"Alle High-IQler denken erst nach ...
... und das kann dauern.
Und kommen beim Nachdenken zu dem Schluß, dass die, die das Ergebnis lesen könnten, es wahrscheinlich doch nicht kapieren. Oder falsch verstehen. Und behalten das Ergebnis ihrer Überlegungen dann doch lieber für sich.
War eine meiner Kindheitserfahrungen, die ich heute, 60 Jahre später, immer noch im Kopf habe:
München, 50er Jahre, Rosenheimer Berg (jeder aus München und Umgebung weiß, was/wo das ist). Da führte eine Trambahnstrecke hinauf. Mein Vater - Techniker durch und durch - zeigte mir 8 oder 9 jährigem Steppke eine technische Besonderheit:
Die Weichen der Straßenbahn wurden damals (vielleicht heute auch noch) vom Fahrer über den Fahrstrom gesteuert. Hieß, fuhr der Fahrer ohne Stromabnahme über einen der Weiche vorgeschalteten Abschnitt, so blieb die Weiche in der Stellung, in der sie sich befand. Fuhr er mit Stromabnahme drüber, so schaltete die Weiche um. Jetzt gabelte sich das Gleis ziemlich weit oben am Rosenheimer Berg. Wäre die Weiche an dieser Stelle gewesen, und hätte der Fahrer da ohne Stromabnahme drüber müssen, so wäre der Zug u.U. zum Stehen gekommen. Deshalb war die Weiche unten am Berg, das Gleis lief den Berg doppelt hinauf und teilte sich dann oben.
Mit entsprechender Erklärung hatte ich das verstanden. Und teilte das in der nächsten Pause ganz stolz meinen Klassenkameraden mit. So weit so gut.
Dann kam zum Verkehrsunterricht die Polizei in Uniform in die Schule. Zu Schluß fragte der Beamte noch, ob noch jemand eine Frage habe. Einer meldete sich:
"der N.N. hat gesagt, dass die Trambahn Gas gibt, wenn sie um die Kurve fährt."
Der Polizist:
"So ein Quatsch (baierisch Schmarrn), eine Trambahn kann gar nicht Gas geben!"
Damals hatte ich mir geschworen, nie mehr jemandem etwas zu erklären, das er noch nicht versteht.