Noch was... wie seht ihr die Hochbegabten-Klassen, die neuerdings bei Gymnasien wie Pilze aus dem Boden sprießen? Ich persönlich steh dem ziemlich skeptisch gegenüber. Ich glaube, kleinere Klassen (ganz allgemein) und da dann mehr Differenzierung wäre sinnvoller. Nicht alle Hochbegabten sind ja gleichmäßig über alle Fächer smarter als der Rest. Differenzieren müssen die da wohl auch, und zwar gewaltig...
Ich denke , das von dir angesprochene Thema ist sehr vielschichtig.
1. Dem zunehmenden Druck in der Gesellschaft insgesammt geschuldet-
sowohl kollektiv : " Wir müssen unsere Stärken nutzen und dürfen unsere Eliten nicht vernachlässigen, sonst verlieren wir noch mehr an Boden" - als auch individuell, da hast du ja schon ein gutes Beispiel genannt:
Zeigt ein Kindergartenkind Interesse an englischen Worten, wird mit ihm nur noch Englisch zu hause gesprochen, weil das Kind ja soooooooooo intelligent ist (wohlgemerkt, keine native speaker
Auch hier kann ja die Befürchtung mitschwingen, dem Kind schon im Kindergarten die "Zukunft zu verbauen" - auch, wenn leider eher das Gegenteil erreicht wird.
Und auch an/in mir selbst spüre ich den Druck - führt dann nicht immer zu den besten Entscheidungen.
2 . Kleinere Klassen wären wunderbar - aber, du weißt selbst, woran das scheitert. ( 750 Millionen Rettungsschirm für den Euro , Banken mit Milliarden aus dem selbstverschuldeten Desaster freikaufen - alles kein Problem . Goethe sagte schon : "Ein Volk, das nicht die Zukunft seiner Kinder fördert, ist ein ziemlich armes Volk" - dabei sind die Deutschen immer noch vergleichsweise reich - an Geld)
Nicht alle Hochbegabten sind ja gleichmäßig über alle Fächer smarter als der Rest. Differenzieren müssen die da wohl auch, und zwar gewaltig...
Deswegen, aber nicht nur deswegen, spreche ich mich auch für einen stärker projektorientierten Unterricht aus - auch fächerübergreifend und OHNE gezielte Eliteförderung.
Dann könnten Begabte sich in ihren Interessen wiederfinden, wegen mir auch "austoben", könnten Anderen helfen, ihre soziale Kompetenz fördern und - ist zwar ein anderes Thema , aber dennoch : sinnvoller lernen - da selbstgewählt/selbstbestimmt/selbstverantwortlich!
Die elitär Geförderten werden - großteils- wirklich die Führungskräfte von morgen sein - und in dem Feld wünschte ich mir - dringend - mehr soziales Verantwortungsbewusstsein.
Ich mag auch Eliteförderung ( im oft behandelten Sinne ) nicht wegen der allgemeinen Auswirkung - Beispiel Balett - Die Träume Vieler werden geopfert für den Erfolg einiger Weniger - ähnlich in der klassischen Musikausbildung - ich finde , das ist ein brutales System.
Noch ein Grund mich gegen Eliteklassen auszusprechen - Da ist dann noch mehr Druck, da jetzt die Konkurrenz der Besten gegen die Besten einsetzt . Und was ist mit der Seele, den Bedürfnissen des einzelnen ( Menschen ) ?
P.S. Und in eigener Sache
?