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Der Eltern-Thread

**********eume2 Frau
2.492 Beiträge
Themenersteller 
Der Eltern-Thread
Hallo Ihr Lieben,

ich habe mitbekommen, dass wir einige Eltern in der Gruppe haben.
Hier soll Möglichkeit sein, über evtl. Schwierigkeiten, angemessene Förderung, aber auch besondere Freuden und Erfolgserlebnisse, die einem mit den lieben Kleinen so begegnen, u.ä. zu sprechen.
Selbstredend dürfen hier alle mitreden, nicht nur Eltern *ja*

Liebe Grüße,
Laura
freu4
...und wenn jemand unter den Eltern Fragen hat zum Thema, könnt ihr mich ansprechen per cn, ich führe im RL Elternberatungen durch.
Guten Morgen
@*******ume

meinst Du allgemein über Kinder oder eher über hochbegabte Kinder?

Denn es gibt ja schon eine Gruppe die sich rein an Eltern wendet....

Liebe Grüße

Daisy


(und wenn jemand Eltern werden möchte...... ich arbeite in der Schwangeren - und Geburtsberatung...... *kicher*)
@********aisy

wir könnten ja ne virtuelle Gemeinschaftspraxis eröffnen *lol*, aber ernstgemeint, ich finde es gut, dass man sich im joy auch über Themen abseits der Erotik austauschen kann bzw. Hilfe findet eventuell.

Euch allen ein sonniges WE
Mich als Elternteil zu bezeichnen ist nicht ganz korrekt, aber in der Situation erfülle ich die Rolle.
Mein kleiner Bruder ist "höchstbegabt", im Moment 16 Jahre alt. Vor 3 Jahren hat er die Schule abgebrochen und sich geweigert, wieder hin zu gehen. Inzwischen hat er schwere Depressionen und es wird bei ihm das Asperger-Syndrom vermutet.
Es ist traurig zu sehen, dass ein einst lebensfreudiger und wissbegieriger Junge so verfällt und welkt.
Meine Rennerei durch Behörden will ich hier garnicht erst beschreiben.
Die Engstirnigkeit, das Desinteresse und die Verständnislosigkeit der Beamten, von denen wir abhängig sind, ist himmelschreiend und treibt einen zu Tränen.
"Wonach wollen Sie denn gehen, junge Frau: Nach Hochbegabung oder nach Diagnose?"
"Beides! Er ist sowohl krank wie auch hochbegabt!"
"Nee, beides geht nicht. Ich muss ja eins von beiden Verfahren einleiten."

'Nach Diagnose gehen' heißt, ihn in 'betreutes Wohnen' oder eine Anstalt abzuschieben, wo er dann für den Rest seiner Tage modern kann. Dabei könnte er, laut Aussage eines Wuppertaler Physik-Proffessors auch jetzt schon studieren.

Ich weiß durch meine lange Suche und Gespräche mit anderen Eltern, dass eine solche Behandlung und Ratlosigkeit seitens der Ämter, Psychologen und Ärzte der Normalfall ist.

Aus diesem Grund entschloss ich mich damals, Psychologie zu studieren und eine Beratungsstelle für hochbegabte Minderleister zu eröffnen.
@*********Song

Eine so traurige Geschichte wie die deines Bruders kommt leider immer wieder, wenn auch selten, vor. Dein Entschluß, dich diesem Thema zu widmen, finde ich ungemein wichtig und gut *top* , es gibt leider immer noch viel zuwenig Experten, die Minderleister nicht nur theoretisch aus Büchern kennen und von der gelebten Praxis Ahnung haben, etwas, was mich bei entsprechenden Forschern auf dem Gebiet immer immens stört, die sehr oft vom "grünen Tisch" aus argumentieren, ohne jemals ein hochbegabtes und dadurch krank gewordenes Kind gesehen haben *gr2* . Aus diesem Grund erspare ich es mir seit Jahren, auf entsprechende Kongresse zu gehen, wo letztendlich lediglich Selbstbeweihräucherung betrieben wird nach dem Motto "schaut nur, wie toll wir doch alle sind".
@ Hellas 1
Hallo Hellas,

ich habe eine Frage, die mir hier öffentlich zu stellen etwas zu persönlich ist.
Es geht um mein Verhalten gegenüber meinem Kind (Erwachsenenintelligenztest aus Buch neulich mit 145 Pkt. , 12 J).
Vielleicht weißt du einen Rat.
Wenn du Zeit und Muse hast wäre ich dir sehr dankbar, wenn du mir hier in meine mailbox schreiben könntest und ich dir meine Frage kurz darstellen dürfte.

LG Susan
@ophelisa_song
Hallo,
zum Teil aus eigenem erleben kenne oder vermute ich die momentane Situation Deines Bruders zu kennen.

So ganz typisch bei mir war in diesem Alter zu erfahren, daß das gelernte oder zumindestens die Basis (zum Beispiel Mathe, oder die Regeln der Deutschen Sprache) auf Festlegungen beruhen, nicht auf Logik.

Bei mir war es nicht ganz so stark, diese Depression, aber es war sehr gravierend. Krankheitsdiagnosen hätten zu diesem Zeitpunkt auch auf mich gepasst.

Mein Adoptivsohn mit einer Hochbegabung hat das gleiche oder zumindestens ähnlich durch.

Es geht einfach darum das anderssein zu akzeptieren und auf dieser Basis ein neues Leben anzufangen. Bei mir half dann eine Lehre als Kaufmann.
Ich drücke Dir die Daumen für Deinen Bruder.

Übrigens das System (bestehend aus Normalmenschen) wird Dich ausgrenzen, das ist ein Erbe aus der Zeit der Höhlen, wo alles andersartige ausgegrenzt wurde.

Persönlich kannst Du nur was tun, indem du das positive tägliche Leben über positive Erlebnisse aktivierst. Wenn Du wissen möchtest wie das funktioniert, schreibe mich (uns) an, wir sind Basismitglied und können (wollen) nicht schreiben.

LG Klaus
An Orpehlias Song
Weil er das Ausmaß der Misere erkennt und als junger Mensch keinen Ausweg sieht, wird er krank. Ich bin, obwohl kein Vater, inzwischen im Bildungssystem involvierter, als es mir lieb ist. Soweit ich es beurteilen kann, ist es machtorientiert und schert sich nicht um Wahrheit oder Menschlichkeit, die Verantwortlichen im Bildungswesen sind teilweise vollkommen unmögliche Menschen.

Diese Neigung hin zur Staatsraison verstärkt sich noch durch die wachsende Souveränität/Autonomie des deutschen Staates und der Tatsache, dass er es sich zur Aufgabe gemacht hat, das de facto Einwanderungsland Deutschland zu integrieren. Das ist ein ganz hartes Geschäft. Den einzigen Ausweg sehe ich derzeit in einer Alternative zum staatlichen Schulwesen, wie z.B. Privatschulen oder ein noch einzuführendes Homeschooling.

Es ist natürlich leicht über die bestehenden Verhältnisse zu schimpfen. Ich versuche stets sehr ehrlich zu mir selbst zu sein und ich bin mir sicher, dass Obenstehendes seine Richtigkeit hat. Ich bin auch froh, dass ich nicht die Sorgen von Eltern unmittelbar teilen muss, weil ich wirklich Angst/Sorge um die Befindlichkeit und die Psyche meines Kindes in der Schule hätte.
@ PP
weil ich wirklich Angst/Sorge um die Befindlichkeit und die Psyche meines Kindes in der Schule hätte

Smile! Wenn du 10 mal pro Nachmittag ( je nach Laune/Tagesform) und das an 5 Nachmittagen die Woche hören würdest:

1. Wieso muss ich dieses sinnlose .... lernen?
2. Das Ganze ist sowas von überflüssig!
3. Also ich würde alle Fächer abschaffen!!
...fortführbar bis Pkt xy...

dann würdest du Dich vermutlich nicht mehr sorgen und ängstigen, sondern dir eine Strategie überlegen, um das zu Überstehen ohne zu verzweifeln :-).
Nach Summerhill oder Essen umziehen wollen wir aber nicht.
Also bin ich immerhin aktiv in der Elternarbeit tätig, bevor ich andauernd schimpfe, ohne was zu tun.
Hätte die Landeselternschaft in NRW nicht für G8 mitentschieden, hätte es so leicht kein G8 gegeben, z.B..

Neulich einen guten Spruch gelesen:

Welt verändern

"Zweifle nie daran, daß eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann. Tatsächlich sind das die einzigen, die das je getan haben."
Margaret Mead
amerikanische Anthropologin und Ethnologin (1901-1978), Courtesy of The Institute for Intercultural Studies, Inc., New York

LG Susan
Warum kommen diese Lebenskünstler
immer mit Sprüchen 'rüber, ist das so etwas wie das Kleingeld des Geistes?
@ PinkPanthers
Warum hier so persönlich werden?
Susan hat praktische Vorschläge gemacht, wie man die Situation verbessern kann und Erfahrung geteilt.
Du hast die Gesellschaft angeklagt und dich dahingehend geäußert, dass du froh bist, kein Kind zu haben.
Ich persönlich fand ersteres hilfreicher. Also ist das doch kein Grund, dann solche Kommentare zu hinterlassen...

Ich finde auch, dass man als allerletztes verzweifeln sollte. Jemandem die Schuld geben kann man immer, und sich auch eine bessere Gesellschaft ausmalen. Aber davon geht es unseren Kindern einfach nicht besser. Wir leben in dieser Gesellschaft und meiner Meinung nach muss es einfach darum gehen, was man hier tun kann.

Für meinen Bruder habe ich eine Unterkunft gefunden, die ihn Ende des Jahres nimmt. Das ist betreutes Wohnen mit einer angeschlossenen Schule "für Kranke", wo er immerhin seinen Realschulabschluss machen kann.
Das tröstenste für mich: Er findet es dort toll und kann es kaum erwarten, umzuziehen.
Danke Ophelia. Das freut mich für dich und deinen Bruder. Alles wird gut!!!

PP, ich wollte dir keinen Allgemeinplatz reinwürgen, sorry.
Habe nur selber sehr viel über die Misere nachdenken müssen, da ich mit derselben täglich konfontiert werde seit Jahren und bin eben zu obigem Schluss gekommen.
Den Spruch der Ethnologin finde ich ermutigend und zutreffend. Leider gehöre ich nicht zu der kleinen Gruppe von Leuten, die wirklich etwas bewegen können.
Ich denke immer öfter, dass politisches Engagement unsere einzige Chance wäre, bin aber zu faul dazu und zuviel mit anderen, auch konstruktiven, Dingen beschäftigt.

Angst um mein Kind in dem Schulsystem hatte ich bevor es in die Schule kam. Jetzt habe ich eher Angst was danach wird. Bei 2 Abgangsjahrgängen wird es eng, auch wenn versprochen wurde, dass dann ja für alles gesorgt sei, was ich wieder für reines beschwichtigendes Gerede halte. Dann noch die Studiengebühren, so ein dermaßener sozialer Rückschritt, unfassbar. Das ist auch der einzige Grund warum ich der Idee Privatisierung etwas skeptisch gegenüberstehe. Es ist ja jetzt schon so, dass sich die Waldorfschule nur Leute mit gewissem Einkommen leisten können z.B. Und das z.B. unser Gymnasium hier, in gutem Einzugsgebiet, eine Ausstattung hat, von der Hauptschulen in Brennpunkten nichtmals träumen können, dort wird dann im Winter auch in unbeheizten Barracken unterrichtet.
Ich rauf mir seit Jahren nur noch die Haare über das was in , mit unserem Land geschieht.


LG, Susan
ps PP
..und ich glaub doch das der blöde Spruch wahr ist. Wenn mal alle die Leute, die sich die Haare raufen aufstehen würden und sich für ihre ideale, Werte, Wünsche einsetzen würden, öffentlich, dann sähe es hier anders aus.
Ich möchte niemanden mit meinen Worten
verletzen; aber ist es nicht so: Wenn jemand nur vage Vorstellungen hat, dafür aber ganz gut zurecht kommt, dann kommt er/sie mit einem Spruch, je kürzer und beliebiger, desto besser. Oder, es wird irgend etwas aus einem Buch zitiert, dass vermutlich niemand gelesen hat, um des Gleichen den Anschein einer Antwort zu geben, die nicht gegeben wurde.

Jedenfalls tut das Ganze ja nichts zur Sache, denn ich habe niemanden verletzen wollen und außerdem keine Kinder, daher werde ich mich nun hier bedeckt halten. Letzte Bemerkung: Wenn ich gleich auf Empfindlichkeiten stoße, dann liegt es vielleicht nicht an mir. Verwunderlich, dass niemand auf den Integrationsaspekt oder gar auf das Homeschooling eingegangen ist.
@ PP
Du hast mich nicht verletzt!!!!! Ist doch dein Recht die Meinung zu haben, dass dies ein Spruch war, der für dich nichtssagend ist.
Zum Integrationsaspekt + homeschooling hab ich mich nicht geäußert, da ich darüber zu wenig weiß.
Mir wäre es auch lieber, wenn ich mein Kind privat unterrichten lassen könnte, doch dazu fehlt mir leider das Geld. (Bei Zirkuskindern meine ich zu wissen, dass dies machbar ist, wie sieht das rechtlich überhaupt aus, ich denke Schulpflicht, oder Beurlaubung auf Zeit wegen Weltreise? Sowas hab ich mal gelesen. Wäre interessant, wenn du etwas Genaues darüber weißt.)
Fände es schade, wenn du nicht mehr hier weiterschreibst. Wir wollen uns doch alle nur ein bisschen austauschen und vielleicht noch ein bisschen Spaß dabei haben. Ist doch alles in Ordnung.

LG, Susan
PS: O's_S
Ich habe mich häufig gefragt, ob es nicht das Klügste gewesen wäre, mich mit der Mittleren Reife durch das Leben zu schlagen. Mit guten Lehrern hat man bis dahin erst einmal genug gelernt und spart sich den ganzen ideologischen Wahnsinn der höheren Bildung und somit zumindest viel verlorene Zeit. Forschen und Studieren kann man lebenslang, mit einfachen Mitteln z.B. im Internet. Es ist erstaunlich, wie unselbständig und unkreativ so genannten Hochqualifizierte sind, die ihre ganze Energie aufgebracht haben, um sich in vorgedachten Bahnen zu bewegen. Es ist natürlich nicht angenehm, sich als unqualifizierter "Punk" leben, insbesondere möchte man dies als Angehöriger niemandem zumuten. Jedoch gehe ich davon aus, dass dieser Weg nachhaltiger und gesünder ist, als sich in einer Illusion von Wissen und Wahrheit eines wie auch immer interpretierten Education Masterplans zu befinden, die letztlich nur Enttäuschungen produzieren und von der man sich nur schwer emanzipieren kann. Nichts gegen eine Bildungsrepublik Deutschland, nur sollte sie begründet, individuell selbständig und human sein.
OKOK,
homeschooling gibt es in z.B. Dänemark. Kinder werden von Eltern oder in deren Initiativen unterrichtet. Der Erfolg wird in regelmäßigen Abständen in Leistungsstandmessungen geprüft, schlimmstenfalls durch eine Art Schulaufsicht. Das kommt mir vor wie eine Alternative zum üblichen Maleur an vielen bestehenden Schulen; im Rahmen der Europäisierung sollte es auch durchsetzbar sein, wenn ein Wille dazu besteht.

Fairerweise möchte ich gleich mitteilen, dass derart unterrichtete Kinder in der Öffentlichkeit leicht als uncool oder Freaks dastehen. Allerdings wäre mir dieser Preis angesichts der Lage des deutschen Bildungswesens nicht zu hoch. Auch glaube ich nicht, dass die finanzielle Belastung zu hoch ist, wenn sich überzeugte Eltern für homeschooling vereinigen und einigermaßen lernwillige SchülerInnen zu unterrichten sind.
@ PP
hört sich gut an, das mit dem homeschooling. Der Status wäre mir auch egal...
Bin gerade malwieder zu phlegmatisch, aber ich google mir das mal.

LG Susan
Phlegma ist auch nicht zu verachten...
Ich weiß leider nicht, wie der Begriff "homeschooling" eigentlich auf Deutsch heißt; hat vielleicht etwas mit House-LehrerInnen zu tun, haha.
PS Jedenfalls hatte man mir ebenfalls einen ganz hohen IQ diagnostiziert, vor Schreck hatten meine Eltern die Übung sogar noch einmal wiederholen lassen - alles soweit kein Problem, das Kind ist ja an sich "normal", nur ist es altersbedingt etwas unreif, weiß es noch nicht das Nötige zum Leben und verhält sich die Umwelt häufig wenig zweckmäßig. Das Kind muss sich ein Herz fassen und damit fertig werden, trotz aller Vernunft und Einsicht.
Richtig dramatisch kann es in der Beziehung zu den Eltern werden, die es als Kind mit fundamentalen menschlichen Bedürfnissen ja sehr nötig hat. Als Kind mag es den Eltern Treue schwören und es himmelt sie an, geichzeitig kann das für den heranwachsenden Menschen im ihn grausam in die Hose gehen, weil normale Eltern das "Vakuum" im großen Kopf ihres Sprosses schlecht füllen können.
Es ist insofern besser dafür zu sorgen, dass das Kind sich für seine individuellen Verhältnisse normal entwickeln kann und nicht in irgendwelche Extreme verfällt, weil es z.B. ein guter Sohn/eine gute Tochter sein möchte, ihm aber paradoxer Weise gerade wegen dieser Priorität die Möglichkeiten dazu fehlen.
*****_by Mann
99 Beiträge
... ideologischer Wahnsinn?
@PP

Ich kann Deine harsche Kritik an der höheren Bildung nicht teilen, insbesondere nicht die Pauschalität. Akademiker als Unkreative, Unselbständige, die sich ausschließlich auf vorgedachten Bahnen bewegen? Mag es geben, aber entspricht i.d.R. nicht meiner Wahrnehmung.

Aber Deine Beiträge glänzen leider oft durch undifferenzierte, radikale Aussagen. Ich zitiere mal:

Soweit ich es beurteilen kann, ist es [das Bildungssystem] machtorientiert und schert sich nicht um Wahrheit oder Menschlichkeit, [...]
und dergleichen mehr...

'n bisschen heavy, finnste nich? Oder ist das nur Dein Stil?

Nichts für ungut
Lenno
Lenno:
wenn Du es lediglich "heavy" findest, dass ich das Bildungssystem hinterfrage, dann fühle ich mich bestätigt. Soviel ich weiß, schrieb ich nicht von "ausschließlich vorgedachten Bahnen". Gemeint war jedenfalls, dass die Massen im Bildungssystem den Vordenkern folgen. Das entspricht nicht meinem Bildungssinn und ist inhärent ideologisch - das ist natürlich schlimm. Ansonsten ist es Dir natürlich freigestellt, Deine Meinung so stilvoll zu äußern; unseren besteren Kunden hier, Horch&Guck, stört es sicherlich nicht!
@ lenno
Ich kann PP nur Recht geben, Kreativität und selbstständiges Erforschen von Themenbereichen wird in Schulen i.a. viel zu wenig oder kaum gefördert. Natürlich gibt es das selbstständige Lernen in der Schule, aber immer unter Zeitdruck und vorgegebener Planung/Zielmaßgabe. Aspekte wie das Lernen lernen werden zwar häufig in den Mund genommen, aber kaum umgesetzt.


LG, Susan
*****_by Mann
99 Beiträge
Super...
Bin ja gleich voll in meinem Element hier!

@PP + Susan
Vielen Dank für Eure Antworten. Der Ton macht die Musik. Finde ich. Denn "etwas zu hinterfragen" liegt ganz auf meiner Linie. Pauschalkritik nicht! Mit Susans Kommentar bin ich einverstanden. Wenn PP dasselbe meint, stört mich eben der Stil.

Ich hatte immer auch Lehrer, Dozenten und Professoren, die zum selbständigen Denken anregen wollten. Und eben die langweiligen Faktenvermittler. Aber dass das Bildungssystem sich nicht um Wahrheit oder Menschlichkeit schert, galt selbst in der 'Ehemaligen' nur teilweise. Sollte das heute etwa schlimmer sein? Insbesondere an Gymnasium und Uni habe ich die kritischsten aller 'Pädagogen' kennengelernt.

@***an
Das Zeitproblem ist glaub' ich unabhängig vom Bildungssystem. Das gibt's doch überall. Überhastete politische Beschlüsse, schlampige Produktentwicklung, hetzende, Sights-jagende Touristen, FastFood, schlampig geschriebene Mails etc. Was fällt euch dazu ein?

@PP speziell und alle anderen auch
Ich wage jetzt mal die These, das eine Gesellschaft ein ausgewogenes Verhältnis aus 'Hinterfragern' (Kritikern) und Mitläufern braucht, wobei die Mitläufer natürlich keine soldatisch ergebenen Nichtdenker sein sollen.
These 2: Jeder Kritiker ist immer auch Mitläufer, denn wer ist schon in der Lage (und gewillt!), alle Dinge unseres komplexen Lebens, die einen berühren, zu hinterfragen?
Ich nicht.

Grüße von Lenno
@ Lenno
Pauschalkritik nicht!
Smile! Du hast mehr mit PP gemeinsam, als du annimmst, denn er mag Allgemeinplätze und Phrasen überhaupt nicht.

.
..an Gymnasium und Uni habe ich die kritischsten aller 'Pädagogen' kennengelernt.
Ich auch, ich erinnere mich besonders an zwei Personen (ein Lehrer, ein Professor) mit denen ich mich sehr gut verstanden habe und die mich sehr inspiriert und auch gefördert haben.
Leider waren das allerdings die Ausnahmen, obwohl mir gerade noch eine Lehrerin einfällt, die ich sehr klasse fand.

Vielleicht noch ein Allgemeinplatz zu dem Thema - schmunzel - Der Meister kennt kein unfruchtbares Material...

Nein im Ernst, findest du unser Schulsystem nicht unmenschlich?
Ich schon, weil:
• es gibt so viele Kinder, die Morgens mit Angst oder psychosomatischen Beschwerden in die Schule gehen, weil sie den Anforderungen nicht gewachsen sind
• oder mit dem Klassenlehrer nicht klarkommen
• Kinder, die sich stundenlang langweilen und deren Kreativität verloren geht
• Kinder, die in Leistungen kurzfristig aufgrund persönlicher Umstände nachlassen und dann als doof abgestempelt werden und aus dem Klassenverband gerissen werden
-Kinder, die eben Menschen sind und keine Leistungsroboter.

Ich habe bewusst von Kindern gesprochen, denn bei Jugendlichen ist der Anpassungsprozess schon vollzogen. Ich weiß mit ganz großer Sicherheit, dass es viele Kinder gibt, die in und unter der Schule täglich leiden, manche mehr, manche weniger, manche nicht.

Man kann sich aber doch auch die positive Utopie einer Spaß machenden und menschlichen Schule denken und im Vergleich zu dem was möglich wäre, finde ich unser Schulsystem auch unmenschlich.

Ein Beispiel:
Im 9. Schuljahr starb der Vater eines Mitschülers, der immer ein Schüler im oberen Drittel war. Der Besagte hatte ein derart schlechtes Zeugnis, dass er von unserem Direktor mit den Worten entlassen wurde: " Bei dir ist Hopfen und Malz verloren Junge, du schaffst nichtmal mehr die Realschule. Er bekam eine Hauptschulempfehlung. "
Der besagte hat später an der TH in Aachen ( die hat schon ein gewisses Niveau) über Airbusfenster mit 1 promoviert.

Das ist doch hochgradig unmenschlich gewesen. Ich könnte dir aus meiner eigenen Erfahrung auch 2 Beispiele nennen. Und ich kenne noch viele weitere Beispiele.
Ob sich dabei ein sadistischer Lehrer aufspielt oder nicht. Was zählt ist nur die Leistung. Und das ist zu wenig für eine humane Gesellschaft. Die Schulzeit ist ein Teil des Lebens unserer Kinder. Das müsste nicht so lieblos ablaufen, wie es das an vielen Schulen tut. Finde ich auf jeden Fall.

PS 3 - gliedrig finde ich allerdings schon ok. Man hat empirisch nachgewiesen, dass homogene Gruppen zusammen weiter kommen, als heterogene.

LG, Susan
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