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Klischeedenken-- ein paar Gedanken dazu

**********nobos Paar
570 Beiträge
nun
da möchten wir ein klein wenig dagegen halten bzw. es etwas mehr aufgliedern.
Oftmals hat der Intelligente das Problem, als arrogant stigmatisiert zu werden. Das kommt daher, dass er die Dinge schneller erfaßt, sich in der übrigen Zeit anderweitig beschäftigt und dann uninteressiert wirkt. Tatsächlich fehlt im auch ab und an das Interesse, an Dingen die ihm schnell klar sind und nicht fordern. Das sollte man nicht unbedingt als arrogantes getue ablehnen, sondern versuchen dahinter zu schauen. Manchmal bedarf es sogar eher Mitleid.
Tatsächlich arrogant motiviertes Getue findet man eher bei denen, welche sich, ohne intelligent zu sein oder Talent zu besitzen, in eine gewisse Position gekämpft haben oder in diese hineingerutscht sind.
Das rührt eher aus Neid und Mißgunst her, das sind eher Blender.
Der wirklich Intelligente, der weiß was er kann und was er hat und versteht die Dinge. Dem fehlt es an der Notwendigkeit, seinen Status hochzuhalten und dafür für seine Automarke in den Krieg zu ziehen.
Das ist schon möglich...
...das er/sie die dinge schneller erfasst und dann gelangweilt oder was auch immer ist...aber da kommt ja der soziale aspekt dazu...es den mitmenschen zu erklären...oder diesen zu helfen...oder einfach eine gewisse Geduld für diese aufzubringen.
*********l_be Frau
7 Beiträge
Auch n Klischee
Meine erfahrung aus der Jugendhilfe ist....das sehr intelligente Menschen...oft ein riesen Manko im sozialen haben...ausser sie wollen was erreichen...also...spielchen spielen und versuchen zu manipulieren...

Ist auch ziemlich klischeehaft gedacht, findest du nicht? Kenne viele intelligente Menschen mit gleichermaßen hohem "EQ".

Man kann dies wirklich nicht pauschalisieren.
Stimmt....
...deswegen wäre vielleicht erst mal zu klären über welche Intelligenz wir hier schreiben...da es derer mehrere gibt...als Beispiel : Künstliche intelligenz-Maschinen PC...die fällt wohl weg.
Emotionale Intelligenz
Kriminelle Intelligenz
Intellektuelle Intelligenz (Logik)
Sorry...
...wir sind ja bei klischees...hahahahahahaha
*********l_be Frau
7 Beiträge
Wieso definieren?
Jede und Jeder, welche/r sich mit dieser Gruppe identifiziert, ist willkommen, so wäre meine Definition. Zudem gibt es ja offenbar Regeln, wie jene, dass man sich an Rechtschreibung und Groß/Kleinschreibung hält (Fachwort hierfür ist mir gerade entfallen).

Deine aufgeführten Definitionen finde ich unzureichend und nicht zielführend.
Das....
....war keine Definition...sowas überlasse ich lieber Wikipedia
**********nobos Paar
570 Beiträge
schon ja
theoretisch stimmt das mit dem Erklären und der Geduld schon, aber im Querschnitt wird es nachvollziehbar, wenn man sich selbst als versierten Autofahrer sieht, der desöfteren von Fahranfängern, Fahrschulen, Ängstlichen, Älteren usw. ausgebremst wird.
Da sieht man nicht viel Geduld oder freundlichen Willen, eher ein ignorieren und bei nächster Gelegenheit schnell vorbei (dabei sind die drängelnden und sich stark gestikulierend aufregenden noch gar nicht mitgezählt).
Es ging um den allgemeinen Querschnitt und eben nicht um das bewußte Ignorieren oder herablassende Angehen im Einzelfall.
Naja...
...ist das dann net eher ne Toleranzfrage ??
Nomi
*******eer Mann
539 Beiträge
Fast schon eine Fallstudie...
zum "Klischee-Denken" hab ich mal miterleben dürfen/müssen.

Ein ehemalige enge Freundin von mir behauptete an einer psychischen Auffälligkeit zu leiden.

Welche genau dies war möchte hier nicht schildern, zumindest führte dies nach ihrer Einschätzung dazu das sie jeden Tag ihre Umwelt völlig neu bewertete.

Anders, und gemeiner, ausgedrückt erfand sie morgens erst sich selbst und dann ihre engsten Freunde neu.

Das äußerte sich u.a. darin, dass sie, sobald wir sahen, mir erst mal mitteilte wer und wie ich denn sei.

Montag: "Völliger Draufgänger" "Herzensbrecher"
Dienstag "Spießer" "Erbsenzähler"
Mittwoch: "Bücherwurm"

Das waren aber nicht nur eingeworfene Begriffe sondern sie schaffte es dies Klischee auch den Tag über durchzuhalten; und zwar dies soweit dass sie Äußerungen, die eben nicht in die tagesaktuelle Schublade passten, einfach ignorierte.

Das ie mit einiger sprachlicher Kompetenz gesegnet war schaffte sie es sogar aus längeren Sätzen genau die Substantive und Verben herauszufiltern, die sie gerade brauchte und dann auf Aussagen zu reagieren , die ich nie gemacht hatte.

---

Dadurch wurde ich in Bezug auf Klischees und Schubladen sensibilisiert, als erwachsener Mensch kann man dagegen wehren; zur Not indem man sich der Situation entzieht, aber wie sieht es aus, wenn so etwas einem Kind widerfährt?

Man denke sich ein Kind, dessen Aussagen stets von der Umgebung auf den dem vermeintlich einschlägigen Klischee entsprechenden Inhalt reduziert werden.

Leider habe ich diesen Effekt in meinem erweiterten Bekanntenkreis seitdem mehrfach mitansehen müssen:

1) Elternteil oder Lehrer hat ein gewisses Selbstbild
2) Kind passt irgendwie nicht dazu - zu lebhaft, zu clever...
3) => "Mit dem Kind stimmt etwas nicht!" <=
4) Kind will spielen => "Aha, Kind ist hyperaktiv"
Kind gibt Widerworte => "Aha, Kind ist schwer erziehbar"
Kind hat eigene Meinung => "Aha, Kind hat nicht zugehört"

Das ist doch eigentlich ziemlich bitter, oder?
Ausgeliefert...
Ich meine mal gelesen zu haben, dass man gegen dieses Klischeedenken überhaupt nichts machen kann. Ist ein Bewertungsmechanismus, der automatisch abläuft: Das Gegenüber wird sozusagen "gescannt", die ( vermeintlichen ) Informationen mit den Erfahrungswerten im Kopf abgeglichen und - PENG! - da haben wir die Schublade.

Die Frage, die sich mir dabei stellt ist weniger, ob es etwas Verwerfliches ist, in Klischees zu denken ( denn wie gesagt, laut besagtem Artikel können wir erst mal gar nicht anderes ), sondern dass wie wir mit diesen Klischees umgehen.

Die Bereitschaft, eigene Fehlschlüsse zu erkennen ist die eigentliche Kunst - und zwar eine schwere...

Dazu fällt mir ein: Kennt ihr das Experiment mit den falschen Psychiatriepatienten?????

Da hat man ganz normale Leute mit einem Diagnosebogen in eine Psychiatrische Anstalt gesteckt . Einzige Auflage: Sie sollen sich freundlich, normal und kooperativ verhalten. Interessanterweise haben die Psycho-Doktoren sämtliche Diagnosen bestätigt gefunden -und niemanden als Fake getarnt.
Nach Bekanntmachung dieser Geschichte widerum wurden die Anstalten darüber in Kenntnis gesetzt, dass demnächst wieder ein solches Experiment stattfinden würde. Der Clou an der Sache: Die "falschen" Patienten kamen nie - aber die Docs meinten plötzlich, haufenweise gefakte Patienten in den Reihen ihrer Schützlinge enttarnt zu haben...

So viel dazu...
Ein Klischee...
... ist eine pauschale Aussage, die einer Überprüfung nicht stand halten kann und aufgrund einer irgendwann mal von irgendwem gefassten Meinung ihren Inhalt in die Welt getragen hat.

Beispiele: Die französischen Frauen sind gut im Bett. *zwinker*

Ausgehend davon würde ich sagen, ich benutze Klischees um pauschale Aussagen (die nun einmal unheimlich Zeit sparen, will man seine grundsätzliche Meinung zu etwas kund tun und die gleichzeitig auch immer einen wunderbaren Aufhänger zu diesen fantastischen Hamsterrad-Diskussionen liefert) zu verschärfen.

Meine Schubladen und das dazugehörige Denken fülle ich allerdings selbst *aetsch*

Ich denke, das Klischee als solches ist eher in der Abteilung "Vorurteile" anzusiedeln und was man von denen zu halten hat, weiß eigentlich jeder, dem das Wort bekannt ist.

Klischees haben meiner Meinung nach also überhaupt nichts mit evolutionärer Entwicklung zu tun, ihnen liegen nicht Erfahrungen zu Grunde sondern Meinungen.

Grüße,
Tilla
dazu:

"Klischees haben meiner Meinung nach also überhaupt nichts mit evolutionärer Entwicklung zu tun, ihnen liegen nicht Erfahrungen zu Grunde sondern Meinungen."

da beim gebildeten menschen der nicht selbst erfahrene teil wohl den größten teil seines wissens ausmacht ( er hat eben nicht alles selbst erfahren) sondern gelerntes aus meinungen dominiert, die sich über generationen heraus entwickelt haben, sind diese schon evolutionär.

Zitat:
"Ich denke, das Klischee als solches ist eher in der Abteilung "Vorurteile" anzusiedeln und was man von denen zu halten hat, weiß eigentlich jeder, dem das Wort bekannt ist."

ich finde vorurteile eigentlich sehr praktisch - sie machen das leben einfacher kalkulierbar. zwar treffen sie nur mit hoher wahrscheinlichkeit zu, doch die lässt sich kalkulieren. für eine relativ kleine irrtumswahrscheinlichkeit nimmt man es dann in kauf, jede kleinigkeit vorher selbst übnerpfüfen zu müssen: leitungswasser auf trinkbarkeit, die spannung auf dem stromnetz in hinblick auf die vertäglichkeit der angeschlossenen geräte oder der sauerstoffgehalt der luft beim einstellen eines verbrenners. klar ließe sich täglich alles genau durch eigene erfahrung vorher selbst duch messung erfahrung - nur wer hat die zeit dafür?
wieder rauf geholt
Heute morgen auf der Fahrt ins Büro hörte ich in den Nachrichten den Hammer des Tages:

Einige Europa-Parlamentarierer fordern das Verbot von Werbung, bei denen Frauen in Küchen und am Herd gezeigt werden, da hier das Klischee vom Weibchen am Herd verstärkt wird.

Wahnsinn!!!

In Amerika findet man keinerlei Werbung mit plankem Busen, oder wo in irgendeiner Weise Erotik im Spiel ist. Ich finds ok und kann damit leben, aber was soll das?

Haben die Politiker zu wenig Arbeit, oder ist Hausarbeit nun plötzlich minderwertige Sklavenarbeit. Diskriminieren wir nicht durch solche Forderungen die Mütter und Hausfrauen, die 12 bis 16 Stunden am Tag sich um Kinder, Familie und Haus kümmern, meist auch noch den Job in einem Büro oder sonst wo nachgehen?

Ist das Klischee vom Heimchen am Herd nicht schon längst überholt?

Mike
**********eume2 Frau
2.492 Beiträge
Viele Frauen fühlen sich mit ihrem Beruf (Begriff bewusst gewählt) als Hausfrau pudelwohl. Der Mann macht den Papierkram, kümmert sich um Haus und Versicherungen und schafft das Geld ran. Die Aufgabenverteilung ist klar, und jeder hat seinen Wunschpart. Verstehe nicht, warum es da immernoch zu Klischeedenken kommen kann... *skeptisch*
In der Werbung sieht man außerdem zunehmend Männer am Herd, junge Typen, die mit dem richtigen Waschmittel alles so toll weiß wie bei Mutti kriegen, und Meister Propper ist sowieso ein Held! *hotman* *ggg*

LG, Laura
.....
Auch wenn meine Frau als Rechtsanwältin absolut nichts mit kochen am Hut hat, würde sie es niemals dulden, wenn ich die Küche allein nach meinem Geschack einrichten würde. Da hab ich garnichts mit zu melden.
Selbst beim Schlafzimmer hab ich mehr Mitspracherechte, und das Badezimmer darf ich mit gestalten, aber in der Küche läßt sie mich nur zum abspülen, oder Kaffee kochen. *lol*

Sch..... Klischee

Mike

Werd wohl die Kette wieder etwas kürzen müssen. *hm*
Ich glaube, da muss man einfach ein Stückchen weiter denken.

Traditionelle Geschlechtsstereotype Sozialisation wird im Moment als eine der Theorien gehandelt, wieso es zu sexuellem Missbrauch, Gewalt in der Familie und bestimmten, vor allem unterschiedlichen Delikten bei Männern und Frauen kommt.

Spielt im Moment ne ziemlich große Rolle in der Sozialforschung, Psychologie und Kriminologie.

Und da Werbung auch als prägendes Medium gehandelt wird, wollen einige Politiker da gleich aufräumen...und schießen vielleicht etwas übers Ziel hinaus.

Und wo wir gerade beim Thema Klischee sind, mein lieber XBaseman: Der Spruch mit der Kette ist bestimmt auch ein Verstoß gegen Pargraph 1 des Grundgesetzes...wenn Frau Schwarzer Kanzlerin wäre. *lach*
mal ein Gedanke..
Sagt mal, ist es nicht abschreckend, wenn jemand auf mein
Profil kommt und liest, daß ich in diesem Club bin??
Ich habe so das Gefühl und wurde heute morgen im Chat auch ganz
schön doof drauf angesprochen... Schon merkwürdig, wie die Leute sich verhalten... bin ich jetzt eingebildet und hochnäsig weil ich
mich hier angemeldet habe?? Tja, da hilft wohl nur eins, Drüberstehen!!
*****ild Mann
45 Beiträge
Adenauer, Konrad
Machen Sie sich erst einmal unbeliebt, dann werden Sie auch ernst genommen.
lach
da ist wohl was wahres dran...
oh - das muss aber dann mein Leitfaden sein
denn der zieht sich durch mein Leben...
Da hab ich mal ein Beispiel: In der Ausbildung in einer Großhandelsgesellschaft habe ich ein Lager innerhalb einer Woche trotz laufendem Betrieb komplett umgekrempelt.
Da ich den Lagerplatz jeden Artikels kannte - die Schlüsselnummern alle im Kopf hatte und die dazu gehörigen Namen, Preise und Artikel auch - war das Warenlager FÜR MICH wie ein einseitig durchsichtiger Spiegel - ich konnte alles sehen - von der anderen Seite war aber alles blind...
Mein Chef fand dann auch promt Nichts wieder - und erteilte mit eine Abmahnung... - am nächsten Tag machte ich mich noch unbeliebter - ich kommentierte die Abmahnung mit der Bemerkung: "kleine Geister halten Ordnung - Genies beherrschen das Chaos".
Er hat mich vier Wochen nicht angesehen - aber meine Arbeit beobachtet - und nach eben den vier Wochen die Abmahnung zurück genommen...
*****ild Mann
45 Beiträge
@ moskitomax
Hättest du als Unternehmer deinen Leitfaden nicht schon wissen müssen! Oder ist er nicht vielleicht dein Erfolgsrezept, ohne es zu wissen?

Mir hat das Alter jedenfalls geholfen diese Rolle des intelligenten 'Unbeliebten' anzunehmen. Und hilft sogar, Dummheit vom Leibe zu halten.

Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider.
Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passten auch heute noch...
ganz platt: der Weg ist das Ziel!
und ich bin da noch drauf (auf dem Weg) und finde ständig neue - die man gehen kann oder nicht - eine einmal getroffene Entscheidung ist wie ein eingeschlagener Weg...

ich wurde dann sein Chef - und das war Bestätigung genug - ich habe mich dann selbstständig gemacht!

ich habe den Leitfaden also schon genutzt - auch ohne diese klaren Worte so gekannt zu haben...
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