also noch eine Randbemerkung zur Gretchenfrage
Jason,
ich wollte mit meinem Hinweis auf die Wurzeln des Maria-Kultes Bezug auf Deine These nehmen, die "Jungfrau Maria" sei im Rahmen der Christianisierung Germaniens erfunden worden. Das ist etwas zu kurz gegriffen. Die Ausbreitung von Religionen folgt meiner Meinung nach immer den Prinzipien Vernichtung und Absorption. Hindernisse werden durchbrochen oder umgangen, ähnlich wie bei einem Bach, der sich den Weg zum Tal sucht. Zwischen dem wohl bekannten "willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein" gab es immer etliche Versuche, die bestehenden Kulte zu absorbieren.
In unserem Kulturkreis ist ein hübsches Beispiel Fronleichnam, welches ursprünglich ein heidnisches Fest war, bei dem Stiersamen auf den Feldern versprengt wurde, um der Fruchtbarkeit zu huldigen. Die katholische Kirche hat das übernommen und segnet die Felder aber lieber mit Weihwasser.
Die Idee der Dreifaltigkeit und der Jungfrau Maria hat sich in Ägypten als erfolgreich erwiesen und wurde auch in anderen Regionen angewandt. Dabei ging es weniger um eine feste Strategie, sondern vielmehr um einen Dialog im Sinne von: Ach, Ihr habt da eine starke Göttin, der Ihr huldigt? Wir haben das auch, bei uns heißt sie nicht Isis/Freija sondern Maria und wir finden sie auch ganz arg bewundernswert. Ist ganz einfach, probiers doch mal aus...
Soviel dazu, Euch einen schönen Abend
Epi