühl steigern und zum anderen - bei Frauen schneller als bei Männern - sogenannte Bindungshormone ( http://www.3sat.de/page/?sou … senaktuell/181510/index.html und http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=51193 ), das Oxytocin, ausgeschüttet.

Selbst wenn man in einer Affaire nicht "die große Liebe" findet, spielen Gefühle m. E immer eine Rollle.
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Danke für das Thema.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
"Nur Sex" geht. Also in dem Sinn: "Wir haben Sex miteinander, aber wir empfinden keine Liebe füreinander und schon gar nicht würden wir eine Lebenspartnerschaft miteinander wollen."

Das geht natürlich bei einem ONS, logisch. Es geht aber auch bei einer Affaire. Und das gibt es ganz sicher sogar bei verheirateten Paaren: Man hat noch Sex miteinander, aber Liebe verbindet einen nicht mehr miteinander.

Für mich sind Liebe, Sex und Beziehung/Lebenspartnerschaft drei völlig verschiedene Dinge (klar, alles ist etwas zwischenmenschliches, aber sonst ...). Ähnlich wie Vorsuppe, Hauptgericht und Nachspeise. Gehört alles zu einem "Guten Essen", aber man kann auch alles einfach nur getrennt genießen und es muss dabei nicht schlechter schmecken.

Die imaginäre Verbindung dieser drei Dinge miteinander (Wenn man einen Menschen wirklich liebt - und es kann da nur Eine(n) geben - dann geht man mit ihm eine Lebenspartnerschaft ein und hat auch nur noch mit diesem Menschen Sex) führt in meinen Augen zu den schlimmsten Verwerfungen in vielen Beziehungen und auch irrsinnigen Vorstellungen, aus denen dann oft Enttäuschungen und Leid entstehen.

Ich bin der Meinung:
  • Jeder Mensch (der an sich in der Lage ist, andere Menschen zu lieben) kann mehr als einen Menschen lieben.
  • Nicht mit jedem Menschen, den er liebt, muss er eine Partnernschaft eingehen (eine Partnerschaft muss aber nicht zwingend auf zwei sich liebende Menschen begrenzt sein).
  • Man muss einen Lebenspartner nicht zwingend lieben - auch eine gute Freundschaft kann die Grundlage einer festen Partnerschaft sein.
  • Sex ist eine schöner Ergänzung der Liebe und der Partnerschaft. Er ist aber nicht zwingend für die Liebe oder eine Partnerschaft - und genau so muss er nicht auf diese begrenzt bleiben.


Ausgehend von diesen - ich nenne sie mal - Axiomen ist es dann auch kein Problem, eine freundschaftliche Beziehung zu seiner sexuellen Affaire zu pflegen. Und wenn sich daraus Liebe entwickelt (oder schon hat) - so what? Gleichzeitig kann er genau so seine Frau weiter lieben und mit ihr die Lebenspartnerschaft weiter führen.
Und würden alle Beteiligten die oben genannten "Axiome" über Sex, Liebe und Partnerschaft annehmen, könnten sie auch offen und ehrlich darüber reden, ohne Eifersucht zu entwickeln *g*

Ich werde zu einer Frau zum Beispiel nie sagen: "Ich werde dich für immer lieben und deshalb immer bei dir bleiben." So etwas kann man doch nicht ehrlichen Herzens und ernst gemeint versprechen. Was weiß ich denn, wie ich mich, wie sie sich und vor allem wie sich unsere Liebe in den nächsten 5, 10 oder 30 Jahren entwickelt?
Aber ich kann ihr offen und ehrlich versprechen: "Ich werde dich nie wegen einer Liebe zu einer anderen Frau verlassen - selbst dann nicht, wenn ich weitere Frauen liebe." Und das schafft Vertrauen, finde ich (wenn man das ernst meint und ggf. erklärt, warum man das so versprechen kann).
Eine Nachfrage:
Es geht aber auch nicht um die Frage, ob er seine Familie verlassen möchte. Weder für ihn noch für sie. Also nicht um Moral.

Seine Frau weiß davon und findet es gut? Oder hast du sie, die Betrogene, außen vor gelassen? Warum geht es nur um Moral, wenn einer mehr möchte? Geht es nicht um moralische Verfehlung, wenn einer die in der Beziehung einvernehmlich gesteckten Grenzen übertritt?

Mit "sie" war die Frau gemeint, mit der er die Affäre hat.

Seine Frau ließ ich außen vor, weil ich sie kenne. Daher weiß ich, dass weder für sie noch für ihn diese Liebe auf irgendeine Art und Weise in Frage steht.

Beide haben von jeher einen gemeinsamen und liberalen Standpunkt.
Wenn es passiert, dann passiert es. Aber dann ist es passiert und ich bin mir sicher sie haben nicht darüber gesprochen. Was nicht falsch sein muss. Sie setzen sich offenbar auf einer anderen Ebene damit auseinander und verwenden viel Aufmerksamkeit auf das, was ihnen in ihrer Beziehung wichtig ist.

Moralisch wäre, wenn die Affäre (thematisch) unreflektiert die Beziehung in Frage stellen würde, bzw. die Beziehung die Affäre. Die Affäre wird nicht gerechtfertigt weil einem der Partner in der Beziehung was schuldig bleiben würde und die Affäre ist nicht weniger wert als die Beziehung, weil es "nur" eine Affäre ist.

Hier wird nicht mit Doppelmoral gearbeitet.

Ich sehe darüber hinaus ähnlich, dass es "nur Sex" nicht gibt. Das ist für mich meist eine Ausrede von rückratlosen Arschlöchern (sorry ich war öfter an der Seite der Betrogenen), die sich einreden wollen, dass es ja irgendwie noch rechtzufertigen wäre, was sie da tun.

*flöööt*, Danke.

Was mich im laufe der Zeit richtig aufgebracht hat, das sind die Trümmer, die Männer gerne hinterlassen.
Meine Erfahrungen mit dem was da so alles vor sich geht gründen größtenteils aus der Betreuung der seelischen Trümmerfelder, die Männer hinterlassen. Die beste Freundin ist meistens diejenige, die den Mist dann auffangen darf. Was bei mir irgendwann dazu führte, dass ich den Kontakt zu Freundinnen, die im Internet Männerbekanntschaften suchten, vermied.

Am Anfang einer heimlichen Affäre steht doch immer mindestens ein Mensch, der den Mund in der Beziehung nicht aufkriegt und jemand, der sich einen feuchten Kericht um die Gefühl des Partners des Geliebten schert, oder nicht? Damit sind ja schon ganz andere Dinge damit verwoben: mangelnde Fähigkeit oder Bereitschaft zu kommunizieren, die fehlende Bereitschaft an Menschen zu denken, die einem nicht direkt etwas bringen oder bedeuten.

Jepp. Zu Beginn steht meistens Unaufrichtigkeit und Heuchelei. Einfach, weil diejenigen, die es so tun, es nicht besser wissen und können. Fehlende Selbstreflektion. Schwanzgesteuert?
Und Frauen?

Oder lernen wir es einfach nicht besser: Sex ist nur Sex, reiner Trieb. Zumindest sobald er außerhalb des moralisch vorgegebenen Sets geschieht. Früher war er auch innerhalb der Ehe "nur Trieb".

Die Frage ist doch welcher Trieb wirklich dahinter steckt. Zu was wird Sex benutzt? Da gibt es bestimmt mehrere Antworten. Die Freiheit besteht doch eigentlich darin, Sex zu instrumentalisieren wie man es möchte und braucht.
Der kleinste gemeinsame Nenner im www ist Sex. Das liegt auch nicht am Medium, sondern am User.

Meine Erfahrung ist, dass das letztere Tat mehr Ablehnung findet, während es für das Erstere gerade zu abstruse Rechtfertigungen gibt, warum das kein Problem ist... und das obwohl das eine jemanden um 100 Euro schädigt und das Andere eine ganze Familie zerstören kann.

Deutschland im 21. Jhdt.
Uschi propagiert die Internetzensur, vorgeblich geht es um Kinderpronografie. In Wirklichkeit steckt dahinter eine grundlegende Änderung der rechtlichen Stellung Europols und der Versuch ein europaweites Internet Kontrollnetz zu implentieren. Die Rechnung mit der Kinderpornografie geht nicht auf. Es sei denn, man wollte elegant die Unterstützung der deutschen Bevölkerung g e g e n das Projekt. Denn was dann die sonst so träge Masse ähnlich bewegte wie die Fußball Weltmeisterschaft war die Idee, dass grundsätzlich der Zugriff auf Internetpornos zensiert und kontrolliert werden könnte.
Komm denen man mit TTip.

Du kannst uns Deutschen Abgaben auferlegen wie Du lustig bist, Du kannst uns Gift ins Essen mischen, aber wenn es um unsere virtuelle sexuelle Freiheit geht, dann verstehen wir absolut keinen Spaß.
Grenzbereich
Erstmal wow für diese ausführlichen Posts hier.

Ich glaube, die Frage Sex oder Gefühle füreinander kann so nicht gestellt werden, bzw nicht schwarzweiß beantwortet werden. Denn meiner Meinung nach ist eine sog. Affäre alles zwischen ONS und partnerschaftliche Beziehung. Und vom demher gibt es auch verschiedene Ausprägungen und alle Facetten die eine allgemeine Antwort nicht möglich macht.

Ich selbst habe mich das auch schon bei meiner Affäre gefragt.Ich zB finde Sex sehr viel intensiver wenn es nicht nur um das technisch gute Ficken geht, sondern wenn ich die Frau auch als Person wunderbar empfinde. Mit einer sagen wir mal eher geistig trägen Frau zb könnte ich vielleicht einen netten ONS haben, aber sicherlich keine Affäre.
Jeder muss das für sich selbst rausfinden, wieviel Sex und wieviel Gefühl er hat und möchte. Ich hab es immer als Verliebtsein auf Zeit empfunden (und nicht mehr, bzw darüber hinaus) und auch so kommuniziert.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
"Verliebtheit auf Zeit" oder "Verliebtheit des Augenblicks" verwende ich auch gern.

Denn ohne Sympatie geht es wohl nur, wenn man den Sex mehr mechanisch als "Dienstleistung" betriebt. Und selbst dort ist es für viele wichtig, dass eine gewisse Sympatie des Augenblicks vorhanden ist - auf beiden Seiten.

Mehr ist aber auch nicht nötig. Auch dieser ONS-Sex kann sehr schön, erlebnisreich, aufregend und sogar tiefgehend (nicht nur körperlich) sein - und dennoch ist es kein Problem, danach wieder getrennte Wege zu gehen und nur die Erinnerung mitzunehmen *g* (finde ich jedenfalls - es sind sehr schöne Erinnerungen, die mir niemand mehr nehmen kann)
Auch dieser ONS-Sex kann sehr schön, erlebnisreich, aufregend und sogar tiefgehend (nicht nur körperlich) sein - und dennoch ist es kein Problem, danach wieder getrennte Wege zu gehen und nur die Erinnerung mitzunehmen *g* (finde ich jedenfalls - es sind sehr schöne Erinnerungen, die mir niemand mehr nehmen kann)

KANN - das kommt sicherlich immer auf den Menschen an der den ONS hat. Wenn man in der Lage ist, Fremden so zu vertrauen, dass man loslassen, sich fallen lassen kann, dann gebe ich Dir recht, dann kann auch ein ONS schön sein.

Der Mensch ist die Summe seiner (gemachten) Erfahrungen - hat er schlechte gemacht, dann wird er einem Fremden gegenüber nicht so ohne weiteres in der Lage sein zu vertrauen und dementsprechend wird das Erlebnis ONS dann auch ausfallen (Ausnahmen bestätigen, wie immer, die Regel) - je besser man den (Sexual-)Partner kennen lernt, desto harmonischer und erfüllender wird die Sexualität - meiner Erfahrung nach.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Ich finde beides schön - oder besser: beides kann sehr schönen Sex ergeben.

Sowohl das aufregende, spannende, ungewisse, meist auch sehr heftige und plötzliche sexuelle Treffen mit einem bis Dato unbekannten Menschen wie auch der Sex mit einer sehr vertrauten Person.

Und beides kann auch genau so "nach hinten losgehen" *zwinker*

Ich muss aber sagen, dass ich meine intensivsten und aufregendsten sexuellen Erfahrungen in solchen ONS-Situationen, die völlig ungeplant und quasi überrumpelnd eintraten, gemacht habe. Vielleicht auch wegen der Einmaligkeit dieser Situationen. Jeder weitere Sex hätte dieses Besondere wahrscheinlich auch zerstört *g*

(Allerdings habe ich auch meine "schrecklichsten" Erfahrungen so gemacht *zwinker* )
Das höre ich von Männern öfters als von Frauen, Sorbas. *g* (und das meine ich jetzt wertfrei).

Kommt evtl. auch daher, dass viele Frauen, jedenfalls die aus meinem Umfeld, sich mit ONS eher schwer tun, nicht direkt im Bett landen möchten - klar, jede(r) hat wohl schon einmal eine Situation erlebt, die aus dem Ruder gelaufen ist und einfach heiss wurde - aber sie haben, bei mir jedenfalls, so heiss es vorher auch war, einen schalen Nachgeschmack hinterlassen.

Aber das liegt einfach daran, das jeder Mensch es anders empfindet und anders, auch emotional, an die Sache herangeht.
**My Paar
260 Beiträge
"Nur Sex" schwierig ...
Gerne würde ich ja einen ebenso ausführlichen Beitrag schreiben wie meine Vorgänger, aber für heute möchte ich es bei einer kürzeren Fassung belassen.

Dabei möchte ich nochmal das Thema "Nur Sex" aufgreifen und die Dreiteilung von sorbas.

Ich habe selber in meinen jüngeren Jahren eine Affäre gehabt, ohne sie damals so genannt zu haben.
Dabei hatte ich mit fortschreitender Zeit schon das Gefühl, dass die "Beziehung" für meine damalige Sex-Partnerin immer wichtiger wurde, während meine Gefühle für sie eher gleichbleibend und auf eine Freundschaft und den Sex beschränkt waren und weniger auf eine echte - und dauerhafte - Beziehung.

Mein Eindruck ist daher schon, dass grundsätzlich eine Trennung von Liebe, Sex und Freundschaft möglich ist, jedoch oftmals an den unterschiedlichen Bedürfnissen der Partner scheitert.

Ansonsten möchte ich zur "Moral"-Debatte noch beisteuern, dass ich mich als Mensch auch in einer Beziehung nicht als Eigentum sehen möchte. Daher ist ein Betrug oder ein "Diebstahl" durch eine fremde Person ausgeschlossen und daher ein Vergleich mit gestohlenem Geld aus meiner Sicht unpassend.

Soviel für heute ...
Ich denke, dass die Zeit, also Erfahrungen miteinander, entscheiden, in welchem Gleichgewicht sich Freundschaft, Liebe und Leidenschaft einpendeln.
An Sex an und für sich glaube ich nicht.

... das mit der Katze ist richtig ggg ...
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das Gute daran ist, dass es jeder nach seinem Gusto handhaben kann. Es kann durchaus sein, dass jemand "nur Sex" hinkriegt, probiert habe ich das auch.

Meine Entscheidung ist heute eine, die dagegen ist, einfach weil es mir zu dürftig ist.
**My Paar
260 Beiträge
@heidicgn
Da möchte ich sogar fast glauben, dass Erfahrungen (welche oftmals nur im Zusammenhang mit dem Älterwerden entsteht) dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Heute kann ich mir auf Dauer "Nur Sex" auch schwerer vorstellen, was aber in der Hauptsache an den gemachten Erfahrungen und den damit verbundenen, geänderten Bedürfnissen liegt.

Letztlich ist es halt auch so wie Du sagst: Jeder nach seinem Geschmack - welcher oftmals wegen der unterschiedlichen Erfahrungen auch sehr unterschiedlich sein kann.
]Da möchte ich sogar fast glauben, dass Erfahrungen (welche oftmals nur im Zusammenhang mit dem Älterwerden entsteht) dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Heute kann ich mir auf Dauer "Nur Sex" auch schwerer vorstellen, was aber in der Hauptsache an den gemachten Erfahrungen und den damit verbundenen, geänderten Bedürfnissen liegt.
Heute bin ich freier als früher,vielleicht war es auch die prüde Erziehung, die einmaligsten Erlebnisse in ONS gehabt,bedingt durch den Reiz der Situation.Nur Sympathie war immer dabei.Sex ist wichtig,aber nicht um jeden Preis."Nur Sex" warum nicht,aber auf Dauer nicht.
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wenn ich darüber nachdenke, habe ich noch eine andere These: Ich glaube heute, dass ich einfach keine Lust mehr darauf habe, mit Männern zu schlafen, die das "abarbeiten".

Es gibt definitiv zu wenig gute Liebhaber.
*****cgn:
Es gibt definitiv zu wenig gute Liebhaber.
Genau das finde ich auch.Sex ist zwar egoistisch,nur Mann ist egoistischer.Sex ist auch geben und nicht nur nehmen
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das ist mir zu simpel, guter Sex heißt immer Wissen und Erfahrung mit Aufmerksamkeit zu kombinieren. Bei einer ersten Begegnung ist das Fallen lassen und Wünsche formulieren oft blockiert. Und darunter leidet die Qualität.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Jetzt sehen die beiden Damen das aber ein wenig einseitig *zwinker*

Ihr reduziert "nur Sex" darauf, dass der Mann einfach mal ein Loch bräuchte, an dem er sich befriedigen kann. Solche Männer mag es geben, aber denen empfehle ich dann eher eine Gummipuppe. Die ist immer bereit, muss man nicht erst "gefügig" machen und will auch definitiv danach nicht mehr kuscheln *ggg*

Aber ist guter (!) Sex nicht immer ein gegenseitiges Nehmen und Geben? Egal, ob es dabei "nur um Sex" geht oder um mehr.

Ich habe das mal "Liebe des Augenblicks" genannt. Wenn ich Sex mit einer Frau habe, dann ist mir diese Frau in diesem Augenblick auch wichtig - und zwar komplett und nicht nur zwischen den Beinen. Und ich gehe davon aus, dass es anders herum auch so ist. Wäre mir einer Frau nicht in dem Moment auch als Mensch, als Persönlichkeit wichtig, dann wollte ich auch keinen Sex mit ihr. Das wäre dann wirklich nur eine andere Art der Selbstbefriedigung, und die kann ich einfacher haben *zwinker*
Wenn ich Sex mit einer Frau habe, dann ist mir diese Frau in diesem Augenblick auch wichtig - und zwar komplett und nicht nur zwischen den Beinen. Und ich gehe davon aus, dass es anders herum auch so ist
Toll,wie du das siehst,nur ich habe andere Erfahrung gemacht,wo Wertschätzung nicht da war,trotz sehr hohen Intellekt und Lebenserfahrung.Ich bin heute die,die ich immer sein wollte,und dafür liebe ich mich und bin undenkbar dankbar dafür.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
OK, da kann ich nachvollziehen, dass du dich dann mehr benutzt als befriedigt gesehen hast. *schiefguck*
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Sorbas, ich verstehe gut, was du meinst. Und wenn es so ist, dann ist es so.

Die Wirklichkeit kann jedoch ganz anders aussehen, in meiner Erfahrung jedenfalls. Erstens finde ich unbekannte Männer nicht so oft sexuell anziehend, das kann durchaus daran liegen, dass es eine Reihe Männer gibt, die sich überhaupt nicht um den Einklang zwischen innen und außen scheren. Mir sind Statussymbole überhaupt nicht wichtig, ich will allerdings auch nicht mit jemandem ins Bett, der blöd wie ein Brot ist oder für den Sexiness hauptsächlich mit kurzem Röckchen slipless in High Heels sein soll. Es ist deutlich vielschichtiger.

Mein Kopf muss mitspielen wollen, ich möchte den Mann gerne toll finden können, jedenfalls in irgendeiner seiner Eigenschaften. Ja. Es wird zu schnell kategorisiert...keine Frage, auch durch mich.

Wenn du mal solche Mails bekämst wie ich, dann würdest du es vielleicht noch besser verstehen. "Auchgeil" beschreibt oft die gesamte intellektuelle Substanz....sorry, darauf kann ich nicht. Oder es soll witzig sein, pffffft.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Heidi, wie wäre es, wenn du solche Mails und Typen einfach ignorierst (wirklich und komplett - also gar nicht erst zur Kenntnis nehmen).

Klar gibt es die, und das sicher nicht zu knapp. Die dazu passenden Frauen gibt es übrigens auch, mit denen kann ich auch nicht viel anfangen, selbst wenn man die mir nackt auf den Bauch binden würde *ggg*

Na und - ich nehme aber einfach nur die wahr, die mich auch interessieren. Die anderen sind ... - naja, eben einfach "Die Anderen" *zwinker*
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Aber, Liebchen, genau das tu ich doch....genau das. 🏃
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