Trieb contra Intellekt

Was bedeutet "Empathie" denn eigentlich?

Es geht um die Fähigkeit, auch Bedürfnisse und Emotionen anderer Menschen wahrzunehmen. Um die Fähigkeit, eine Angelegenheit auch aus der Perspektive anderer (zumindest halbwegs) wahrzunehmen.

Damit führt sie auch dazu, die eigenen Schritte im Hinblick auf andere Menschen sehr bewusst zu reflektieren (wie ich es exemplarisch beschrieben habe).

Gerade "erste Schritte" sind dann meist sehr (oder zu sehr) bedacht. Häufig unterbleiben sie sogar.

Und genau das WIRKT dann "schüchtern".

das ist widersprüchlich.
denn wenn jemand tatsächlich über das nötige maß an empathie verfügt, wird derjenige die ersten schritte kennen. er weiß, was das gegenüber möchte.
auch, wenn das gegenüber eben keinen ersten schritt will.

Intelligenz und Empathie achten den freien Willen des Gegenübers.

Ich kann spekulieren, was mein Gegenüber will... aber ich würde mir nicht anmaßen, es im voraus genau zu wissen.

das ist klar, sieh das "weiß" in anführungsstrichen... das ändert aber nichts an der aussage, dass es einem menschen mit einfühlungsvermögen leichter (oder zumindest nicht schwerer) fallen sollte, auf andere menschen zuzugehen.

ob draufgängerisch oder schüchtern hängt meiner meinung nach nicht mit empathie oder intellekt zusammen, sondern mit der persönlichkeitsstruktur, den erfahrungswerten und der erziehung.

Kann man "Empathie" und "Intellekt" einerseits und "Persönlichkeitsstruktur" bzw. "Erfahrungswerte" andererseits denn sinnvoll trennen?

Zeigt sich Intellekt nicht gerade darin, wie wir Erfahrungen machen, wie wir sie reflektieren und wie wir sie beWERTen?

irgendwo muss eine grenze gezogen werden, intelligenz ist ja nicht alles, was aus persönlichkeit und erfahrung resultiert.

klar bestimmen sämtliche erfahrungen unseres lebens unsere persönlichkeit und zum teil auch unsere intelligenz (da intelligenz auch in gewissem maße trainiert werden kann), dennoch spielen erbliche faktoren ebenso eine rolle und deswegen sollte man erfahrungswerte und intelligenz nicht vordergründig zusammen betrachten.

Hallo,

Wir sollten die Begriffe "Intellekt" und "Intelligenz" nicht synonym verwenden.

Nicht alle intelligenten Menschen sind Intellektuelle und es ist nicht unbedingt notwendig, überdurchschnittlich intelligent zu sein, um als Intelektueller zu gelten.


Gruss

TSOTB

ok, da hast du recht.
ich habe mich auf intelligenz bezogen, stormbringer66 eher auf intellekt.
klassisch aneinander vorbei gedacht würde ich sagen. ^^

mehr Ideen ins tägliche Leben "unter der Bettdecke" brächte, bis mich heute jemand darauf ansprach, ob Mann überhaupt mit einer weiblichen Intelligenzbestie erfüllten Sex haben könnte und die überhaupt "abschalten" könne, dabei.

Meine Erfahrung lehrte mich, das ein Mensch, der sich Dinge vorstellt und dabei auch farbig und dreidimensional ausmalt, durchaus höchstes Interesse bei dem oder den anderen Partnern hervorrufen kann, ohne gleich in seiner "Verkopftheit" gefangen zu bleiben....

Auch sich zwischendurch auf intelligente, durchaus errotische Art zu unterhalten empfinde ich als anregend... dumme Menschen jedoch, die ausser "boah, was bist du geil" gar nichts zu sagen wissen, sind das, was ich ehr abtörnend nennen würde...

Ich wüsste gerne, wie ihr das seht!

Mir scheint, daß sich dieser Faden in mehrere Themen gespalten hat. Ich will mal versuchen, meinen Senf zu den jeweiligen Unterthemen zuzugeben.

Intelligenz ist zweifelsohne sexy, zumindest für mich. Die oben bemühte Vorstellungskraft, eine lebendige Phantasie und nicht zuletzt die Fähigkeit, diese auch in Worte zu fassen, machen doch doch den Sex erst richtig spannend. Ich für meinen Teil kann behaupten, daß mein Trieb nicht unter meiner unglaublichen Inteligenz leidet .

In der ursprünglichen Frage war aber nach Künstlern und Intellektuellen gefragt. Hier mag die Hypothese durchaus in einigen Fällen zutreffen. Das mag an der mit dem zugehörigen Selbstverständnis einhergehenden Manieriertheit zusammenhängen. Oder aber der Zusammenhang ist umgekehrt und ein - aus welchen Gründen auch immer - nicht ausgelebter Sexualtrieb sublimiert sich in künstlerischen oder intellektuellen Ergüssen.