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Damen?

*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich sehe da gar keinen Unterschied, außer den der vertraglich festgelegten Leistungen, den die Prostituierte auf dem Wege der Vorkase umgeht.

Aber prinzipiell gibt es in meinen Augen keinen Unterschied.
Für mich schon - die einen lebten im Grunde genommen in sicheren sozialen Verhältnissen, die anderen meist in ärmlichen, von der Hand in den Mund.
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Naja, du konntest auch als Mätresse deinen Status schnell verlieren, und gesellschaftlich haben es auch nicht alle geschafft.

Viel spannender ist doch die Frage, wieso seit jeher die Frauen geächtet wurden, die sich für Sex bezahlen lassen (war oft die einzige Überlebensstrategie) und nicht die Männer, die das verursachen?

Meines Wissens ist Schweden das einzige westliche Land, in dem Freier die gleiche Bestrafung riskieren wie Huren.

Und da nutzt auch die Bezeichnung "Dame" nichts.
Naja, du konntest auch als Mätresse deinen Status schnell verlieren, und gesellschaftlich haben es auch nicht alle geschafft.

Ja, sicher das - dann mussten sie entweder schnellstmöglich einen neuen Gönner finden, oder sie stürzten mehr oder weniger schnell hinab in die Gosse.

Ich würde einmal vermuten, dass die wenigsten Mätressen von der feinen Gesellschaft anerkannt wurden oder geduldet wurden - die meisten lebten wohl in einer "Zwischengesellschaft" sie gehörten weder zur Oberschicht, noch zum Bürgertum oder der Arbeiterklasse - sie fanden sich evtl. eher im Theater- und Künstler-Milieu wieder.
Viel spannender ist doch die Frage, wieso seit jeher die Frauen geächtet wurden, die sich für Sex bezahlen lassen (war oft die einzige Überlebensstrategie) und nicht die Männer, die das verursachen?

Diese Frage stellen sich die Frauen, die dem Gewerbe nachgehen, wohl seit Jahrhunderten.

Es ist doch selbst heute noch so, dass ein Mann mit viel Erfahrung ein toller Hecht ist, eine Frau mit viel Erfahrung hingegen eine Schlampe.
Wobei dann auch noch viele Männer behaupten, sie haben damit überhaupt kein Problem wenn ihre Freundin Erfahrung hat - aber heiraten würden sie eine "solche Frau" dann wohl eher doch nicht ...
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Tatsächlich sind Mätressen und Konkubinen in etwa das gleiche - nur wenige schaffen den Sprung in die Gesellschaft, die große Mehrheit lebt mehr oder weniger im Verborgenen. Stets sind sie (inoffizielle) Geliebte von verheirateten Männer und selber ledig/geschieden/verwitwet.

Ganz wenige schaffen es, aus eigener Kraft wirtschaftlich unabhängig zu werden, also etwa das Geld zu investieren und/oder eigene Geschäfte zu betreiben.

Und sie genießen nur selten Respekt.

Ja, doppeltes Maß, auch heute noch angelegt. Sogar in den äußerst umstrittenen BRAVO-Flirtempfehlungen wird den Mädchen geraten, über die wahre Anzahl ihrer Flirts Stillschweigen zu bewahren. Junge Männer suchen sich hier im JC erfahrene Frauen als Trophies, nicht als Beziehungspartnerinnen.
***ui Frau
11.554 Beiträge
zum begriff "dame" hab ich ein barockes bild im kopf - raschelnde röcke, spitze, hochsteckfrisuren, fächer, usw... der begriff in die jetztzeit geholt hat für mich auch was ähnliches - überspitzt eine etwas in die jahre gekommene frau mit schoßhündchen, edel gekleidet - mit fuchs um den hals oder nerzjacke...

die "feine dame der gesellschaft" eben... würd ich heute fast nur mehr in die königs-/adelshäuser tun den begriff...

mätressen waren doch meines wissens frauen, die sogar offiziell den ehefrauen der adeligen/monarchen (und um die gings hauptsächlich) vorgestellt und als hübsches, schmückendes beiwerk bei offiziellen anlässen "geduldet" und mit behausungen und "lohn" bedacht.

manche könige haben doch ihre mätressen geheiratet - katharina die zarin von russland war doch auch mal eine? oder irr ich mich?

irgendwo hab ich vor gar nicht all zu langer zeit eine doku über berühmte mätressen gesehen.
das waren alles frauen die zum teil selber vereheiratet waren und keine blutjungen dinger - sondern frauen die "schon was darstellten". keine bettelarmen - sondern schon aus einem gewissen - aber niederen adels oder hohem bürgerstand.

ich weiss nicht, ob da geld der hauptanreiz war und nicht viel mehr macht auf ganzer linie im vordergrund stand warum eine frau zur mätresse werden wollte.
wie wir ja wissen, geld und macht macht sexy - und das war immer schon ein punkt warum sich hübsche frauen den hässlichsten typen an den hals geworfen haben *zwinker*

wenn ich mir das so überlege, hat das durchaus was die geliebte eines königs zu sein und viele annehmlichkeiten allein durch seinen stand genießen zu können.

für mich hat das mit prostitution nix zu tun.
eher mit einer, banal gesagten, vielweiberei oder polyamorie wie mans heute nennen würd.
und, mit einer gewissen interessensgemeinschaft. sie gibt schönheit und gutes benehmen gegen angenehmen lebensstandard. ich würds nur sekundär am sexuellen festmachen...
aber vielleicht seh ich das falsch?
***ui:
manche könige haben doch ihre mätressen geheiratet - katharina die zarin von russland war doch auch mal eine? oder irr ich mich?


Punkt eins: Ich meine, ja, das gab es. Zumindest so in etwa...


Heinrich VIII hatte Anne Boleyn zumindest zunächst als Mätresse ins Auge gefasst. Diese entzog sich ihm aber so lange geschickt, bis er sie schließlich heiratete.

Jane Seymour, Annes Nachfolgerin, soll auch bereits an seiner Seite gewesen sein, bevor Anne den Kopf verlor.
Offiziell war sie aber auch nicht seine Mätresse.


Ludwigs XIV. heiratete Madame de Maintenon, seine langjährige Mätresse. Allerdings war das eine morganatische Ehe.



Punkt zwei: Nein, definitiv nicht. Katharina, die Große, war die Ehefrau des Zaren, der ziemlich dumm und beim Volk und vor allem dem Adelstand und der Armee (dessen Oberbefehlshaber ja auch aus dem hohen Adel kamen) ausgesprochen unbeliebt. Den hat sie aber klug beiseite geschafft.

Sie selber hatte aber Geliebte.

Bei ihr trat Punkt eins sogar zu.

Stanislaus II. August Poniatowski wurde durch ihre Unterstützung König von Polen.

Fürst Potjomkin soll sie heimlich geheiratet haben.
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