die frage des TE war vielleicht etwas zu unspezifisch.
darüber dass gott existiert braucht, man eigentlich nicht zu diskutieren.
gott existiert ebenso, wie die weiter oben beschriebene ziffer 1 oder auch die liebe.
bei gott handelt es sich um ein gedankliches konstrukt der menschen, welches ebenso wie die annahme der ziffer1 oder des begiffes der liebe einen bestimmten erklärungszweck erfüllt. über die zwecke und die eignung des konstrukts lässt sich diskutieren, jedoch nicht über die existenz eines gedanklichen konstrukts an sich. allein die kenntnis dieses konstruktes besagt selbst bei denen, die an einer existenz gottes zweifel äußern, dass das konstrukt auch bei ihnen zumindest bekannt und somit auch für sie existiert ist. ohne die kenntnis eines gedanklichen konstuktes ließe sich deren nichtexistenz nicht anzweifeln und schon gar nicht begründen.
diskutieren lässt sich allenfalls um die existenz bestimmter fähigkeiten oder eigenschaften gottes. so glaube ich persönlich nicht an seine existenz in einer materiellen form.
bei gedanklichen konstrukten ist davonauszugehen, dass mit ihnen ein bestimmter zweck verbunden ist. die ziffer 1, die mathematik, die naturwissenschaften wurden erdacht, um die welt für den menschen logisch erklären zu können.
Ich präferiere nach wie vor den Gedanken, dass alles naturwissenschaftlich zu erklären ist.
bei diesem zitat stört mich die relation von "alles" und "naturwissenschaftlich". alles bedeutet für mich eben nicht nur die ereignisse des tages oder der geamten entwicklungsgeschichte der menschheit, sondern auch phänomene wie liebe, glück, sinn, trauer, hass oder angst.
wenn diese phänomene als existent angesehen werden und sich naturwissenschaftlich erklären lassen, dann sicher nicht mathematisch mit den ziffern 1 oder unendlich. wissenschaftliche erklärungsansätze hierfür - beispielsweise im rahmen der psychologie - basieren auch nur auf weiteren gedanklichen prämissen oder konstukten, deren existenz ebenso fraglich oder unanzeifelbar erscheint, wie die existenz gottes oder der ziffer 1. für mich beispielsweise liefert das, was wir heute unter "naturwissenschaft" verstehen, eben keine erklärungsansätze für die einstellung zum töten.
wesentlich erscheint mir hier der zweckbezug derartiger gedankenkonstrukte. gott im kontext und als bestandteil von religionen dient als gedankliche prämisse primär dazu, soziale phänomene und verhältnisse der menschen untereinander zu erklären und dadurch zu regeln.
In der Geschichte hat die Religion bislang JEDESMAL den Kürzeren gezogen, wenn sie sich mit der Wissenschaft gemessen hat.
ich sehe religion und wissenschaft nicht als konkurrierende, sondern absolut gleichwertige denkweisen mit gleicher zielsetzung. unterschiedlich sind lediglich die zu erlärenden phämonene, sowie die hierfür zu grunde gelegten prämissen. dabei erscheinen mir die konstrukte der ziffer 1 ebenso wahr under unwahr, existent oder nicht existent, wie die annahme gottes.