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Warum du?

*******ai_1 Mann
249 Beiträge
wenn wir schonmal alle in der Intelligenz Gruppe sind
stellt sich mir auch die Frage
Wie kommt man dazu
sich selbst intelligent zu nennen?

Geht ihr danach dass ihr gewisse Allgemeinbildung
habt oder kennt ihr euren IQ?

Ab wann kann man behaupten man ist intelligent?


intelligenz und allgemeinbildung haben erst mal nichts miteinander zu tun, es besteht keine kausalität, sondern nur eine erhöhte wahrscheinlichkeit (da es intelligenten menschen leichter fällt, sich allgemeinbildung anzueignen), daher fallen diese beiden punkte auch so häufig zusammen.

intelligent nennen kann man sich nur im vergleich mit anderen menschen. wir definieren uns über vergleiche zu anderen und wenn man feststellt, dass man in vielen punkte überdurschnittlich ist, kann man sich als intelligent bezeichnen.

ich kenne meinen iq und der macht mich auf dem papier intelligent, aber wesentlich wichtiger sind für meine persönliche wahrnehmung von intellligenz eher punkte, die nicht mit zahlen belegbar sind wie neugier, empathie oder interesse.
**********eume2 Frau
2.492 Beiträge
Neugier, Wissensdurst
Liegen denn nicht vielfach Intelligenz und Neugier dicht beieinander (ich spreche von der aktiven Neugier, die bewirkt, dass man auch tatsächlich loszieht um sich neues Wissen anzueignen)?

Möglicherweise falle ich jetzt gerade auf Klischees herein, aber die klugen Köpfe, die ich erlebt habe, waren oft überdurchschnittlich neugierig und wissensdurstig. Wer von vornherein intellektuell eher eingeschränkt begabt ist, hat oft auch gar keine Idee davon, dass es noch etwas gibt, das man wissen könnte...

Bitte widerleg mich jemand *zwinker*

LG, Laura
*********ger66 Mann
32 Beiträge
Liegen denn nicht vielfach Intelligenz und Neugier dicht beieinander (ich spreche von der aktiven Neugier, die bewirkt, dass man auch tatsächlich loszieht um sich neues Wissen anzueignen)?

"Intelligenz" ist bis heute ein sehr schwammiger Begriff.

Praktisch gilt ganz operational:
"Intelligenz ist, was ein Intelligenz-Test misst".

Und je nach Test-Design wird da sehr unterschiedliches gemessen: Konzentrationsvermögen, Kurzzeitgedächntnis, Sprachbeherrschung räumliches Vorstellungsvermögen oder was auch immer...

Dass damit angeblich die Fähigkeit verknüpft sein soll, Probleme lösen zu können, scheitert zumindest im Alltag oft an der Art der Probleme.

Die wichtigsten Probleme unserer Welt setzen nicht auf intelligente Lösungen, sondern auf bürokratischen Stumpfsinn, nicht auf Tiefgründigkeit und Kreativität, sondern auf Oberflächlichkeit und Anpassung.

Intelligente Menchen tun sich damit oft schwer.

Ein offenkundiger Mangel an Intelligenz wird gerne als Behinderung akzeptiert. Ein zuviel davon gilt eher als "Arroganz".

Das lässt sich ein wenig mit der Körpergröße vergleichen:

Ideal ist es, ein wenig über dem Durchschnitt zu liegen.

Drunter ist schlecht. Deutlich drüber ist aber auch übel.

Man passt in keine Konfektion, rennt sich dauernd den Kopf an und wird als hochnäsig verschrien.

Das behindert auch... findet aber kaum Verständnis bei anderen Menschen.

Zurück zum Ausgangspunkt:

Ich denke, Neugier ist absolut zentral für das, was man sinnvoll "Intelligenz" nennen könnte. Der Drang, zu entdecken und zu hinterfragen... und manchmal auch scheinbar Selbstverständliches kritisch anzuzweifeln.

"Intelligenz" ist damit für mich kein Zustand, sondern der aktive Prozess, sich mit unterschiedlichsten Mitteln kritisch mit der eigenen natürlichen und kulturellen Umwelt (einschließlich der eigenen "Person") auseinanderzusetzen, um zu wissen und um zu verstehen...

Ein einfacher, aber sehr aussagekräftiger "Intelligenz-Test" kann darin bestehen, einen Menschen zu beobachten, wenn er eine ihm neue Umwelt betritt (einen neuen Gegenstand entdeckt usw.).

Ich achte dann gezielt auf die Augenbewegungen: Wie wird "erkundet"? Will sich die Person einen Überblick verschaffen, bevor sie sich Details auswählt, um sie genauer zu betrachten?



Alles Liebe,
Christof
***TB Mann
36 Beiträge
...kurze Widerrede...:-)
Hallo,

ich persönlich sehe den Satz mit dem "bürokratischen Stumpfsinn" genau gegenteilig:

heute ist mehr als je zuvor in der Geschichte Intelligenz gefordert (kognitiven Fähigkeiten, also zu verstehen, zu abstrahieren und Probleme zu lösen).

Vor noch wenigen Jahrzehnten war jeder Denker auf sich allein gestellt und hat bestenfalls auf wenige Aufzeichnungen, und damit Vorarbeit eines Anderen, zurückgreifen können.

Heutzutage ist die Welt vernetzt, alle interagieren in Echtzeit miteinander und nutzen somit eine Form von "Schwarmintelligenz". Ich mag diesen Begriff an sich nicht, weil er uns Menschen zu Objekten degradiert, er sagt aber alles aus.

Wenn wir Erfolg mit Zielerreichung gleichsetzen, werden die Personen am erfolgreichsten sein, die es schaffen, die Individualintelligenz anderer (auch Gruppen) zu kanalisieren oder einfach zu sortieren.

Wenn wir die Forschung aussen vor lassen, gibt es wohl kaum ein Problem, dass nicht irgendjemand schon einmal gelöst hat und das daraufhin tausendfach verbessert wurde.

Es sind also Menschen gefordert, die nicht nur stumpf math. Formeln "runterbeten" können sondern auch über eine gute emotionale Intelligenz verfügen.

Jemand mit math. Durchschnitts-IQ (100 Punkte) kann in der Disziplin "Leben" einem anderen mit jenseits der 130, 140 oder 160 überlegen sein, wenn er sein Umfeld und alle Ressourcen nutzt....das Internet macht es vor, die Lerngruppe an der Uni geht in die gleiche Richtung und eine Arbeitsmeeting unter Kollegen bedeutet nichts anderes, es wird nur anders genannt.

Ich freue mich auf kontroverse Meinungen.....

Gruss

TSOTB
*******ai_1 Mann
249 Beiträge
Ich freue mich auf kontroverse Meinungen.....

die wirst du von mir nicht bekommen, ich stimme dir in jedem genannten punkt zu.
*********ger66 Mann
32 Beiträge
heute ist mehr als je zuvor in der Geschichte Intelligenz gefordert (kognitiven Fähigkeiten, also zu verstehen, zu abstrahieren und Probleme zu lösen).

Gefordert wird sie.

Gefordert wird auch umweltbewusstes Verhalten. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass solches Verhalten in unserer Gesellschaft auch gewürdigt wird (z.B. durch eine sinnvolle Steuerpolitk).

Gefordert werden mehr Kinder für unser Land. Es gibt diverse Starterprämien, die zur Produktion verlocken sollen, aber dann werden Eltern schon finanziell ziemlich alleine gelassen.

Gefordert werden kleinere Schulklassen und mehr Pflegekräfte für Krankenhäuser. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man deshalb dafür Geld ausgeben will...

Du hast die Notwendigkeit zur Kooperation von intelligenten Menschen angesprochen. Versuche mal, an einer deutschen Uni mehrere DozentInnen an einen Tisch zu bekommen, um z.B. die Lehre für einen bestimmten Bereich (wie z.B. in der Lehrerbildung) sinnvoll koordnieren zu können.

Sinnvoll wäre vieles.

Vieles davon wird auch von vielen gefordert.

Die Umsetzung des Wünschenswerten scheitert trotzdem oft genug, u.a. an dem von mir genannten "bürokratischen Stumpfsinn".
***TB Mann
36 Beiträge
Frage der Not
@*********ger66

ich glaube Du hast Dir gerade selber widersprochen (oder ich habe etwas falssch verstanden??)

Die wichtigsten Probleme unserer Welt setzen nicht auf intelligente Lösungen, sondern auf bürokratischen Stumpfsinn, nicht auf Tiefgründigkeit und Kreativität, sondern auf Oberflächlichkeit und Anpassung.

Die bedeutet, dass Bürokraten weiterkommen.

..scheitert trotzdem oft genug, u.a. an dem von mir genannten "bürokratischen Stumpfsinn".

Sagt aus, dass sinnvolle Ansätze schon im Keim erstickt werden.

Das eine schließt das Andere doch nicht aus, die Realität macht es uns doch vor.....

Umweltbesusstsein, Kinder, mehr Pflegekräft und Steuerpolitik sind Themen, die erst in ein paar Jahren wirklich so dringend sind, dass sie nicht mehr aufgeschoben werden können. D.h. (etwas überzogen) wenn sich die Küste von Hamburg nach Hannover verlagert hat oder wenn auf 27 Rentner nur noch ein arbeitender "junger" Mensch kommt werden wieder die Leute mit Lösungen gebraucht.

Diese Lösungen werden nicht von Bürokraten geliefert werden können, sondern von Querdenkern.

Gruss

TSOTB
*********ger66 Mann
32 Beiträge
Ich widerspreche mir da nicht. Du hast es selbst erfasst:

Die bedeutet, dass Bürokraten weiterkommen.

Jep. Wenn sie sich dem System anpassen und nicht anecken, kommen sie weiter mit ihrer Karriere.

Wer aufmuckt, bekommt Probleme.

In Bezug auf die Lösung dringender Probleme hast du auch recht:

Diese Lösungen werden nicht von Bürokraten geliefert werden können, sondern von Querdenkern.

Aber Querdenken bedeutet ja eben, die konventionellen Bahnen zu verlassen. Und genau das führt in vielen Bereichen sehr oft zum "Anecken"... und damit zu Problemen.

Querdenken mag der Welt im Großen und Ganzen gut tun und sie weiterbringen.

Häufig revanchiert sich die Welt dafür aber nicht gerade besonders nett, und dann sind es eher die "Schmalspurdenker", die selbst in dieser Welt erfolgreich weiterkommen.
***TB Mann
36 Beiträge
Zurück zur Frage...
Hallo,

was war denn die Aussage: Probleme können von noramlen Menschen, die das Wissen anderer nutzen und Bündeln, oftmals besser und schneller gelöst werden als von einem einzelnen Hochbegabten.

Die Diskussion über die Verträglichkeit inovativer Lösungen mit dem Vollkaskodenken breiter Bevölkerungs- und Führungsschichten ist eine völlig andere.

Wobei: die oben genannten inovativen Menschen mit einem hohen Maß an Empathie schaffen es evtl. auch Bürokraten in den Entwucklungsprozess einzubinden, ihnen das Gefühl zu geben, an der gesamtheitlichen Erarbeitung Teilgenommen zu haben und dadurch eine Konfrontation gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Eine Lösung ist immer ein "Gesamtkunstwerk", das aus vielen Steinen besteht. Es ist nicht nur der Widerstand der Anderen, es ist bei großen Problemen auch häufig z.B. die Finanzierung oder die Zeit.

TSOTB
*********ger66 Mann
32 Beiträge
Klar... gut koordinierte "think-tanks" sind ne gute Idee und werden oft gefordert... aber selten finanziert...

Der Ansatz mit der Empathie und den Bürokraten ist auch wertvoll, aber Bürokratie an sich (nicht die Einzelpersonen im System) ist als System nicht gerade auf Empathie ausgelegt. Hier gehts ja gerade um (scheinbare) "Objektivität", verstanden als beliebige Austauschbarkeit der handelnden Personen.
Ich stelle mal vorsichtig in den Raum, dass Intelligenz und Neugier nicht zwangsläufig Hand in Hand gehen müssen.

Es gibt ja beispielsweise auch bereichsspezifische Hochbegabungen, zum Beispiel in Sachen Mathematik.

Kenne da einen jungen Herren, dessen IQ recht hoch eingestuft werden kann - der nutzt seine Freizeit zum Beispiel damit, sein Können in Sachen Computerspiele zu perfektionieren. Nicht im Bereich Fingerfertigkeit, sondern eher die Optimierung bestimmter Problemlösestrategien.
Klar, dass ihm das in vielen Bereichen auch von Nutzen sein kann - aber Themen wie Politik, Geschichte, Literatur etc.pp gehen ihm ziemlich am A**** vorbei.
*******ai_1 Mann
249 Beiträge
Ich stelle mal vorsichtig in den Raum, dass Intelligenz und Neugier nicht zwangsläufig Hand in Hand gehen müssen.

Du wirst kein Mathegenie finden, der sich in keinster Weise für Mathematik interessiert und auch nie Neugier entwickelt hat, mathematische Probleme zu lösen.

Auch der von dir beschriebene junge Herr im Computerspielbereich wird ohne Neugier und Interesse an der Materie kaum so gut darin geworden sein.

Allgemein gesprochen denke ich nicht, dass ein Mensch gänzlich ohne Neugier eine hochentwickelte Intelligenz besitzen oder ausbauen kann.
***TB Mann
36 Beiträge
Zusammenhang??
Hallo Dany24,

Intelligenz ist (ein kaum beinflussbares) Potential, Neugier ist ein (meistens angeborenes) Verhalten.

Somit sind es zwei Dinge, die zwar im Idealfall bei einer Person zu finden sind, jedoch nicht voneinander abhängen oder zwangsläufig auftreten.

Zu dem jungen Computerspieler: Gibt es einen Grund, warum er sich für Politik, Geschichte, Literatur etc.pp interessieren muss?

Wenn er eine "Neugier" für Gaming hat, ist dies doch in Ordnung. Wenn er sich wirtschaftlich dann selbst versorgen kann, sehe ich nichts Verwerfliches.


Gruss

Markus
*******ai_1 Mann
249 Beiträge
Intelligenz ist (ein kaum beinflussbares) Potential, Neugier ist ein (meistens angeborenes) Verhalten.

Somit sind es zwei Dinge, die zwar im Idealfall bei einer Person zu finden sind, jedoch nicht voneinander abhängen oder zwangsläufig auftreten.

Neugier ist kein angeborenes Verhalten, Neugier ist die Reaktion auf bestimmte neue Sinneseindrücke und somit hängt die Neugier eines Menschen von den Erfahrungen ab, die er sammelt.

Ich halte Intelligenz ohne Neugier für unmöglich.
***TB Mann
36 Beiträge
Warum?
@******nai,

Ich halte Intelligenz ohne Neugier für unmöglich.

Warum?

Sind wir uns über die Begriffe einig - Intelligenz als Potential?

Bei der Frage einer Intellektualität gebe ich Dir Recht...
@******nai

Du wirst kein Mathegenie finden, der sich in keinster Weise für Mathematik interessiert und auch nie Neugier entwickelt hat, mathematische Probleme zu lösen.

Das hab´ ich auch nicht behauptet.

Hab ja nur gesagt, dass auch die Neugier entsprechend bereichsspezifisch verteilt war.

Der Post, auf den ich mich bezogen hatte, stellte die These in den Raum, dass hohe Intelligenz und Neugier zusammenhängen UND dementsprechend zu einer höheren Allgemeinbildung führen ( war zumindest bei mir so angekommen ).

Deswegen mein Einwurf: Besagte Neugier führt meiner Meinung nach lediglich zu einer vertieften Allgemeinbildung in bestimmten Interessensgebieten.

Universalgelehrte scheinen leider ausgestorben *traurig*
*******ai_1 Mann
249 Beiträge
Ein Teil der Intelligenz ist erblich, also angeboren (nennen wir das mal "gegebenes Potential"), aber ohne Erfahrungen, Umwelt, Einflüsse von außen, neue Sinneseindrücke etc. verkümmert dieses Potential.

Da Intelligenz nachgewiesenermaßen auch trainierbar ist (es ist möglich, seinen IQ signifikiant zu steigern), kann sie demnach auch wieder schwinden.

Ein Mensch, dessen natürliche Neugier niedrig ist, der nicht entdecken will, hat keine Antriebskraft, die ihm ermöglicht, sich mit der Welt auseinander zu setzen.
Ergo wird dieser Mensch in seiner Intelligenzentwicklung stagnieren, da er nur wenig Informationen verarbeiten muss.

Die Motivation für Neugier (also das Explorationsbedürfnis) ist erst mal angeboren, aber werden im Kindesalter nur wenig neue Erfahrungen gemacht, verkümmert neben dem Neugiermotiv auch die Intelligenz.

Forscher haben entdeckt, dass Kinder mit hoher Intelligenz auch über eine ausgeprägte Neugier verfügen.
*******ai_1 Mann
249 Beiträge
Der Post, auf den ich mich bezogen hatte, stellte die These in den Raum, dass hohe Intelligenz und Neugier zusammenhängen UND dementsprechend zu einer höheren Allgemeinbildung führen ( war zumindest bei mir so angekommen ).


Das hast du schon richtig verstanden und ich vertrete diese These weiterhin, siehe meine Aufführungen weiter oben.

Der Zusammenhang aus Neugier und Intelligenz führt deswegen zu einer höheren Allgemeinbildung, weil diese Menschen mehr Informationen aufnehmen (auch wollen), besser verarbeiten und auch anwenden können.
Forscher haben entdeckt, dass Kinder mit hoher Intelligenz auch über eine ausgeprägte Neugier verfügen.

..und dann ihre Eltern in der sogenannten "Warum...?"-Phase zur Verzweiflung bringen. *ggg*

Klar, ich glaube aber trotzdem, wirklich in die Tiefe gehen kann man einfach nicht in allen Bereichen, und wenn man noch so neugierig ist, dafür sind die Möglichkeiten einfach zu zahlreich.

Einen gewissen Wissensgrundstock kann man sich sicherlich in vielen Bereichen anlesen und sicherlich auch immer wieder Neues entdecken. Trotzdem wird es irgendwann gewisse Gebiete geben, in die man sich nicht unbedingt vorwagt, weil einfach das Interesse fehlt oder die Notwendigkeit.
@******nai

Im Prinzip richtig, es fehlt mir da aber der Aspekt "emotionale Bedeutsamkeit", also die affektive Komponente. Denke, das reiht sich ganz gut in die Kette Neugier und Interesse ein.

Je mehr der Input einen Menschen nicht nur intellektuell, sondern auch affektiv anspricht, desto besser kann er aufgenommen und behalten werden - und da kommt es dann wieder auf den Blickwinkel an.

So wird sich - um mal ein Beispiel zu nennen - der eine vielleicht dafür interessieren, welche Faktoren zum Aufstieg eines Julius Caesar geführt haben ( irgendwie müssen bei mir immer die alten Römer herhalten, entschuldigt bitte die Einseitigkeit ).

Da gibt es dann den einen, der wissen möchte, welche Erfahrungen und Einflüsse von außen bzw. welche Charaktereigenschaften diesen Mann vorangetrieben haben. Dieser Jemand kauft sich die Biografie.

Und jemand anderer will vielleicht wissen, mit welchen taktischen Winkelzügen besagter Julius seine Gegner übertreffen konnte - der legt sich dann eher ein Machwerk über altertümliche Kriegsführung zu.

Natürlich sind beide Sichtweisen selten völlig eindimensional - aber eine Tendenz lässt sich meinstens erkennen.
*******ai_1 Mann
249 Beiträge
Einen gewissen Wissensgrundstock kann man sich sicherlich in vielen Bereichen anlesen und sicherlich auch immer wieder Neues entdecken. Trotzdem wird es irgendwann gewisse Gebiete geben, in die man sich nicht unbedingt vorwagt, weil einfach das Interesse fehlt oder die Notwendigkeit.

Aber genau davon rede ich ja. Wenn das Interesse an einer Sache fehlt, also die Neugier auf die Sache nicht da ist, wird man auf diesem Gebiet nicht viel Wissen erlangen können.

Vielleicht sollten wir im Vorfeld erst mal Neugier und Interesse unterscheiden:

Neugier ist generell das Bedürfnis, etwas neues zu erleben, neue Erfahrungen zu machen.
Gefällt das neu erlebte, hat es unsere Aufmerksamkeit, weckt also unser Interesse daran und so auch den Bedarf, mehr von dieser interessanten Sache zu erfahren.

Interesse wecken kann aber auch etwas, worauf wir gar nicht neugierig waren (sowas wie eine positive Überraschung, man hört beispielsweise zufällig ein Lied einer unbekannten Musikrichtung und findet es toll).

Für Interesse ist Neugier also nicht zwangsläufig, für ein breites Interessenspektrum allerdings schon, denn ohne Neugier wären wir ja nur auf zufällige Sinneseindrücke angewiesen, die unser Interesse wecken.
*******ai_1 Mann
249 Beiträge
Deswegen mein Einwurf: Besagte Neugier führt meiner Meinung nach lediglich zu einer vertieften Allgemeinbildung in bestimmten Interessensgebieten.


Um nochmal auf deinen Einwurf zu kommen: Ohne diese Neugier würde dieses oder jenes Interessengebiet vielleicht gar nicht entdeckt werden.
***TB Mann
36 Beiträge
Ich bitte um eine Quelle
Da Intelligenz nachgewiesenermaßen auch trainierbar ist (es ist möglich, seinen IQ signifikiant zu steigern), kann sie demnach auch wieder schwinden.

@******nai

Hast Du eine Quelle für dieses Statement oder ist es eine Vermutung.

Was ich über Intelligenz weiß, ist diese nicht veränderbar, eine Steigerung für IQ-Test ist um max. 5 Punkte möglich.

Gruss
Zugleich dehnt sich die Neugier aber auch nicht auf alles aus, was ein Interessensgebiet werden KÖNNTE.

Und die von dir angesprochenen "Schlüsseserlebnisse", zum Beispiel das zufällig gehörte Musikstück, sind meines Erachtens sogar notwendig.
Ich meine, man wacht ja in der Regel nicht morgens auf und sagt sich: Hey, ich schlag jetzt mal im Lexikon ein Wort nach, das ich nicht kenne und lese dann ein Buch darüber...oder?

Demnach ist die Welt voller potentieller Schlüsselerlebnisse - aber
eine Menge davon lassen einen auch einfach kalt.

Ich vergleiche das immer ein bisschen mit einer Wikipedia-Seite ( und jetzt bitte KEINE Diskussion darüber, was man von Wikipedia zu halten hat, es ist nur ein Beispiel! ).
Man will oder muss mal schnell was nachschlagen, um sich einen groben Überblick zu verfassen. Zugleich hat man aber auf der entsprechenden Seite oft die Möglichkeit, bestimmte verwandte Begriffe noch mal anzuklicken und weiterzustöbern. Ist das Interesse geweckt - tut man´s. Wenn nicht - lässt man´s bleiben.
*******ai_1 Mann
249 Beiträge
@******nai

Hast Du eine Quelle für dieses Statement oder ist es eine Vermutung.

Was ich über Intelligenz weiß, ist diese nicht veränderbar, eine Steigerung für IQ-Test ist um max. 5 Punkte möglich.

Gruss

Es gab mal einen Versuch in einer amerikanischen Kleinstadt, in denen einem Lehrer vorgegaukelt wurde, dass 20% seiner Schüler hochbegabt sind.
Tatsächlich waren diese Schüler aber zufällig ausgewählt.

Durch die Tatsache, dass der Lehrer eine Hochbegabung voraussetzte, behandelte er die vermeintlich intelligenten Schüler dementsprechend.

Nach einem Jahr konnten die unter dieser Voraussetzung beschulten Jugendlichen ihren IQ signifikant um bis zu 15 Punkte steigern.

Dieses psychologische Modell ist ein Vertreter der "self-fulfilling prophecy" und unter dem Begriff Pygmalion-Effekt oder auch Rosenthaleffekt bekannt.
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