Guten Morgen/Abend..
...je nachdem wie man es sieht.
Ich habe hier einige nette Anekdoten gelesen und möchte mich somit der kollektiven Vorstellungsrunde anschließen.
Ich habe den Stempel der Höchstbegabung schon relativ früh aufgedrückt bekommen, nämlich in der Volksschule. Nach meiner ersten Woche in der Schule habe ich (nach Erzählung meiner Mutter) eben diese zu einem Gespräch gebeten und sie völlig entsetzt gefragt, ob es ihr Ernst sei, dass ich dort weiterhingehen müsse. Nach ihrer Frage, weshalb ich nicht möchte, meinte ich nur: "Mama, die Lehrerin will von mir, dass ich übe meinen NAMEN zu schreiben! Ist das ihr ernst?" (Ich konnte bereits seit einiger Zeit lesen und schreiben.) Nach einer heftigen Diskussion hat mich meine Mama doch überreden können, wieder an "diesen Ort", wie ich die Schule genannt habe, zu gehen, allerdings habe ich mich nur ihr zuliebe dazu breitschlagen lassen.
Zum Glück sind meine Eltern Lehrer und haben mich immer dementsprechend zuhause gefördert (Hochbegabtenschulen etc. wurden mir zum Glück erspart, ich war wohl immer etwas zu verpeilt dazu, sie wollten mich nicht unter Druck setzen) und mich mit Unmengen an Büchern versorgt, da ich schon früh ausgesprochen stur war und nur das gelernt habe, was mir auch Spaß gemacht hat.
Diese, etwas unangenehme, Eigenschaft ist mir bis jetzt erhalten geblieben, macht mir an der Uni allerdings manchmal zu schaffen.
Dinge die mich interessieren muss ich mir nur einmal durchlesen, an anderen Themen sitze ich stundenlang und das ziemlich erfolglos.
Z.B.: habe ich meinen armen Professor, bei dem ich ein Diplomandenseminar besucht habe, damit schon einmal zur Verzweiflung getrieben... Er hat mich aufgerufen um einen Fall lösen zu lassen, ich habe ihn auch richtig gelöst. Als er nach der Erläuterung gefragt hat, habe ich nur mit den Schultern gezuckt und gemeint "keine Ahnung, das hat mich nicht mehr interessiert, ich lese es mir irgendwann später durch." Worauf er nur resignierend seufzte "Na Frau Kollegin, wir beweisen heute wieder einmal Mut zur Lücke..."
Das bringt mich zu meinem bisherigen "Werdegang":
2003 maturiert, danach 2 Jahre Medizinstudium, abgebrochen, ein Jahr in einem Callcenter verbracht, den Job geschmissen und ein Studium gefunden, das mir halbwegs liegt: JUS.
Mit diversen Hochbegabtenvereinen habe ich auch schon Erfahrung gesammelt, aber... die Menschen, die ich dort kennengelernt habe waren irgendwie.... spooky...
Menschen, die sich allein über ihren Intellekt definieren, kein anderes Gesprächsthema als ihre Intelligenz haben, sich selbst beweihräuchern, sich ständig gegenseitig auf die Schultern klopfen und betreuern, wie eloquent sie nicht sind.
Ich habe mich haltlos betrunken, so habe ich diesen ersten und einzigen Abend relativ unbeschadet überstanden.
LG
Kathy