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Intelligenz-Underarchievment-Leistungsverweigerung-Arbeiten

Intelligenz-Underarchievment-Leistungsverweigerung-Arbeiten
Es gibt viele wirklich intelligente Leute, die a) viele, angeblich psychische, Probleme haben (s.z.B. Andrea Brackmann, Jenseits der Norm - sie pathalogisiert mir viel zu sehr - ich denke nicht, eben das wir krank sind/werden, weil wir intelligent sind...), und/aber b) sich in engen Strukturen der normalen Arbeitswelt nicht einfügen können, bzw. wollen... Dabei hätten wir Potential ohne Ende - wenn man uns ließe...Wie denkt ihr darüber, wie sind eure Erfahrungen - oder sind hier nur die Supererfolgreichen *gruebel*
********nder Mann
2.896 Beiträge
Ich glaube, dass a) oft aus einer Maxime heraus entsteht, Besonderes leisten zu müssen. Sei es von außen oktroyiert oder internalisiert. In meiner Familie wurde ich als erster Dr. gehandlet (Da hatte ich noch nicht mal Abitur.), ein Kommilitone meinte, dass ich längst Juniorprofessor wäre, wenn ich mich beim Studium ein wenig angestrengt hätte (Da krepelte ich an meiner Diplomarbeit rum.), usw.

Ich sehe mittlerweile Intelligenz (/den IQ) überwiegend als Faktor wie Körpergröße. Hat mich keiner nach gefragt, muss ich mit leben. Wesentlicher für Lebenszufriedenheit erachte ich Impulskontrolle und die Fähigkeit zur Emotionsregulation, gepaart mit Selbstfürsorge.

Diverse psychische Störungen korrelieren mit Intelligenz (z. B. schizophrene Erkrankungen). Zeitgleich stellt Intelligenz auch einen protektiven Faktor dar. Man muss sie halt auch nutzen und nicht nur haben.

Das führt mich zu b) und der Opferkarte der Intelligenten. "Ich könnte ja so viel Tolles machen, wenn man mich nur ließe". So war ich früher auch unterwegs, bin es manchmal immer noch. Grundlegend gilt allerdings: Nur, weil etwas für mich/aus meiner Sicht gut ist, heißt es noch nicht, dass die soziale Gruppe davon profitiert. Von dem her formuliere ich meine Ideen meist als Vorschläge und Anregungen. Das reduziert a) meine Fallhöhe und macht sie b) ungefährlicher, womit c) ihre Umsetzungswahrscheinlichkeit steigt, sofern sie von der Gruppe als zielführend wahrgenommen werden. Und wenn c) nicht stattfindet, könnte ich mir immer noch einen neuen Job suchen.

Seitdem ich also die Bedürfnisse der anderen in meiner Umwelt stärker berücksichtige, erfahre ich eine stärkere Berücksichtigung. Und manchmal nehme und schaffe ich mir einfach Freiheiten, die ich brauche, ohne die explizite Erlaubnis. Dafür halte ich dann aber auch meinen Kopf hin.

TLDR:
"Das Recht auf ein gescheitertes Leben ist unantastbar." (aus: Die fabelhafte Welt der Amelie)
Emanzipation, Selbstfürsorge und Eigenverantwortungsübernahme finde ich wesentlich.
Laterale Führung rockt, ist manchmal aber auch verdammt mühselig.
********er79 Mann
117 Beiträge
Im aktuellen MinD-Mag gibt es den Beitrag "Wie kommt die Hochbegabung ins Selbstbild?", der zu dieser Fragestellung einige interessante Ansätze bietet. Mir gefällt der Transfer des Identitätsentwicklungsmodells Homosexueller auf die Minderheit "Hochbegabte", nach dem es sechs Stufen gebe: Verwirrung - Vergleich - Toleranz - Akzeptanz - Stolz (lt. Studie bei HB übersprungen...) - Integration.

(Das Magazin mit dem Artikel gibt es ja wie immer zum kostenfreien Download auf der Mensa-Website, falls jemand in dieser Gruppe, aber nicht im Verein ist.)
***io Frau
356 Beiträge
Unterschiede
Ich gehöre zwar nicht zu den Menschen, die einen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Verhaltensmustern machen, aber genau in diesem Punkt sehe ich doch mal Unterschiede.

Hochbegabte Frauen sind tatsächlich angepasster, was alles andere als gut ist. Sie "schaffen" es tatsächlich meist, weniger aufzufallen, indem sie einfach nicht jeden spüren lassen, dass sie ihm überlegen sind.

Das führt allerdings oftmals zu Frustrationen, die noch größer sind, als die der klassischen Underachiever. Glücklicherweise ändert sich das in der schulischen und universitären Umgebung langsam aber sicher.

Wichtig ist aber, wie auch bei allen anderen Menschen, dass man seinen Weg findet, der auch bei Hochbegabten nicht vorherbestimmt ist. Nur weil man intelligenter ist, als die anderen, muss man nicht "deren" Vorgesetzter werden. Ein frustfreies Leben kann ganz anders aussehen *g*
Ich schließe mich @********nder weitgehend an.

Ergänzen möchte ich, das die Berücksichtigung meiner Umgebung nur dann gelingen kann, wenn ich mich selbst gleichermaßen berücksichtige. Denn sonst kann sich die Rücksicht letztlich nur als eine Vorsicht, vor mir selber und der Welt, darstellen.

Wenn diese grundlegenden "Rücksichten" erkannt sind, ist eine Leistungsverweigerung nur noch der Erwartungsmaßstab einer Norm der Gesellschaft.
*****us6 Mann
790 Beiträge
Clubbing statt jammern
Ja, diese Jammer-Session, in die HB-Männchen (und -weibchen?) gern verfallen, kenne ich von mir auch: Warum läßt man mich nicht, warum verkennen mich alle, was könnte ich megaerfolgreich sein...uäää... Da gibts hier einschlägigen Jammerblues von mir selbst im Forum *schäm*.
Mal ehrlich: Gerade wir haben doch wohl das Zeug, diese ganzen Psychokisten mit der Zeit zu erkennen - und dann eben einzukalkulieren.
Konkret: Wenn ich merke, dass Leute abwehrend bis offen aggressiv reagieren, weil ich dauernd schneller und manchmal besser bin - ja, dann muss ich einen Teil meiner Begabung eben in "clubbing" investieren. Dann bin ich nicht mehr ganz so schnell (weil Energie für anderes verbraucht wird), dafür aber akzeptierter.
Ich weiß: Das fällt nicht jedem leicht, gerade bei HBs gibts ja oft autistische Züge. Aber Leute: anderen Menschen fällt Mathe nicht leicht, also müssen sie sich doppelt und dreifach anstrengen. So ist es für manchen hier dann eben mit dem Smalltalk. Kriegen wir aber hin!
Mir hat entsprechendes "Umdenken" jedenfalls geholfen. Statt einsamer Überflieger - von manchen ausgebremst und von allen mit Argwohn betrachtet - bin ich jetzt gut integriert, voll akzeptiert, sogar erfolgreich, wo ich vorher nur auf Ablehnung stieß. Kann ich nur empfehlen. Ist nicht leicht - aber wenns leicht wär, könnt es ja jeder *zwinker*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
sich in engen Strukturen der normalen Arbeitswelt nicht einfügen können, bzw. wollen

... war mal Eckpfeiler einer politisch-sozialpsychologisch-philosophischen Theorie.

https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Marcuse

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Marcuse nie gelesen habe, aber sein Geist durchwehte in Form des Begriffs der Totalverweigerung fraglos die politischen und ideologischen Prägungen meiner Jugend.

Die Frage der Erwachsenen, was ich denn einmal werden wolle, habe ich damals immer als unerträglich empfunden. Das war irgendwie wie: sich eine Mütze aufsetzen und die zum Berufsfeld passende Uniform anziehen und dann den Rest seines Lebens in diesem selbstgewählten Gefängnis als Rädchen in der Maschine verbringen. Unter Verzicht auf das Leben selber.

Zwischendurch habe ich mich auch jahrelang geärgert, dass ich damit so viel meines Potentials verschenkt habe. Irgendwie war das ja auch pubertär. Einige pragmatische Kompromisse bin ich dann eingegangen und hatte auch durchaus so was wie Erfolg. Quintus beschreibt ganz gut, wie das gehen kann.

Dank meiner Erfahrung, meiner Bildung, meines Alters und meiner Intelligenz kann ich meinen scheinbaren krönenden beruflichen Misserfolg in einen historischen Kontext einordnen, in dem die Lehmann Brüder eine wichtige symbolische Rolle spielen.

Wir haben gegenwärtig die Situation, dass die EZB einerseits mit de-facto-Negativzinsen versucht, die Wirtschaft anzukurbeln, während in Basel gleichzeitig gesetzliche Bestimmungen zur Eigekapitalbasis vereinbart wurden, die verhindern, dass die benötigten Kredite tatsächlich gewährt werden dürfen.

Irrer gehts kaum.

Für mich ist ausgemachte Sache, dass Marcuse, und alles, was gebildete Menschen mit seinem Namen assoziieren mögen (Studentenbewegung und sexuelle Befreiung, Frankfurter Schule, Totalitarismusdebatte, und natürlich auch der Marxismus ebenso wie Heidegger diese wunderbare alte Nazisau) mitnichten auf den Müllhaufen der Geschichte gehören, wie man uns seit dem Endsieg des Kapitals anno 89/90 weißzumachen versucht, sondern dass das alles nochmal gaaaanz großes Tennis wird.

Wir brauchen gar keine Terroristen, um den "Weltinnenraum des Kapitals" (Sloterdijk) in die Luft zu jagen: Der macht das gerade ganz von alleine, wenngleich eine Explosion in Zeitlupe schwer als solche zu erkennen ist.

Was das alles mit dem Thema zu tun hat?

Das ist eine Frage der Ethik.

Das hat was mit Verantwortung zu tun. Einstein hat bekanntlich nach dem zweiten Weltkrieg die Frage nach der Kollektivschuld der Deutschen aufgerufen. Weit bekannter als Marcuse ist Adornos Bonmot: "Wer vom Faschismus redet, darf vom Kapitalismus nicht schweigen."

Wer sich heute beim Sprechblasenbingo in einer Marketingsitzung oder bei der Softwareentwicklung für ein Abgassystem beruflich erfolgreich positioniert, trägt nach Einstein eine ähnliche Mitverantwortung für die Gesamt-chose wie der Bahnwärter in Lehrte Anno 44, der sicherstellte, dass die Güterwaggons auch brav in Ausschwitz landeten, und nicht in Kassel.

Wenn hochbegabte Menschen in diesen Strukturen sich selber im Wege stehen, weil sie andauernd so ein ungutes Gefühl haben, weil sie sich nicht identifizieren können mit dem, was uns in den letzten 35 Jahren als erstrebenswert, als Erfolg, "verkauft" wurde, dann könnte dieser Misserfolg, diese Veweigerung, in wenigen Jahren in ganz anderem Licht erscheinen.

Ich weiß nicht, ob es im Rahmen der Entkapitalisierung später ähnliche peinliche Befragungen geben wird, wie sie britische und amerikanische Offiziere im Rahmen der Entnazifizierung in der deutschen Bevölkerung durchgeführt haben.

Könnte ja sein.
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich bemerke da bei mir auch eine deutliche Veränderung - als Kind war ich so eine Art Monstrum, ich konnte mit vier Jahren lesen und schreiben, autodidaktisch angeeignet, und war danach das "Wunderkind". Katastrophe, ganz ehrlich. Mich hat die Schule weitgehend gelangweilt, weil mein Unruhegeist nicht genug Futter bekam. Studium ja, auch zwei hintereinander. Und dann kam der "Ernst des Lebens" ich musste arbeiten gehen. Lächerlich, im Grunde genommen, ich stehe seit meinem 14 Lebensjahr finanziell auf vollkommen eigenen Beinen (ich habe gerade gestern jemandem geschildert, wie ich meine 20 Nachhilfestunden in der Woche zeitlich organisiert habe). Ich verdiente schon mehr Geld, als meine Mutter an Wirtschaftsgeld hatte.

So ging das weiter, ich fand immer neue Möglichkeiten, Geld zu verdienen - obwohl mich Geld eigentlich nicht wirklich interessiert, ich habs auch immer genau so schnell ausgegeben. Bin ich halt Taxi statt Straßenbahn gefahren. Geht in einer Großstadt wie Köln immer.

Ich entdeckte dann für mich, dass mich Jobs immer dann langweilen, wenn ich sie beherrsche, so kam es zu dem, was manch einer schon als unsteten Lebenslauf bezeichnet hat, keine auf den ersten Blick erkennbare rote Linie. Auf den zweiten Blick entdeckt man, dass das verbindende Element die Neugier ist, die Neugier auf Menschen und Prozesse.

Ich war immer schnell erfolgreich mit dem, was ich tat, glücklich selten. Das Ergebnis war 2009 ein fetter Burn-Out. Ganz ohne Aristoteles oder Marcuse, oder doch vielleicht mit Adorno musste die Sinnfrage ganz neu gestellt werden. Das hat ein bisschen gedauert und dann in meinen jetzigen Job gemündet. Ich arbeite jetzt mit hoch qualifizierten Menschen, die auf der Suche nach einer beruflichen Neuorientierung sind, da bin ich Expertin!!! Aber, ich arbeite nur noch sieben Stunden am Tag, gehe dann nachhause und bin bis zum nächsten Morgen nicht mehr erreichbar. Stattdesse lese ich oder tue andere Dinge, die mir Spaß machen, haufenweise. Und so geht's, ganz ohne den Druck....

Mir fällt übrigens inzwischen ab und zu ziemlich unangenehm auf, dass Menschen das HB oder HS_Ding wie eine Standarte vor sich hertragen, das empfinde ich als ziemlich blöd, denn Bauchnabelschau mag ich halt einfach nicht.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
ich arbeite nur noch sieben Stunden am Tag, gehe dann nachhause

Wenn Dir die sozialen Kontakte bei dieser Tätigkeit Freude bereiten, ist das wunderbar. Die Trennung vom Rest, die Du betonst, entspringt deinem Bedürfnis nach Klarheit und hat keinen Entfremdungscharakter?

dass Menschen das HB oder HS_Ding wie eine Standarte vor sich hertragen

Es gibt einige sehr wenige Hirnis, die sich dieses Etikett ungerechtfertigterweise aufkleben, weil sie glauben, sie könnten damit besser Sexpartner abgreifen. Die merken aber nicht, wie schnell das auffällt, noch woran, noch wem. Das ist Strafe genug.

Bei allen anderen sehe ich das eher als Übergangsphänomen ähnlich wie bei einer analytischen Psychotherapie: Man klammert sich eine zeitlang an die Bezeichnung für das Phänomen; als geistige Krücke, bis die Erkenntnisse im Alltag handlungspraktisch in Fleisch und Blut übergegangen sind.

Bei überdurchschnittlicher Intelligenz (und Bildung) ist es sehr wichtig, zu lernen, wem gegenüber man das thematisieren darf.

Gerade in diesen Rechthaberei-Settings, wo man am stärksten das Bedürfnis verspürt, die logischen Unzulänglichkeiten in der Argumentation des Gesprächspartners durch einen Verweis auf dieses Phänomen auf einer Meta-Ebene zu erledigen (statt sie in mühevollen Einzelschritten zu widerlegen, die nur weitere Ketten von Missverständnissen hervorrufen), gerade in diesen Situationen darf man es eben nicht. Si tacuisses.

(Das gilt für HB. HS ist ne andere Baustelle und ne andere Gruppe.)
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wenn Dir die sozialen Kontakte bei dieser Tätigkeit Freude bereiten, ist das wunderbar. Die Trennung vom Rest, die Du betonst, entspringt deinem Bedürfnis nach Klarheit und hat keinen Entfremdungscharakter?

Ich habe damit so ziemlich alles, was ich will - die Freiheit, so zu arbeiten wie ich will und die Möglichkeit, Strategien zu entwickeln, die funktionieren. Und Menschen, die mir vertrauen. Die geringste Form der Entfremdung überhaupt, weil ich auch mein Team so zusammenstellen konnte, wie ich wollte und weil ich da ebenfalls Menschen entwickle in ihren beruflichen und persönlichen Eigenschaften.

Gerade in diesen Rechthaberei-Settings, wo man am stärksten das Bedürfnis verspürt, die logischen Unzulänglichkeiten in der Argumentation des Gesprächspartners durch einen Verweis auf dieses Phänomen auf einer Meta-Ebene zu erledigen (statt sie in mühevollen Einzelschritten zu widerlegen, die nur weitere Ketten von Missverständnissen hervorrufen), gerade in diesen Situationen darf man es eben nicht. Si tacuisses.

Genau so.
Ich war, den größten Teil meines Lebens, zugleich unter- und überfordert. Sprich, ich habe mich selbst nicht gelebt, sondern habe mich "leben lassen".
Meine biographische (Selbst)Erfahrung besteht hier, vor allem aus der empfundenen Unzulänglichkeit gegenüber allen Institutionen der Wissensvermittlung.
Diese Unwirksamkeit führte zu einer Passivität gegenüber der Gesellschaft und zu einem isolationistischen Rückzug in meine kleine Welt der erlebten Wirksamkeit mit mir selbst.
Sie war von einer Art - so möchte ich es nennen - fastfood Wissensbulemie geprägt. Es waren viele Nährstoffe, deren Energie mich wirkungslos passierte und mir gerade deshalb den kleinen Raum gab, in dem ich mich als wirksam empfand.
Jedoch sammelte sich, mit den Jahren und Jahrzehnten die Struktur, die diesem Wissen Gehalt gab, in mir an. Es war ein schleichendes Wachstum meiner Selbst- und Welterfahrung, deren Schatz sich
mir aber erst über den Konstruktschlüssel der HB und HS, als öffnenden Zugang zu mir Selbst, offenbarte, ohne das es vom mir Besitz ergreifen konnte.
Ich verweigerte mich nun nicht mehr mir selbst. Es begann zu fließen, was zu lange ins Stocken geraten war. Es spielt - gegenüber meiner (wirksamen) Gegenwart - keine Rolle mehr was war oder was sein könnte. Alles IST einfach.

Ich lerne gerade - ähnlich wie es Jincandenza umschreibt - wie und wo sich mein Selbst wirksam mit der Welt zeigen kann. Dies zeigt sich aber gerade dann wegweisend, wenn es sich als Unwirksam wahrnehmen lässt.
(Wem meine Person hier ein wenig über den weg gelaufen ist, weiß vielleicht worauf ich anspiele ;-)).

Ich beginne gerade erst die Räume meiner selbst, mit denen der Welt, zu verbinden. Ich freue mich auf all die "Fehler" die ich machen und erleben darf. Denn sie sind, ihrer wahren Natur nach, letztlich auch Erfahrungen meiner Wirksamkeit. Bevor sie - von wen auch immer - gewertet werden.

Das erlaubt mir mein eigenes Lern- und Leistungspotenzial zuzulassen. Aus diesem gesellschaftlich entgrenzten, persönlich jedoch erkannten Potenzial - der eigenen Begrenzheit - läßt sich die Heimat finden, die sich Vertrauen nennt.
Genauer:
Selbstvertrauen, das sich in (m)einem Weltvertrauen spiegelt.
Ich habe mit Interesse und Neugier eure Beiträge gelesen - denen aber allen eines zugrunde liegt - der i.d.R. mühsame Weg. Ich konnte auch schon - dazu noch altdeutsch - schreiben, bevor ich in die Schule kam, meine Neugier und Kreativität wurden im Keim erstickt - mein ältestes Gefühl ist, das ich falsch bin...Ich hab schon lange mein inneres Zuhause, mein Selbstvertrauen, etc. gefunden - weiß um meine Probs mit Menschen (sie langweilen mich allzu schnell .... ich hab nur sehr ausgewählte Kontakte...alles gut:-) ich bin sehr gerne allein, bin aber weiß Gott nicht einsam, ein Gefühl was ich so nicht kenne.
Was ich aber meinte, war wir - ihr - sorry wenn ich das jetzt ein bißchen pauschalisiere, es braucht sich nur der/die angesprochen fühlen, der/die möchte...- haben ein Potential, was anderen i.d.R. überlegen ist - allein schon weil wir schneller denken, Zusammenhänge erfassen - etc.- und das müßte doch interessant sein, für andere wenn sie das nutzen könnten. Ich hab annähernd 5 Ausbildungen mitlerweile (nicht fertig - Ok:-) ...warum, weil es für mich nicht zielführend war, diese abzschließen...was allerdings nicht heißt, das ich nichts gelernt habe...lach) - Ich habe schon öfter überlegt, wie wäre es mit einer Plattform im internet wo Leute wie wir unser Potential Arbeitgebern anbieten können, bzw. darstellen so, das wir quasi gebucht werden können - unsere Fähigkeiten sind i.d.R. viel komplexer als es mit 3 Ausbildungen für einen Normalo zu schaffen wäre, usw. Ich denke mal die wenigsten leben wirklich ihr gesamtes Potential... Ich könnte das Projekt entwickeln, aber nicht die HP etc....kann nicht alles können *lach*-
Und ja, weibliche Hbler sind i.d.R. angepasster - es ist Frage ob es sich um emotionale Intelligenz handelt oder einfach nur um ein tootal überaltertes Erziehungsmodel (was befolgt wird, weil es wirkt...warum tun Menschen was sie tun..) -
Alle Wege die ich hier lesen durfte, basieren auf reinem Hedonismus, was logisch und der einzigst gangbare Weg ist und auch im Rahmen der normalen Entwicklung - kommt man automatisch dahin - wenn wir nicht einen anderen vielleicht kollektiven Weg erruieren... Vielleicht auch, damit die nach uns es nicht so schwer haben. Vielleicht auch damit das Pseudointelligenzgetue irgendwann mal aufhört...Ich denke auch, das die sich selbst Bewußten nicht damit hausieren gehen (müssen...)...

(Ach und sorry, das ich es in meinem Profil hier erwähnt habe, das mir eine gewisse Intelligenz meines Gegenübers wichtig ist - basiert einfach auf Erfahrungen und erspart mir einige - ich nenn es mal Umwege - Leute die mich einfach nur Zeit kosten, nerven, etc. Alle haben ihre Existenzberechtigung, aber ich möchte bei der intimsten Nebensache der Welt einigermaßen auf Augenhöhe kommunizieren dürfen...Jaja, mim Alter steigen zumindest in der Hinsicht meine Ansprüche. Ich hatte schon ein Leben vor joy jaja und sogar auch Sex....- ob das jetzt so hier hin gehört... *nachdenk* )
Nachtrag
Natürlich weiß ich schon lange, das ich nicht falsch bin - *zwinker*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
wie wäre es mit einer Plattform im internet wo Leute wie wir unser Potential Arbeitgebern anbieten können

Was war jetzt nochmal ein Arbeitgeber?
Ist das aus der Bergpredigt?
Das ist dass im Begriff aufscheinende Problem: Arbeit geben kann nur derjenige der aufhört zu arbeiten. Arbeit nehmen nur derjenige der nicht arbeitet ;-).

Deshalb findet sich ja auch so schlecht ein(e) gute(r) MITarbeit(er) die/der alle bereichert 👿😇.
***io Frau
356 Beiträge
ich gestehe...
ich arbeite nicht umsonst allein...
Auftraggeber sind ok, Arbeitgeber sind für mich ein Problem
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich finde nicht, dass "wir" immer schneller und besser funktionieren - im Gegenteil, oft sind es ja Teil- oder Inselbegabungen, die einen nicht für alle Bereiche des Lebens gleichermaßen "tauglich" machen. Meiner Meinung nach wäre es reichlich anmaßend, wenn man aus der Tatsache, dass man ein paar ganz gut funktionierende Hirnzellen hat, ableiten würde, anderen Richtungen vorgeben zu können.

Ich meine, warum fängt denn jemand fünf Ausbildungen an und schließt keine ab? Das ist doch eher Unvermögen als Vermögen. Auch vielleicht eine gewisse Eitelkeit, wenn man davon ausgeht, dass das Genie alleine reicht, für mich ist das hedonistisch.

Ich habe schon öfter überlegt, wie wäre es mit einer Plattform im internet wo Leute wie wir unser Potential Arbeitgebern anbieten können, bzw. darstellen so, das wir quasi gebucht werden können - unsere Fähigkeiten sind i.d.R. viel komplexer als es mit 3 Ausbildungen für einen Normalo zu schaffen wäre, usw. Ich denke mal die wenigsten leben wirklich ihr gesamtes Potential... Ich könnte das Projekt entwickeln, aber nicht die HP etc....kann nicht alles können *lach*-

Dem Gedanken kann ich gar nichts abgewinnen, ich muss die Probleme lösen, die an mich herangetragen werden, gelingt auch oft, aber doch nicht die vom Rest der Welt. Im Übrigen gibt es schon Gründe für die Erfordernis von Aus- und Weiterbildung. Meine Fähigkeiten sind übrigens tatsächlich überhaupt nicht komplex, nur weil ich in der Lage bin, das ein oder andere komplexe Proble zu durchschauen und auch zu lösen - oder ein Kreuzworträtsel.
Natürlich sind wir nicht besser, nur ein wenig anders.
Darüber entwickeln sich andere Szenarien des Lebens, deren lebenswerter gemeinschaftlicher Mehrwert, sich am Individuum scheidet.
Das Potenzial ist immer gegeben. Es geht um das Zulassen des jedem mitgegebenen. Um das Miteinander, auch und gerade, im gemeinsamen Alleinsein. Offenheit, Emphatie und Tolleranz können hier mehr helfen, als eine Institutionalisierung von Potenzial. Sie läd zum Missbrauch und der Entfremdung vom eigentlichen Mensch- und Gemeinschaftseins ein.
********nder Mann
2.896 Beiträge
****16:
Ich habe schon öfter überlegt, wie wäre es mit einer Plattform im internet wo Leute wie wir unser Potential Arbeitgebern anbieten können, bzw. darstellen so, das wir quasi gebucht werden können - unsere Fähigkeiten sind i.d.R. viel komplexer als es mit 3 Ausbildungen für einen Normalo zu schaffen wäre

Als ich in jüngeren Jahren auf dem Weg in Richtung Jobeinstieg war und einer befreundeten Psychologin mein Anschreiben vorlegte, meinte diese treffend "Who the fuck are you? Was glaubst du, wer du bist?". Wider meiner Erwartung hatte die Arbeitswelt weder auf mich noch mein Potential gewartet. Das zu realisieren, internalisieren und zu adaptieren, hat seine Zeit gedauert.

Von dem her bezweifele ich, dass eine derartige Plattform viel bringt. Die wenigsten werden sich aktiv auf die Suche machen, wenn zeitgleich fünf Leute an die Tür klopfen und ihre Kompetenzen anbieten. Und wenn, dann wahrscheinlich nicht auf angedachter Plattform, wenn es etablierte Alternativen gibt.

Was ich für mich gelernt habe: "Welchen Mehrwert bringe ich dem Unternehmen und wie erkennt es das?" Und da bin ich erst einmal in der Bringschuld. Je besser mir das gelingt, umso größer wird mein Wert für das Unternehmen und desto mehr Verhandlungsspielraum habe ich.

Potential... von Außen sicherlich selten ausreichend beachtet, von Innen manchmal überbewertet. Wichtig ist (auch/in erster Linie) die Performanz. Was bringt mir ein Auto mit 500 PS, wenn ich weder Sprit noch einen geeigneten Fahrer habe? Da bin ich schneller zu Fuß.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
ich arbeite nicht umsonst allein...

Dies Thema ist ambivalent bis in die Knochen.

Mangelnde teamfähigkeit ist offenbar ein sehr weit verbreiteter Kollateralschaden von Hochbegabung. Natürlich ist objektiv betrachtet das team Schuld. Und obendrein so blöd das nicht mal zu bemerken. An wem der Leidensdruck durch soziale Ausgrenzung und mangelnde horizontale Anerkennung hängen bleibt, ist aber auch klar.

Die üblichen egomanischen Reflexe zur Wiederherstellung des Selbstwertgefühls führen zu einer negativen Rückkopplung. Das muss man im Radar haben und irgendwie den Kreis durchbrechen. Kann man aber niemandem verdenken, wenn er oder sie das nicht schafft. Je höher die Inseln der Begabung, desto tiefer gehts beim Schiffbruch abwärts.

Die neuen Medien und Kommunikationsformen und die in ihnen nachgefragten Kompetenzen (welche in ihrem hohen Spezialisierungsgrad Inselbegabungen recht gut entsprechen) sind einerseits ein echtes Geschenk. Da gibt es die putzigsten Nischen, in denen sich richtig gutes Geld verdienen lässt, und es besteht keine Notwendigkeit zu täglichem Hautkontakt mit anderen Humanoiden.

Diese Nischen muss man aber erstmal finden. Hierfür müsste man netzwerken (wird immer so gesagt) und das fällt eben schwer. Und wenn man doch irgendwie das Glück hatte, sich in irgendeiner dieser Nischen festzuzecken und sich über Jahre hinweg darin immer weiter spezialisiert und isoliert, kann man nie sicher sein, dass es nicht irgendwann >pling< macht, und die ganze Branche wird nicht mehr gebraucht. Wat dann?

Ich bin im Moment auch sehr glücklich, dass ich von dem üblichen Frontalgezicke in den teams ertmal erlöst bin. Aber ich mache mir große Sorgen, wie das im Umbruch in die Zeit jenseit des Geldes gehen kann.

Wieauchimmer das vonstatten geht, soziale Kompetenzen und ein tragfähiges Beziehungsgeflecht am Wohnort werden in der Zeit nach dieser hoch-ent-solidarisierten Gesellschaft eher eine noch größere Rolle spielen als heute. Wenn wir Glück haben, treten die durch den weggefallenen Verwertungsdruck anders, ehrlicher hervor. Dann könnte man eventuell da mitleben.
**yx Mann
1.349 Beiträge
Wenn es so wäre,...
...dass Intelligenz nicht alles ist für den entwickelten Menschen, - wie würde ihm dann, im Falle von mißbräuchlicher Verwendung oder/und einer diesbezüglich übergroßen Selbstverliebtheit mit einhergehender Herablassung minderintelligenteren Mitmenschen gegenüber zu zeigen, dass er eine Sackgassenentwicklung macht?

Auf der Basis dieser Eurer Unterhaltung und unter der Annahme der Existenz naturgesetzlicher Reinkarnation komme ich auf die Idee, dass möglichweise die exzessive Ausstattung intellektueller Kompetenzen, - im brutalsten Maße savonartig - , unter gleichzeitiger Fortnahme sozialer Kompetenzen ein Lebenslernen ermöglicht/erzwingt, dass dem geistigen Wesen Mensch durch eigene Erfahrung, - also durch Selbsterfahrung und -lernen auf die Sprünge zu helfen vermag.

Wenn diese Idee von dem einen oder anderen hochintelligenten Soziopathen, wie er sich hier gelegentlich mehr oder weniger selbst darstellt, angewendet würde, dann dürfte er sein Sosein als Hinweis auf eine noch zu bewältigende Selbsterziehungsmaßnahme sehen und wäre automatisch nicht mehr ein Opfer der Verhältnisse sondern im Erfolgsfalle ein lustvoller Bestimmer seines eigenen Schicksalsweges.

P.s.:
Die Idee hat ihre Wurzel im vorletzten Text von heidicgn,
• und natürlich seh ich mich auch selbst betroffen... *floet*
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
*knicks*

Damit wären wir wieder beim Clubbing......

Es war schon ein ganz schöner Angang in meiner Entwicklung, meine soziopathischen Anteile weitgehend zu eliminieren.....ich finde ein Leben, in dem ich meine Kapazitäten Dritten zur Verfügung stellen kann, damit die auch davon profitieren, ziemlich geil. Am Ende des Tages bin ich weniger monströs, sondern faszinierend 😃 dient also in summe durchaus mir. Finde ich richtig clever.
**yx Mann
1.349 Beiträge
Bingo! *top*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Gestern abend stolperte ich über eine Stelle, die dazu irgendwie passt:

Wenn Menschen ausnahmslos auf verschiedene Weisen Krüppel sind, haben sie, jeder und jede auf seine und ihre Art, Grund und Anlass, ihr Dasein als Anreiz zu korrigierenden Exerzitien zu begreifen.

Peter Sloterdijk: "Du musst Dein Leben ändern." Suhrkamp (2009), p.98f

Zu Jincandencas Ziatat von Sloterdijk fällt mir ergänzend noch dies von selbigen Autor ein:

Es entstammt aus einem Gespräch von Reinhard Kahl mit Peter Sloterdijk, das unter dem Titel "Lernen ist Vorfreude auf sich selbst" erschienen ist.

Alle Leute, die in der Schule was geworden sind, sind es eigentlich nicht durch die Schule geworden, sondern weil die Schule sie nicht dabei gestört hat. Sie hat, wenn es gutging, Schutz geboten, unter dem intensive Lernprozesse, die immer autodidaktischer Natur sind, gedeihen konnten. Unter dem Deckmantel der Didaktik kann sich das Autodidaktische zeitweilig entfalten. Ich glaube aber, diese Konstellation ist aus ihrem Optimum herausgerückt. Man müßte für die Autodidaktik neue optimale Situationen schaffen. Die Schule gehört wahrscheinlich nicht mehr zu diesen Optima.

„Ausgewählte Übertreibungen“ Peter Sloterdijk Suhrkamp

Der Satz "Lernen ist Vorfreude auf sich selbst" ließ mich besonders erkennen, wo und womit, in mir, sich die zentrale alltägliche Exerzitie meiner Selbst entfalten läßt. Hier reift die (Selbst)Erkenntnis, dass ich es bin der aus eigener Anschauung der Welt - und damit sich selbst - verunsichert oder freudig - begegnet. Wir sind immer und allem gegenüber letztlich Autodidakten. Weshalb wir auch diejenigen sind die sich selbst ermächtigen können, so selbstgefällig zu leben, wie es unserem Selbst entspricht.
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